8. Das Theater in Delos.
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Die in den Figuren 58 und 59 mitgeteilten Grundrisse sind nach dem von
dem Architekten Convert aufgenommenen, im Bulletin de corresp. hellen. 1896
Heft I veröffentlichten Plane gezeichnet, dessen Probedruck Th. Homolle mir gü-
tigst zur Verfügung gestellt hat.
In dem sehr stark zerstörten Zuschauerraum erkennt man noch die Reste
von 8 Treppen, die 7 Keile einschlössen. Verhältnismässig gut erhalten sind die
hohen Stützmauern aus Marmorquadern, deren Errichtung nach den in derselben
Zeitschrift (1894 S. 161 —167) veröffentlichten Inschriften in der ersten Hälfte
des III. Jahrhunderts erfolgt ist. Die unterste Reihe der Sitzbänke war mit Rück-
■Sil
I ! 1
5
I
Figur 59. Grundriss des Skenengebäudes. Ergänzung.
lehnen versehen und für die Proedroi bestimmt. Unmittelbar vor ihr liegt ein
schmaler Wassercanal, ähnlich wie in Sikyon und Megalopolis. Ein Umgang für
die Zuschauer fehlt also auch hier. Damit im Zusammenhang steht die That-
sache, dass [die Orchestra kein voller Kreis ist; nur bei Annahme eines Um-
ganges zwischen dem Sitzraum und der Orchestra lässt sich ein ganzer Kreis
einzeichnen.
Von aussergewöhnlicher Form ist das Skenengebäude (Figur 59), denn der
Saal, welcher die Mitte des Gebäudes einnimmt, ist auf allen seinen vier Seiten
von Säulenhallen umgeben und weist keine Spur einer inneren Teilung auf. In
seiner zum Theater gerichteten Mauer, die wir die Vorderwand der Skene nennen
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Die in den Figuren 58 und 59 mitgeteilten Grundrisse sind nach dem von
dem Architekten Convert aufgenommenen, im Bulletin de corresp. hellen. 1896
Heft I veröffentlichten Plane gezeichnet, dessen Probedruck Th. Homolle mir gü-
tigst zur Verfügung gestellt hat.
In dem sehr stark zerstörten Zuschauerraum erkennt man noch die Reste
von 8 Treppen, die 7 Keile einschlössen. Verhältnismässig gut erhalten sind die
hohen Stützmauern aus Marmorquadern, deren Errichtung nach den in derselben
Zeitschrift (1894 S. 161 —167) veröffentlichten Inschriften in der ersten Hälfte
des III. Jahrhunderts erfolgt ist. Die unterste Reihe der Sitzbänke war mit Rück-
■Sil
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Figur 59. Grundriss des Skenengebäudes. Ergänzung.
lehnen versehen und für die Proedroi bestimmt. Unmittelbar vor ihr liegt ein
schmaler Wassercanal, ähnlich wie in Sikyon und Megalopolis. Ein Umgang für
die Zuschauer fehlt also auch hier. Damit im Zusammenhang steht die That-
sache, dass [die Orchestra kein voller Kreis ist; nur bei Annahme eines Um-
ganges zwischen dem Sitzraum und der Orchestra lässt sich ein ganzer Kreis
einzeichnen.
Von aussergewöhnlicher Form ist das Skenengebäude (Figur 59), denn der
Saal, welcher die Mitte des Gebäudes einnimmt, ist auf allen seinen vier Seiten
von Säulenhallen umgeben und weist keine Spur einer inneren Teilung auf. In
seiner zum Theater gerichteten Mauer, die wir die Vorderwand der Skene nennen
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