P. FISCHER POSEN, REG.- U. BAURAT.
Ostdeutsches Kleinsiedlungsdorf.
DAS KLEINSIEDLUNGS-DORF AUF DER OSTDEUTSCHEN
AUSSTELLUNG POSEN 1911.
A llenthalben in Deutschland gründet man jetzt
/V Arbeiterkolonien, Gartenstädte oder An-
siedlungsdörfer. Im Osten wie im Westen taucht
dieselbe Frage des Baues von kleinen Woh-
nungen auf, sei es, daß die Industrie für Arbeiter-
wohnungen zu sorgen hat,
sei es, daß die Wohnungs-
not der großen Städte hier-
zu drängt, sei es endlich,
daß die Entvölkerung des
platten Landes und die Po-
pularisationsbestrebungen
im Interesse des Deutsch-
tums die Veranlassung bil-
den. — Die praktische
Lösung der Frage, soweit
es sich um das eigentliche
Werkschaffen (Entwerfen
und Bauen) handelt, wird
gewöhnlich mit einer ge-
wissen ungeduldigen Schaf-
fensfreude, ja Begeisterung
in die Hand genommen.
Man fühlt sich als Neuschöpfer, als Städtebauer,
als Entdecker auf einem bisher wenig erprobten
Tätigkeitsfelde. Das fertige Werk dagegen ruft
(wenn ich nur von dem künstlerischen Eindruck
spreche) gewöhnlich eine gewisse Enttäuschung
hervor. Bald nachdem man
sich an den Anblick des
Neugeschaffenen gewöhnt
hat, beginnt man, nach
anderen Ausdrucksmitteln,
nicht bloß in der Einzelge-
staltung, sondern auch in
der Gruppierung und Ge-
samt - Anlage zu suchen.
Die meisten neuen Arbei-
terkolonien , Gartenstädte
und Ansiedlungsdörfer lei-
den entweder an großer
Langweiligkeit der äuße-
ren Erscheinung oder las-
sen durch Überreichtum
von Formen die nötige
Schlichtheit und Natürlich-
es
Ostdeutsches Kleinsiedlungsdorf.
DAS KLEINSIEDLUNGS-DORF AUF DER OSTDEUTSCHEN
AUSSTELLUNG POSEN 1911.
A llenthalben in Deutschland gründet man jetzt
/V Arbeiterkolonien, Gartenstädte oder An-
siedlungsdörfer. Im Osten wie im Westen taucht
dieselbe Frage des Baues von kleinen Woh-
nungen auf, sei es, daß die Industrie für Arbeiter-
wohnungen zu sorgen hat,
sei es, daß die Wohnungs-
not der großen Städte hier-
zu drängt, sei es endlich,
daß die Entvölkerung des
platten Landes und die Po-
pularisationsbestrebungen
im Interesse des Deutsch-
tums die Veranlassung bil-
den. — Die praktische
Lösung der Frage, soweit
es sich um das eigentliche
Werkschaffen (Entwerfen
und Bauen) handelt, wird
gewöhnlich mit einer ge-
wissen ungeduldigen Schaf-
fensfreude, ja Begeisterung
in die Hand genommen.
Man fühlt sich als Neuschöpfer, als Städtebauer,
als Entdecker auf einem bisher wenig erprobten
Tätigkeitsfelde. Das fertige Werk dagegen ruft
(wenn ich nur von dem künstlerischen Eindruck
spreche) gewöhnlich eine gewisse Enttäuschung
hervor. Bald nachdem man
sich an den Anblick des
Neugeschaffenen gewöhnt
hat, beginnt man, nach
anderen Ausdrucksmitteln,
nicht bloß in der Einzelge-
staltung, sondern auch in
der Gruppierung und Ge-
samt - Anlage zu suchen.
Die meisten neuen Arbei-
terkolonien , Gartenstädte
und Ansiedlungsdörfer lei-
den entweder an großer
Langweiligkeit der äuße-
ren Erscheinung oder las-
sen durch Überreichtum
von Formen die nötige
Schlichtheit und Natürlich-
es