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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0279

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Inhalt.

Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegen- Kunstkritik: Die akademische Kunst-Ausstellung in Berlin. I. Historie. (Fort-
wart. llilll. Max Haushofer. setzuug.)

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Köln, Braunschweig, Kunstinstilule und Kuilstvcrcinc: Konkurrenz-Einladung des Kultusministe-
München, Wien. ’ riums in Berlin.

Kunstgeschichte: Ein Tag in Pisa. Ausstcllnngskalcndcr.

Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.

LIII. 3Uaj Haushofer.*)

(Nekrolog.)

ax Haushofer gehörte zu den bekann-
testen und fruchtbarsten Künstlern der
Münchener Landschafter-Schule.

Der Sohn eines Schullehrers in
dem eine Stunde von München gelege-
nen, durch sein Schloß und den dazu ge-
hörigen schönen Park berühmten Nym-
phenburg, dem Lieblingsaufenthalte des
König Max Josef von Bayern, ward
er dortselbst am 12. Septbr. des wein-
gesegneten Jahres 1811 geboren. Er verlor schon im zartesten
Kindesalter erst den Vater, dann die Mutter durch den Tod,
in Folge dessen er von Verwandten, welche in München wohn-
ten, in ihr Haus ausgenommen und wie ein Kind desselben er-
zogen ward. Für die Studien bestimmt, trat er zehn Jahre
alt in die von Hofrath Di-. Holland geleitete Erziehungsanstalt
daselbst ein, die er nach acht Jahren verließ, um die Universität
München zu beziehen.

*) Zum Theil wiederabgedruckt aus einer dieser Künstler betreffenden
Studie in Nr. 22 der „Dioskurcn" Jahrg. 1863.

Von Jugend auf für die Kunst eingenommen, hatte er
sich dem Unterrichte in derselben stets mit Eifer hingegeben
und, als er nun die Rechtswissenschaft als Fachstudium ergriff,
sich bereits große Fertigkeit in der Führung des Stifts und
des Pinsels angeeignet, wobei er es an den verschiedensten Ver-
suchen nicht fehlen ließ, wie denn noch mancher seiner Studien-
Freunde eine der damals sehr beliebten, von seiner Hand ge-
malten Tabakspfeifen besitzen dürfte. Darüber vernachlässigte
er übrigens sein Studium nicht und wanderte, theils an der
Hand seiner Lehrer, theils allein, manche Stunde in den Jrr-
gängen der Rechtsgelahrtheit herum, wenn es ihm auch an dem
inneren Drange dazu fehlte. Dieser entschied denn auch seine
endliche Wahl: im Jahre 1833 verließ er die Universität gänz-
lich und bewerkstelligte seinen vollständigen Uebertritt zur ge-
liebten Kunst. Seine vielfachen Ferienwanderungen hatten ihn
vorzugsweise in das nahe Hochgebirge geführt, und so war es
natürlich, daß er die dort erhaltenen Eindrücke künstlerisch fest-
hielt. Das nächste Jahr (1834) ward für den jungen Künstler
durch zwei Thatsachen bedeutungsvoll; während desselben näm-
lich machte er die Bekanntschaft Karl Rottmann's, der eben
 
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