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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0263

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Inhalt.

Abhandlung: Die Gothik und ihre Bedeutung für die Wiedergewinnung Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Leipzig, München,
eines nationalen Baustyls. (Schluß.) Wien, Venedig, Nom, Paris, Versailles, Brüssel.

Korrespondenzen: St. Petersburg, 29./17. August. — — Dussel- Kunstlrilik: Die akademische Kunst-Ausstellung in Berlin. Einleitung und
d orf, im August. (Die Gallerie- Petition und die hiesige Künstler- Ucbersicht.

schaft. Schluß.) Ausstcllungskalcndcr.

NB. Die Redaction der Dioskuren befindet sich jetzt: Hohenzollern-Strasse No. 9.

pie Hotijik und ihre Bedeutung für die Wiedergewinnung
eines nationalen Waustyls.

Zphonsmen aus vr. 11. Dieidjcnspcrgcis Sdjrifi:

„Zeoig ^ottfoG Angemilter und fein Wir Gm als Raumeister".
(Schluß.)

eber die heutige historische Kunst-
forschung äußert sich Ungewitter
in einem Briefe vom 14. März
1854 dahin, daß die meisten derartigen Werke
trotz ihrer Gelehrsamkeit für das Leben keine
praktischen Resultate zu erzielen im Stande seien,
„namentlich diejenigen, deren Antoren sich über
die alten Werke stellen. — In diesem Sinne", fährt er fort,
„hatte mir auch das kürzlich erschienene Lübke'sche Werk über
die westphälischen Baudenkmäler mißfallen, obgleich insbesondere
die artistischen Beilagen viel Wichtiges enthalten. Mehr als
unangenehm klingt es, wie er die Wiesenkirche zu Soest von
oben herunter behandelt und sie wohl pikant, kühn, eigenthüm-
lich, aber — nicht schön finden will. Dazu beweisen die Zeich-
nungen, trotzdem daß sie zum Theil nach den Arbeitszeichnungen
des Herrn Tillmann gemacht sind, daß ihm die so äußerst
sinnreiche und bis in's kleinste Detail durchgeführte Entwicklung

aus dem Grundquadrat, die ich genau zutreffend gefunden habe,
fremd geblieben ist, weshalb denn auch die gegebenen Grund-
risse und Durchschnitte unvollständig sind. Denn eben in der
Art und Weise, wie die beiden Figuren des Quadrates und
Zehnecks einander überall durchdringen und die eine in der
andern nachklingt, liegt ein großer Theil des Werthes des
Ganzen, und das gerade hat er an dem Schaftgrundriß ge-
tadelt und es den „Unschönheiten und Wunderlichkeiten" der
Wiesenkirche beigezählt. Diese hochweisen Kritiker, die selber
nichts Rechtes schaffen können und sich an jeder mittelalterlichen
Fischblase, jedem Eselsrücken stoßen, an nichts aber, was um
sie herum von ihres Gleichen geschaffen wird!"

Daß ein Mann von der Solidität und „Schwerfälligkeit"
der Anschauung wie Ungewitter an der fabrikmäßigen Bücher-
production des Herrn Lübke Anstoß nehmen mußte, ist freilich
erklärlich. In einem andern Briefe kommt er auf die „Ge-
schichte der Architektur" desselben zu sprechen, indem er bemerkt:
 
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