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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 20.1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.13551#0186

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Ein Malojapaß von Ruths wird wohl nur von den Kennern
solcher Hochalpenscenen ganz gewürdigt. Anderen Beschauern mag
die Härte des Bildes als ein Mangel erscheinen, während solche
Strenge der Umrisse und Farbentöne, in der Höhe jener Gegend
begründet, doch nur der Wahrheit entspricht. Ein merkwürdiges
Bild ist ein „Zillerthal" von einem Herrn v. Waldenburg. Kultur-
kämpfer sah ich naserümpfend und brummend daran vorübergehen,
weil in die Mitte der Thalsohle ein hochragenges, rothbraunes
Krucifix mit einem Hellen Heiland und einer lichtblau gekleideten
Heiligenfigur an seinem Fuß fast gewaltsam hineingestellt ist. Ihrem
von politischen Schleiern umnebelten Auge entging der wunderbare
Farbeneffekt, den der kecke Künstler durch diese Staffage erzielt und
glücklich erreicht hat. — Von dem verstorbenen Schelf hont sind
ein paar kleine „holländische Winterlandschaften" mit sonnigen Winter-

himmeln da, welche, namentlich die eine, wo die Schlittschuhfahrer
unter einem Brückchen durchgleiten, das Entzücken der Kunstgenossen
bilden. Aus der versteinerten Reichsstadt Rottenburg an der Tauber
hat Car abain aus Brüssel das Innere eines großen Hofs mit
einem Baum und einem Wasserlauf ausgestellt, ein lachendes, wohl-
gemaltes Bild, durch dessen Beispiel der Künstler seinen Kollegen
verräth, welche malerischen Schätze von Architektur und Alterthum
in jenem historischen Winkel Frankens noch zu heben sind. — Einige
Aquarelle aus derselben altdeutschen Stadt von einem andern Maler-
weisen gleichfals mit Erfolg auf jene Stätte hin, wo, wer auf pittoreske
und romantische Effekte ausgeht, stets goldener Beute sicher ist. Eins
dieser Bilder ist aber verballhornt durch eine verlogene Ritterburg,
die ganz unnöthiger Weise neben dem Thorthurm in den Hintergrund
hineinphantasirt ist. (Schluß folgt.)

Musstellungskalender.

Lunst-Ausstellungen des D rutsch tu Reichs.

Düsseldorf. Allgemeine Permanente Kunstausstellung von Bismeyer
und Kraus. Täglich geöffnet, mit wöchentlichem Wechsel der Bilder.

Leipzig. Permanente Kunst-Ausstellung von Pietro del
Vecchio (gegründet 1848), täglich geöffnet. Jährlich viermal Ankäufe für
die Verloosungcn des Vereins der Kunstfreunde.

Dresden. Permanente Kunstausstellung von Anton Elb (Gewandhaus-
Straße Nr. 1). Täglich geöffnet von 10 bis 7 Uhr. Abends bei Gas-Rampen-
Beleuchtung mit cachirten Flammen.

ZZreslau. Permanente Kunstausstellung von Theodor Lichtenberg
(Schweidnitzer Straße 30).

Kamburg. Permanente Gemälde-Ausstellung von Louis
Bock & Sohn (Gr. Bleichen 34), täglich geöffnet von 11—4 Uhr.

Köln. Allgemeine Permanente Kunst-Ausstellung des

Kölnischen Kunst-Vereins im Museum Wallraf - Richartz. Täglich
geöffnet.

Rheinischer Kunstvercin. Die Reihenfolge der Ausstellungen beginnt
am 1. April in Darmstadt, am 1. Mai in Mainz, am 1. Juni in
Heidelberg, am 1. Juli in Karlsruhe, am 1. August in Baden,
am 1. September in Freiburg, am 1. Oktober in Mannheim. Schluß
der Ausstellungen und Rücksendung der nicht angekauften Gemälde Anfangs
November. —'Die Kunstvereine von Karlsruhe, Baden und Heidel-
berg halten permanente Ausstellungen in sehr entsprechenden Lokalitäten
während des ganzen Jahres und vermitteln die Einsendung in den Turnus
des Rheinischen Kunstvereins.

