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Dörpfeld, Wilhelm; Reisch, Emil
Das griechische Theater: Beiträge zur Geschichte des Dionysos-Theaters in Athen und anderer griechischer Theater — Athen, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5442#0166

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io. Das Theater in Pergamon.

Pfosten der Skene aufgestellt werden sollten, grosse Steine mit tiefen Löchern
von fast 0,40m im Quadrat in den Fussboden eingelassen wurden, in welche die
Pfosten fest eingesetzt werden konnten. In beiden abgebildeten Grundrissen sind
die Löcher gut zu erkennen. Die Steine, in welche die Löcher eingearbeitet
sind, zeigen alle an ihrem oberen Rande einen Falz, der zur Aufnahme einer
Steinplatte diente, mit welcher sie geschlossen werden konnten, sobald die Pfosten
entfernt waren. Waren die Aufführungen vorüber und die Löcher zugedeckt, so
War von dem Skenengebäude nichts mehr zu 'merken. In welcher Anordnung die

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Figur 61. Skene und Orchestra des Theaters von Pergamon in griechischer Zeit.

Pfosten standen, ist aus beiden Grundrissen zu ersehen. Dass sie sich zu mehreren
Gruppen von Pfeilern mit Öffnungen dazwischen verbinden lassen, zeigt Figur 61,
in welcher je vier Pfosten zu Pfeilern zusammengefasst sind. In der Mitte befinden
sich drei grosse Öffnungen von 3 bis 3,70»! Breite, jede beiderseits durch einen
von vier Pfosten gebildeten Pfeiler eingeschlossen. An den beiden Enden stehen
nochmals je vier Pfosten, die offenbar die Eckpfeiler gebildet haben. Zwischen
den letzteren und dem Zuschauerraum sind auf beiden Seiten je zwei Pfosten
angeordnet, in denen die Thürpfosten der Parodos - Thore nicht zu verkennen
sind. Die übrigen, schräg stehenden Pfosten werden für die Herrichtung der Pa-
raskenien und die Aufstellung von Periakten gedient haben.
 
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