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Ness, Wolfgang [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0161

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trisch gegliedert. Über dem gefugten, mit
Rundbogenfenstern durchbrochenen Erdge-
schoß sind die Obergeschosse im Bereich
der Fenster mit einfachem Dekor versehen
und an den Risaliten durch vorgelegte Säu-
len und Pilaster optisch zusammengezogen.
Der Mittelrisalit mit dem besonders betonten
Hauptportal wird durch einen flachen Giebel
bekrönt. Das Gebäude steht mit seinen neo-
klassizistischen Gestaltungselementen als be-
sonders typisches und herausragendes Bei-
spiel für einen größeren Verwaltungsbau die-
ser Zeit.
Stadthalle
Die Idee, in der vorderen Eilenriede eine
große Konzerthalle zu bauen, wurde bereits
seit Anfang des 20. Jh. diskutiert. In Ver-
bindung mit dem neuen Bebauungsplan für
die Kleine Bult kam von Stadtdirektor
Tramm der Vorschlag „dem neuen glänzen-
den Bauquartier, das auf der kleinen Bult
entstehen würde, einen beherrschenden Mit-
telpunkt zu geben". Nach einem Wettbewerb
entstand 1912/13 auf dem Gelände zwischen
Ulanenkaserne und Eilenriederand die impo-
sante Stadthalle der Architekten Scholar und
Bonatz.
Innerhalb der aus einer Konzerthalle und
einer rechtwinklig angebauten Austeilungs-
halle bestehenden Gesamtanlage stellt die
runde kuppelüberdeckte Konzerthalle den
beherrschenden Mittelpunkt dar. Die Stadt-
halle ist ein relativ schlichter Putzbau, des-
sen äußere Hülle durch den Wechsel von
Fenster- bzw. Türachsen mit kräftigen Halb-
säulen eine gleichmäßige Gliederung erfährt.
Die markante Ausdruckskraft erhält der Bau
durch die kupferbedeckte Kuppel und die
auf der Nordseite gelegene, vorgezogene und
durch acht Säulen gegliederte Eingangshalle.
Sie bildet den Blickfang in der Achse des
Vorplatzes, dem heutigen . Theodor-Heuss-
Platz. Über dem Portikus thront das gewal-
tige Bild der Athene in einem Bogenfeld, das
den Giebel der Eingangshalle anschneidet.
Das Innere des Kuppelsaales wurde nach völ-
liger Kriegszerstörung 1962 von E. Zinser
neu aufgebaut.
Verändert wurde beim Wiederaufbau eben-
falls die Ausstellungshalle durch Anfügen
von zusätzlichen Obergeschossen an beiden
Längsseiten.
Die Verbindung zwischen Kuppelsaal und
Ausstellungshalle, der heutigen Niedersach-
senhalle, bildet ein zweigeschossiger Gebäu-
detrakt, der die Restauration und Gesell-
schaftsräume aufnimmt. Die südlich an die-
sen Flügel anschließende Gartenanlage be-
stand ursprünglich aus einem großen Wasser-
becken in der Mittelachse mit zwei begleiten-
den Lindenalleen. Diese axiale Gartengestal-
tung wurde durch Umgestaltung des Parks
und Bau des neuen Hotels empfindlich ge-
stört. Lediglich am Theodor-Heuss-Platz und
zu den Seiten des Kuppelsaales sind Achsen-
bezüge durch die bestehenden Lindenalleen
noch nachvollziehbar. Der heutige Stadtpark
im Süden der Gesamtanlage entstand 1951
als Erweiterung des Stadthallengartens für
die erste Bundesgartenschau. Zur Ausgestal-
tung der gesamten Grünanlagen wurden seit
den dreißiger Jahren einige Plastiken aufge-

Stadthalle, Grundriß


Architekt Schäffer


Theodor-Heuß-Platz, Stadthalle, 1912/13, Architekten Schöler und Bonatz


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