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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0135

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Inhalt.

Abhandclndcr Artikel: Studien zur Charakteristik rc. L. August Fischer. März. (Die Kunstausstellung des norddeutschen Cyklus; Genrebilder;

Korrespondenzen: ^ Weimar, im April. (Aus der Kunstschule; Over- Landschaften. Fortsetzung.)

beck's „Sieben Sacramente.") — [?] Düsseldorf, 13. April. (Per- Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Zwickau, Hannover, Dresden,

manente Ausstellung von Schulte.) — 2 Wien, Ende März. (Museum Wien, Zsegszard, München, Triest, Rom, Paris, London,

und Kunstverein; Märzausstellung des letzteren. Schluß.) — (I) St. Kunstinstitute lind Kunstvereine: Norddeutscher Gesammtverein. — Kunst-
Petersburg, den 18./30. März. (Die Stellung der Kunst und die Verein zu Venedig.

Lage der Künstler in Rußland u. s. f. Schluß.) — l Bremen, Ende Ausstellungslalcndcr. — Briefkasten.

Studien zur Hharakleristili bedeutender Künstler der Gegenwart.

L Kugust Iischer.

• tr haben bereits in unserer vorigen Nummer
((unter Kunstchronik) den Tod des berliner
-^Bildhauers August Ferdinand Fischer
chnitgetheilt und wollen heute, wenn auch
keine vollständige Charakteristik seiner künst-
lerischen Bestrebungen, so doch eine Uebersicht
über seine Thätigkeit zu geben versuchen.

A. Fischer gehörte zu den heut zu Tage
ziemlich selten gewordenen Künstlern, welche sich
gegen die allgemeine Kunstbewegung und deren Einflüsse strenge
abschließen und so inmitten dieser Bewegung eine fast isolirte,
sich nur auf sich selbst beziehende Stellung einnehmen. Hierin und
in den eigenthümlichen Verhältnissen, welche ihm eine öffentliche
Kundgebung seines Talents durch große Werke der Plastik fast
ganz versagten, liegt zum größten Theil der Grund, daß das
Publikum wenig von ihm weiß und daß er auswärts fast ganz
unbekannt war. Und doch besitzen wir eine Reihe ausgezeichneter
Meisterwerke, namentlich im Bereich der Kleinkunst, von ihm,
welche ihn ebenbürtig einem Benvenuto Cellini anreihen. —

Jene hemmenden Verhältnisse, deren Quelle hier aufzusuchen
nicht am Platze ist, hatten allmälig auch einen bemerkbaren
Einfluß auf seine Stimmung ausgeübt, so daß sein Wesen im
persönlichen Umgänge zurückhaltender und selbst abstoßender er-
schien, als es ursprünglich in seiner Natur lag. Sein talent-
voller Bruder, Karl Fischer, einer der ausgezeichnetsten
Medailloplastiker der neueren Zeit, war ihm im vorigen Jahre
vorangegangen. Auch dieser Schlag, obwohl nicht unerwartet,
trug nur dazu bei, seine letzten Tage noch mehr zu trüben.
Um so mehr erscheint es als Pflicht, Fischer's große Be-
deutung als Künstler der Vergessenheit zu entreißen und die
Erneuerung an seine, überall von echt künstlerischem Geiste be-
seelten Schöpfungen wach zu erhalten. (Fortsetzung folgt.)

Die in unsrer heutigen Nummer enthaltene Illustration stellt
eine der vier von Fischer modellirten kriegerischen Gruppen dar,
welche als Erinnerung an die vier Verbündeten der Schlacht bei
Belle-Alliance zur Aufstellung auf dem nach dieser Schlacht be-
nannten Platz bestimmt sind. Die Red. der Diosk.
 
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