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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0170

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Montag, 27. Jannar 1902.

Grstes Blatt.

44. Jahrgavg — ssr. 22.



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^rscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus aebracht, bei dcr Expedition imd den Zweigstellen abgeholt 40 Pfa Dnrcb die Bott be-
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"Nzeigenpreis: 20 Pfg. die Ispaltige Petitzeile oder dcren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschästs- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Auüeiaen an bestimmt
^dorgeschriebenen Tagen wird keinc Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß M 82

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Kine Ansprache des Kaisers
bei einer Kedächtnisfeier für seine Kttern.

Berlin, 25. Januar. Tas auf Bcfehl dcs Kaisers
Gedächtnis dcs Kaisers Friedrich uud dcr Kaiserin
diiedrich im Treppenhause dcs Kunstgewerbelnuscums auf-
^stellte Glasgcmäidc wuide aw hculigcn Vermählungs-
l-ge des ocrblichcneii Kaiserpaares enthüllt. Jn dem
^eiteiligen Feustcr zeigt das Mittelbild die Gestaltcn deS
stoiserpaares, den Kaiser in voller Rüstung, dic Kaiserin

der Gewandung der eutsprechendkn Zeil. Die Feicr
als inncre Fcier der königlichen Mnseen, deren Pro-
tektor Kaiser Friedrich gewesen ist, angcordnet. Miltags
^2 Uhr eischien dcr Kais-r mit Gcfolge. Nach cincr An-
'Vrache dcs Kultus miiiistcrs erfolgte die EnthüUirng
"es Bildes. Dann hiell Generaidirekior Schönc eine Rede,
^elche in cinem Lrc fachen Hoch aus den Kaiser ausklang.
Hierauf hielt dcr Kaiser solgende Ansprache:

„Jch spreche Ew. Excellenz meinen herzlichen und tiefge-
t.UHIten Dank aus für die erhebenden Worte, mit dcnen Sie
ivebcn des Wirkens meiner verewigten Eltern gedachten. Mit
-or Enthüllung des Gedenkfensters trugcn die Anstalten, die
>beinerl Eltern ihre Existenz verdanken, einmal ihren Dank
-b und schufen sich znm anderen ein cwiges Vorbild. Unser
Mer Herzenswunsch hätte es gewiß entsprochen, wenn wir
Mte nm die beiden Stifter und Förderer dieses Hauses ver-
iowmelt gewesen wären, um ihnen dicse Gabe als Grutz
E»tgcgenzutragen. Aus dcm idealen, hohen und reinen Sinn
bscincr Elterü entsprossen, mutz die Anstalt auch in diesem
^inne weircr geleiter werden. Was die schweren Prüfungs-
sohre, dic in dcm letztcn Jahrlmndert über unser Volk dahinge-
jiürmt, zcrstört nnd nnsercm Volke genommen haben, das
ivllte diese Anstalt wiedcr in das Volk hineintragcn. Die
kostlichen Sammlungen, dic hier aufgcstellt sind, zeugen von
minst und Licbe zur Knust, von Verständnis für dieselbe bei
>>Nseren Vorvälern, nnd ich meine, datz die Aufgabe dieser
flnstalten nie besser im Sinnc der Eltern durchgeführt werden
sn»n, als wenn dieses Gefühl für die .Kunst im Volke wieder
icbhafl angeregt wird, datz kein Gegcnstand in Gebrauch ge'nom-
vien ivird, der sich nicht einer künstlerischen Foinn erfreut, und
vah die künstlerische Form sich stets wieder anlchnt an das
vcwährte Schöne. was aus frühercn Jahrhunderten llberliefert
>vorden ist. Denn das liegt im Gcfühl und Wesen eines jeden
Dkenschen: Was der Mensch einmal Schönes geschaffcn, das
vleibt sür alle Jahrtauscnde schön, und wir, die wir nachfolgen,
slabcn nur das Schöne festzuhalten und unseren Lebcnsbe-
vürsnissen anzupassen. Das mögcn sich auch die Schüler dieser
aristalt stets wieder vor Augen halten. Von der idealen Figur,
lllle der meines Vaters an dcr Seite mciner seligcn Mutter,
stiner Gattin, getragen von der Licbe seines Volkes, tst
ver Segen herabgeströmt, eine herrliche Gestalt, welcher der
^taub der Stratze nicht einmal an dcn Saum des Gewandes
reichte, nnd ebcnso das herrliche, verklärte Bild meiner Mut-
ter, dieser sorgenden Frau, deren jeder Gedanke die Kunst
ll>ar, bci der alles, sei es noch so einfach, das für das Leben
Sestaltet werdcn sollte, von Schönheit durchweht war. Der Hauch
der Pocsie nmgab sie. Dercn beider Sohn steht vor Jhnen.
als ihr Erbe und Vollziehcr. Und so. wie ich es schon früher
tzusgesprochen habe, so sehe ich cs auch als meine Aufgabe an,
>ui Sinne meiner Eltern die Hand über meinem deutschen
^olke und sciner heranwachscnden Generation zu halten, das
Tchöne in ihm zu Pfjegen und Kunst in ihm zu entwickeln.
«ber nur in festen Bahncn und den fest gezogenen Grenzen,
die in dem Gefühl der Schönheit und Harmonie im Menschen
ffegen. Und so spreche ich von ganzcm Herzen den Wunsch
kllr diescs hochragcnde Hans nnd für seine Anstalten aus, datz
vus ihm dcr Segcn in tzülle und Fülle über unser Volk
Ürömcn möge, datz des Volkcs Gcschmack, sein Vergüngen nnd

