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ioö Zeitschrift für geschichtliche
sammenhangen mtisse. Und diese Idee scheint uns keine andere
ais die Heiiigkeit der Were odcr der wichtige Grundsatz zu
seyn, dass man in seinem Hause, so wie in seinen befriedigten
Besitz.ungen, atleiniger Herr und Meister und nicht gezwungen
seyn soil, wider seinen Wiiien dem Nachbarn darin den Eintritt
zu verstatten. im Giarner Landbuche pag 54- (bci Leu a. a.
O.) ist diese Beziehung bestimmt anerkannt, indem es bei Obst-
bäumen, zFie z'/^g/- zse// /-//^-g//^ dcm AnstÖsser gestattet, dass
cr !/auf sein Grund und Boden gei/en, und was er dann zumat
mit denen Händen und Häcken eriangen mag, abgewinnen mö-
gen, &/cA /7e/n a///sc/c// ^ /////* /sejje// G/'/////s /Ze/- ////<?/
7/sc//^ ///// ic/// Z(o//c// ^/Ac// /zoc/z ///// /Zc/z A'/////// .^c/gc/z jo//c^
n//// /S///u//'4c/' 4c/* ////4e/-e 4c/7/s-c^c7/ ////cA 7//cA^. <x Dafür spricht
ferner das vom Verf. angefiihrte uraite Herkommen des Amtes
Landeck, wornach nicht der Eigenthiimer sondern der Nachbar
die auf seinen Grund und Boden iiberragenden Zweige beern-
tet, und nachher nur dcm Eigenthiimer des Baumes den dritten
Theii davon zuriick giebt; weiche Verfahrungsart des Zuriick-
gebens wohi regelmässig da eintritt, wo eineTheiiung der Friichte
statt hndct. Endiich ergicbt sich auch aus der bisher noch un-
gedruckten Göriitzer Giosse zum Sachsenspiegei, B. 2. Art. 62.,
dass dic dem Anscheine nach aiigemeiner gefassten Bestimmun-
gen dieses Rechtsbuches auf »hopfengertin, odir weingertin odir
baumgcrtin di gereint und grenicz wereu und gescheiden mit
ein grabin odir mit ein zune<x, aiso auf befriedigte Besitzungcn
beschränkt werden müssen; so wie sich denn auch anderswo,
z, B. im Hessischen Districte Biankenstein und in Unterwaiden
und dem Kernwaid der Grundsatz ßndet: »..fäiit aber das Obst
auf die Aiiment oder die Gassen, so mag einer desse d/e
Bäume sind, dieseibige Frucht woi zu seinen Handen sammein,^
(Leu a. a. O.). — Interessant ist es zu sehen, wie der Gios-
sator zur angeführten Steiie des Sachsenspiegeis nach der Gör-
litzer Handschrift das deutsche Recht gegen Einwürfe aus den
Römisciten Gesetzen rechtfertigt, und es mit den ietztern in Ein-
kiang zu bringen sucht. Auf die den Schöifen vorgeiegte Frage:
s> Ab ein man einen obiz boum hette sten an seinem zune odir
reine von dcm boume viei aiz er in schutte in sines nagebures
Hof mochte dirre diz wider nemen mit rechte?<x, antworten die-
seibe : »Ilir uf spreche wir ein recht. Hot ein man einen
obiz boum neben sienz nagebures rein odir grenicz aiz er sein
obiz abslehit, wez so i// seins nagebures hof velt daz ist sein
nagebures von rechtiswegenx/, und entfcrnen den ihnen gemacii-
ten Einwand: »Diz.ist unrecht und zih mich an daz rccht,
wenne daz recht sprichit. Ich wiii mit nichte daz ymant gewaiit
gesche an seinem fruchtin zu iesen, //^ k ^ ^?/-. D. 4e g-s////4e
 
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