Tennstedt.
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Kauf von Görg v. d. Heide an den Rath übergegangen war, aber 1641 von
den eigenen Bewohnern, welche nach der Stadt zogen und daselbst die durch
den Krieg wüst gewordenen Baustellen einnahmen, aus Furcht vor Plünde-
rung und Brandlegung mit Genehmigung des Raths abgebrochen wurde;
das Brückenthor, in Korden.
Kach der landesherrlichen Bestimmung fing der Bau der Stadtmauer beim
Osthöver Tliore an, und man baute zuerst die Südseite, und so weiter um che
Stadt herum, bis zum Brückenthor, wo man 1483 anlangte, wie ein noch vorhan-
dener Wappenstein (Fig. 56) mit der betreffenden Jahreszahl bekundet. In der Mitte
Pig. 56.
des Schriftbandes ist das Wappen des Steinmetzen in einem kleinen Schilde an-
gebracht, und zu Füssen des sich auf Wilhelm, Herzogs zu Sachsen, Landgraf in
Thüringen und Markgraf zu Meissen (f 1483) beziehenden landesherrlichen Wappens
lehnen 2 Schilde mit dem redenden Stadtwappen, einer Tanne. Auf späteren
Stadtsiegeln (und noch jetzt) erscheint indess die naturfarbene Tanne im silbernen
Felde nicht im Erdboden, sondern ausgerissen, mit einem autgerichteten (thürin-
gischen?) Löwen zur Rechten und einem stehenden Bischof (Bonifacius?) zur Linken
(Fig. 57 a). — Ein am Wenigen-Tennstedter Thor eingesetzter Wappenstein mit
dem kursächsischen Wappen ohne Jahreszahl (Fig. 57) datirt (nach Toppius, bei
Gregorii S. 32) von 1579 und bezieht sich also auf den damaligen Landesherrn,
Kurf. August von Sachsen (1553—1586). — Neben dem Gebischen Thore, avo das
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Kauf von Görg v. d. Heide an den Rath übergegangen war, aber 1641 von
den eigenen Bewohnern, welche nach der Stadt zogen und daselbst die durch
den Krieg wüst gewordenen Baustellen einnahmen, aus Furcht vor Plünde-
rung und Brandlegung mit Genehmigung des Raths abgebrochen wurde;
das Brückenthor, in Korden.
Kach der landesherrlichen Bestimmung fing der Bau der Stadtmauer beim
Osthöver Tliore an, und man baute zuerst die Südseite, und so weiter um che
Stadt herum, bis zum Brückenthor, wo man 1483 anlangte, wie ein noch vorhan-
dener Wappenstein (Fig. 56) mit der betreffenden Jahreszahl bekundet. In der Mitte
Pig. 56.
des Schriftbandes ist das Wappen des Steinmetzen in einem kleinen Schilde an-
gebracht, und zu Füssen des sich auf Wilhelm, Herzogs zu Sachsen, Landgraf in
Thüringen und Markgraf zu Meissen (f 1483) beziehenden landesherrlichen Wappens
lehnen 2 Schilde mit dem redenden Stadtwappen, einer Tanne. Auf späteren
Stadtsiegeln (und noch jetzt) erscheint indess die naturfarbene Tanne im silbernen
Felde nicht im Erdboden, sondern ausgerissen, mit einem autgerichteten (thürin-
gischen?) Löwen zur Rechten und einem stehenden Bischof (Bonifacius?) zur Linken
(Fig. 57 a). — Ein am Wenigen-Tennstedter Thor eingesetzter Wappenstein mit
dem kursächsischen Wappen ohne Jahreszahl (Fig. 57) datirt (nach Toppius, bei
Gregorii S. 32) von 1579 und bezieht sich also auf den damaligen Landesherrn,
Kurf. August von Sachsen (1553—1586). — Neben dem Gebischen Thore, avo das