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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Zwölfter Haupt Titul: Von Africanischen Geschichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0091

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Von Afrkcanischen Geschichten. 89
lung vor die Dänen emrichten wollen, ist seit ein paar Jahren her so bekannt/ gegen die
auch m unfern vorigen Erzehlungen so umständlich beschrieben worden, daß wir es Dänen,
hier umständlich zu wiederholen für ganz überflüßig achten. Die Darbarn haben
sich indessen eines bessern besonnen/ und haben den gefangenen Danen ihre Freiheit
wieder gegeben. Auch diejenigen 14. Mann / welche sich nachdem unglücklichen
Brand der Fregatte Falster ans Land geflüchtet/ und dasiger löbl. Landsgewohnheit
nach in Kette» und Banden gelegt worden/ sind aus Begierde zur Aussöhnung mit
dem Dänischen Hofe nicht nur ohne Lösegeld frelgegeben; sondern auch auf Kosten
Sr. Maroccoischen Majestät von Für auf neu gekleidet worden.
.In der Nachbarschaft dieser Gegenden, nemlich zu Ceuta/ haben die Spanier
den sie daselbst für und für belagrenden Mohren eine kräftige Schlappe beuget rächt, L.,c
welche die Eroberung dieses Platzes, wenigstens aufrs.-Mre, weiter hinanssetzet.
Zwischen dem 17. und i r. December des Nachts that der Spanische Gouverneur zu "
Ceuta mit dreien Abtheilungen seiner Besatzung einen so lebhaften Ausfall, daß man
nut anbrechendem Lag im Stand war, die Feindlichen Werke der Mohren selbst an.
zugrciffen, welche auch, währender Zeit daß Vie Truppen ins Lager einfieken und Zel-
ten sowohl als Baraquen in Brand steckten, durch ein Corpo von Ingenieurs und
Arbeitsleuten grvstentheils niedergeriffen worden. Die Mohren geriethen über den
grimmigen Anfall der Spanier in solche Bestürzung, daß niemand von ihnen an einen
Wiederstand: alle aber auf ihre Lebensrettung bedacht waren: was also das in hundert
Zelten und Hütten ausgebrcitete Feuer verschonte, das fiel den Spaniern in die Hän-
de- Die Beute bestund, äusser 40;. Stuck Hornvieh, in so vielen Kostbarkeiten,
daß jeder Soldat über ro. bis ;o. Pistolen aus sein Antheil bekam. Besonders war
das Zelt des Hauptes der Mohren sehr prächtig. Es war mit den schönsten Chine-
sischen Taveten bezogen, und mit so vielem kostbarem Zierat!) ausgeschmückt, daß matt
es vor würdig achtete, Sr. Catholischen Majestät selbst überschickt zu werden. Einige
Tags hernach meldete sich ein Mohrischer Aga und brachte ein Schreiben von dem
Eommcndaiiten der Moüren, in welchem er r zooo. Spanische Piastern zum Lösegeld
für sieben Frauen anbot, welche die Spanier weggenvmmen hatten. Diese schlu-
gen es aber ab, weil diese Weibsleute ehemals aus Spanien weggeraubet worden;
und da sie als Kinder die Heil. Tauffe empfangen ; so wurden sie zweien eifrigen
Lehrern, zur Erneurung ihres Ehristenthums, übergeben, und nach Spanien zurück
geschickt.
Die Engellander hatten bey nahe mit den Salectinern Händel bekommen; gi-naUs^.
allein da das Englische Kriegsschiff der Delphin , sich auf Befehl des Königs vor Äksoranille
Salee einfand, und durch einen ans Land geschickten Offscier die Anfrage thun weäe-i Sa.
ließ: wessen man sich zu Ihnen zu versehen habe? denn seine Großbritannische A
Majestät verlangten eine deutliche und zuverläßige Antwort: So erwiederte man:
Sie hätten keine andere Absichten, als den Frieden zu unterhalten, und Hoffetender
König werde ebenfalls also gesinnet seyn; und also ward diese Sache in der Geburt
erstickt-
Eben so gclung es auch den Engellandern bey dem Alcaide von Tetuan, als
er im Begrifstund mit ihnen zu brechen. Die Garnison von Gibraltar, welche ihre
meiste Lebensmittel von Tetuan herholet, gerieth darüber in die gröste Verlegen-
heit, unversuchte also den Capitain Harwey, welcher eben mit dem Kriegsschiff der
Phönix auf dasiger Rhede lag , bey Zeiten diese Glut zu dämpfen , ehe sie noch
zum völligen Ausbruch käme. Dieser kam wie geruffen. um r4 Stunden spater,
hatte er den Englischen Cvnsul in den Fesseln angetroffen. So aber trat der kapi-
Vstermesse »7s4, M tarn
 
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