seine Freude am Schönen von hier aus gepflegt und angeregt
werden, damit jetzt, wo wir wieder so weit angelangt sind,
datz unser Volk mehr für die Kunst zu thun vermag, als in
früheren, trüben Zeiten geschehen konnte, wir auch wieder auf
die Stufe uns erheben, auf der unsere Väter bor Jahrhunder-
ten standen. Das ist von Herzen mein Wunsch."

Nach Schluß der Rede traten zwet Gruppen von
Schülern und Schülerinnen vor, welche vor den Bildern
Kränze niedcrlegten. Das Glasgemälde ist von Professor
Ernst Ewald entworfen uud im königlichen Jnstitut für
Glasmalerei durch Professor Bernhard ausgeführt worden.

Deutsches Reich.

— Nach eincr Meldung des „Berl. Tagebl.* aus C o-
burg erfolgte dort die Bildung eincs Comitees behufs
Zusammenschlusses sämtlicher evangelischen
Kirchengemeinden Deutschlands, Ocsterreich-Ungarns
und dcr Schweiz.

— Gegcn die indirekten Kommun alsteuern hat das
Zentrum in der Zolltarifkommission des Reichstags noch
über den freisimiigen Antrag einen hinausgeheiideii Antrag
eingebracht. Das Zentriim verlangt:

Nach dem 8 10 des Zollgesetzes einen Paragraphen folgenden
Jnhalts einzuschalten: „Die Erhebung von Gemeinde-
Abgaben anf Nahrungsmittel, welche nach diesem Ge-
setze und dem nachstehenden Zolltarif bei der Einfuhr zollpflichtig
sind, ist untersagt."

Kein Zweifel, meint der „Volksfreund", daß dieser An-
trag eine Mehrheit finden wird; deim die Sozialdemokraten
und Freisiiinigen, die deni Antrag zustimnien werden, bilden
mit dem Zentrum die Mehrheit, auch wenn die Konservativen
sich ablehnend verhalten. — Sodann wirft das sozial-
demokratische Blatt die Frage auf: Sucht das durch die
Rebellion der Zentrumsarbeiter bedrängte
Zentrum einen Weg, um das ganze Gesetz über eine
an sich durchaus berechtigte, aber für die Regierung un-
mmehmbare Fordcrung stürzen zu lassenS Das wäre
alte Zentrumspolitik. Fast sieht es in der That so aus,
wie der „Volksfreund" schreibt. Sollte es jedoch dem
Zentrimi Ernst sein mit seinem Antrag, so wird mcm sich
speziell in Süddeutschland dafür bedanken. Wenn im Reichs-
tage das Oktroi wegdekretiert wird, dann kommt eine große
Anzahl von Stüdten in eine schlimme Lage.

Bade«.

L.6. Karlsruhe, 25. Jan. Dieser Tage hielt in
eincr außergewöhntich stark besuchten Versammlung des
Offenbnrgcr nationallibcralen Vereins Bürgermeister
Herirann eincn Vortrag über die Klosterfrage. Zum
Schlnß erklärte er. er hätte nichts dagegen, wenn die Re-
gierung Klöster zulassen würde. Die Abstimmung ergab
aber, daß außcr ihm kein anderes Mitglied des Vereins
diesen Staudpunkt tcilr.

Madischer Landtag.

8.0. Karlsrnhe, 25. Jan. (28. Sitzung der
Zweiten Kammer.) Prästdent Gönner eröffnet die
Sitzung um 9 Uhr. Die Beratung über das Finanz-
gesetz und die Jnterpellation betr. den Zolltarif wird
fortgesetzt.

