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Ness, Wolfgang [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0129

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Rathaus und dem Museum.
Die mit sparsamer Gliederung und Ornamen-
tik versehenen viergeschossigen Putzbauten
fallen insbesondere durch die Ecklösungen
zum Maschpark und zur Heinrich-Kümmel-
Straße, sowie durch den bereits 1889 errich-
teten Mittelbau Langensalzastraße 1/1avon
Christoph Hehl auf.
Hehl entwarf das Wohnhaus für den Ziegelei-
besitzer Stamme in schlichten Renaissance-
formen. Die symmetrische Fassade ist durch
den mittigen Vorbau und die beiden in den
äußeren Achsen über den Portalen liegenden
Balkone gegliedert. Vorbau, Balkone sowie
Fenster- und Türeinfassungen wurden in
Sandstein von den Putzflächen abgehoben.
Besondere Beachtung verdient die erhaltene
Innenausstattung, insbesondere das Wohn-
zimmer von Heinrich Stamme.
Den Wohngebäuden nördlich benachbart
und gleichfalls in städtebaulichem Bezug
zum Maschpark liegt der 1924 errichtete
Verwaltungsbau von Siemens, ein schlichter
fünfgeschossiger Putzbau mit sparsamem De-
kor am Haupteingang, Traufgesims und an
den Erdgeschoßfenstern.

Am Maschpark 3, Langensalzastraße 1/1a,
Heinrich-Kümmel-Straße 1



Langensalzastraße 1/1a, 1889, Architekt Hehl

Einen besonderen Hinweis verdient die an
der Ecke Maschpark/Friedrichswall gelegene
Tankstelle im typischen Stil der frühen fünf-
ziger Jahre dieses Jahrhunderts.
In dem relativ früh aufgesiedelten Bereich
zwischen Maschpark und Hildesheimer Stra-
ße (s.o.) entstanden von den neunziger Jah-
ren an bis in die Zeit nach der Jahrhundert-
wende auf freien Grundstücken oder als
Folgebauten einige weitere bedeutende
Wohn- und Verwaltungsgebäude.
An der Maschstraße 7,9 und Aegidiendamm
7, 8, 9 wurde eine drei- bis viergeschossige
Gruppe von Wohnhäusern erstellt, die z.T.
noch mit historisierendem Dekor, z.T. aber
schon mit Elementen des Jugendstils ver-
sehen, den Übergang dieser beiden Stilrich-
tungen besonders gut verdeutlichen. Die um
1903/1904 errichteten Putzbauten sind in
ihren Fassaden durch Erker, Balkone, Log-
gien und Dachaufbauten auflockernd geglie-
dert.

Versicherungsanstalt Maschstraße
In den Jahren 1892—94 wurde in der Masch-
straße 25 einer der ersten größeren Verwal-


Aegidiendamm 9/Maschstraße 7, um 1903/04

Aegidiendamm 7, 8, 9, um 1903/04


tungsbauten in der Südstadt errichtet. Aus
dem Wettbewerb für den Bau der Alters-
und Invaliditäts-Versicherungsanstalt ging
der Architekt H. Siepmann als Sieger her-
vor.
Auf dem zwischen Maschstraße und ehema-
liger Lehzenstraße (Verbindung von Masch-
straße und Hildesheimer Straße) gelegenen
spitzwinkligen Grundstück entstand auf
Grund der detaillierten Ausschreibung ein
dreigeschossiger Massivbau mit gelben Ver-
blendziegeln und Werksteingliederungen in
einfachen renaissancistischen Formen. Der
Hauptbau ist mit seiner achssymmetrischen
Fassade und dem MansardWalmdach entlang
der Maschstraße gelegen. Der auf hohem ru-
stiziertem Sockelgeschoß aufgeführte Bau-
körper ist in der Mitte und zu beiden Seiten
durch schwache, risalitartige Vorsprünge ge-
gliedert. Das in der Mittelachse gelegene Por-
tal wird von einem Balkon im ersten Oberge-
schoß überdacht, der auf kräftigen, mit Lö-
wenköpfen verzierten Konsolen ruht.
Die horizontale Gliederung erfährt der Bau
durch stark ausladende Geschoßgesimse im
Erdgeschoß und ersten Obergeschoß sowie
das auf Konsolen gelagerte Traufgesims.



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