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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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Milwoch. 19. März M2. Grstes Blatt. 4ä. Jadrgang. — K. kk.

^rscheint täglich, Sonntags ausgenornmen. — Preis mit Familienblättem monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bci der Expedition und den Zweigstellcn abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be-

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

^ nzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme vou Anzclgen on b.stimm.
^orgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprech-Anschluß Nr. 82

Die Aolltarifkampagne.

5» . Die Verhandlungen über die Zolltarifvorlage im
/inchstage haben bereits nahezu 31/2 Mvnate beanl-
Mucht. Jn dieser Zeit ist außer der ersten Lesung im
^ienum lediglich die erste Lesung des Tarisgesetzes
^lüst in der Kommission zum Abschluß gebracht
^orden. Von den nahezu tausend Positionen des
Zolltarifs sind dagegen vorerst nur ein halbes Hundert
zwar gleichfalls nur in erster Lesung in der Kom-
^llsion durchberaten worden. Es bleiben also noch zu
Nedigen in erster Lesung gegen 900 Positiünen des
^olltarifs, die ganze zmeite Lesung des Tarifgesetzes und
E.Darifs in der Kommission, sowie die Spezialberatung
^eiter Lesung im Plenum und die dritte Lesung, bei
-rklcher bekanntlich sowohl General- wie Spezialdebatte
Ni wiederholen. Die Legislaturperiode des Reichstags
?uft Mitte Juni 1903 ab. Es stehen mithin längstens
?uschließlich aller Arbeitspausen etwa fünf viertel Jahre
Z-' zur Erledigung der gesetzgeberischen Aufgabe zur
: ??lügung. Der Vergleich zwischen dem, was bisher ge-
s?Otet und der Zeit, die dazu gebraucht ist, nüt dem,
noch der Erledigung harrt und der dazu verfügbarcn
Mt, läßt keinen Zweifel darüber zu, daß, wenn die Ver-
fondlungen in demselben langsamen Tempo wie bisher
^tgeführt werden, die Befürchtung nicht abzuweisen ist,
wvn werde das gesetzgeberische Werk bis zum Ende der
^gislatnrperiode nicht zum Abschluß bringen. Daß ein
!°tcher Ansgang der Verhandlungen vom Standpunkte
es Gemeinwohls überans bedauerlich sein würde, bedarf
.-"obl kaum der näheren Tarlegung. Voin nationalwirt-
^gftlichen Standpunkte müßte die dadurch bedingte be-
»sochtliche Hinausschiebnng des Zeitpunktes, mit dem die
^ouregelung unserer Zoll- und Handelsbeziehungen zum
?uslc,nde zum Abschluß gebracht und damit der Jndustrie
dem Hande.1 wieder die Möglichkeit geboten wird,
festen, auf lange Zeit gerichteten Handelsverhält-
Üeu zu rechnen, auf das Tiefste beklagt werden. Vom
.Rüischen Standpunkte aber wäre es zweiffellos mehr
unerwünscht, wenn auf diese Weise die Frage des
ZMariss in den Mittelpunkt der Wahlbewegung für dcn
^lchstag gestellt nnd so den Parteien, welche die Er-
g.Ung der Leidenschaften und der Unzufriedenheit gegen
r slere Staatsordnung als Geschäft betreiben, Gelegen-
sist geboten würde, die weniger nrteilsfahigen und leicht
L??zuführenden großen Massen in der bedenklichsten
^-?so zu verhetzen. Bei dem bestehenden Reichswahlrecht
yMt jxdx allgenieine Reichstagswahl ohnehin schon die
sKumte Bevölkerung bis in die Tiefe auf. Vollzöge
eine solche Wahl unter dem Zeichen des Zolltarifs,
ut eine Unterwühlung der der sozialdemokratischen Pro-
sSande zugänglichen breiten Massen von solcher Jnten-
is?k zu erwarten, wie sie bisher noch niemals dagewesen
ss^ Wirtschaftspolitische, wie allgemein politische Ge-
gMbunkte von der größten Bedeutnng weisen daher
i'^schmäßig mit zwingender Gewalt darauf hin, den Zoll-
jedenfalls vor Ablauf der Legislaturperiode zur
j^ö-ubschiedung zu bringen. Die Verantwortung dafür

tz^Rmenzahl, daß die Minderheit dagegen bei richtigem
y, .mauch des Uebergewichts an Stimmen nicht wohl
ii.^mmen kann. Die Mehrheit wird sich, um dieser
Verantwortnng vor dem Lande und Volke im vollen

Kleine Zeitung.

