pro Etage. Die um die Hinterhöfe gruppier-
ten Gebäude sind ohne gestalterischen Auf-
wand mit schlichten verputzten Fassaden
versehen. Durch das architektonische Kon-
zept wird trotz einer sehr hohen Grund-
stücksausnutzung eine besonders gute Wohn-
qualität erreicht.
Sallstraße/Geibelstraße
Der Ende der neunziger Jahre aufgestellte
Bebauungsplan (s.o.) sah im Kreuzungsbe-
reich Sallstraße/Geibelstraße einen größeren
Platz vor, in den jeweils zwischen den ge-
nannten Hauptstraßen vier weitere Straßen
sternförmig einmünden sollten. Die heutige
Situation stellt sich insofern verändert dar,
als der Platz wesentlich verkleinert und die
vorgesehene Einmündung im Nordwesten
nicht ausgeführt wurde. Dennoch ist die
Gesamtsituation als städtebaulich bedeutend
anzusehen, weil durch die ausgeführte
Architektur besonders markante und ein-
prägsame Ecklösungen geschaffen wurden.
An beiden nördlichen Straßenecken, Sall-
straße 76 im Nordwesten und Sallstraße 73,
75, 77, 79 im Nordosten, wurden die Fassa-
den der stumpfwinklig abknickenden Gebäu-
de auf die Platzmitte ausgerichtet. Die um
1910 errichteten viergeschossigen schlichten
Putzbauten sind durch gefugte Lisenen mit
einer vertikalen Struktur versehen, durch die
der massige Eindruck der Baukörper aufge-
löst wird. Die hohen Satteldächer sind durch
große Zwerchhäuser und Gauben gegliedert.
An den gegenüberliegenden südlichen Kreu-
zungsecken entstanden um 1914 zwei Ge-
bäudekomplexe, bei denen die Architekten
Hellwig und Röttges den seit längerer Zeit
nicht mehr so gebräuchlichen Backstein in
neuer Formensprache verwendeten.
Die beiden miteinander korrespondierenden
Gebäude Sallstraße 78 und 81 entstanden im
spitzen Winkel der Straßeneinmündungen An
der Questenhorst und Jordanstraße in die
Sallstraße/Geibelstraße. Um die zum Platz
gelegenen schmalen Gebäudeseiten als breite
Platzbegrenzung in Erscheinung treten zu
lassen, wurden auf beiden Straßenseiten der
Sallstraße überbaute Arkaden an den Bau-
körper angegliedert. Zur Platzfront sind in
den viergeschossigen Backsteinbauten die Ar-
kaden als hohe Rundbogenfenster der im
Erdgeschoß gelegenen Läden aufgenommen
worden. Die Gliederung der Obergeschosse
wird durch Balkone (Nr. 79) und Erker (Nr.
81) erreicht, die mit figürlichen Werkstein-
details besetzt sind. Die ursprünglich vorhan-
denen hohen geschweiften Giebel, von denen
beide Gebäude an allen drei Seiten bekrönt
waren, gingen durch Kriegseinwirkung verlo-
ren. Der heutige flache Dachabschluß läßt
die ehemals platzbeherrschende Wirkung der
Gebäude nicht mehr voll zur Geltung kom-
men.
Städtebaulich in die Gesamtgestaltung der
Platzsituation einbezogen ist die 1929 von
Eduard Endler gebaute katholische St. Hein-
rich-Kirche, Sallstraße 70. Der gegenüber der
Einmündung der Heidornstraße gelegene Klin-
kerbau ist beidseitig durch viergeschossige
Wohnhäuser in Klinkerbauweise an die Nach-
bargebäude angegliedert. Der dominierende
blockhafte Turm, aus der Straßenflucht et-
was zurückgesetzt, ist im Bereich des Portals
durch drei steile Arkaden betont. Der Turm-
abschluß wird durch ein unterhalb der Trau-
fe umlaufendes breites Ornamentband mit
erhabenem Zick-Zack-Muster gebildet. Der
Sallstraße/Geibelstraße, Nordwestecke mit St.-Heinrich-Kirche
Sallstraße 73—79, um 1910
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ten Gebäude sind ohne gestalterischen Auf-
wand mit schlichten verputzten Fassaden
versehen. Durch das architektonische Kon-
zept wird trotz einer sehr hohen Grund-
stücksausnutzung eine besonders gute Wohn-
qualität erreicht.
