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Ness, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0124

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Plan des Friedhofs Engesohde, Garten- und Friedhofsamt der Stadt Hannover, 1968


Heinrich-Heine-Platz 1,2,3, 1913/14


Hildesheimer Straße 132, Gilde-Brauerei, 1895




Mainzer Straße, Bismarck-Bahnhof. 1911

bei über dem Tympanon besonders hervorge-
hoben.
Von den vielen künstlerisch bedeutenden
Grabdenkmälern des Friedhofs seien nur
einige genannt: das Grab der Familie Hei-
mann (vermutlich 1890 von Karl Börgemann
für die Familie Stelling entworfen), das Grab
der Familien Köhler (1903), das Grab der
Familie Rühling (1905, Architekt Christian
Rühling), das Grab der Familie Schlüter
(1895, Architekt Theodor Hecht), das Grab
der Familie Wallbrecht (1876) und das Grab
der Familie Wilkening im südlichen Pavillon
der Arkaden. Neben diesen, aus künstleri-
scher Sicht hervorzuhebenden Gräbern, seien
wegen der geschichtlichen Bedeutung noch
einige weitere von herausragenden hannover-
schen Persönlichkeiten aufgeführt: Stadtbau-
meister Ludwig Droste (s.o.), Architekt
Conrad Wilhelm Hase, Hofbaurat Georg
Ludwig Laves, Stadtbaurat Karl Elkart so-
wie die Stadtdirektoren Heinrich Tramm
und Johann Carl Hermann Rasch.
ENTWICKLUNG IM ZUSAMMEN-
HANG MIT DEM EISENBAHNBAU
Etwas nördlich des Engesohder Friedhofes
wurde 1872 ein weiteres bedeutendes Bau-
vorhaben durchgeführt, das auch Auswir-
kungen auf die im gesamten Stadtbereich in
den neunziger Jahren aufgestellten Bebau-
ungspläne haben sollte: der Bau der Eisen-
bahnlinie nach Altenbeken.
Die anfangs private Eisenbahn, die zunächst
bis Hameln eröffnet wurde, führte entlang
des Altenbekener Damms und verlief in
westlicher Richtung über einen aufgeschütte-
ten Damm in der Leinemasch in Richtung
Deister. Der Ohedamm und die jetzt als
Fußgängerbrücke benutzte Ihmebrücke kenn-
zeichnen heute die damalige Trassenführung
(siehe 40 Ricklingen). Im Norden war die
Bahnlinie zunächst noch nicht an die 1856
eröffnete Strecke nach Göttingen und Kassel
angeschlossen, sondern endete am Südbahn-
hof, dem heutigen Güterbahnhof. Erst seit
1880 mündete sie direkt im Hauptbahnhof.
Durch den starken Anstieg des Personen-
und insbesondere des Güterverkehrs wurden
in den neunziger Jahren Pläne erarbeitet, die
mit den Straßen niveaugleichen Kreuzungen
der hannoverschen Bahnlinien zu beseitigen
und die Trassen hochzulegen. Von den an
der Strecke nach Göttingen durch diese Maß-
nahme entstandenen Brücken ist die um
1907 gebaute Brücke über den Altenbekener
Damm von besonderer Qualität. Die auf zwei
Stahlstützenreihen abgefangene Brücke wird
an den seitlichen Widerlagern durch hohe
Sandsteinpylone in Jugendstilformen be-
grenzt.
1911 entsteht mit dem Bau des Bahnhofs
Bismarckstraße ein neuer Personenbahnhof
in der Südstadt. Der über T-förmigem
Grundriß errichtete zweigeschossige Putzbau
wird betont durch den in Sandsteinquadern
ausgeführten Eingangsvorbau und das dar-
überliegende, in das Mansardwalmdach inte-
grierte Zwerchhaus, das durch Werkstein-
elemente gegliedert ist. Die schmalen hohen
Fenster über dem Eingang sind in der origi-
nalen farbigen Bleiverglasungerhalten.

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