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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 18.1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.12974#0200

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Mr Jahrgang.

M 24. i

fettjtktrgmt kr Asuisrhon l^tusbrranr.

Herausgegeben und redigirt
von

Dr. Mar Schasler.

J 15. Juni
^ 1873. f

Preis des Journals pro Quartal 1’/, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Eedaction und Expedition der Dioskuren: Berlin. Landgrafenstr. 7.)

A ir h a k t.

Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. Kunstvercin. Forts.) — + Prag, im Mai. (Ausstellung des Kunst-

X61I. Karl Rottniann. (Forts.) Vereins. Forts.)

Lorrrsponbrinen: 8. Wien, Ans. Juni. (Die große internationale Kunst- Lunjl-Lhronik: Lokalnachrichten aus Berlin, München, Wien, Mailand.

Ausstellung. Forts.) — kt. L. München, Ans. Juni. (Ausstellung im Lnnjlinimstrie und Technik: Zur Frage des Modellschutzes. — Lriefkastcn.

Studien zur Eljarakteriliik bedeutender Künüter der Hegenwart.

XCII. Karl rottniann.

(Fortsetzung.)

fach einem fast 2jährigen Aufent-
halt in Italien, während dessen
er insbesondere in Rom, Flo-
renz und Neapel für längere
Zeit sein Standquartier auf-
t geschlagen und den dortigen
f Kunstsammlungen die lebhaf-
teste Aufmerksamkeit zugewen-
dct hatte, kehrte er nach Mün-
chen zurück, reich an Studien,
noch reicher an Erfahrungen, welche er alsbald in
seinen Werken niederzulcgcn begann. Die ersten
Bilder, welche er ausführte, waren eine „Ansicht
der römischen Campagne" und das „Colosseum"
in Rom. Beide tragen in lebhaft ausgesprochener
Weise den Charakter des 'Elegischen, der sich wie
ein rother Faden durch die Mehrzahl seiner Bilder hindnrchzieht,
und beide geben ein Zeugniß davon, daß das Hauptstreben des
Künstlers dahin ging, das Allgemeine der bezüglichen landschaft-

lichen Erscheinung in ihrer ideellen Wirkung wiederzugeben. Das
„Colosseum in Rom" von dem trefflichen Andreas Barum,
der sich vom Stubenmaler zu einem ausgezeichneten Lithographen
emporgearbeitet hatte, mit Kreide auf Stein gezeichnet, ward vom
münchener Knnstverein seinen Mitgliedern für das Jahr 1828
als Geschenk bestimmt und fand durch die treffliche Ausführung
die allgemeinste Anerkennung.

Rottmann betrachtete diese beiden Bilder gcwissermaaßen
als Vorarbeiten für seine von König Ludwig bestellte „Ansicht
von Palermo", welche er im Jahre 1829 vollendete und welche
auf der von der Akademie veranstalteten Kunstausstellung einen
ungewöhnlichen Beifall fand. Der Künstler war in der Wahl
seines Standpunktes von dem Gedanken ausgegangen, daß es
sich weniger um eine Darstellung des architektonischen Theils
der Stadt, wenn auch nur in seinen Hauptmassen, als darum
handele, ein übersichtliches Bild der landschaftlichen Natur der
Umgebung künstlerisch zu reprodnciren, wobei der Hauptwerth
selbstverständlich auf den Charakter der Linien und der lokalen
Färbung fallen müsse. Wer Palermo kennt, wird zugeben müssen,
 
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