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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0167

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Inhalt.

Abhandelnder Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der □ St. Petersburg, den 1./13. Mai. (Die Monumentalplastik in

Gegenwart, L. August Fischer. (Schluß.) Rußland.)

Korrespondenzen: Wien, Mitte Mai. (Maiausstellung des osterr. Kunst- Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Breslau, Ulm, Athen, Rom, Boulogne.
Vereins; Ausstellung des alteren Kunstvereins.) — chTriest, Ans. Mai. Kunstkritik: Berliner Kunstschau. (Kunstverem, Lepke, Karfunkel. Forts.)

(Die Ausstellung der Aquarellen und Oelgemälde von B. Fiedler. Schluß.) Briefkasten. — Ausstcllungskalendcr.

vissor Kummer ist eins Abbildung des Ehrenschildes des Rheinischen Adels als besondere Kunst-Beilage angeschlossen.

Studien zur Gljaraliterillik bedeutender Künstler der Hegenwart.
L. August Ii scher. (Schluß.)

icht minder ausgezeichnet ist
ein anderes Werk von
Fischer's Hand, nämlich
die Komposition zu dem
glänzenden Ehren-Ge-
schenk, welches, aus ei-
nem silbernen Tisch mit
darauf stehender prachtvol-
ler Vase, sowie aus zwei
großen Kandelabern be-
stehend, gegossen von den Hofgoldschmieden, Ge-
brüdern Vollgold, seitens der Stadt Berlin
dem Kronprinzen und der Kronprinzessin von
Preußen als Hochzeitsgeschenk überreicht wurde.
Hier war es besonders das den Hauptkörper der
Vase umziehende Relief, welches, von A. Fischer
komponirt und in Wachs modellirt, von den Gebrüdern Voll-
gold in Silber gearbeitet, nach mehrjähriger ununterbrochener
Arbeit von dem Ciseleur Mertens vollendet wurde. Die sehr
figurenreiche und mit großer Geschicklichkeit angeordnete Kompo-

sition versinnbildlicht den Empfang des hohen Paares bei seinem
Einzuge in Berlin durch die Vertreter der Wissenschaft, Kunst
und Industrie, sowie durch die Deputirten der städtischen Be-
hörden. Die Köpfe in einer Größe von etwa V2 Zoll, 32 an
der Zahl, sind fast durchgängig von lebendigster Portraittreue;
namentlich ist der Prinz selbst vortrefflich charakterisirt, weniger
die Prinzessin; ferner zeichnen sich durch charakteristische Jndi-
vidualisirung die Portraits von Alexander v. Humboldt, Karl
Ritter, den beiden Grimm, v. Cornelius, Meyerbeer, Krausnick,
Naunyn, Cantian, Borsig u. s. f. aus. Die Höhe des ganzen
Reliefs beträgt etwa 8 Zoll, die Länge im Umkreis der Base
3'/4 Fuß. In dieser Komposition lieferte Fischer vorzugsweise
den Beweis, daß er für solche kleinkünstlerische Arbeiten ein be-
sonderes Talent besaß, weshalb denn auch dies Werk eine allge-
meine Bewunderung erregte.

Bon hervorragender Bedeutung ferner, sowohl rücksichtlich der
Komposition als der technischen Ausführung (von Sy u. Wagner)
ist der Ehrenschild, welcher von dem Rheinischen Adel dem
hohen Paare als Hochzeitsgeschenk dargebracht wurde. Da wir
in der angenehmen Lage sind, auch von diesem Werke der
 
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