! ss, "" Kafscl, 14. März. Die deutsche K 0 I 0 nial -
l e in Witzenhausen hat, wie den „Berliner Neuesten
siq,-^chtm" geschrieben wird, soeben ein Samoaner, der
hes .Dailor nennt nnd mit dem Gouverneur Dr. Solf
Sp , t>ergekommen ist, bezogen, um sich dort im Deutschen
Der Kolonialdeutsche beherrfcht ne-
di», om Samoanisch auch die englische Sprache vollstän-
weiß sich im Deutschen bereits verständlich auszu-
Er will sich zum Dolmetscher für Samoa aus-

17. März. Der in dem Prozetz gegen dcn Auf-
der Trebertrocknungs-Gesellschafi als
>ist? ^^rnommcne Kaufmmm Gcorg Schäfer wurde von der
^trafiammer dcs hiesigen Landgerichts wegen fortge-

pressung, begangen an dcm Kaufmcmn Richard
Mz? dem früheren stellvertretenden Vorsitzcnden dcs Auf-
Trebcrtrocknungsgescllschaft, zu drei Mo-
ivh. >1 Gefängnis und zwcijährigem Ehrverlust bei so-
Verhaftung verurteilt. Schlegel hatte sich seit 1897
Ä j,jsAung von zuerst 2000, später 8000 M. an Schäfer be-
^Ksu tMiden, um damit dessen Verschwicgenheit über .seine
. ^lln M erlangen.

? c j. Lnzcrn, 17. März. Dem deutschen Kr 0 n-
^ Z?n wurde auf seiner Schweizerreise in Luzern
Aufmerksamkeit gewidmet. Um ihm das
"onkmal zu zeigen, ließ das städt. Bauamt die
äfi 6 zülle vou dem „Löwen von Luzern" eutsernen.

'j^upnuz staud längere Zeit bewundcrnd vor die-
Ächjseiner Wirkung noch immer einzigeu Teukmal.
KMcj - ^urde noch das Thorwaldsen'sche Modell im
^ Augenschein geuommen, bei welchem Anlaß
^dinzen ein Facsimile der letzten Ordre Lud-

Umfange gerecht zu werdeu, mit der Ueberzeugung durch-
dringen müsseii, daß es weniger darauf aukommt, Ein-
zelwünsche gegeuiiber der. Vorlage der verbündeten Re-
gierungen zu befriedigen, als das ganze Werk so rasch,
als dies mit einer gründlichen Durchberatung vereinbar
ist, uuter Dach zu bringeu. Jn den Osterferien werden
die Mitglieder des Reichstages und der Tarifkommission
Gelegenheit haben, mit ihren Wählern Fühluug zu
nehmen; sie werden dabei sicher die Ueberzeugung ge-
wiuuen, daß die große Mehrzahl der Wähler von ihnen
die Durchführung des großen gesetzgeberischen Werkes
des Zolltarifs erwartet und daß man lieber auf dic Er-
füllung von Einzelwiinschen verzichtet, als durch deren
Verfolgung das Zustandekommen eines für den wirk-
samen Schutz aller Zweige der nationalen Arbeit so hoch-
wichtigcn Werkes zu gefährdeu. Man darf fich daher
der Hoffnung hingeben ,daß, wenn die Verhandluugen
nach Abschluß der Osterferien ivieder aufgenommen wer-
den, sie von dem Gesichtspuukte beherrscht werden, nicht
blos gute Arbeit zu machen, soudern diese auch so zu be-
schleunigen, daß die Verabschieduug der ganzen Vorlage
mit Sicherheit vor Abschluß der Legislaturperiode er-
folgen kann.