?>bg. Dr. Goldschmit (natlib.) mützte mit allcr
Enrichiedeichert gegcn den Zolltarif auftretcn, wenn die AuK-
fuhrungeu der Gegner desselben richtig wärcn. Das sei abcr
überzeugt habe, nicht der Fall. Hinsichtlich der
verdienc die Mahnunq zur Sparsamkeit
wohl Beachtung. doch könne man auf das Reich uicht die Paral-
lele mrt emem cinfachen Haushalte anweichcn. Gcrade die
b-el auf die Selbständigkeit der Einzel-
Reichsfmanzrcform am Mltzsten be-
furworten ^.re Großherzogliche Rcgiernng möchte er drin-
Bundesrate auf Diäten für die Reichstags-
abgeordnetcn hinziiwirken. Was die Erklärung des Staats-
imnisters anlangt, so möchte ec konstatieren, datz die Temvera-
^ sclten so gemütlich gewesen ist, wie nach dieser

^7.. ?>""!!- Uebrigens glaube er, daß keine Regierunq voll-
standig parteilos sein kann. Er müchte nur wünschen daß
wcnn die Regierung eimnal zu Thaten übergeht, der Beifall
ebcnso gros; scin wird, und die Rcgiernng nicht mit Sehnsucht
an diese schoncn Tage zuruckdcnken mutz. Redner betont wei-
ter das; uber dic Karlsrnhcr Bahnhoffrage in der Bürgerschaft
noch kcine Eimgkeit herr;cht und crsucht dic Regierung, die be-
rechtrgten ^ordernngen der Volksschultehrer nicht weiter bin-
""^"ffhicbeii- lleber Dinge zn sprechen,' die dreitzig Jahre
zuruckliegcn, halte er auch nicht für zwcckmäßig, aber eu
mochrc gegenuber Zehnter doch feststellen. datz der Abgeordnete
Wackor dieses Thema angeschnitten hat. Die Behanptung
Wackers, daß auch jeht noch das Ministeraspirantenelend exi-
stiere. sei durch nichts gerechtfertigt; wenn Wacker den Be-
weis erbringen mütztc, datz irgend ein hervorragendes Partei-
mitg.ied solche Aspirationcn hcgt, dann käme er sicher in Ver-
lcgenhcit. (Wacker: Jch habe nicht von Partcien gesprochenl)
Bezüglich der Wahlrechtsfrage herrsche in der nationalliberaleir
Partei keine Mcinungsberschicdenheit. Wenn Muser dcr na-
tionallibcralen Partei zurnfe, sie solle endlich Ernst machen,
sv solite er auch sagen, wie man Crnst machen soll. Woller,
Sic ctwa das Budget verwcigern? Die Regierung kann doch
nnr das einmütige Votum dieses Hauses und durch sachliche
Grunde znr Nachgiebigkeit veranlatzt werdcn. Wenn Muser für
scine Bchauptung, datz die nationalliberale Partei eine Re-
gierungspartei war, sich auf das Zeugnis des „SchwäbischeiL
Merkur,, bernfe, so möchte er auf das Nachdrücklichste betonen,
daß dic iiatioualliberale Partei dcm Minister Eisenlohr gegen-
über keine Verpflichtung eingegangen habe. Muser habe weiter
auf die Dezimierung der nationalliberalen Partei hingewie-
sen. Der Führer der badischen Demokratie solltc davon nicht
sprcchenl Wcnn einmal das Zentrnm nicht mehr von der
Nützlichkeit dcr Demokratie überzeugt ist, dann sitzt kein Demo-
krat mehr nn Hause (Sehr richngl). Ein Zenrrumsblatt hat
sogar behanptet, datz die Demkraten ohne das Zentrum nicht
einmal einen Wahlmann durchbringen. Redner giebt seiner
Befriedigung übcr die Erklärung dcs Ministers des Jn-
nern gegendieSozialdcmokratieAusdruck und sucht nachzuweffen,
datz dic Sozialdcmokratie sich nicht gemauscrt hat. (Beifall
bei deu Nationallibcralen.)

Die Abgeordneten Geck, Horth, Vorderer, Armbrmtcr und>
Goldschmidt (Engcn) verzichten aufs Wort.

Abg. Frühauf (Freis.) wcndet sich gegen die Ausführ-
ungcii dcs Finanzministers, der'mcrkwürdigerweise eine unge-
wöhnliche Gereiztheit an den Tag gelegt habe, obwohl gar kein
Anlatz dazu vorlag. Der Finanzminister habe seine Rede grötz-
tentcils mißvcrstanden. (Redner weist dies an der Hand des
Stenogramms nach.) Mit seiner Besprechung des Falles
Weipert habe er nicht das Urteil des Heidelberger Gerichtshofs
sondern nur die gesctzlichen Bestimmungen und die Zustände
in der Eiscnbahnverwaltung kritisieren wollen. Wenn man
alle Mvmcnte zusammcnhalte, so müsse man sagen: Weipert
ist das Opfer der Verkettnng nnglücklicher . Umstände und
Znfälle geworden.

