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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1753/​1754; 1757/​1758-1760

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Achter Haupttitul: Von den Nordischen Reichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.53677#0310

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-6 Achter Haupttllul.
man leugt heute zu rage recht eigentlich, al» wenn et gedruckt wäre: so Hst ms»
mich würklick Nachrichten von Petersburg, daß auf die deshalb von dem Rußlschen
Hsft jil eonstantinopel erhobene Klage der Türkische Hof seine Misdlllignng der
Aufführung feinet Gesandten erkläret, und wurkiich einen andern Minister er-
nannt habe, der jenen adlösenunv sich des Beyfalls Jbro Rußffchen Maj. würdi«
aer machen solle; weiche« letztere mit der überall her versicherten fernern FriebfetüS«
keit des Türkischen Reichet und Hofet, am meisten überein,»kommen scheüret.
^^Meditch» Aut Schweden haben die Nachrichten der adgrwichenea halben Jahres wenig
Nebenbei- merkwürdiges auszuwelsea gehabt. Man hat sich vaseidst hauplsächlich bestrebt,sei«
A ner Verbindungen mit Rußland enger zu verknüpfen, und dre nunmehr wurkiich er«
folgte Vereinigung der Schwedisch, und Mßsich-n Flotte in der Ostsee zeiget die
Würkung dieser Anschläge. Die Versta.kungsanstalten der Armee ln Pommer»
sind nunmehr ebenfalls in ihren Folgen zn erkennen; sintemal die Schwedischen
Truppen wieder in das Brandenbu.Hsche Pommern eingedrung-n; Anklam uirv
Demmin wieder besetzt, dir Peenamunder Schanze abermals erobert, so gar ein
Detachement nach Rostock und Güstrau geschickt, und dasige Burger entwafnet,
ja so gar ihre Contridutionen in der Uckermark wieder ausgeschrieben haben; berge«
statt, daß an der Festhaltung Schwebens bey der Sache se ner Mm t-n nicht zu zweif«
fein ist. Den Stand der Sachen dieser Krone mit E«g> llEd haben wir oben unter
den Geschickten von Engellanv abgeditdet, unv Schweden bat sich, äusser Den vbbe«
meldeten Aeusserungen seines Ministers, mit N-chts weiter herausgslaffen.
. -».-r»- M«. Der Königs von Dänemark Majestät, deren weise Friedfertigkeit bey itzige»
Damlcye Wk« verworrenen Zeitläuften von ven Dänischen Reichsgenoffen, mit tausend dankerfüll«
kwlchle- ^n Lobsprüchen gepriesen wirb, haben gleichwol die Umstände von Europa und be«
sonders der an ihre Staaten anglenMden Länder so bedenklich gefunden, daß sie sich
zu einiger Schutzrüstung enlschloffen, und eine zahlreiche,auf ;o°o-> Man« sicher«
streckende Armee im Holsteinischen; zwischen Lübeck und Hamburg aufzustellen, für
rathfam errichtet. Dieser Königliche Entschluß ward nicht so bald kund, als sich hin
und wieder Gerüchte in Europa autdreitrten, daß der Könisi von Dänemark sich
für diese oder jene Parthey der kriegführenden Mächten erklären , unv also berge«
statt den öffentlichen Angelegenheiten ein anders Ansehn geben wurde. Zugsschwei«
gen aber, daß Se- Maj. diesen Gerüchten durch Dero Ambassadeur im Haag deut,
lich widersprechen lassen: so erschien auch endlich, nach dem die Canlonirung der
Armee meisten« formirt war, ein öffentliches Patent des dieselbe commandirenden
Hn. Marggrafen Friedrich von Dareyth, in welchem ausdrücklich betrüget ward,
daß dieselbe aus keine« andren, am wenigsten der benachbarten Prinren und Staate«
Beleidigung, sondern einzig und allein zum Schutz der Königlichen Länder bey un«
vermutheten Fallen zusammen gezogen wvrdew, und also niemand von derselben et«
was ungleiches znbefadren haben solle. So weit sind auch diese Angelegenheiten
bisher g kommen, und da die Jahetjeit schon ziemlich wett verstrichen ist; so wird
sichs vielleicht künftig besser einsehen lassen, welche« eigentlich die Fälle sind, wel-
che Dänemark durch Zusammenziehung dieser Macht von seinen Staat« adzuhak«
M beflissen gewesen.

Neun«
 
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