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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0015

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vorgefchriebencn Tagcn wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnseratc auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatfäulen- Fcrnsprech-Anschluß Nr. 8L

Freitag, 3. Januar 1902.

Zweites Blatt.

44. Jahrgang. — Ar. 2.

Denkschrifl

über die Fortsetzung der Wiederherstellungs-
arbeiten am Heidclberger Schloß.

(Fortsetzung.)

Tie Großherzogliche Regierung tonute indessen
nicht die Neberzeugung gewinnen, daß aus dem von
der Kommission vorgeschlagene Wege das Ziel, das
Schloß nicht nur für die nähere Zukunft, sondern, soweit
dies überhaupt möglich ist, dauernd der Nachwelt
zu erhalten, sich werde er-reichen lassen, und erteilte des-
halb uur den zuletzt erwähnten beiden Sätzen ihre Zu-
stimmung. Sie ließ sich dabei von der Erwägung lei-
ten, daß die in diesen Sätzen enipfohlenen Arbeiten
unter allen tlmständen znr Ausfiihrung gebracht werden
müßten, und daß die dabei zu gewinnenden Ersahrungen
sich wahrscheinlich als nützlich für die Beschlußfassnng
über das weitere Vorgehen erweisen würden. Was
übrigens den Vorschlag hinsichtlich der vorzunehmenden
Entwässerung des Schljosses anlangt, so
hatte das Finanzministerinm schon vor der Einberufung
der Versammlnng ein Projekt über die rationelle Ent-
wässerung des gesaniten Schloßgebietes in der Absicht
ausarbeiten lassen, die dasiir erforderlichen Mittel in
dem staatsvoranschlag für 1892—1893 anzufordern.
Dies ist auch, nachdem das Projekt die Billigung der
zuständigen technischen Oberbehörde gefunden hatte, ge-
schehcn, und die Arbeiten selbst wurden in den Jahren
1898—1897 mit einem Kostenaufwand von rund
190 000 Nlark ansgeführt. Tie Versammlung hatte,
wie erwähnt, wciter empfohleu, von dem Figurenschmuck
des Otto Heinrichsbaues und des Friedrichsbanes
GyPsabgü s s e herstellen zu lassen, wtzil diese L>ta-
tuen zuni überwiegenden Teil sich in einem so schadhafken
Zustand befauden, daß sie über kurz oder lang nicht mehr
an ihrem ursprünglichen Standort belassen werden konn-
ten. Tie Vcrsamnilung ivar dabei der Ansicht, daß von
Fall zu Fall zn entscheiden sein werde, ob die
Notwendigkeit, eine der Statuen an den bezeichneten
Bauten zu entfel-nen, vorliege nnd daß, wenn dies
im einzelnen Fall als unvermeidlich erkannt sei, nach
Lem vorhandenen Gypsabguß eine Kopie anzufertigen
und demnächst an den Standort des Orginals zu ver-
bringen sei. AlS die nötigen Vorerhebungen wegen der
Zlnfertigung von Gypsabgüssen eingeleitet wurden, er-
gab sich nun aber, daß die Ausführnng dieser Arbeit
nngefähr den gleichen Kostenaufivand ivie die Herstellung
von Kopien der Figuren in Sandstein erfordern werde,
und eine ernbnte llntersnchung der Statnen machte er-
hebliche Zweifel rege, ob nicht eine größere Zahl der-
felben durch die Arbeit des Abformens in ihrer Stand-
festigkeit derart werde beeinträchtigt werden, daß sie
nicht länger an den Bauten würden belassen werden
können. Bei dieser Sachlage entschied sich das Finanz-
ministerium dahin, anf dem llniweg der Abformung
der Statnen in Gyps zn verzichten nnd sofort die
Anfertigung von Kopien sämtlicher
Statuen in sandstein anzuordnen. Zu-
nächst wurde die Kopierung der Statucn des Friedrichs-
baues als der am meisten gefährdeten in Angriff ge-
nommen. Nachdem die Statnen zu diesem Zwecke her-
abgenommen waren, zeigte sich, daß sie mit wenigen
Ausnahmen derart notgelitten hatten, daß es ausge-
schlossen erschien, sie wiedcr an dem Ban aufzustellen.

Fein gesponnen

oder

79) Das Fastrrachtsgeheimnis.

Tnminül-Rornan von Lawrence F. Lynch. — Deutsch von E. Kramer.

(Sortsetzun«.)

