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Siebenter Haupt Titul: Von den Großbritannischen Königreichen
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0062
60 Siebenter Haupttiluk.
wählete also de« Weg desGlimpso, ömahm den erhitzte« Gemüther« alleBefol'gniß.
Man machte den Graf von Kildare zum Ausleger der königlichen Absichten , und
schickte ihn mit allen nöthigen Erläuterungen nach Irland zurück. Der Herzog von
Dorset selbst sah sich alle Mühe den erbitterten Gemüthern die Neinigkeit der könig-
lichen Absichten vorznstellen, und die gegeneinander aufgebrachte zu vergleichen. Wo-
durch es denn so weit gekommen, daß itzo, da wir dieses schreiben, nemlich den r6.
März die groste Hosuung obwaltet, es werde sich alle besorgliche Unruhe nächstens
verlieren, und die vorige Stille wieder hergestellt werden. Den En April wirb sich
das bis dahin durch den Vice König prorogirte Parlament wieder versamlen und denn
wird sichs zeigen, ob diese Hofnung in ihre Erfüllung gehen, oder neue Händel ent-
stehen werden.
Mrändc- In Engelland selbst hat sich so eben, da wir mit dem Aussatz dieses Theiss rmfe-
runa imkö-^ Erzählungen beschäftiget sind, ein Zufall ereignet, welcher eine mwermutheie Aen«
snalichen derung in dem Staatsministerio veranlasset hat. Es starb nemlich der bisherige erste
Mirristmo Eommissarius von der Schatzkammer des Reiches, Henrich Pelham, ein leiblicher Bru-
der des Herzogs von Newcastle, des seit z o Jahren so berühmten Staatssekretär von
Großbritannien. Diese Stelle ist wichtiger, als es dem äusserlichen Ansehen nach schei-
net; den» ein erster Esmmiffar der Schatzkammer ist als der Premier Minister des
Reichs anzusehen. Da nun die Gebrüder von Pelham in den beiden erste«.Staats«
rmir'ocn dc« Reicks stunde«, so trieben sie die «Sachen »««seihen in grosser.Einverstand»
«iß, und so wie es bisher jedcrman vor Mgcn gelegen. Da aber der Tod eine
Trennung veranlasste, so ernmnete der König den Herzog von Newcastle selbst zum
ersten Lcwd Commissario von der Schatzkammer,und also ward die Stelle eines Staats
Sscretars der ausländischen Sachen erlediget. Der König halte zwar anfangs zu die-
sem grossen Posten den bisherigen Kriegssccrctarium Herrn Fox auscrsehen; allein die-
ser verbat die hohe Ehre. Ob dieses aber aus blosser Bescheidenheit geschehe!?, ober
weil er in Sachen des Staats nicht einerlei) Gedanken mit dem Herzoge heget, sol-
ches lässet sich itzo noch nicht sagen. Da indessen dieses wichtige Amt mcht lange er-
lediget bleiben kau,so ernannten Se.Maj.den Grasen von Holderneß an die Stelle des
Herzogs zum Staatssecretar des südlichen Departements; bas nördliche aber und an-
dere höh- Reichs Chargen sieben itzo noch leer, so daß wir erst künftig die Art ihrer Be-
setzung werden beschreiben können.
Von dem königlichen Hause haben nur im verwichenen Wuiter Nichts anders an-
Bon dem zumerken befunden, als daß S-- Majestät Dero älteste Enkelin von del« verstorbe-
königlichen Prinzen von Wallis, die Prinzchn Augusta, verwichenen rEn November, zur
Hause- Herzogin von Cornwallis, und Gräfin von Wiltshire, wie auch zur Baronesse von
Winchester ernennet, und diese Reichstitul auch mit so stattlichen Mitteln begleitet
haben, daß man Sr. königlichen Hoheit nunmehr ihre eigene dero hohen Geburt ge-
mässe Hofhaltung cinrichten können. Die übrigen Prinzen und Prinzeßinnen des kö-
niglichen Hauses sind in ihrem gedeihlichen Wohlergehen öfters ein Gegenstand eines
besonder« Vergnügens für den Koing, welcher bep seinem 7-jährigen Alter «ochvon
so rüstiger Gesundheit ist, daß man kein Bedenken tragt, von einer abcrmal-gen Ml-
se Sr Majestät nach Hanover zu sprechen. Vis hieher, nemlich den Ausgang des
Manen, hatt- es beständig geheissen , daß die vorseiende Parlaments Veränderung
den König hindern würde, an diese Reise zu gedenken. Allem unter dem
Schreiben'dieser Geschichten lausten Nachrichten ein, welche versichern, das der Komg
sich noch gar wohl entschliessen könte , gegen die Mitte des Jumus sich nach Leukscy-
land überfttz-ü zu lassen. Mau schreibt diese Veränderung dem glücklichen Fortgang
der Negotiation mir Ehur Mz zu, dessen Minister Herr von Beckers zu Wiest ec-
wählete also de« Weg desGlimpso, ömahm den erhitzte« Gemüther« alleBefol'gniß.
