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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 125-149 (2. Juni 1902 - 30. Juni 1902)
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Freilag, 20. Juni 1902. Blatt. 44. Jahrgang. — . N 141.

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Mnlg Mberl vsn Sachzen H.

Sidyllenort, 1S. Iuni. König Albert
Äon Sachsen ist abends 8 Uhr sanst und
rnhig entschlasen.

Am 3. Juni kam die crste Nachricht von der bedenk-
lichen Erkrankunc! des greisen Königs, der in Sibyllenort
in Schlesien scine Sommerresidenz ausgeschlagen hatte.
Dic weiteren Bulletius stellten cin Schwanken im Befinden
des Königs fest; doch bald gewann die Tcndenz zum
Schlimmen die Oberhand und seit einigen Tagen war
Niemand mehr im Zwcifel darüber, daß der König seiner
Auslösung entgegensehe.

Geboren am 23. April 1828, als Sohn des nach-
Maligen Königs Johann, hat der Verblichene ein Alter
von 74 Jahren erreicht.

Jn König Albert von Sachsen verliert das deutsche
Volk den uach unserem Großherzog populärften deutschen
Bundesfürsten, zugleich den letzten der Armceführer, die in
dem Kriege gegen Frankreich deutsche Truppen zu Sieg
und Ruhm geführt und damit dcm deutschen Volk die
Einheit und dic Kaiserkrone errungen haben. Als Militär
hat sich der verstorbene König schon früh bewährt. Jm
Jahre 1849 zog er Lljährig als Hauptmann mit den
sächsischen Truppen nach Schleswig-Holstcin. Jm Jahre 1866
ssihrte er als Kronprinz die sächsischen Truppen, die aus
österreichischer Seite kämpftcn, gcgen Prenßen. Bei Königgrätz
Eämpfte cr nnt großer Tapferkeit gegen den General Her-
ivarth v. Bittenfeld. Mit dem Anschluß an Oesterreich
hatte Sachsen seine Existenz anf's Spiel gesetzt; es war
dkrin auch nahe daran, seine Selbständigkeit zu ver-
Eeren, aber schließlich gab Prenßen sowcit nach, daß es

Sachsen den ungeschmälerten Besitzstand licß. Der jetzt
verstorbcne König hat das immer hoch anerkannt. Er ver-
galt diese Rücksichtnahme mit treuer Freundschaft gcgen das
Haus Hohenzollern.

Jm Jahre 1870 befehligte dcr damalige Kronprinz zu°
erst das sächsische ArmeckorpS nnter dem Prinzen Fried-
rich Karl, wobei er mit seinen Sachsen bei Gravelotte-St.
Privat vicl zur Entscheidung der Schlacht beitrug. Später
erhielt er das Oberkommando übcr die Maasarmee, dic
aus dem Gardecorps, dem 4. Corps nnd den Sachsen be-
stand. Sie hatte u. A. entscheidenden Anteil an der Schlacht
bei Scdan. König Albert war der letzte Jnhaber des
Großkreuzes des „Eiserneu Kreuzes", welches ihm Kaiser
Wilhelm in dankbarer Auerkennnng seiner hervorragenden
Verdienste als Armeeführer verliehen hatte.

Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1873 besticg
König Albert den sächsischen Königsthron. Fast dreißig
Jahre hat er sein Laud rcgicrt als ein einsichtiger, tüch-
tiger und wohlwollender Fürst. So ist er dahingegangen,
in Kricg und Frieden wohl bewährt.

Seit 1853 war der König mit der Prinzessin Earola
vou Wasa, Tochter des Prinzen Gustav von Wasa und
k der Prinzessin Luise von Baden, vermählt. Er hätte also,
wäre er noch am Leben gcblieben, im nächsten Jahre seine
goldeue Hochzeit seiern können. Der 49. Hochzeitstag, der
18. Juni d. I., traf den König auf dem Kraukenbett, das
sehr bald sein Totenbett werden sollte.

Da die sehr glückliche Ehe des Königs kinderlos ge-
blieben ist, so folgt ihm sein am 8. August 1832 geborener,
also nahezu 70jähriger, Bruder Georg auf dcn Königs-
thron. Prinz — oder wie man jetzt sagen niuß —
König Georg ist trotz seines Alters sehr rüstig; er hat
seiu Leben lang emsig und tüchtig"gearbeitet, findet in der
Arbeit seine größte Befriedigung. Auch er ist ein ausge-
zeichueter Militär. Jm französischen Kriege führte er die
Sachsen, nachdem sein Bruder das Kommando der vierten
Armee übernommen hatte. Als Jnhaber der 2. Armee-
inspektion machte er jährlich Jnspektionsreisen. Außerdem
beschäftigt er sich seit langem eifrig mit der Politik als
Mitglied der Ersten sächs. Kammer. Die frühere Annahme,
daß er zu Gunsten seines Sohnes verzichten werde, galt
schon in den letzten Tagen als ausgeschlossen. König Georg
ist Wittwer; er war mit einer Prinzcssin von Portugal ver-
mählt und hat Söhne und Enkel. Einer der Söhue ist
dcr in den geistlichen Stand getretcue Priuz Max. Die
königliche Familie ist bekanntlich katholisch, währcnd die
Bevölkerung durchweg protestantisch ist.

