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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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Sainstag 25. Ianuar 1902.

Zweites Blatt.

44. Jahrgang. — 21.

"rschrint taglich, SvMtogS «uSgenomme«. — PreiS mit F-amilienLlättnn moaetlich 80 Pfg. in'r HauS gebracht, bri der Expedition uno i>cn Zrveigstcüen adgeholt 4V Pfg. Durch dir PoS d -

zogcn viertelfährlich 1.85 Mk. irusschlichlich Zustrllgebühr.

^kzeigenpreiS: 2V Pfg. für die Ifpaltige Pcttrzeile oder deren Rauvi. Reklamezeile 10 Pfg. Für hiesige Geichüsts- und Privatanzeigen errrchtzigt. — Für die A.lsnahme von Anzeigen an Lestimmi

vorgcschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anfch! ag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatfäulen. Fernsprech-Anschlutz Nr. 82.

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5'


Urinz Kelnrichs Weise nach Amenka.

- Einer Plauderei der „isteurn Züricher Zeitung" über
k ?ie Amerikareise dcs Prinzcn Heinrich entnehmen wir
Utolgende, auf die Person des Prinzen beziiglichen Steli

xE»:

f, Zu seiner Mission bringt P r in z Heinrich em-
dfehlensweizte persönliche Eigenschafteu mit. Er ist
Äinachst stine angenehme Erscheinung, dfe gweifxllos
vuch den Amerikanern gefallen wird. Blond, schlank, mit
kinem männlichen frischeu Gesicht, gar nicht blasiert, von
großer Liebenswürdigkeit und — ohne seine hohe Her-
Eunft zu vergessen oder ihr etwas zu vergeben — einer
!chlichten Offenheit im Auftreten, die ihm rasch die Her-
Hen gewinnt. Aeutzerlich ähnelt er seinem Vater, ohne
dessen Hünengestalt zu haben: er ist viel zierlicher, schlan-
ker, hat aber dasselbe ansprechende Antlitz und die un-
gezwungerie Art mit Menschen zu verkehren. Sein Tein-
berament ist ruhiger als das seiues kaiserlicheu BruderS,
den er liebt, aber ohue darauf zu verzichten, ihm mit
Freimut zu widersprecherr, wenn er mit rhm rricht eiik
berstanden ift. Seeman mit Leib urrd Seele, hat der stete
timgang mit der grotzen Natnr den Prinzen Heinrich zu
threm leidenschastlichen Frennde gemacht rmd-'seiner
Seele einen grotzen Zng eingeflößt. Er gilt als ein Mann
ohne Kleinlichkeit urid das wäre eirre der Eigenschaften,
die ihm die starke Znneigiing seiner Mitarbeiter und
lintergebenen in der Marine rmd überhaupt seiner 1km-
gebrrng einbringt. Allseits ist man dem Prinzerr Heinrich
' zugethan, auch im Volk hört man gerrr von ihm, obgleich
er sich sehr znrückhält rmd neben seinem kaiserlichen Bru-
der vor der Oeffeutlichkeit verschwindet. Mit der Prin-
zetz Jrene von Hessen, seiner Base, verheiratet, hat er
drei Söhne, dereu ältester dreizehn Jahre alt ist und be-
krits der Msrrne an.sehört, der jüngste ist vier I'abre
alt. Prinz Heinrich, zur Zeit noch rricht ganz vierzig Jahre
alt, rirsprünglich sehr zart, so datz über seine Gesundheit
lange gesprochen wurde, ist h'eute don volttommener
Aüstigkeit, ein tüchtiger Sportfreund, der gerne jagt,
reitet, radfährt, turnt, schwimmt, segelt rind teiner körper-
lichen Uebung aus dem Wege geht.