Man machte den Graf von Kildare zum Ausleger der königlichen Absichten , und
schickte ihn mit allen nöthigen Erläuterungen nach Irland zurück. Der Herzog von
Dorset selbst sah sich alle Mühe den erbitterten Gemüthern die Neinigkeit der könig-
lichen Absichten vorznstellen, und die gegeneinander aufgebrachte zu vergleichen. Wo-
durch es denn so weit gekommen, daß itzo, da wir dieses schreiben, nemlich den r6.
März die groste Hosuung obwaltet, es werde sich alle besorgliche Unruhe nächstens
verlieren, und die vorige Stille wieder hergestellt werden. Den En April wirb sich
das bis dahin durch den Vice König prorogirte Parlament wieder versamlen und denn
wird sichs zeigen, ob diese Hofnung in ihre Erfüllung gehen, oder neue Händel ent-
stehen werden.
Mrändc- In Engelland selbst hat sich so eben, da wir mit dem Aussatz dieses Theiss rmfe-
runa imkö-^ Erzählungen beschäftiget sind, ein Zufall ereignet, welcher eine mwermutheie Aen«
snalichen derung in dem Staatsministerio veranlasset hat. Es starb nemlich der bisherige erste
Mirristmo Eommissarius von der Schatzkammer des Reiches, Henrich Pelham, ein leiblicher Bru-
der des Herzogs von Newcastle, des seit z o Jahren so berühmten Staatssekretär von
Großbritannien. Diese Stelle ist wichtiger, als es dem äusserlichen Ansehen nach schei-
net; den» ein erster Esmmiffar der Schatzkammer ist als der Premier Minister des
Reichs anzusehen. Da nun die Gebrüder von Pelham in den beiden erste«.Staats«
rmir'ocn dc« Reicks stunde«, so trieben sie die «Sachen »««seihen in grosser.Einverstand»
«iß, und so wie es bisher jedcrman vor Mgcn gelegen. Da aber der Tod eine
Trennung veranlasste, so ernmnete der König den Herzog von Newcastle selbst zum
ersten Lcwd Commissario von der Schatzkammer,und also ward die Stelle eines Staats
Sscretars der ausländischen Sachen erlediget. Der König halte zwar anfangs zu die-
sem grossen Posten den bisherigen Kriegssccrctarium Herrn Fox auscrsehen; allein die-
ser verbat die hohe Ehre. Ob dieses aber aus blosser Bescheidenheit geschehe!?, ober
weil er in Sachen des Staats nicht einerlei) Gedanken mit dem Herzoge heget, sol-
ches lässet sich itzo noch nicht sagen. Da indessen dieses wichtige Amt mcht lange er-
lediget bleiben kau,so ernannten Se.Maj.den Grasen von Holderneß an die Stelle des
Herzogs zum Staatssecretar des südlichen Departements; bas nördliche aber und an-
dere höh- Reichs Chargen sieben itzo noch leer, so daß wir erst künftig die Art ihrer Be-
setzung werden beschreiben können.
Von dem königlichen Hause haben nur im verwichenen Wuiter Nichts anders an-
Bon dem zumerken befunden, als daß S-- Majestät Dero älteste Enkelin von del« verstorbe-
königlichen Prinzen von Wallis, die Prinzchn Augusta, verwichenen rEn November, zur
Hause- Herzogin von Cornwallis, und Gräfin von Wiltshire, wie auch zur Baronesse von
Winchester ernennet, und diese Reichstitul auch mit so stattlichen Mitteln begleitet
haben, daß man Sr. königlichen Hoheit nunmehr ihre eigene dero hohen Geburt ge-
mässe Hofhaltung cinrichten können. Die übrigen Prinzen und Prinzeßinnen des kö-
niglichen Hauses sind in ihrem gedeihlichen Wohlergehen öfters ein Gegenstand eines
besonder« Vergnügens für den Koing, welcher bep seinem 7-jährigen Alter «ochvon
so rüstiger Gesundheit ist, daß man kein Bedenken tragt, von einer abcrmal-gen Ml-
se Sr Majestät nach Hanover zu sprechen. Vis hieher, nemlich den Ausgang des
Manen, hatt- es beständig geheissen , daß die vorseiende Parlaments Veränderung
den König hindern würde, an diese Reise zu gedenken. Allem unter dem
Schreiben'dieser Geschichten lausten Nachrichten ein, welche versichern, das der Komg
sich noch gar wohl entschliessen könte , gegen die Mitte des Jumus sich nach Leukscy-
land überfttz-ü zu lassen. Mau schreibt diese Veränderung dem glücklichen Fortgang
der Negotiation mir Ehur Mz zu, dessen Minister Herr von Beckers zu Wiest ec-