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*2 Pädagogik und Methodik.
<*/er Wir ltaben aiso noch einige Theiie
xur Voliendung* des Ganzen zu erwarten.
Da dieser Unterriclit, weiclier die Seeien dcr Kinder zuni
Waclistiimne der Kraft zubereitet, so wicbtig ist, uud da grade
in der Vernacblassigung desseiben nwist der Grund der weiteren
Verwabriosung iiegt, da er aber aucb ein sebr geiibtes Lehrta-
lent erfordert, so vcrdient es aHerdings die iauteste Rüge, dass
man gev^öbniicb Anfangern iin Ainte diese Kiasse übergiebt. Der
Lebrer rnuss sicb in den Gedankengang der Kinder bineinstelien
um sie zur Betracbtung der sinniicb gegebenen Dinge und bier-
mit zum Benennen derseiben anzuieitcn. In Verbindung mit dem
Lescn und Scbreiben macht dieses den Stamm des ersten Un-
terricbts. Es gebört dazu die Reiigion ais der Mitteipunkt von
aliem, denndieser soii ^alie Straiden in sicb vereinigen; er soil
Verstand und Gefiild des Kindes im Einkiang erhalten.« Es ist
die innere Anschauung, Vertrauen, Dankbarkeit, weicbe dieRe-
ligion scbon fiir die Eiementarkiasse eignet; ais das Innerste und
Tiefste fiir sie aucb das Erste, was ais die Wurzel von aiiem
angeregt werden mufs, womit der Verf. in einer Note den Un-
verstand bierin wideriegt. »Scbon im ersten Unterricbt soii man
die Kinder an diese höhere Ansicht der Dinge und des Lebens
gewöhnen, K Erreguug der frommen Gefiibie, Erzäbiungen,
Sätze, Verse, kurz bibiiscber Unterricbt gehört dahinA— Die
LörperiicK gymBastiscben Uebungen diirfen zwar ebenfails in dieser
Kiasse nicbt febien, aber nach der Bescbaffenbeit unserer Voiks-
scbuien kann biervon nur wenig vorkommen; worin wir eben-
falls dem Vf. beistimmen. Tactmässige Uebungen im Spreclien,
aucb ais Vorbereitung zum Singen und Uebung der Hand im
Scbreiben und Zeicbnen, sind bierin das Notbwendige.
Der Lehrton fiiesst aus der in die kmdlicben EmpSndnn-
gen eingebende Liebe, er ist nicbt kindiscb, aber kindiicb,
freundlicb, berziicb und iebbaft. Die Lelirform iässt bnden
(ausfassen), riben, einprägen, anwenden; hauptsäcldich durcb
Sprecben init dem Kinde. DerAnscbauungs-Unterricbt ist we-
iiiger ein Erscböpfen des Stoifes ais ein Formaiismus, d. i. Ue-
bung im Aufmerken, Betracbten und Urtbeiien. Das Materiaie
(der Ausdruck Reaiismus, der im Lebrbucbe diesen bezeicbnet,
stebt nur nicbt nacb dem Sprachgebrauche jenetn gegeniiber),
herrscbt bier nocb vor, da in jenein Stammunterricbt der for-
maie, reiigiöse und matei'iaie Gesicbtspunkt vereinigt, die eie-
mentariscbe Grundlage ausmaciit. Der inateriaie Gesicbtspunkt
ist der leitende; denn jede Materie, wenn sie nur aus dem
Kreise des Eiementariscben gewäidt worden, kann zur BHdung
der Kraft metbodiscii behandeit werden, da umgckeiirt, wenn
man bioss dem Formalen foigte, aiierZusaniinenbang derMaterie
 
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