Was der amerikanischerr P'resse gefallen wird, ist die
Thatsache, daß er für Journalrsten ctwas übrig hat
vnd sie nicht wie viete weniger chohe Herren ats Halb-
brüder Lnzifers und eine Scharwache rim des Tenfels
Tante betrachtet, angestellt, den Mächtigen dieser Welt
die Galle zu erregen und rhre Frenden zu stören. Er hat
das wohl von seiuem taiserlichen Vater geerbt, Ler
derr Zeitrmgsschreiberu sogar ein ausgeprägtes Wohl-
tvollen eutgegenbrachte imd höchst ärgerlich werden konute,
wenn bockstederne Hofschranzen rn snffisanter Manier
gelegentlich derr schon genrrg geplagten Pressemenschen
die Thätigkeit anstatt zn erleichtern durch klnverstand er-
schwerten. Hoffentlich rücken unsere amerikanischcn Kol-
legen dem Prinzerr nrcht mit gar zrr wilder Gelvalt auf
derr Leib, damit er uns nicht aus Amerika etwa beschädigt
zurückkonrmt. Bei grotzen Künstlern nnd Bühnensternen
haben wir bisher fast immer erlebt, daß sie nach erner
Aurrdfahrt dnrch Anierika uns rnit eirrigen Rissen rmd
Sprüngen zrirückkehrten. Der feinste Schmekz wurde
ihnen drüben etwas abgestoßen und sie bedurften zu-
Nächst einer Weike europäischer Erholung iu uirserer ge-
sänftigteren alten Knltrir, um uns wieder wre vordem
zu gefalleu.

Es isl gut, daß Prinz Heiurich ein Mamr von voll-
träftiger Gesundheit ist, der als Seemann eirren Pnff
vertragen kami. Denn der bevorstehcnde Aufenthalt in
Amerika verspricht bei dem Teniperamente der Amerika-
ner, die ihn im Grrmde doch wie ein arltzerorderrlliches
rmd felteneS Schauslück behandeln werdeu, uach den
bisherigen Kabelberichten ein strapazenreicher Vergnü-
grmgsfeldzug zu werden. Dn lieber Himmel, der arme
Prinz! Dtan wird ihn drüben halb zrr Tode nmüfieren
rmd bewirten! Das ist so rmgefähr hier der nllgemeim:
Stvtzserifzer. ?Nnn freut sich, daß die Ameritaner imfern
voltstümlicherr Pririzen mit sotcher Begeisterrmg, die mit
viel Iteugierde gepaart ist, empfangen wollen nrrd rnan
hat ein vergnügtes Acitleid mit den Arrstrengiurgen, die
diesmal sein Geschäft mit sich bringt, als Bruder des
I,!aisers rind Vertreters des deutschen Volkes rn Amerika
arifzritreten. Hoffentlich kommen die amerikanischen Da-
men nicht auf die verrückte Jdee, ihn seines Haar- und
Bartschnmckes als Andenken zu berauben. Grite Frermde
rieten allerdings schon, einige Hutschachteln voll blonder
Locken gleicher Farbe als Reserven zrmr Verschenken nrik-
zrmehmen. Es würde vielteicht ein starkes Sympathie-
rnittel zur Erhaltung danernder Freundschaft zwischen
Amerika und Deutschland sein, wenn eini'ge hundert vor-
nehmer junger Ameritanerinnen, künftige Miitter grotzer
Republitaner, später prinzliche Hohenzoller-Locken auf
dem Herzen trügen. _

Deutsches Reich.

— Landgerichtsrat Professor Dr. Medem in
Greifswald hat., wie die „Vossische Zeitnng" nritteilt,
an den R e i ch stag eine Petition gerichter, in der
er fotgende Aendeningen der Bestimnmngen des Neichs-
strasgesetzes über den Zweitampf vorschtägt: 1. Straf-
frei sollen Zweikämpfe seirr, bei denen genügendeSchntz-
vorrichtrmgeri gegen gesährliche Verwnndungen angewen-
det werden, insbesondere also die Stiidentenmensiiren. 2.
Dre Strafe der Heraiisfordernng und der Annahme der-
selben, sowie die Strafe der Kartellträger soll bei dem
Pistolendnell für denjenigen Duellanten wegfallen, der
absichtlich in die Lrift schießt. N. Kartellträger, welche
ernstlich bemiiht gewesen sind, den Zweitampf zu ver-
hindern, Seknndanten, sowie zum lZweitampfe znge-
zvgene Zeiigen, Aerzte nnd Wnndärzte sind nach dem
geltenden Rechte straflos. Nach Dr. MedeniS Vorschlag
sollen sis jedoch strafbar seiu, wenn der Zweitampf srüher
als drei Monate nach der Forderung ausgesochten wird.
Die Bemührmgen der 5lartellträger gelten für ernstlich
nnr dann ,wenn sie innerhalb dieser drei Monate mehr-
maltz und zn verschredenen Zeiten wiederholt worden
sind.

