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Ness, Wolfgang [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 1): Stadt Hannover — Braunschweig, 1983

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https://doi.org/10.11588/diglit.44751#0163

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Bau ist in der äußeren Gestaltung der Fassa-
den und der Dachlandschaft besonders leb-
haft gegliedert. Die Anwendung des Mate-
rials unterstreicht diesen Eindruck nachhal-
tig: Über einem hohen Sandsteinquadersok-
kel erhebt sich das massive, hell verputzte
Erdgeschoß, an den Gebäudeecken durch
Quaderung aus rotem Sandstein betont. Das
Obergeschoß und die Dachgeschoßausbauten
sind in reichem Zierfachwerk erstellt. Der
an der Nordwestecke angegliederte runde
Turm, der die Beziehung zum alten Land-
wehrturm herstellt, ist ein Backsteinbau mit
aufgesetztem Fachwerkobergeschoß.
Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt
von der Südseite mit unmittelbarem Zugang
zum großen, mittig gelegenen Saal. Der von
einer reichen Stuckdecke überwölbte hohe
Saal öffnet sich mit einer breiten Terrasse
nach Osten zur Eilenriede. Alle übrigen
Räume umfassen in beiden Geschossen den
Saal an drei Seiten. Durch die Umnutzung
der Gastwirtschaft zum Freizeitheim im
Jahre 1974 erhielten diese ehemaligen
Restaurations- und Nebenräume eine andere
Funktion.
Von den alten Wirtschaftsgebäuden, die

Eilenriede, Landwehr


Eilenriede, Walderseedenkmal, 1916, von
B. Hoetger


den Charakter niedersächsischer Hallenhäu-
ser aufwiesen, sind lediglich Reste nördlich
des Hauptgebäudes vorhanden.
Im Zusammenhang mit dem Bau der Wald-
wirtschaft begann auch der Ausbau der vor-
deren Eilenriede als gestaltete Erholungs-
fläche für die hannoverschen Bürger. Neben
der Anlage von Spazier-, Reit- und Radwe-
gen sowie Spielplätzen und Schutzhütten
wurden die alten Baumbestände mit Sträu-
chern und Stauden unterpflanzt. Der Wald
wurde zum Waldpark. Seit dieser Zeit wur-
den an markanten Plätzen Gedenksteine,
Plastiken und Brunnen aufgestellt, die heute
die besonderen Kontraste in dem Grünbe-
reich darstellen. Von den vielen Objekten
seien hier als bedeutendste genannt: das
„Walderseedenkmal" von B. Hoetger (1916),
der Brunnen mit dem Pelikanpaar von L.
Vierthaler (1961), das Königinnendenkmal
von V. Casal (1910) und mehrere Tierdar-
stellungen (Fabeltier, Hirsch, Steinbock, Wi-
sent). Eine besondere Erwähnung verdient
das „Rad", eine Art Labyrinth, das in den
zwanziger Jahren nach einem vermutlich aus
dem 17. Jh. stammenden Vorbild am Neuen
Haus an der heutigen Stelle angelegt wurde.

Walderseestraße 100, Lister Turm, 1894—96, Architekt H. Schaedtler



Eilenriede, Pelikanbrunnen, Pelikane 1961
von L. Vierthaler


Eilenriede, Wisent, 1935, von A. Waterbeck


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