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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 27.1910-1911

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Frank, Willy: Walter Georgi - Karlsruhe
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https://doi.org/10.11588/diglit.7379#0206

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Walter Georgi—Karlsruhe.

PROFESSOR
WALT. GEORÜl-
KARLSRUHE.

KINDER DES
DR. H., KARLSR.

jedoch keineswegs undelikate räumliche Wir-
kung seiner Bilder und Lithographien ins Auge
faßt. Unter seiner breiten, zügigen Malweise
geht von dieser Erfassung auch der kleinsten
Raumunterschiede (denn das sind die „For-
men") nicht das Mindeste verloren. Man
könnte Künstler genug nennen, zumal unter
den Mitgliedern der „Scholle" sind solche zu
finden, zu denen Georgi gerade in dieser Hin-
sicht in erquickendem Gegensatze steht.

Neuerdings beginnt Georgi neben dem Figür-
lichen und der Landschaft auch das Stilleben
intensiver zu pflegen. Das kann man wohl als
eine natürliche Folge oder Äußerungsform sei-
ner künstlerischen Mittel betrachten, denen, wie
bei der ganzen Scholle, das Stillebenhafte ge-
wissermaßen im Blute steckt. — w. r.

Stabilität erhält, die zu der harmonischen Wir-
kung des Ganzen nicht wenig beiträgt. Oder
man prüfe nach, wie genau in dem Bildnis „An
der grünen Türe" die Helligkeiten quantitativ
den Dunkelheiten entsprechen. Das alles wird
klar, wenn man hört, welche sorgsame Vorar-
beit der Künstler gerade auf den kompositio-
neilen Aufbau verwendet. Die Fleckenwirkung
und Massenverteilung eines jeden Bildes wird
von Georgi vorher in kleinstem Maßstabe sorg-
fältig ausgearbeitet und nichts bleibt in seinen
Arbeiten dem Zufalle überlassen.

Einen nicht geringen Vorzug seiner Kunst
wird man auch in der sicheren, festen, die For-
men voll erschöpfenden Zeichnung der Figuren
finden. Daß Georgi von der Zeichnung her-
kommt, wird jedem klar, wenn er die starke,

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