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Sommer, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 1): Die Kreise Zeitz, Langensalza, Weissenfels, Mühlhausen und Sangerhausen — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.41153#0305

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Ammern. Annrode.

de Mulhusen an Cisterziensernonnem die sich aus einem andern Kloster auf feine
ihnen gehörige Besitzung in der „villa Anninrod“ zurückgezogen hatten, um da-
selbst Gott zu dienen, die dortige Kirche mit zehn Hufen und ausserdem vier ihm
gehörige Hufen als Dotation des von ihm begründeten Klosters, welches 1274 von
dem Landgrafen Albert von Thüringen auch oberlehnsherrlich bestätigt wurde,
nachdem die kirchliche Confirmation bereits 1269 durch Erzbf. Werner,von Mainz

Fig. 2.


erfolgt war. Die Tochter des Stifters gehörte zu den ersten.Nonnen, und sein
Bruder, seine Verwandten und Nachkommen, sowie fast sämmtliche Adelige der
Umgegend zeigten sich während des 13. und 14. Jahrh. äusserst freigebig gegen
das Kloster, dessen Besitzungen sich namentlich durch die Umsicht und Thätig-
keit des ersten Propstes Johannes de Knorre (erwähnt 1295 bis 1318) bedeutend
vermehrten und in Nähe und Ferne weit erstreckten. — Im 16. Jahrh. erscheinen
die Finanzen des zu Verkäufen genöthigten Klosters zerrüttet. Dem 1577 er-
wählten Propst David Böddner gebührt das Verdienst, die durch den Bauernauf-
ruhr fast sämmtlich mehr oder weniger geschädigten Baulichkeiten wieder herge-
stellt, und das verschleppte Archiv neu geordnet zu haben. Im J. 1632 erlitt das
Kloster Brand und Plünderung bei einem Ueberfalle der Mühlhäuser und der
mit diesen vereinigten weimarischen Truppen, wurde schliesslich, wie sämmtliche
Klöster des Eichsfeldes, von der westfälischen Regierung 1810 aufgehoben und
ging durch Kauf an die Familie von Wedemever über, in deren Besitz es sich
 
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