— Der deutschen Kolonie in Kiautschon und ihrer
Verwaltimg spendet Herr H. I. Whigham, der Berichh-
erstatter eines englischen BlatteS, das höchste Lob. Wcr
uicht rmr Preist er iu beredterr Worteu deu rapiden Fort-
schritt während der turzeu Zeit der deutscheu Besipergrel-
frmg, sorrderu er weist auch auf die autzerordeiitliche Be-
deutung hiu, die Tsingtau in wenigen Jahren in An-
spruch riehmen wird. Den Ein- rmd Ausfiihrhandel Schan-
tnngs sieht Herr Wigham bereits in knrzer Zeit znm
weitaus großen Teite von den Dentschen tontrolliert rurd
auch 'die Fertigstellung der Eisenbahnlinie wird di»m
Handel in weiter entferntcn Gebieten nene Ouellen er-

schlietzcn. Die Weiterführirng der Bahn nach Weihsien
sichert den dortigen großen und überaus reicherr l'lohlen-
gruben eine rationelle Erschlietzung. DerHafen vonTsing»-
tar, gestaltet selbst Schiffen mit hohem Tiefgang das Ein-
larifen, und bietet eine vorzügtiche kommerzielle Basis
nach dem örorden Chinas, dcr Mandschurei und Korea.

. . Der eriglische Korrespoiideut hebt zum Schtusse
uoch den geradezu autzerordentlichen Miueralreichtum
dcks Hinterlandes vou Krautschou, Schanturrg, hervor und
tadelt dw britrsche Verwaltung von Weihaiwer, die sür
die kommerzielle Hebrmg der dortigen britischen Kolonie
so gut wie gar nichts rmternehme.

Ausland.

England.

— Wie bei der Krönnng Königin Viktorias, so wird
anch bei der K r ö n ung KönigEd rr ard s in der
nnmittelbaren Nähe Londons eirr grotzes Volksfest. nach
alt englischem Bcuster, mit Lustbarkeiten aller Arl, ver-
anstaltet werdeu. Eiu Passänder Pkatz im Ausmatze von
einigen 50- Morgen soll dafür schorr gesickMt worderr sein,
das Wo wird aber noch geheim gehalten.

— Fm englischen llnterhaiis hat vorgestern KriegS-
minister B r o d r i ck Aiifklärungen darüber gegeben,
warnnr der jugendliche Burenkommandant Scheepers,
der krank in die Hände der Briten fiel, von einem engli-
schen Krregsgerichte znm Tode verurteilt und alsbald
erschossen wurde. Nicht weil er „Kaprebell" gewesen sei,
hat ihn das Todesnrteil getroffen, sondern weil er
siichen Eingeborene „ermordet" nnd einerr Weißen ge-
peitscht habcn soll. Nun haben abcr die Buren seit Be-
ginn des gräuetvollen Krieges Eingeborene, die mit
derr Waffen in der Hand ergriffen wurden, kurzer Hand
erschossen, daS haben schon Eronje nnd andere seit lan-
gem gefangene Burengenerale gethan, ohne daß ihnen
detzwegen der Prozetz geniacht wurde. Sonach srnd die
Erklärrmgen Brodricks nicht geeignet, die tiefgehende
Empörrmg über die nenerliche Pvaxis der englischen
Kriegsgerichte zn inildern. Jn derselben Sitzrmg des
llnterhauses sragte Mac Laren an, ob im Iüli vorigen
Jahres oder zu irgend einer Zeit seit den Unterhandlrm-
gen zwischen üitchener nnd Botha Vorschläge zur Beendt-
gmig des K'rieges in Südafrika direkt oder indirekt
irgend einem Kabmetsnütgliede im Namen der Buren-
führer gemacht worden seien. Batsorir erwidert: Nern.
Es sei kein derartiger Vorschtag der Regierung rrgend
jemand zngegangen, der imstande sei, namen-S der Füh
rer der Bnren zri sprechen.

