HANNS PE1XAK MÜNCHEN.
Gemälde: »Die Rivalen«
MODERNE GALERIE-MÜNCHEN.
Ein Jahr ist seit Begründung der Modernen
Galerie ins Land gegangen. Wenn ich hier
über dieses Unternehmen einige Worte zu sagen
a°e, so ist nicht von Versprechungen und Er-
wartungen, sondern von Leistungen und Er-
rungen zu reden. Die intime, elegante Kunst-
s atte im aitberühmten Arcopalais bildet heute
w °n einen der wichtigsten Faktoren des
Münchner Kunstleb ens. Ihre Mitarbeit könnte
' zt nicht mehr entbehrt werden.
^•u den hervorstechendsten Zügen im Münch-
ner Kunstleben zählte seit langer Zeit eine all-
ZUangstliche, allzukleinbürgerliche Abgeschlos-
senheit gegen das Fremde. Die Neigung, Fremdes
u bewundern, die man den Deutschen im All-
gemeinen so gerne vorwirft, ist dem Münchner
^unstleben immer fremd gewesen. Schon Berlin
Sa't hier lange Zeit als künstlerisches Ausland,
mehr noch Frankreich, obwohl dieses in der
ganzen zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
stets die entscheidenden Anregungen zur Fort-
entwicklung der Malerei gegeben hat.
In diese Abgeschlossenheit ist durch die Arbeit
der Galerie Thannhauser endgültig Bresche ge-
legt. Gewiß, auch vor Bestehen der Modernen
Galerie haben wir französische Künstler als
Gäste in unseren Salons gesehen. Allein die
Galerie Thannhauser bringt Ausländisches häu-
figer und gewissermaßen programmatischer. Eine
Art Arbeitsteilung hat sich jetzt unter unseren
Salons herausgebildet. Im letzten Jahre haben
alle bedeutenderen Vorführungen französischer
Kunst, die München sah, in der Modernen
Galerie stattgefunden. Man sah dabei, wie
viele Lücken es da noch auszufüllen, wie viel
Versäumnisse es noch nachzuholen gibt. Gleich
19'0/U. III. 2.
199
Gemälde: »Die Rivalen«
MODERNE GALERIE-MÜNCHEN.
Ein Jahr ist seit Begründung der Modernen
Galerie ins Land gegangen. Wenn ich hier
über dieses Unternehmen einige Worte zu sagen
a°e, so ist nicht von Versprechungen und Er-
wartungen, sondern von Leistungen und Er-
rungen zu reden. Die intime, elegante Kunst-
s atte im aitberühmten Arcopalais bildet heute
w °n einen der wichtigsten Faktoren des
Münchner Kunstleb ens. Ihre Mitarbeit könnte
' zt nicht mehr entbehrt werden.
^•u den hervorstechendsten Zügen im Münch-
ner Kunstleben zählte seit langer Zeit eine all-
ZUangstliche, allzukleinbürgerliche Abgeschlos-
senheit gegen das Fremde. Die Neigung, Fremdes
u bewundern, die man den Deutschen im All-
gemeinen so gerne vorwirft, ist dem Münchner
^unstleben immer fremd gewesen. Schon Berlin
Sa't hier lange Zeit als künstlerisches Ausland,
mehr noch Frankreich, obwohl dieses in der
ganzen zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
stets die entscheidenden Anregungen zur Fort-
entwicklung der Malerei gegeben hat.
In diese Abgeschlossenheit ist durch die Arbeit
der Galerie Thannhauser endgültig Bresche ge-
legt. Gewiß, auch vor Bestehen der Modernen
Galerie haben wir französische Künstler als
Gäste in unseren Salons gesehen. Allein die
Galerie Thannhauser bringt Ausländisches häu-
figer und gewissermaßen programmatischer. Eine
Art Arbeitsteilung hat sich jetzt unter unseren
Salons herausgebildet. Im letzten Jahre haben
alle bedeutenderen Vorführungen französischer
Kunst, die München sah, in der Modernen
Galerie stattgefunden. Man sah dabei, wie
viele Lücken es da noch auszufüllen, wie viel
Versäumnisse es noch nachzuholen gibt. Gleich
19'0/U. III. 2.
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