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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 11.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.13558#0372

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Inhalt.

Abhandlung: Das Dankberg'sche Institut für architektonische Ornamentik. Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Breslau, Hannover, Karlsruhe,
(Schluß.) München, Wien, Stockholm, Paris.

Korrespondenzen: f. München, im November. (Die Festausstellung des Kunstkritik: Die akademische Kunst-Ausstellung in Berlin. VI. Die Land-
Münchner Kunstvereins u. s. f. Forts.) — s?s Düsseldorf, Ende schaft. (Forts.)

November. (Das Neueste in unser» Permanenten Ausstellungen.) — Kunstinstitute und Kunftvereine: Wissenschaftlicher Kunstverein in Berlin.
L Stuttgart, den 9. November. (Grundsteinlegung u. s. f. Schluß.) Briefkasten.

Aankberg'sche Institut für architektonische Ornamentik.

(Schluß.)

a rr k b e r g begann — wie alle
Begründer einer neuen und
großartigen Thätigkeitssphäre —
wir erinnern beispielsweise an das weltberühmte
Borsig'sche Etablissement, dessen Schöpfer als
armer Handwerksgesell nach Berlin kam —- seine
Laufbahn in bescheidenster, ja ärmlichster Weise,
und nur seiner unermüdlichen Energie, im Ver-
ein mit seinem Talent und seinem Geschick, sich
in jeder Lage zurecht zu finden, hat er seine
bedeutenden Erfolge und seine einflußreiche Stel-
lung zu verdanken. — Dankberg ist zu Halle bei Bielefeld
am 9. Oktober 1819 geboren und kam als armer Tischler-
Gesell im Jahre 1839 nach Berlin, wo er ein halbes Jahr
bei einem Meister arbeitete. Der Geheimrath Kisker, der
spätere Minister, war sein Pflegevater, durch dessemBerwendung
ihm, als der Trieb nach höherer künstlerischer Ausbildung in
ihm unwiderstehlich auf Befriedigung drang, der Eintritt in
die Akademie gewährt wurde, wo er namentlich unter Hol-
bein's, des Bildhauers, Leitung seine ersten Studien machte.

Mit regem Eifer begann er zu zeichnen und zu modelliren und
schon nach zwei Jahren erregte er die Aufmerksamkeit seiner
Lehrer durch das Thonmodell einer „Echo" (das er später auch
ausgeführt hat) und eines „Löwenkämpfers". Die leidige Sorge
für den nothwendigsten Lebensunterhalt und Mißhelligkeiten mit
den damaligen Leitern der Akademie bestimmten ihn, im Jahre
1843 der „höheren Kunst" zu entsagen und sich der Kunst-
Industrie, d. h. der Ornamentik, zuzuwenden und in den Dienst
der Baukunst zu treten. In einer Wagen-Remise des Hauses
Zimmcrstraße 84 schlug er sein erstes Atelier auf. Der Be-
sitzer des Hauses, Hofmaurermeister Schneider, fand an dem
jungen, ehrgeizigen Manne Gefallen und unterstützte ihn durch
Rath, Empfehlung und materielle Beihilfe. Es dauerte nicht
lange, bis man auf das rasch sich entwickelnde Talent des
jungen Mannes aufmerksam wurde. Persius und Strack
waren die ersten Architekten, welche ihn zur Ausführung von
Ornamenten verwandten. Persius starb jedoch schon 1845,
und bald darauf übernahm Strack den Bau des großen
Borsig'schen Etablissements in Moabit, welches er Alles
in Allem — Fabrikgebäude, Wohnhaus, Gartenanlagen, Treib-
 
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