Deutsches Reich.

— P r i n z Waldema r, der älteste Sohn des
Prinzen Heinrich von Preußen, hat sich nach Dresden be-
gebeu, um im Dr. Lahmann'schen Etablissement „Weißer
Hirsch" sich einer mehrwöchigen Behandlung zu unter-
ziehen. Prinz Waldemar volleudet morgen sein 13. Le-
bensjahr. Seine Kraiikheit beruht auf allgemeiner
Schwäche,^ welche dem Prinzen Waldemar zeitweilig das
Gehen erschwert. Man hofft zuversichtlich einen Erfolg
der Lahmann'schen Kur.

ZSadischer Landtag.

L.6. Karlsruhe, 18. März. (53. Sitzung der
Zweiten Kammer.) Prästdent Gönner eröffnet die
Sitzung um V2IO Uhr.

Die allgemeine Beratung über das Budget des Mini-
steriums des Jnnern wird fortgesetzt.

Abg. Eichhorn (Soz.) glaubt, daß man von Ministcr
Schenkel nicht mchr als bon cincm unbcschriebenen Blatt sprecheu
könne. Das Mitztrauen, welchcs dic Sozialdemokratie gegen ihn
hat, rühre von einer Kette von Verfehlungcn her, die dem Mi-
nister als dem Träger cines Systems zuznschreiben scien.
Auch der ncue Minister habe nicht den Willen gezeigt, an
diesem Systcm etwas zu ändern. Wenu die Bcmerkung über
die Qualifikation zum Bezirksrat nicht eine deplaciertc Re-
dcnsart war, mutzie der Minister unter allen Umständen sagcn,
ob er die Sozialdemokratie im Augc hat odcr nicht. Diese
stehe übrigens, lvas Sitte, Ordnung und staatserhaltende
Thätiglcit betrifft, hinter kciuer Partei zurück, ja, ihr liege
das Wohl des Vaterlandes mchr am Herzen, als jencn, die
sich bei jcder Gelegenheit damit brllsteu. Jhre Vaterlands-
jiebe äutzere sich nicht in Hurrahschreieu und Jubiläumsfeiern,
soudern in dem Bestreben, die bestehende Unzufriedenhcit zu
beseitigeu(I). Die Regierung würde viel besser thun, wenn
sic uns, das Sprachrohr dieser Unzufriedenheit, bcachten würdc,
anstatt jene alten Kasernenhofsprüche, die von Berlin kommen.
Das Progrmnm des Ministcr unterscheide sich nur nach den
Worten von dem seines Vorgängers. Die Amtmänner wisscn
jetzt, woran sie siud und Iverdcn sich den Dank der Regierung
zu verdicnen suchen durcki Unterstützung der Regierungspoli-

wigs XVI. vom 10. Aiigust 1792 cm den Koinmaiidau-
ten der Schweizergarden überreicht wnrde. Auch dem
Rigi stattcte der Kronprinz einen Besnch ab.

— Spekulation auf die Krönnng. Die Besttzer der
H äuser, welche auf dem Wege liegen, den bei der Krönung
des Königs Eduard VII. der königliche Zug nehmen wird,
geben sich seit einigen Tagen eiuer ganz wilden
Spekulation hin. Es gibt Angebot und Nachfrage, aber
die Nachfrage besonders nimmt fabelhafte Proportionen an,
und die Hausbcstper werden in ihren Forderungen
immer unverschämter. König Eduard selbst ist von ge-
wisscn Besitzern „ausgeplündert" worden, als er Wohnun-
gen mietcn wollte, um seine zahlreichen Gäste, die aus-
ländischen Fürsten und andere hervorragende Persönlich-
keitcn, unterzubringen. Man nennt Hausbesitzer, die Angebote
von 40 000, 65 000, 80 000 und 100 000 M., die man
ihnen für die Vermietung ihrer Häuser für wenige Tage
gemacht hat, kühl zurückgewiesen haben. Die Engländer
stnd eben praktische Leute, die selbst mit ihrem König zu
feilschen verstehen. Uud es ist ganz besonders pikant, daß
man dem König Eduard das Recht, „sich vom Fenster
aus vorbeiziehen zu sehen", so teuer verkauft.