Staatsminister von Brauer betont, dah die einzige
Ursache der Hcidclberger Eisenbahnkatastrophe dcr bodenlose
Leichtsinn Wciperts war, der den Fundamentalgrundsatz, datz

Dem Kaiser.

Zum 27. Januar 1902.

Lwig flutcnd, rauschend, gährend
IVogt das tiefe Zlcer der Zeit,

Hier verzehreud, dort eruährend,
^rieden bringend oder 5treit.

Völker kamen und verschwinden,
N)enn der 5turm sie lässig fand,

Denn die Ltarken überwinden
AUer 5chwächern IViderstand.

Auf des ^riedens Blumenauen
5ucht der Bürger stillbeglückt
Seines Lebens IVerk zu bauen,

Das der Arbcit 5egen schmückt.
b)ört er nicht den 5turm auf Lrden?
IVill er nicht die lvogen schn?

5ieht er nicht die Dinge werden,
wachsen, blühen und vergehn?

G, er kennt des Schicksals walten
Nnd die Zeichcn seiner Zeit,

Ist er doch im Geist der Alten
Zu dcr Alten Thun bereit.

Doch er weiß: ein Atarker, lveiser
Hält für ihn die Aüstenwacht,

Nnd vertrauend seinem Aaiser
Lolgt er ihm durch Sturm und Nacht.

Sieht er doch das Schiff ihn leiten
Durch des Nleeres wogenspiel,

Ia, der Lrbe großer Zeiten,

Strebt er uach dem höchsten Ziel.

Fördernd golduen Lriedens lverke,

Alaren Blicks und fester bsand
Schirmt er, mehrend Nlacht und Stärke,

Das geliebte Vaterland.

Dir, o Aaiser, werd' auf's ueue
Dargebracht der l)erzeu Dank!

Das Gelübde alter Treue
Töne Dir im deutschen Sang?

Nkag im Sturin die lvoge rollen,

Nlag der ksimmel friedlich blau'n:

Tren und ohne lvanken wollen
Deiner Lühruyg wir vertrau'n.

Lrich zu Schirfcld.

StadttHeater.

o. Heidelbcrg, 26. Januar.

„D e r S a l o >i t i r o l e r." Lusffpicl von Mose r.

Herr K a l l c n b c r g c r als von Strehsen in einem
tadelloscn granen, langen seidcngefütterten Tuchrocke, schwarzer
Weste und hoher schwarzer Kravatte, ganz semmelblvnd, im
Salon des Kaufmanns Bredo auftrctend wnrde mit zwei Lor-
beerkränzcn nnd brausendcm Beifall begrüßt. Wie denn aus
dcm jnngcn Salonfex, dem „lackierten Amor", infolge treuer
Liebe ein Rcisendcr nach dem Achensee und ein Reiseführer
für Berliner Familien wird, bedeutet die Haupthandlung
dieses Sonntagsschwankes. Dazn kommt noch: erstens eine
Seele von einem jungen Mmin, dem Herr Bredo die Prokura
sür cine Woche überträgt, bcmerkenswert durch die rücksichtslose
Offenheit nnd Nngezwungenheit, zweitens ein tirolisch-berlini-
sches Liebespaar. Jn dcr Figur ciner rnssischcn Stndentin
hat dann Herr bon Moscr noch cin besondcres Glanzlicht aüf
den Hintcrgrund scines Gemäldes gcsctzt, ohne dabei psychologi-
schcn° Tiefsinn zu verraten. Zerflietzt bei der Analyse solch
ein Schwank in eitcl Nichtigkeiten, so hat das Ensemble
von all dicsen leichten Liebenswürdigkciten doch soviel Wir-
kungskraft, datz nach den Aktschlüsscn das HauS von Bcifall
dröhnt. Herr S ch n e i d e r hatte diese märkisch-tirolische
Angclcgenheit in Szene gesctzr nnd wurde als Regisseur nnd
geschätzter Darstellcr anch dieses Bcrliner Grotztaufmanns
änfs beste nnterstützt von allen Mitspiclendcn. Ilnd es lag noch
das „O bittc, dankc," der Tante Charlcys >m Ohr, als Herc
Kallenberger die Bühnc bctrat, ein hübschcs Bildl Uno
wie diesc Figur sich sctzte und dcn Mund anfthat zn allerhand
lustigcm Gewispcr, da hatte er das ganze Jntcretze und behielt
es biü znm Schlusse. Dann Frl. KöglI Wenn sie so fort
fährt zu wirken, wird sie sich ganz in die .ycrzen dcr Heidel-
bergcr spielen. Heute war sie cin etivas weitzer Backfisch mit
der Vorlicbe für alles, was nach Emanzipatwn aussieht. Jhr
^artner, nnübertroffen in rreuherziger Schwcrsälligkeit und
 
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