Sallstraße/Geibelstraße
Der Ende der neunziger Jahre aufgestellte
Bebauungsplan (s.o.) sah im Kreuzungsbe-
reich Sallstraße/Geibelstraße einen größeren
Platz vor, in den jeweils zwischen den ge-
nannten Hauptstraßen vier weitere Straßen
sternförmig einmünden sollten. Die heutige
Situation stellt sich insofern verändert dar,
als der Platz wesentlich verkleinert und die
vorgesehene Einmündung im Nordwesten
nicht ausgeführt wurde. Dennoch ist die
Gesamtsituation als städtebaulich bedeutend
anzusehen, weil durch die ausgeführte
Architektur besonders markante und ein-
prägsame Ecklösungen geschaffen wurden.
An beiden nördlichen Straßenecken, Sall-
straße 76 im Nordwesten und Sallstraße 73,
75, 77, 79 im Nordosten, wurden die Fassa-
den der stumpfwinklig abknickenden Gebäu-
de auf die Platzmitte ausgerichtet. Die um
1910 errichteten viergeschossigen schlichten
Putzbauten sind durch gefugte Lisenen mit
einer vertikalen Struktur versehen, durch die
der massige Eindruck der Baukörper aufge-
löst wird. Die hohen Satteldächer sind durch
große Zwerchhäuser und Gauben gegliedert.
An den gegenüberliegenden südlichen Kreu-
zungsecken entstanden um 1914 zwei Ge-
bäudekomplexe, bei denen die Architekten
Hellwig und Röttges den seit längerer Zeit
nicht mehr so gebräuchlichen Backstein in
neuer Formensprache verwendeten.
Die beiden miteinander korrespondierenden
Gebäude Sallstraße 78 und 81 entstanden im
spitzen Winkel der Straßeneinmündungen An
der Questenhorst und Jordanstraße in die
Sallstraße/Geibelstraße. Um die zum Platz
gelegenen schmalen Gebäudeseiten als breite
Platzbegrenzung in Erscheinung treten zu
lassen, wurden auf beiden Straßenseiten der
Sallstraße überbaute Arkaden an den Bau-
körper angegliedert. Zur Platzfront sind in
den viergeschossigen Backsteinbauten die Ar-
kaden als hohe Rundbogenfenster der im
Erdgeschoß gelegenen Läden aufgenommen
worden. Die Gliederung der Obergeschosse
wird durch Balkone (Nr. 79) und Erker (Nr.
81) erreicht, die mit figürlichen Werkstein-
details besetzt sind. Die ursprünglich vorhan-
denen hohen geschweiften Giebel, von denen
beide Gebäude an allen drei Seiten bekrönt
waren, gingen durch Kriegseinwirkung verlo-
ren. Der heutige flache Dachabschluß läßt
die ehemals platzbeherrschende Wirkung der
Gebäude nicht mehr voll zur Geltung kom-
men.
Städtebaulich in die Gesamtgestaltung der
Platzsituation einbezogen ist die 1929 von
Eduard Endler gebaute katholische St. Hein-
rich-Kirche, Sallstraße 70. Der gegenüber der
Einmündung der Heidornstraße gelegene Klin-
kerbau ist beidseitig durch viergeschossige
Wohnhäuser in Klinkerbauweise an die Nach-
bargebäude angegliedert. Der dominierende
blockhafte Turm, aus der Straßenflucht et-
was zurückgesetzt, ist im Bereich des Portals
durch drei steile Arkaden betont. Der Turm-
abschluß wird durch ein unterhalb der Trau-
fe umlaufendes breites Ornamentband mit
erhabenem Zick-Zack-Muster gebildet. Der
Sallstraße/Geibelstraße, Nordwestecke mit St.-Heinrich-Kirche
Sallstraße 73—79, um 1910
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