Bebauungsplan Südstadt, um 1929
Tiestestraße 19/21
Tiestestraße 21, Fassadendetail
Tiestestraße 23—31
Tiestestraße 32, Eingangsbereich
an den Turm anschließende dreischiffige
basilikale Kirchenraum wird durch den ein-
gezogenen, mit geradem Abschluß versehe-
nen Chor an der Simrockstraße begrenzt.
Am Chor und im Bereich der Obergadenfen-
ster ist das Mauerwerk durch schichtweise
vor- und zurückspringende Klinkerbänder
vom übrigen einfachen Verband abgesetzt.
Der Innenraum ist original erhalten.
WOHNANLAGEN DER
ZWANZIGER/DREISSIGER JAHRE
Wie in vielen anderen deutschen Großstäd-
ten herrschte nach dem Ende des Ersten
Weltkriegs und zu Beginn der zwanziger
Jahre auch in Hannover eine erhebliche
Wohnungsnot. Der erforderliche Wohnungs-
bau hielt sich jedoch wegen Finanzierungs-
schwierigkeiten in Grenzen. So wurden im
gesamten Stadtgebiet von 1920—1925 jähr-
lich nur etwa 500—1000 Wohnungen erstellt.
Erst als sich ab 1926 die Möglichkeit ergab,
Mittel aus dem freien Geldmarkt heranzu-
ziehen, wurde die Finanzierung umgestellt.
Der Wohnungsbau erfolgte seitdem aus-
schließlich durch private Bauherren und Ge-
nossenschaften. Die Erstellung von Wohn-
raum stieg in den folgenden Jahren jährlich
auf ca. 3500 Einheiten. Bei der Aufstellung
der Bebauungspläne kam der Bauverwaltung
die Tatsache entgegen, daß die Stadt in meh-
reren Stadtteilen größere zusammenhängen-
de Gebiete besaß, die für eine Bebauung ge-
eignet waren.
In der Südstadt handelte es sich dabei ins-
besondere um den Bereich an der Geibei-
straße und Geibeiplatz, Tiestestraße, Karl-
Peters-Platz und Stresemannstraße, der be-
reits in dem erwähnten Bebauungsplan der
neunziger Jahre mit einem Straßenraster ver-
sehen war.
Aufbauend auf diesem Raster entstand Mitte
der zwanziger Jahre im Stadtbauamt unter
der Leitung von Prof. Elkart ein Bebauungs-
plan, der den gesamten Bereich zwischen
Karl-Peters-Platz, Bahnlinie, Eilenriede und
Hildesheimer Straße umfaßte. Erhalten blieb
die Grobstruktur mit dem Karl-Peters-Platz,
der Stresemannallee in Nord-Süd-Richtung
und der Bismarckstraße/Elkartallee in Ost-
West-Richtung. Das Gesamtgebiet erfuhr
entsprechen den Vorstellungen des „Neuen
Bauens" eine einfache, klare Aufteilung
durch Bildung von langgestreckten, über-
wiegend rechteckigen und nord-süd-gerich-
teten Baublöcken. Die Blockrandbebauung
war geschlossen, die Innenbereiche von Be-
bauung gänzlich freigehalten. Die Bauausfüh-
rung, überwiegend in der zweiten Hälfte der
zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre,
orientierte sich mit geringen Abweichungen
an der vorgegebenen Planung.
Das bis zu den zwanziger Jahren noch nicht
bebaute Gebiet nördlich des Karl-Peters-
Platzes (Geibeistraße, Tiestestraße und Um-
gebung), das nicht im Bebauungsplan enthal-
ten war, wurde in der gleichen Zeit auf
Grundlage des Neunziger-Jahre-Plans be-
baut. Im Bereich südlich der Elkartallee
wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eine
Neuplanung durchgeführt, die im wesent-
lichen aus Infrastruktureinrichtungen be-
stand (Schulen, Sportplätze etc.).
