Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

DOI issue:
Zehnter Haupt Titul: Von Geschichten der Päbste und übrigen Italiänischen Königreiche und Staaten
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0083

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Von Geschichten der Päbsie auch Jtaliänis-KöniZreiche u. Staaten. 8l
Heil Stephani auf dem Berge kelio, welchen der jtzige Pabst in der Creation vom
Jahr 174; zum Purpur erhoben hatte. Ec war ein Bruder des berühmten Marquis
de Monti, welcher im Polnischen Kriege, nach dem Tode August des Uten, glorw. An-
denkens, so berühmt geworden. Diesem solgete in weuig Tagen der Cardinal Barni,
Legat von Ferrara, in welcher Legation ihn der Pabst kurz vorher auf neue drei) Jah-
re bestätiget hatte : so daß also wieder 4 Stellen im Collcgio der Cardinale erlediget
sind. Daß Se. Heil, nur i6 Cardinale gemacht, da doch deren - 8 erfordert wur-
den, solches hat man aus den Prätensionen der Höfe von Turin, Warschau und Nea-
pel gegeneinander begreiflich machen wollen.
Die Streitigkeiten des Neapolitanischen Hofes mit dem Ritterorden von Mal-Amiier des
tha gehen dem H. Vater sehr nabe. Die Quelle derselben ist in einem von den von- Pabsts übe»
gen Päbsten dem Erzbischof von Siracusa ertheilten Privilegio zu finden, welches schon den Stceiv
verschiedenemal zwischen beiden Parthien Zwist und Uneinigkeit erreget hat. Jtzo sind zwischen
dieselben, wie wir bald vernehmen werden, auf einen sehr hohen Grad der Verbitte- Neapelund
ru»g getrieben worden; daher Benedict der xiv gar gerne sähe, wenn er dieselben Maltba.
zustillen das seiuige beytragen könte. Zu dem Ende wurden Pabstliche Breven an die
Hofe von Portugal, von Spanien und von Frankreich abgelassen, und dieselben auf
das Inständigste ersuchet, durch ihre guten Dienste diese Sr. Heil, so empfindliche und
der Sache der Christen gegen die Ungläubigen, besonders die Afrikanischen Seeräu-
ber, so nachtheilige Streitigkeiten vermitteln zu helfen. Wir werden weiter unten se-
hen, daß alle diese Bemühung bis dato vergeblich gewesen, und der König von Nea-
pel durchaus von seinem Recht nichts nachzugeben gedenke.
Bey solchen Umständen der Christenheit in Italien machte Sr. Heiligkeit der Veranüatr
Fortgang des Christeilthums, besonders in Ostindien, ein grosses Vergnügen. Nachrickt
Dann es erhielt die Eongregation von Fortpstanzung des Glaubens eine Nach, aus Cbina
richt aus China , welche sie lange gewünscht hakte. Diese bestund darin,
daß der von Sr. allergetreuesten Majestät in dieses Mich abgesertigte Ambassa-
deur daselbst glücklich angelangt sey , baß ihin der Kayser von China einen Mandarin
bis nach Macao,ihn zu complimentiren, entgegen geschickt habe; daß ihm auch einteut-
scher Jesuit bis dahin entgegen gekommen sei), und ihm die Eröfnung gerhan habe, daß
sich der Kayser ein Vergnügen daraus mache f ihn in seiner Hauptstadt zu sehen , und
daß der Gesandte sich auf diese Nachricht so gleich auf die Reise nach Peckin begeben
habe, und so gar an allen Orten auf Kayserlich Chinesische Kosten frei gehalten wor-
den sey.. Dieser Bericht erweckcte eine doppelte Freude in dem väterlichen Herze»
Sr Helligkeit; indem sie sich auf der einen Seite daraus Hofnung machen konten,daß
die Gnade dieses Orientalischen Monarchen gegen den Herrn Ambassadeur dem Mis-
sionswerk in diesen gesegneten und reichen Lande des Orients zu gedeihlichem Fort-
gang gereichen würde; auf der andern aber sich würklich die frohe Wirkung zeigte,
daß die Verfolgung gegen die Christen daselbst um ein gar merkliches nachgelassen ha-
be.
Der König von Sardinien hat über die vorgenommene Cardinals Promo- g>on Sar.
tion ein gax ernsthaftes Gesicht gemacht. Aus unserm vorigen wird noch erin- dimm und
nriM ftlnü daß ber Pabst nicht übel willens gcweseas, den Nuiilium zu Turin, auf^ooueu
LMvfthluag Sr-Sardinischelz Majestät, zum Purpur zu erheben i daß aber die Höfe "
Vstermeß ' L von
 
Annotationen