Madischer ^Landtag.

L. 6. Karlsruhe, 19. Juni. (107. Sitzung der
Zweiten Kammer). Vizepräsident Lauck eröffnet dic Sitznug
um '/^IO Uhr.

Staatsmiuister v. Brauer legt dem Hausc zwei Gesetz-
entwürfe vor. Der erste betrifft die Erbauung ciner normal-

spurigen etwa lOKm langcn Nebenbahn von Biberach über
Zell nach Oberharmersbach, der zweite die ebeufalls normal-
spurige ca. lange Bahn von Oberscheffleuz durchs

Schesflenzthal nach Billigheim. Für beide Bahuen leistet
der Staat einen Zuschuß von 30000 Mk. pro strn.

Abg. Dreesbach (Soz.) ersucht die Regierung, dcnr
Bcschlutz der Kammcr, datz staatliche Drnckarbeiten nur tarif-
trcucn Druckcrn übcrtragen werdcn sollcn, mchr Beachtung zu
schcnkcn. Das Mannheimcr Bezirksamt vergebc sämtliche
Nrbeitcn an die Hofbuchdrnckerci Molitor in Ladenburg, die
Lchrlingszüchterei treibe.

Ministerialpräsidcnt S ch cnkcl betont, datz in dcn meksten
Fällen nur tariftrcuc Drucker berücksichtigt wcrdcn; abcr den
Grundsatz ganz durchzuführen, sci nicht möglich. Den Laden-
burgcr Fall wcrde er nntcrsuchen.

Abg. Blümmcl (Zentr.) vcrmitzt einc Position für
dcn Bau ciner Rheinbrücke bei Waldshut. Er habe gehört,
datz bcreits der Bau cincr Brücke bci Znrzach bcschlosscn sek
und dic crforderlichcn Mirtcl auf dcm Wcge des Administrativ-
krcdits bcschafft wcrdcn sollcn.

Ministerialpräsidcnt Schenkel crklärt, daß dic bctrcf-
fcndcn Berhandlungcn mit der Schwciz noch nicht abgcschlossen
stnd. Wcnn das Haus wünsche, datz nach Abschlutz der Ver-
haudlnnacn mit dem Bau der Brücke solange gcwartet wird,
bis der Landtag die Mirtel bewilligt hat, so habe die Rcgierung
uichts dagcgcn cinzuwenden.

Abg. Wilckens (Natkib.) ist mit mchrereii andern
Rcdncru dcr Ansicht, datz ein Administrativkredit nicht in Frage
kommcn känn. Die Rcgierung sollte dic Angelegenhcit durch
eine Vorlage im nächsten Landtag erledigen.

Ministcrialpräsident Schenkel crklärt, datz dic Regie-
rung nicht anf eincm Administrativkredit bcstehe; cvcnrucll
wcrde noch dicsem Landtag eine Vorlage untcrbreitet.

Abg. Zehntcr (Zentr.) bcmängclt dic Anfordcrung für
eincn dauernden Hilfsrichter. Ein solches Jnstitut kcnne das
Rcichsgesctz nicht.

Ministerialdircktor Hübsch crklärt, daß auf Grund dcs
badischcn Gcsetzcs vom Iahre 1896 Dozenten an den Hoch-
schulcn zu richterlichen Funktioncn zugelasscn werden.

Abg. Zchnter (Zentr.i bczweifelt, ob das badische AuZ-
führungsgcsetz mit dcm Reichsgesctz im Einklang steht.

Abg. Obkirchcr (Natlib.) vertritt die Ansicht, datz kcm
Widcrspruch vorliegt.

Auf cinc Anfrage Zehnters erklärt Ministerialdirektor
H ü b s ch , datz die Dozenten auf Grund ministcrieller Ver-
fügung den Gerichtcn zugetcilt werden.

Abg. Wilckens (Natlib.l glaubt, datz cs nicht notwendig
ist, nachträglich in einc Prüfung dcr Frage cinzutrctcn, ob
das Landesgesetz vom Iahre 1896 mit dcm Reichsqesctz im
Einklang stcht.

Dic Anfordernngeu werdcn gcnchmigt.

