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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0159

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Inhalt.

Abhandelnder Artikel: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Köln, Leipzig, München, Wien, Frank-
Gegenwart. L. August Fischer. (Forts.) furt a. M., Hamburg.

Korrespondenzen: Triest, Ans. Mai. (Die Ausstellung der Aquarellen Kunstliteratur: Lehrbuch zum Studium der Geschichte der Baukunst von

und Oelgemälde von B. Fiedler.) — Prag, Ans. Mai. (Die Karl Köhler. — Schule der Holzschneidekunst n. s. f. von Dr. Max

Kunstvereins - Ausstellung. Forts.) — [?] Düsseldorf, den 6. Mai. Schasler. (Schluß.)

(Permanente Ausstellung von Schulte.) — z Wien, im April. (Aus- Kunstinstitutc und Kuiistvcrcine: Königl. Akademie der Künste in Berlin. —

stellung des österreichischen Kunstvereins. Schluß.) Verein für die Geschichte Berlins.— Kais. kgl. Akademie der Künste in Wien.

Kunstkritik: Berliner Kunstschau. (Kunstverein, Lepke, Karfunkel.) Bricfkastcn. — Ausstcllungskalender.

Studien zur Hharakteristik bedeutender Künstler der
L. Uugust Iischer. (Fortsetzung.)

branntem Thon ausgeführten kolossalen Standbilder Luthers und
Calvins für die auf dem Gute des Grafen v. Schwerin, Wolfs-
hagen, befindliche Kirche. Andere derartige Werke sind die „Statue
des Moses" für die berliner Schloßkuppel, die Standbilder des
„Handels" und der „Kunst" für die Ballustradendekorationen auf
dem Dache des königl. Schlosses, sowie eine Anzahl Figuren, näm-
lich „Bremen", „Deutschland", „Frankreich", „Die Schweiz",
für die neue Börse, in deren Hofe auch die Brunnengruppe,
eine „Nymphe mit Schwänen", von seiner Hand herrührt. Von
Werken der Portraitplastik ist nur ein ausgeführteres Werk
von ihm bekannt, nämlich die in Marmor ausgeführte Büste
einer Tochter des Geh. Kommerzienraths Mendelssohn, welche
als fein letztes vollendetes Werk bezeichnet werden kann. Eine
zweite Büste, die „Schadow's", welche er zu dessen hundertjähriger
Geburtsfeier fertigte, ist unsers Wissens Modell geblieben.

Wir gehen nun zu den Werken der Kleinkunst über, in denen
sich, wie bemerkt, Fischer's künstlerischer Charakter am präg-
nantesten offenbart, und die als eine Specialität von eminenter
Bedeutung betrachtet werden dürfen. Nach dieser Seite ent-

Hegenwart.

! eugen die wenigen größeren Werke
der Monumentalplastik, die Fischer
zu schaffen Gelegenheit hatte, von
einem durchgebildeten künstlerischen
Talent und von einer bedeutenden
Energie plastischer Anschauung, so
liegt doch in ihnen weder der eigent-
| ! liehe Schwerpunkt seiner künstlerischen Thätig-

keit, noch auch die charakteristische Bedeutung seines
Y Schaffens als eines solchen. Diese ist vielmehr in den
unter seiner kunstgeübten Hand hervorgegangenen Werken
der Kleinkunst zu suchen. Zwar rühren von ihm noch eine
Reihe größerer Figuren her, doch haben sie ihrer Bestimmung
gemäß eine mehr ornamentale Bedeutung und lassen als solche
keinen strengeren Anspruch an künstlerische Durchbildung zu.
Hiezu rechnen wir namentlich die Karyatidengruppen, welche die
Decke des Kroll'schen Königssaals tragen, mehre Figuren im
Innern des Opernhauses, die Karyatiden im Treppenhause des
Neuen Museums und im Palais des Kronprinzen, die in ge-
 
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