- — Daß mit der Zeit auch in den allergetreuesten
ausrralischen Koloiüen die Lust zmu Opferbringen für
den endlosen südafrikanischen Feidzug schwindetj erhM
ans einem Berichte, welchen die Lond.oner „Times" äris
Melbonrne veröffentlicht. Es heißt darin: Jm a u st r a-
lischen B u n d e s P a r I a m e n t brachte der Nb-
geordnete HigginS eine von etwa 800 Personcn in Neu-
Süd-Wales, Victoria, LÜdanstralien rnrd Tasmanren
rmterzeichnete Petition ein, worin nm Zurückziehrmg der
nristralischen Trnppen ans Südafrika gebeten Wrrd. Die
Petition wurde vom Hanse mit Stillschweigerr entgegen-
genommen. Blmdespremicrnünister Barton gab jedoch
die Erklärimg ab, die Regierrmg werde dem Ersnchen
Chamberlains Folge geben.

Das HLadfahren

hat nach und nach in allen Sch'ichten der Bevölkerung
eine weüte Verbreitung gesünden, so datz es angczeigt
sein dürfte, dasselbe auch vonr gesrmdheitlichen Stand-
Prmkte aus in diesem Blatte zu besprechen.

Die Fragen: Jst das Radfahren überhaupt gesimd
ünd wre wirkt es arif den Körper ein? Wann darf man
das Radfahren gestatten, wann nicht? Welche Umstände
rniiß der Radfahrer unbedingt beachten? .rmd manche
audere damit zusammenhängeiide Fragen habeir wir rrrm
als für rmsereu Zweck besouders passend, ins Ange zu
fassen.

Man kann das Radfahren nicht im Großen und Ganzen
als gesund oder als ungesund bezerchnen, sondern man
Muß Rücksicht uehmeu auf die köperliche Veraulagrmg
des ernzelnen Meuschen urrd auf die Art, irr welcher das-
lelbe betriebeu wird. Doch giebt es gewisse urrbedrngt
zutresfende Regeln für die Gesundheit, die jeder Rad-
jahrer wissen rmd beobachten mnß, wenn er rricht rmd
sei er arich der Kräftigsten einer, Schaden rrehmen wrll.
Zwer Orgarre kornmen hierbei besonders in Betracht:
das Herz rmd der Mund.

Das Herz ist die Zentrale, von welcher alle Lebens-
jrinktionen des menschlichen Körpers ausgehen. Eine
Störung an dieser Stelle hat wohl in allen Fällen be-
denkliche Folgen . Bei körperlichen Anstrengrmgen, zrim
Beispiel beim Bergsteigen, beinr Schnellarifen, Heben
lrnd Tragen schwerer Lasten machen sich die ersten War-
Mingszeichen einer gesteigerten Herzthätigkeit durch
Atembeklemmiingen geltend. Auch das Radfahren wird
jnit wenigllberlegrmg und Rücksicht aus die körperliche Ge->
lUndheit betriebeir, so datz oft Herzkrankheiten, wie

