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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Siebenter Haupt Titul: Von den Großbritannischen Königreichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0058

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Siebenter Haupltitul.

bald im Stand war, unter Segel zu gehen. Sogar der Ambassadeur von Frank,
reich, Duc de Mircpoix, gab dem Staatssecretair Mvlord Holdrrneß zuerrennen, daß
Se. allerchristlichste Majestät gerne sehen würden, wann die Traktaten zwischen bei-
den Compagnien zu Stande gebracht werden könnten. Mair muß nun sehen ob die
Compagnien selbst eben solche Gesinnungen zeigen werden. Bis itzo, da wir dieses
schreiben, ist das Ansehen dazu noch nicht sonderlich. Die Franzosen steiffen sich zu
viel auf ihre vorgegebene VoUheile in Ostindien und die Engelländer verlassen sich
darauf, daß mehr als die Helfte daran nicht wahr seyn und die Flotte die dasigen
Umstände zu ihrem merklichen Vortheil verändern werde.
So verhallen sich diese beide Kronen gegeneinander in Ostindien; wie sie in
Ansehung der Europäischen Sachen gestellt sind, bas haben wir unter dem von-
gen Haupttitu! kürzlich abgeschildcrt. Sölten diese mislich und zweideutigen Umstän-
de beider Kronen zu einem Bruch ausschlagen: so würden wir eine der heftigsten
Bewegungen zwischen denselben erleben, sintemal es sovcnn um nichts geringeres zu
rhnn wäre, als um die Oberherrschaft auf der See, welche Engellanb bisher zu gros-
ser Beschwerlichkeit für Frankreich und Spanien behauptet hat-
Spanien, welches ehemals mit Engellanb so gerne Frieden gehabt, daß es
denselben mehr gesuchet, als es den Krieg mit den übrigen Völkern insgesamt ge-
milL>pa- würde im Fall eines Bruchs mit Frankreich gswis nicht aus dem Spiele
bleiben. Es meinet solches ein übergrosses Recht zu vielen Klagen wieder Engellanb
-NI haben. Es bringet auch selbige von Zeit zu Zelt bey dem StaatSmimsteno zu Lon-
don an ! kan aber deren Erledigung so wenig erhalten, al« der Großbritannische Mi-
nister zu Madrid mit seinen Beschwerungen über dre Küsten Bewahrer erhöret wird.
So bald die Engelländer anfangen über die Kustcnbewahrcr ihre Iammerrlagcn an-
rustimmen : so bald stimmt Spanien seine Kläglicher über den ganz angemessenen
Schleichhandel an, welchen die Engelländcr nach Westindim treiben sollen. Und
seit ehüger Zeit sind auch die Englischen Gouverneurs in Westindim ein neuer Ge-
aenstano worüber Spanien Klagen zu führen pstegt. Noch im letztvcrwichmm Ja-
nuar erhielte der Spanische Gesandte ein starkes Paquet, weiches nut den bittersten
Vluaen, sonderlich gegen den Gouverneur in Jamaica, angefullt war, daß derselbe
und nach ssinem Bevspiel alle Gouverneurs derEngellander m Weflindien die Schiffe
und Kuffmannswaaren, ja selbst die Unterthanen von Spanien anhielten und in ver-
d i-slahe We rläuftigkeiten brächten. So und nicht anders waren die Sachen beyder
Kronen vor dem lemen Krieg gestellt; sie sind durch den dazwischen gekommenen Frie-
den nickt ein stvaar'besser worden, und wenn dieselbe noch einmal zum Bruch kom-
men sotten- so'ist kein Zweiffcl, Engellanb wird alle Kräfte beyzusetzen haben, wann
es der vereinigten Macht von Spanien und Frankreich zur See wird die Spitze ble-

Gute V-r- Lw neue Verbindung zwischen Oesterreich und Modena wird m Engelland, ms
Merimgcn em für Ws Interesse der Ration in Italien sehr vortheilhaftcr Umstand ang h /
von Sardi' mmal werm auch der Hof zu Turin in den alten Gesinnungen gegen seine Murten z i-
men ble^ Es gereichte daher dem König zu v elem Vergnügen, als m
vEenm Lember zu London eingetroffener Sardinischer Courier sch M
schatten mubrachte, welche hinlänglich waren, die damals ergangeiw GeluaM , aw
ob der König von Sardinien im Bcgr-f stünde, sich st» Betreff der Sachm
lien in solche Verdindnisse einzulassen , welche deni-mgen entgegen At^
gen, so Se. Majcst. mit dem Wiener und Bntannlfchen Hofe ehemals gehabt hatten,
aänzlich zu vereiteln, indem der König von Sardinien bezeugt batte, daß e bey sei-
nen MN Minken standhaft verharren und alle Vortheste derselben Mit Slvssem^er-
 
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