Abg. Obkircher (Natlib.) berichtet übcr dcn Nachtrag
zum Knltusbudget. Dcr schriftliche Bericht der Kommission
soll uachträglich gcdruckt werden. Die Kommissiou ist dem
Standpunkt dcr Regicrung, datz die Zuschüsse zum Kath. Kul-
lus aus Billigkeitgründcn zu gewährcn seieu, beigetreteu.
Cinc rcchtliche Vcrvflichnmg dcs Staates zu den Beiträgen
hat sie indesscn cbcnsoivcnig anerkanut, als dic Regierung.
Zwci Mikglieder dcr Kommission stimmtcn gegen dic Änforde-
rungcn. Der Berichterstatter wünscht Auskunft über das Ver-
häktuis zwischen Badeu uud Hohenzollcru in der Bestrcitimg
dcr Bcdürfnisse dcs Erzbistums, iiisbcsoudere, ob das akte
VerhältniS von 1837 uoch bestehe, ob Preutzeu immer uoch dcn
gkeichen Beitrag keistet oder ob einc Aendcrung eingetrcten sei,
uud wic sich die Regierung dazu stelle.

Ministerialdirektor Hübsch erklärt iu Vertrctung des er-
kranktcn Ministers (v. Dusch), daß die Rcgierung vou vorn-
hcrcin scdc Rechtspfkicht zu deu Beiträgen abgelehnt, aber
glcichzeitig ihre Gcneigrheit ausgesprochcn habe, ans Billig-

SLadtLheater.

Heidelberg, 19. Juni.

Gastspiel des Hof- uud Nationaltheaters Mannhcim.
"-vstL Ewig-Weibliche". Phantasiespiel von R. Misch.

. Das Stück ist in der Art der Schönthan-Koppelscheu Reim-
Blivänke flcitzig gearbeitet uud fpielt mit dem Problem der
^"lazont'.

^ Ein kleiner Haufen hcllenischcr Krieger uutcr der Führuug
Feldherrn Lysander ist an der Küste der Amazonen ge-
Pudet und wird von ihuen umzingelt und überwältigt. Die
^i^ibcr schenfcu dcu Männern-das»Leben, denu im Juterefse
. ^ Nachkommenschaft ist es ihnen darum zu thuu, die kraft-
,°llen Krieger eine Zeit lang an sich zu fesseln. Die Damen
men die lcbende Beutc uuter fich. Der Mann wird uach Art
aes Sklaven behandelt und soll bald in das Familiengemach
Zsigesperrt werden ,wo ihm auch noch dic Aufgabe eines Kinder-
Mcrs bevorstehcn kanu. Lysander sieht in dem Ganzeu eine
efe Erniedrigung seiner Würde und der sciner Manncn
sclbst da cr mcrkt, daß die schöne Königin Antiope- ihm
Z/ZHerz gcschenkt hat, vermag er keinen anderen Gefühlen
jw^ugeben als dem Zorn. Die seelische Gewalt, die ihm
s„ ^.ffeine Krieger geblieben, benutzt er; dic Tapferen müssen
^Zworcn, keine der liebcvoll werbenden Frauen zu erhören.

Zustand erregt dic leidenschaftlichste Anfwallung der
t^/'öer; t,i dcr Königin regt sich das verschmähte Weib, sie brn-
Di und giebt den Befehl, alle diese Hellenen zu töten.

alq ^)st der Höhepunkt der Handlung. Aber es kommt anders,
sch uie Königin will. Männcr und Weiber haben sich inzwi-
untereinander verständigt, dic Amazoncn wollen lieber
^cyverrat als dic Herausgabe der Männer. Nnn hat Lysan-
1i<h ^ riuch ^cin Herz von Stein in der Brust, mit Weibern
stv Au vertragen, ist schliehlich ratsam, besonders wenn sie
^vs vcrnünftig sind wic diese Königin, die selbst

sp /^iiroii und Schwcrt oerzichten will, um Madame Lysander
^rden. Die Krone geht auf das alte Fräulein Lam-

