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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0119

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Elfter Jahrgang.

\ M 14.

Inh

Korrespondenzen: Prag, 1. April. (Ausstellung des Prof. Zitek.) —
l?) Düsseldorf, am 2. April. (A. Achenbach's neuestes Werk;
Ausstellung in der Akademie; d'Uncker's Tod.) — * Bremen, Ende
März. (Die Kunstausstellung des norddeutschen Cyklus; Genre. Forts.)

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Greifswald, Arnstadt, Breslau,
Dresden, Wien, Hamburg, London, Konstantinopel.

Kunstkritik: Die Gemäldesammlung des Baron von Schack in München,
von Ernst Förster. (Fortsetzung.)

a l t.

Kunstgeschichte und Antiquitäten. Das christlich-archäologische Museum der
berliner Universität. (Schluß.)

Kunstverkchr: Die Haftungspflicht der Kunstvereine den Künstlern gegenüber.

Entgegnung gegen Herrn vr. Lucanus von I. Maar.

Kunstinstitute und Kunstvcrcine: Königliche Akademie der Künste in Berlin.
— Oesterreichischer Kunstverein. — Societä veneta etc.

Ausstellungskalender.

Briefkasten.

Korrespondenzen.

rag, den 1. April. (Ausstellung des
Professor Zitek.) Es wird Ihnen
vielleicht auffallen, daß ich unmittelbar
nach der „Ausstellung des Jngenieur-
und Architckten-Vereins"*) von hier aus schon
wieder über eine Ausstellung architekto-
nischer Gegenstände Bericht erstatte. Dies
hat jedoch seinen besonderen Grund. — Architekt
Joseph Zitek, der diese Ausstellung veranstal-
tete, wurde vor etwa einem Jahre gegen eine
Anzahl mitkonknrrirender, namhafter österreichischer
Architekten wie Bergmann, Ferstel, llllmann
u- s. w. unter außerordentlicher Begünstigung der hier herrschenden
Kunstclique und bei ungewöhnlichen Ansprüchen zum Professor am
hiesigen Landes-Politechnikum ernannt. Dies erregte natürlicher Weise
Aufmerksamkeit und veranlaßte nicht nur unter Künstlern, sondern auch
im Publikum die Frage: „Wer ist Herr Joseph Zitek?" Aber die
Antwort blieb aus, und doch war sie so leicht zu geben. Die All-
gemeine Architekten-Ausstellung bot sicherlich die beste Ge-
legenheit dar, in offener Konkurrenz darthun zu können, was Herr Zitek

*) Äch füge hier di- Bemerkung bei, daß in meinem letzten Bericht
(in Nr. 12) statt „Turck" zu lesen ist: „Turek".

sei, d. h. ob und wie weit er den damaligen obengenannten Mit-
bewerbern überlegen sei. Statt einer Mitbetheiligung jedoch an jener
Ausstellung beliebte man, das so außergewöhnlich Begonnene in noch
außergewöhnlicherer Weise — durch eine an den Straßenecken an-
gekündigte Separat-Ausstellung von Reisestudien und
architektonischen Entwürfen, als „neue Arbeiten des Professor
Zitek" bezeichnet — fortzusetzen.

Sehen wir indeß zu, ob diesem außergewöhnlichen Vorgehen die
Ausstellung selbst auch durch außergewöhnliche Bedeutung entspricht.
— Ttretcn wir also ein! Was erblicken wir beim Durchschreiten
einiger Reihen der Ausstellung? Rechts und links und überall Pho-
tographien! — Nach Werken Zitek's? Bewahre! Photographien
von den verschiedensten Baudenkmälern, Landschaften, Städteansichten:
z. B. den „Pctcrsplatz in Rom", die „Campagna di Roma", „Baum-
gruppcn aus dem borhcsischen Garten", die „Dome von Orvieto,
Siena und Pisa" u. dergl., nahe an 150 Stück, wie solche in jeder
Kunsthandlung, nur mitunter noch zahlreicher, zu finden sind! — In
weiterer Folge finden sich 87 Blätter Durchz eich Zeichnungen
und Kopien von allerlei Ornamenten, darunter viele Bausen von
gothischen Initialen; endlich — fünf Nummern eigener
Entwürfe; unter diesen zwei, wie die Ueberschrift besagt, noch an
der Akademie gefertigte Schularbeiten: eine größere und eine
kleinere gothische Pfarrkirche, mit aller Sauberkeit und Eleganz
 
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