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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0223

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Inhalt.

Abhandlung: Studien zur Charakeristik bedeutender Künstler der Gegenwart. (Die Permanente Ausstellung im Palast Mocenigo. Forts.)

LH. Wilhelm Schirmer. Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Mainz, Wiesbaden.

Korrespondenzen: Paris, Auf. Juni. (Der Pariser Salon. IV. Das Por- Kunstkritik: Die Holbein'sche Madonna lind ihre Ausleger. (Forts.)
trait. V. Die Skulptur. — Fons.) — ?—? Venedig, 12. Juni. Ausstellungskalcnder.

Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.

LII. Wilhelm Schirmer.

(Nekrolog)

nter den schmerzlichsten Verlusten,
welche die deutsche Kunst in neue-
rer Zeit erlitten hat, nimmt der
Tod Wilhelm Schirmer's, von dem wir unsern
Lesern bereits in einer kurzen Notiz Nachricht gaben,
eine hervorragende Stelle ein; denn als Künstler
* wie als Mensch, als Lehrer wie als Freund, gehörte
der Verstorbene zu den seltensten Erscheinungen.

Ehe wir, unter Mittheilung einiger genaueren Daten über
sein äußeres Leben, eine Charakteristik seines künstlerischen Wesens,
wie es sich in einigeil seiner hervorragendsten Werken abspiegelt,
zu geben versuchen, glauben wir den Freunden und Verehrern
des dahingeschiedenen Meisters einen Dienst zu leisten, indem
wir einige Stellen der ergreifenden Rede mittheilen, welche Herr
Prediger EyssenHardt, der Schwager des Verstorbenen, am
Sarge desselben gesprochen hat:

„ . . . Wir sind an seinem Sarge versammelt, um seiner-
irdischen Hülle in heimathlicher Erde die letzte Ruhestätte zu be-

reiten. Denn im fernen Rom hat die Todeskrankheit ihn er-
griffen; von unaussprechlicher Sehnsucht gezogen, von der auf-
opferndsten Liebe seiner Gattin und seines Schwagers heimgeleitet,
vermochte er nur bis zu den schönen Gestaden des Genfersee's
zu gelangen, und ist dort am 8. v. M. in den Armen treuester
Liebe sanft verschieden. Die sendet uns nun auch die morsche
Hülle, weil sein noch schlagend Herz nach der irdischen Heimath
sich sehnte, und damit auch die Kinder seine Grabstätte zu
schmücken und zu pflegen vermöchten, nachdem seine Seele die
bessere, himmlische Heimath gefunden hat." —

„Uns aber ziemt es, hochg. Tr., daß wir uns den Mann,
dessen Leib wir begraben, und das Leben, in dem er gestanden,
bei unserer gemeinsamen That gemeinsam vergegenwärtigen; und
wenn mir, seinem Schwager und brüderlichen Freunde, dazu
das Wort vergönnt wird, so soll es eben nur, der Bitte seiner
Wittwe gemäß, ein kurzes Wort der Liebe und herzlichen Ge-
betes sein."

„Wilhelm Schirmer war hier in Berlin im Jahre 1802
 
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