Westdeutscher Gylllus. Die Eröffnung der Ausstellungen des Jahres
1875 findet zu Hannover am 12. Februar statt; es folgen: Magde-
burg am 8. April, Nord hausen am 20. Mai, Halle am 24. Juni,
Gotha am 1. August, Cassel am 5. September.

Stuttgart. Permanente Kunstausstellung im „Römischen Kaiser". Täg-
lich geöffnet. Sonntags neu arrangirt. Einsendungen bei vorheriger Anmel-
dung frachtfrei.

Süddeutscher Hpkkus. Eröffnung im Januar 1875 gleichzeitig zu
Augsburg, Stuttgart, Wiesbaden, Würzburg, Fürth, Nürn-
berg, Bamberg, Bayreuth und Regcnsburg; Schluß im December
1875. Die Einsendungen sind entweder nach Regcnsburg, Augsburg oder
Wiesbaden zu richten. (Näheres siehe im Inserat in Nr. 21.)

Ausländische Ausstellungen.

Wien. Oesterreich ischer Kunstverein. Wechsel der Bilder am Isten
jedes Monats. (Geschlossen während der Monate Juli, August, September.)
Nur die bis zum 25. jedes Monats eintreffenden Werke gelangen zur nächsten
Monatsausstellung.

— — Künstler haus. Schluß der Jahresausstellung am 15. Juni.
Eröffnung der permanenten Ausstellung am 1. Juli. Die Einreihung neuer
Werke erfolgt am 1. und 15. jedes Monats und können dieselben 4—6 Wochen
ausgestellt bleiben. — Zuschriften in Ausstellungsangelegenheiten sind ausschließ-
lich an das Secretariat des Künstlerhauses zu richten.

Wrag. Allgemeine permanente Kunstausstellung von Nicol. Lehmann's
Kunsthandlung. Täglich geöffnet.

Schweizer Ausstellungs-tzylilus. Eröffnung zu St. Gallen am
25. April; es folgen Winterthur am 23. Mai, Zürich anr 13. Juni,
Glarus am 18. Juli, Constanz am 8. August, Schaffhausen am
28. August, Bafel am 19. September. Dauer bis 10. Oktober. — Die
Bedingungen der Einsendung s. in dem Einladungsprogramm (Nr. 8, S. 60
der Deutschen Kunstzeitung).

Belgische Ausstellungen: 1) Im Haag. Eröffnung der Ausstellung
am 16. Mai (Dauer bis Ende Juni). Einsendungstermin bis 1. Mai. —
2) Brüssel. Eröffnung am 1. August (Dauer bis Ende September). Ein-
sendungstcrmin bis 15. Juli.

Germiuiisties IXiitionnl lllurcuut.

Große

der

berühmtesten

7 eigenhändige Arbeiten
Ihrer K. u. K. Hoheit der Fra» Kronprinzessin des deutschen
Reiches u. v. Preußen. [oi3]

Loose sind in Berlin in der Kunsthandlung von Ed. Quaas (Im Rothen
Schloß) zu haben.

Leipziger Kunst-Auction von C. G. Boerner.

Mittwoch, den 16. Juni 1875:

Das Kupferstich-Cabinet des Herrn Dr. Friedrich Karl Heinrich Marx,

Hofrath und Professor zu Göttingen. Zweite Abtheilung, ent-
haltend: ausgezeichnete Kupferstiche, Radirungen, Schwarzkunstblätter,
Holzschnitte etc., von alten und neuen Meistern.

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fort oder später zu verm. Näheres
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42/44, 1 Tr., 10-2 Uhr. [gisa]

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(früher Timm) sofort od. p. 1. Juli z.
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Permanente Kunst-Ausstellung

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(k. Ministerium d. Äusseren).

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sende auf Verlangen franco.

Kommissions-Verlag der Nicolai'scheu Verlags-Buchhandlung (Stricker) in Berlin. — Druck von H. Thein Hardt in Berlin, Jüdenstr. 37.
 
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