Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dörpfeld, Wilhelm; Reisch, Emil
Das griechische Theater: Beiträge zur Geschichte des Dionysos-Theaters in Athen und anderer griechischer Theater — Athen, 1896

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5442#0399

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
3 §4

VIII. Abschnitt. Die Entwickelungsgeschichte des griechischen Theaters.

der mittleren Thüre beiderseits je zwei, neben jeder Nebenthür beiderseits je einen
weissen Pinax. Dadurch sind drei verschiedene Häuser angedeutet, ein grosses
mittleres von fünf Axweiten und zwei Nebenhäuser von je drei Axen. Eine
Trennung dieser Häuser ist dadurch bewirkt, dass zu beiden Seiten des Haupt-
hauses je ein anders gestaltetes Intercolumnium angeordnet ist, das in unserem
Bilde durch wagerechte Fugen als feste Wand gekennzeichnet ist. Wir hatten
bei Beschreibung des delischen Theaters (s. S. 146) angenommen, dass in diesen
beiden Intercolumnien, die nach den erhaltenen Standspuren (schmalen Rillen)
einen anderen Verschluss wie die übrigen gehabt haben müssen, vielleicht Ne-

Figur 94. Skene mit_ festem Proskenion.

benthüren angebracht gewesen wären und hatten demnach in Figur 59 dort offene
Intercolumnien gezeichnet. Eine nochmalige Untersuchung der Ruinen hat uns
aber überzeugt, dass diese Annahme unhaltbar ist, und dass vielmehr feste
dauernde Wände hier gewesen sein müssen. In den schmalen Zwischenräumen
zwischen den Ecksäulen des Proskenion und den Pfeilern der Seitenthore (Pa-
rodoi) kehren nämlich jene schmalen Rinnen wieder. Und da nun an diesen Stellen
unmöglich Thüren, sondern sicher festere Wände waren, so werden auch jene
beiden Intercolumnien dauernd mit einer anderen Art von Wänden geschlossen
gewesen sein. War so das Proskenion durch die zwei festen Pinakes in drei
 
Annotationen