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Tiestestraße 19/21
Tiestestraße 21, Fassadendetail
Tiestestraße 23—31
Tiestestraße 32, Eingangsbereich
an den Turm anschließende dreischiffige
basilikale Kirchenraum wird durch den ein-
gezogenen, mit geradem Abschluß versehe-
nen Chor an der Simrockstraße begrenzt.
Am Chor und im Bereich der Obergadenfen-
ster ist das Mauerwerk durch schichtweise
vor- und zurückspringende Klinkerbänder
vom übrigen einfachen Verband abgesetzt.
Der Innenraum ist original erhalten.
WOHNANLAGEN DER
ZWANZIGER/DREISSIGER JAHRE
Wie in vielen anderen deutschen Großstäd-
ten herrschte nach dem Ende des Ersten
Weltkriegs und zu Beginn der zwanziger
Jahre auch in Hannover eine erhebliche
Wohnungsnot. Der erforderliche Wohnungs-
bau hielt sich jedoch wegen Finanzierungs-
schwierigkeiten in Grenzen. So wurden im
gesamten Stadtgebiet von 1920—1925 jähr-
lich nur etwa 500—1000 Wohnungen erstellt.
Erst als sich ab 1926 die Möglichkeit ergab,
Mittel aus dem freien Geldmarkt heranzu-
ziehen, wurde die Finanzierung umgestellt.
Der Wohnungsbau erfolgte seitdem aus-
schließlich durch private Bauherren und Ge-
nossenschaften. Die Erstellung von Wohn-
raum stieg in den folgenden Jahren jährlich
auf ca. 3500 Einheiten. Bei der Aufstellung
der Bebauungspläne kam der Bauverwaltung
die Tatsache entgegen, daß die Stadt in meh-
reren Stadtteilen größere zusammenhängen-
de Gebiete besaß, die für eine Bebauung ge-
eignet waren.
In der Südstadt handelte es sich dabei ins-
besondere um den Bereich an der Geibei-
straße und Geibeiplatz, Tiestestraße, Karl-
Peters-Platz und Stresemannstraße, der be-
reits in dem erwähnten Bebauungsplan der
neunziger Jahre mit einem Straßenraster ver-
sehen war.
Aufbauend auf diesem Raster entstand Mitte
der zwanziger Jahre im Stadtbauamt unter
der Leitung von Prof. Elkart ein Bebauungs-
plan, der den gesamten Bereich zwischen
Karl-Peters-Platz, Bahnlinie, Eilenriede und
Hildesheimer Straße umfaßte. Erhalten blieb
die Grobstruktur mit dem Karl-Peters-Platz,
der Stresemannallee in Nord-Süd-Richtung
und der Bismarckstraße/Elkartallee in Ost-
West-Richtung. Das Gesamtgebiet erfuhr
entsprechen den Vorstellungen des „Neuen
Bauens" eine einfache, klare Aufteilung
durch Bildung von langgestreckten, über-
wiegend rechteckigen und nord-süd-gerich-
teten Baublöcken. Die Blockrandbebauung
war geschlossen, die Innenbereiche von Be-
bauung gänzlich freigehalten. Die Bauausfüh-
rung, überwiegend in der zweiten Hälfte der
zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre,
orientierte sich mit geringen Abweichungen
an der vorgegebenen Planung.
Das bis zu den zwanziger Jahren noch nicht
bebaute Gebiet nördlich des Karl-Peters-
Platzes (Geibeistraße, Tiestestraße und Um-
gebung), das nicht im Bebauungsplan enthal-
ten war, wurde in der gleichen Zeit auf
Grundlage des Neunziger-Jahre-Plans be-
baut. Im Bereich südlich der Elkartallee
wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eine
Neuplanung durchgeführt, die im wesent-
lichen aus Infrastruktureinrichtungen be-
stand (Schulen, Sportplätze etc.).
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