Herzerweiterrmg rmd HerzklaPPenfehler nsw. nicht zu den
seltenen Erscheinimgen zn rechnen sind. Der Radfahrer
hat irnmer auf das Herz Rücksicht zu uehnreir rind mutz
sich stets vergegenwärtigen, daß die Menschen berni Rad-
fahren später erschlaffen als dnrch daS Gehen, rmd zwar
zu eirrer Zeit, wo eine Ermüdrmg des Herzerrs berertS
läugst vorhandeu ist. Man fahre daher uiemals biZ zur
Ermüdrmg. Mair beginne die Fahrt in langsamem
Tempo, erst allmählig steigere man die Ges-chwindigkeit,
jedoch rriemals so weit, datz mau mit dem Munde zu
atmen nötig ist oder gar Atembeklemmring oder
Herztlopfen verspürt. Bläßige Steigrmgen nehmc
man ebenfalls mit verlangsamter Fahrt,
starke Arrhöhen gebieten entschiederr das Ab>-
sitzen. Dre-Haltimg sei nnbedingt eine aufrechte, wobei
die Arme frei zu halten sind und nicht den .K'örper anzrr-
drücken, dnmit Herz und Lrmge rricht eiugeengt werden.

Wir konmren rirm zum Mimde des Radfahrers. Die
Folgeu, dre das Atmen durch den Äciind habcn kann,
sind mancherler Art. Vor allem ist es der Stanb, der
in großen Mengen anfgenomnien wird. Es mntz daher
das Atmen durch die Nase als urrerläßlich betrachtet
werden, denn hierbei schlügt sich der Stanb an den
Haaren rind an den Schleimhüuten der Nase nieder, Ivie
jeder an sich selbst beim Schneuzen beobaDen kann.
Außerdem wird aber auch die Lust beim Ntmeu durch
die Nase gckbrocheu rmd vorgewärmt, während jbeim
Atmeir mit offerrem Mrmde die kalte Lust direkt deu
Lrmgen zugeführt wird. Erkältungeu des Halses sind
meist dre direkte Folge rmd die entzündeten Organe
bilden darrn einen für die schädlichen Einwirk'imgen deS
Staubes geeigneten Herd, so daß ernste Entzündungen
des Halses mrd der Lrinqe nicht selten zn beklagen sind.

Ter durch den Mimd atmende Radfahrer wird immer
bestrebt sein, den starken Luststrom durch gebeugte Hal-
timg abzuschwächen, diese aber kaim wieder die Ursache
vou Erkraniüngeri der llnterleibsorgane Iverden. Rad-
fahrenden Damen ist das Tragcn des Korsetts daber ge-
fährlich, denn das beim Radsahren doppelt notwendige
Tiefatmen kann nicht u'rmöglicht werden, loenn sich die
BrristmuSkeln rücht frei ansdehnen konnen.

Weiter nrögen solgende Regeln znr Beachtung em-
Psohlen werden. Anch die Anfnahme voir Speisen und
Gelränken bietet gewisse VorstchtSmatzregekn: nach größe-
ren Mahkzeiten soll rüemals sofort eine Radtour ange-
treten werden. Unterwegs nehmc inan nnr leicht ver-
dauliche Speisen, wie Eier (aber nicht roh!) oder auch
Pflanzenkost. in geringer Menge zu sich. Dafür aber
öfters. Dasselbe gilt auch vou derr Getränken: Wasser,
am besteu warrnes, rücht zn starker Kaffee oder Thee
sind die besterr Erfrischungsmittel, die in kleinen Schlucken
zn genießen sind. Grötzere Bcengen Flüssigkeiten verur-
sachen Atembeschwerden. Nlkoholische oder alkoholhaltige
F-Iüssigkeiten wie Bier, sind besser zu vermeiderr. Dre
künstlicheu Mittel, um die Erschlafsrmg des KLrPers
zu paralysieren, wie Coco rmd Cola sind rrrcht ganz-ohne
Bedenken zu nehmeir: marr mutz sich immer vergegen-
wärtigen, daß die natürlicheu Mittel zur Ansgleich-
nng des Krästeverbranches Ruhe und Nahrrmg sind,
ein Nährmittcl stellen aber die Cocoliköre und Eolata-
bletten nsw. nicht dar. Das Ranchen, wodnrch Lunge
nnd Herz direkt geschädigt werderr, ist während der Fahrt
rinhedingt zu imterlassen. ^ ^

Bei der Frage, ob für Nervöse (Nervenlerdende) daS
Radfahren Passend ist, ist zu beachten: Der Nervenleidende
ist in der Regel geneigt, trübsinnigen Gedanken nach
 
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