— Zenta, 18. März. Heute Vormittag stürzte eine
200 Meter lange, über die Theiß führende Holzbrücke
c i n. Ein Transportdampfcr, der grade unter der Brücke
hindurchsuhr, wnrde vernichtet. Menschen stnd, soweit
bisher festgestellt ist, nicht ums Leben gekommen.

— New-Aork, 16. März. Die Schrecken des Krieges
auf den Philippinen sind dem Publikum deutlich klar ge-
macht worden. 18 Soldaten, die tobsüchtig geworden sind,

tik. Die Jnstruktion der Bezirksvorstände hätte noch weiter
ausgedehnt werden sollen, in der Richtung, datz ihncn Objek-
tivität anempfohlen wird.wenn sie Regierungsvorlagen zu ver-
treten haben. Sie sollten insbesondere die Landwirte auch
über die Kehrseite dcr Medaille, über die cnormen Kosten
der Flotten- und Militärborlagcn nicht im Zwcifej lassen.
Redner bringt sodann einen Fall zur Sprache, demzufolgc cin
Ettlinger Bürger von dem Bezirksamt einen Rüffel erhiclt,
wcil er sich im „Bad. Landsmann" über zu geringe Cntschä-
digung für Flnrschaden beschwcrte. Auch darin erblicke er einen
llebcrgrifff dcr Bezirksämter, daß sic Wirtschaften, in denen
der „Volksfreund" auflicgt, der Militärbehörde namhaft
machen.damit diese das Militärverbot Lber die betr. Wirtschaf-«
tcn vcrhängen kanu. Redncr sucht weitcr durch Beispiele den
Nachweis zu führen, daß die Bezirksämr'er sich häufig in Dinge
mischen, dic sic nichts angehen und andcrerseits 'nicht ein-
greifen, wo dies noffvendig ist. So habe ein BArgermeister
im Pforzheimcr Bezirk eine Wahlversammlung zu sprengen
versucht, während das Bezirksamt ein Vorgehen gegcn dcn
Ratschreiber von Jspringen ablehnte, der sich an Fraucn auf
dem Dienstzimmer in unsittlicher Weise vergangen habe. Auch
in Forst- und Jagdangelegenhciten lasse di'e Anfsicht zu wün-
schen übrig. Hinsichtlich der Kreis- und Staatszuschüsse soll-
ten die Gcmeinden dahin instruiert werdcn, datz diese keine Gna-
dengelder sind; dcnn die Bürgermeister nehmen bei ihrcm be-
schränkten Unterthanenverstand (Heitcrkeit) gernc an, datz die
Gemeindcn nur anf Staatsbciträge rechncn dürfeu, wenn sie na-
tionalliberal wählen. Jn sozialer Hinsicht versagen die Bezirks-
ämter vollständig. Das Mannhcimer Bezirksamt habe Arbeits-
ordnungen genehmigt, die geradezu gesetzwidrig sind. Redner
bemängelt weiter die Aufsicht über die Krankenkassen, Bäckerci-
verordnung, Sonntagsruhe, Schiedsgerichte, er tadelt die vor-
eiligen Verhaftungen und wünscht baldige Revision der Bau-
ordnung und Ausbau dcr Fabrikinspektion dnrch Znziehnng voi,
Arbeitern, cine Arbcitervertretung und staatliche Subvcntion
dcr Arbeitcrsekretariate.

Abg. Hauser (natl.) dankt der Regierung für die Unter-
stutzung armer Gemeinden zur Erlangung ärztlicher Hilfe und
bittct um Erhöhung dieses Staatsbeitrags. Die Notwendigkeit
der Cinquartrernngslastcn verkenne die Landbevölkcrung nicht,
sie wünschc nur gcrechtcre Verteilung. Rcdner weist besondcrs
auf die Lasten hin, die dcr Bodcnsee-Gegend aufcrjegt wurden,
nnd betont, datz öas platte Land durchschnittlich viel stärker
mit Einquartierung belegt wird, als dic grotzen Städte. Auf
irgend eine Weise müsse ein Ausgleich angestrebt werden.

