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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0047

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Inhalt.

Abhandclnder Artikel: Das Kunsthandwerk nnd seine geschichtliche Ent- Kunstgeschichte: Die neueste Erwerbung der königl. Gemäldegalerie in Dres-

wicklung auf der großen Weltausstellung zu Paris im Jahr 1867, von den, von Jul. Hübner.

M. Sr. Kunstindustrie und Technik: Wissenschaft und Kunst im Gewerbe und in

Korresvondenzcii: □ St. Petersburg, 27./15. Januar. (In Sachen der Industrie, von vr. Karl Richter. (Fortsetzung.)

des Lrcmer Körnerdenkmals; der neue Architektenverein und der Künstler- Kunstlitcratur: Baumeister, Architektonische Formenlehre für Ingenieure,
klubb; Jahresbericht der Akademie, Künstlerstipendien und Kasteneinthei- (Fortsetzung.) — Album: Gladbach, Schweizer Holzstyl u. s. f. —

lung; Permanente Ausstellung.) P. Weber, Landschaftsstudien.

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Weimar, München, Mainz, Kunstinstitutc und Kunstvcrcinc: Königliche Akademie der Künste zu Berlin.
Portugal. Preisbewerbungen. — Ausstclluiigskalcndkr.

Aas Kunsthandwerk und seine geschichtliche Entwicklung auf der großen
Weltausstellung zu Waris im Zaljr 1867.

aris wird im Jahre 1867 das Centrum
einer großartigen und in kulturgeschicht-
licher Beziehung bedeutungsvollen Schau-
stellung werden. Alles, was aus den so un-
endlich verzweigten Gebieten der Kunst, des
Kunstgewerbes nnd der Industrie ge-
schaffen wird, soll seine nach organischen
Gesetzen geordnete Vertretung in muster-
gültigen Werken finden.

Was die bildenden und reproduktiven
Künste betrifft, so ist mit Recht die Re-
präsentation derselben auf die Neuzeit be-
schränkt. Alle Nationen und Schulen werden in ihren Haupt-
richtungen und deren Hauptmeistern vertreten sein und dem
Studium der modernen Kunstgeschichte einen noch nicht da-
gewesenen kolossalen Stoff für die komparative Kritik darbieten.
Wenn die bedeutenderen Lokalausstellungen, zu denen wir auch,
wenn man den quantitativen Maaßstab der verhältnißmäßigen
Vertretung der Schulen und Meister anlegt, die alle zwei Jahr
stattfindenden Ausstellungen der berliner Akademie, die Aus-
stellungen der belgischen Akademien und des pariser Salon
rechnen, in dieser mangelhaften Repräsentation mannigfache
Lücken darbieten, welche die Einhaltung eines principiellen Stand-

punkts für die Kritik sehr erschweren, so wird gerade in Bezug
der „pariser Weltausstellung", wenn sie diesen Namen verdient,
die strenge Festhaltung an den allgemeinen ästhetischen Prin-
cipien in Beurtheilung der Werke eine Grundfrage sein.

Wir werden Gelegenheit nehmen, uns hierüber des Weiteren
auszusprechen. Für heute möchten wir die Aufmerksamkeit der
Leser auf ein anderes Gebiet lenken, welchem nach dem Erlaß
des Ministers Rouher vom 8. Januar d. I. eine besondere
Vergünstigung zu Theil werden soll, sofern die geschichtliche
Entwicklung desselben durch Vertretung von Werken aller Epochen
zur lebendigen Anschauung kommen wird: wir meinen das
Gebiet des Kunstgewerbes.

Die kaiserliche Kommission für die Weltausstellung hat
nämlich einen wichtigen Beschluß gefaßt und veröffentlicht
„in Bezug auf die Werke, welche die großen Epochen
der Arbeit charakterisiren." Dieser Beschluß, den wir
unten seinem Hauptinhalt nach mittheilen, ist, wie es aus-
drücklich in dem Erlaß des Ministers heißt, gefaßt worden:

„In Anbetracht, daß die Vollendung der Pläne des
Palastes es gestattet, die Ausstellung der vor dem
19. Jahrhundert gefertigten Arbeiten in ihren
Einzelheiten zu organisiren, und daß es für die
Kunstpraxis und für das Studium der Kunst-
 
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