pito, die frühere Ministerin, über, die trotz ihrer vorgerückten
Semester sich den Schlemmer Manes znm Gatien gcnommen
hat. — Bei dieser Jnhaltsangabc ist das Wesentliche berührt.
Zu erwähnen bleibt, datz bcim Rcimen hie nnd da komische
Lichter vorkommen: „essen — vergessen"; „wie solkte niiser
Frauenstaat bestehn, ohn' Männer müht er untergehn";
„kräftgen — heftgen"; „das Weib allcin gebietet, indes Jhr
Hof und Kinder hütet"; „versuchen — Zwicbelkuchen". Mit
diesem Rcimklingklang war es nicht gethan, es gab Musik und
Gesang mit fcierlichem Ballet nm den Venusaltar. Das alles
machte eincn gewissen Eindrnck. Da aufdringliche Lüstcrnheit
fast überall vcrmieden ist, konnte man sich die Sache gefallen
lassen. Den Haupttreffer hat Misch mit der Szene gcmacht, wo
der hungrige Mancs die Ministcrin Lampito, in deren Hause
er als bcssere Scheuerfrau trcikticrt wird, mit Liebesschwüren
erobert. Da Herr Hecht hier wirklich komische Kraft an
den Tag legte, blieb eine schöne Wirknng und branscndcr Bei-
fall bei offener Szcne nicht aus. Seine Partnerin Fräulein
L ' Arr 0 nge war gleichfalls rccht lustig. Die ganze Dar-
stellung streifte, wie es die Sache nnn einmal mit sich brachte,
die Grcnzen der Operette. Das Spiel des Frl. L'Arronge
vermied sehr glücklich alle groben Wirkungen. Dassekbe kann
man von Herrn Köhler und Frl. L i tz l sage». Jhnen
ist es denn vor allem zu danken, dah dies „heitere Phantasic-
spiek" nicht als alberne Farce ins Wasser ficl. Herr Köhler
ganz Kraft, Stolz, Feuer und Schönheit, Frl. Litzl ganz an-
mutige Königin, stolzes Weib; beide klar nnd deutlich iu der
Darstellung der einfachen Psychologie dieser Figuren. Wenn
man das Genre dieses Stückes für wcrtvoll hält, lätzt sich gegen
alles einzelne nichts sagen. Thatsache ist, datz die Novität
von dem gutbesetzten Hause mit grotzem Beifall aufgeiiommeii
wurde, nnd das Vergnügen grotz war. K. W.>

Hheater- uad KunstnachrichLen.

Heidelberg, 20. Juni. „D e r E v a n g e l i m a 11 n",

mnjikcilisches Schauspicl in zwei Nktcn von Wilhelm Kinzl,
ivird hcnte anf dcr Bühne nnscres Stadttheaters zum erstcn-
malc seinen Einzug halten, nachdem er von seinem Erscheinen
im Jahre 1895 an anf allen deurschen Bühnen znr stäiidigen
Repertoireoper geworden. Das Textüuch ist vom Komponisten
nach einer wahre» Bcgebenheit cntworfen iind giebt in dra-
matisch bewegten Zügen dic altc Lehrc wieder von de» feind-
lichcn Brüdern und datz unrecht leiden besscr sei, dcnn unrecht
thiin. Wir dürfen es dcshalb nur mit Tank begrüßcn, datz
das Mannheimcr Hofthcatcr-Eiiscmblc uns geradc mit dicsem
hochintcressaiiteii, melodischen nnd volkstümlichcn Wcrke be-
kannt macht. Die Hauptparticn wcrden von den Herren
Kromcr, Maikl nnd Marx nnd von den Damcn Schoene nnd
Kofler gesungeii.

X Konkordia-Konzert. Wir machcn nnsere Leser darauf
aufmerksam, datz das wiedcrholt verschobcne Konzert heute
Freitag Abend in dcr Schlotzrestanration stattsindet. Da
autzer dcm Verein selbst die Lcibgrenadierkapclle unter Mcister
Böttgcs Leitnng mit einem ausgewählten Programm mitwirkt,
so dürfen Musikfrenndc einen schöncn genuhreichen Abend er-
wartcn. Gleichzeitig machen wir darauf aufmcrksam, datz sür
das Konzert cin Vorverkanf eingcrichtet ist; an der Abendkasse
siild die Preise crhöht. Das Konzert findet heute bei jeder
Witierung statt. Bei etwa eintrctendem Regcn bieten die
Hallen der Schlohrcstauration genügend Platz.

— Das „Wiener Fremdenblatt" schreibt in Nr. 106 vom
18. April 1899: „llnserem heimischeu Volkskomponisteii Tho-
mas Koschat ist eine ganz besondere Auszeichnung zu teil ge-
wordcn. Wie bekannt, hat Se. Majestät der ücutsck>e Kaiser
eine tunstvolle goldene Halskctte als Ehrcnwandcrpreis für die
deutschen Mäniicrgesangvcrcine, zur Förderung des deutschen
Liedes und Sanges gestiftct, ivelche dcmnächst in Cassel zum
erftenmale zur Bewerbung gelangt. Die cinc Hälfte der
kostbaren Kette zeigt mir Eichenkränzchen nmrahmt die Namen
dcr hcrvorrageiidsten deutschen Liederdichtcr, die andere Hälfte
dic Namen der bcdeutcndsten dcittscheii Liederkomponisteii:
 
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