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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 29.1911-1912

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Pochhammer, Margarete: Das Äussere der Frau als Kunstwerk
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https://doi.org/10.11588/diglit.7012#0111

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Das Äußere der Frau als Kunstwerk.

ihnen aufgeklärten Frauen an der Arbeit waren,
hatte man sich ja fast ausschließlich mit dem
System der Untergarderobe befaßt, das für die
Regeneration der
weiblichen Erschei-
nung auch in ästhe-
tischer Hinsicht Vor-
bedingung war. —
Niemals sind aber
dabei die physiolo-
gischen Schwierig-
keiten außer acht ge-
lassen worden, die
dem völligen Be-
seitigen künstlicher
Hilfsmittel im Wege
stehen. Daß die Ge-
stalt der Frau un-
schönen Verände-
rungen unterworfen
•st, kann ja doch nie-
mand leugnen. Und
Wenn auch einerseits
eifrig daran gearbei-
tet wird, diese Ver-
änderungen durch

wohldurchdachte,
sorgfältige Körper-
kultur auf ein mög-
lichst geringes Maß
zurückzuführen und
schnell wieder aus-

michael powolnv. Wiener Keramik. Dose »Karlsbad«

zugleichen, so wird doch andrerseits auch
darauf Bedacht genommen, augenblicklich vor-
handene Mängel zu maskieren und vorhandene

Vorzüge zur Geltung
zu bringen. Also
nach wie vor aus
der Erscheinung der
Frau ein Kunst-
werk zu machen —
nur ein echteres
als es früher geschah
und von der gedan-
kenlosen Menge
noch geschieht. —
Ein echtes Kunst-
werk ist ein indivi-
duelles Werk. Man
hat deshalb die neu-
zeitliche Aufgabe
der Frau, im wahren
Sinne als „Kunst-
werk" zu wirken,
vielfach dahin ge-
deutet, sie solle sich
immer wieder von
neuem eigenartige
Gewänder ausden-
ken, wie keine andre
sie trage. Und diese
Gewänder sollten
nicht nur ihrem äu-
ßeren Menschen an-

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