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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 27.1910-1911

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Bender, Ewald: Erste Ausstellung der "Künstler-Vereinigung Dresden"
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https://doi.org/10.11588/diglit.7379#0308

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Erste Ausstellung der »Künstlervereinigung Dresden«.

OTTO FISCHER DRESDEN.

Gemälde; »Disentis«

drang. Otto Gußmann überrascht durch ein
paar gut gemalte, in der Farbenwahl vielleicht
noch etwas zu dekorative Aktstudien. Seine be-
sondere Leistung aber ist das „Porträt des Bild-
hauers Wrba", groß gesehen und von sicherer,
künstlerischer Arbeit. Hegenbarth ist durch
einige seiner sympathischen Landschaften mit
Tierstaffage gut vertreten. Artur Bendrat
und Fritz Beckert laufen Gefahr, zu kolorie-
ren, anstatt zu malen und bei der Vedoute zu
enden. Auch in Otto Altenkirchs Land-
schaften dürfte man etwas mehr von individu-
ellem Leben spüren. Er vertreibt die „Natur"
aus seinen Bildern, und macht aus den schön-
sten Bäumen nicht mehr als eine hübsche far-
bige Komposition. Aus einer Anzahl guter und
hoffnungsvoller, technisch und seelisch aber
noch nicht ganz freier Begabungen treten hervor:
Ferd. Dorsch, Walter Zeising, Siegfried
Berndt, Wilh. Claus, Paul Wilhelm, E.
R. Dietze, Anton Pepino. Als Radierer
erscheinen Otto Fischer und Hans Nadler

bedeutender und reifer denn als Maler. Über-
haupt machen die Säle der graphischen Arbei-
ten einen guten Eindruck. Unter den dekora-
tiven Kompositionen fällt die „ Studie zu einem
Fresko" von Paul Rößler auf, doch stört
der Kontrast von studierter Naturform und
Stilisierung, den der Künstler in der Folge
wohl noch überbrücken wird. Vorzügliche pla-
stische Arbeiten von Peter Pöppelmann und
Georg Wrba sind zu verzeichnen, doch ge-
winnt man den Eindruck, daß Wrbas Stärke ihren
reinsten Ausdruck nicht in seinen Porträts fin-
det. Karl Groß, den man als trefflichenKunst-
gewerbler kennt, erfreut durch ein außerordent-
lich gelungenes Bronzerelief. Erwähnt seien
noch gute Leistungen von Artur Lange,
Walter Sintenis, Felix Pfeifer und Otto
Pilz, bei dem man jedoch einen allzu engen
Anschluß an Gauls Arbeiten konstatieren muß.
— Klinger sandte außer einem schönen weib-
lichen Bildnis seine neuesten Radierungen. Von
Münchnern sind neben Habermann, Sam-

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