Abg. Wacker (Zentr.) anerkennt die Mißstände im Ein-
quartierungswescn, dic schon aus Gründen dcr Gercchtigkeit be-
seitigt wcrdcn solltcn. Jn erster Reihe müsse allerdings das
Reich cinspringen durch Erhöhüng des Vcrpflcgungszuschusses.
Das geltc auch sür dcn Flurschaden, bci dcm vor allem die
Amtsvorstände die Jntcressen dcr gescüüdigten Eigentümer
wahrnehmen sollten. Bezüglich der Wahlrcchtsfrage stehe das-
Zentrum noch ganz auf dem frühercn Standpnnkt. Die Lei-
denschaftlichkeit wurdc stets von nationalliberaler Scite ins
Haus gctragen (I) (Das sagt dcr leidcnschaftjiche Eiferer
Wackcrl), sogar vom Regierungstisch aus. Bci der letzten
Wahl habe die nationalliberale Partci Anzcichen eines Auf-
schwnngs nicht zu vcrzcichncn gehabt. Auf den Erfolg in der
Residcnz könnc sic nicht stolz scin, cbcnsowenig anf dcn Sieg
in Lörrach-Land und Pforzheim - Stadt. Donaueschingen
wurde nur durch eincn Glücksfall gehalten und in Metzkirch-
Stockach haben die Libcralen einen starkcn Rückgang zn ver-
zeichnen. Auf den Fortschritt in Villingen branchcn sie anr
allerwcnigsten stolz zu sein. Dort sei cine förmliche Hetze-
gegcn Grüninger inszcniert worden, die jetzt noch andauere.
Redner vcrliest einen Brief, in dem Grüninger crsucht wird,
energisch sür dic Wünsche der Stadt Villingcn einzutreteu,
und zwar sofort und nicht wieder zu warten, bis zum Herbst.
Solche Parteigenossen sollte die nationallibcrale Partci von
dcn Rockschötzen schüttcjn. Ilnverständlich sei ihm, datz öie
nationallibcrale Partei die Hoffnung hegen konntc, aus dem

wurden in^Zwangsjacken, mit Bein- und Handfesseln ver-
schen, nach dem Lazarett für geisteskranke Soldaten in
Washington durch Omaha befördert. Die Leute waren
gefesselt und einzeln in verschiedenen Teilen des Zuges
untergebracht. Jeder von ihnen wurde durch bewaffnete
Wächter bewacht. Jhr Wahnsinn ist die Folge der Er-
schütterung der Nerven durch die furchtbare Einsamkeit der
Dschungel in den Philippinen. Die Krankheit nimmt eine
besondere Form an. Jeder der Kranken bildet sich ein,
irgend ein Tier zn sein. UiMMiäÄ k'Wtz

._ H K

— Jn zweiter Eye. Junge Frau: „Wie glücklich bin ich
mit Dtr, gellebter Eduard! Du trägst mich auf Händen, Du
schaffst wir den Himmel auf Erden, ich habe keine Sorgen, ich
iebe im Wohlstand — ach, wenn daS mein erster Mann
noch erlebt hätte l"

Der wahre Unglückiiche ist, mid wcnn er noch so vicl
Tröster findet, immer allein. — Die meisten unserer
Fehler erkennen und legen wir erst ab, wenn wir sie
an andern entdeckt haben. — Es muß Herzm geben,
wclche die Tiefe unseres Wesens kenneu und auf ims
schwöreu, selbst wenn die ganze Welt uns berläßt.

(Gutzkow->

Mancher große Mann muß erst seinen
Platz verlassen, damit man ganz crkcnne, tvle
viele kleine und minder große nötig sind, nm
den lccren Nanm auszilfüllen.

(Otto von Leixner.)>
 
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