Joseph Larscn hat seiue Freiheit niir crlangt, um sie so-
gleich wiedcr zu verlicrcn; cr mutzte das Jrrenhaus mit dem
Gesängnis vertauschcn; dcnn Carnows Bemühungen hatten den
Erfolg, datz auch gegen ihn Anklage wegen dcr Ermordung
Lukretia Warhams erhoben wurde. Aber alle Versuchc, ihm
ein Geständnis abzupresscn, schlugen fehl; cr war wider-
fpenstiger und trotziger demi je und blieb für alle Fragen,
die den Mord betrafcn, taub und stumm.

„Jch weih nicht, Dick," sagte der darübcr im höchsten
Grade alterierte Carnow zu scincm Freunde, „ich fange an, in
Bezug auf diesen Kerl abergläubisch zu werden; cr ist ein Ge-
fpenst, das mich übcrall vcrfolgt. Jch habe ihn vom crften
Augenblick an, wo ich ihn damals im Thcater sah, gehatzt.
Mein Hatz ist mehr und mehr gcwachsen, und neuerdings gicbt
es Momente, wo ich mich vor dem Menschcn direkt fürchte,
wo es mich üei seinem blotzen Anblick kalt überläuft."

„L>ei vernünftig, Carnow, hängc solchen Gedanken nicht
nach; du hattcft immer Neigung zn derartigen überspannten
Empfindungen. stair cine Person oder eine Sache so zu
nehmen, wie sie ist, hältst du sie entweder fiir vollkommen oder
verabscheuungswürdig. Jch weitz ja, wie abcrgläubisch t>u
bist; du siehst Erschcinungen und hast Träume."

„Das thaten schon die alten Propheten, dic doch ganz
respektable Leiüc warcu. Jch habe Träume? Za, die letzte
Nacht hatte ich einen,. und ich habc ganz denselben Traum schon
zwei- oder dreimal gehabt."

„Erzähle ihn mir," bat Stcinhoff lachend, brich

den Zaubcr."

Dir Vorschlag der Versammlung, den Ersatz der Figu-
ren durch Kopien nur nach und nach eintreten zu lassen,
erwies sich hiernach als u n d u r ch fü h r b a r und es
mußte in Aussicht genonrmen werden, sämtliche Figu-
nach Dollendung der Kopien in ernem geeigneten Raume
des Schlosses anfzichewahren, an den Banten selbst aber
atsbald die angesertigten Kopien aufzustellen. Der Ver-
wirklichnng dieser Absicht, soweit es sich um den Fried-
richsban handelte, stellte sich aber eine neue
Schwierigkeit entgegen. An der Lüdfront dieses
Baues, die den reichen Figurenschmuck lrägt, war die
Verwitterung der ornamentalen Teite weit vorgeschrit-
ten, nnd es wäre nicht ratsam gewesen, bevor dic vor-
handenen «chäden gründlich ausgebessert wareiy die
Kopien in die für sie bestimmten Nischen zu verbringen,
weil die Gefahr vorlag, daß sie durch sich loslösende und
abfallende Steinteile bald Not teiden müßten. Erschien
es somit nnabweislich, znnächst diese Front gehörig in
Stand zn setzen, so legte der Unistand, daß gleichzeitig
ans anderem Anlaß der Anban des dritten stockwerks
des Friedrichsbaues geplant werden mußte, den Gedan-
ken nahe, daß es nicht mehr angehe, die eingeleitete
Aktion auf Wiederherstellnng einzelner Fassadcnteile nnd
anf Einführnng einiger Einbauten ini Jnnern zn be-
schränten nnd so einen Znstand zu schaffen, der nach
keiner Richtung eine dauernde Besriedigung gewähren
könnte, vielmehr stellke sich als einzig mögliche Lösung
die planmäßige Re st a n r i e r u n g des g a n-
zen F r i e d r i ch s b a n e s dar. Die Großherzogliche
Regierung erachtete diesen Standpunkt als den allein
von ihr vertretbaren, und sie ließ demgemäß ein Projekt
über die vollständige Wiederherstellnng des Friedrichs-
banes ansarbeiten, aus Grnnd dessen in dem Staats-
voranschlag für 1896—1897 die erste Rate zu diesem
Zweck angefordert wurde.

Mit der Leitung der Resianrierung wnrde Ober-
baurat Pros. Schäfer betrant. Sie wird voraussichtlich
zn Anfang des Jahres 1902 beendet sein iind hat bis
jetzt einen Aufwand von rund 440 000 Mark veranlaßt.

Als sich mit einiger Sicherheil übersehen ließ, wann
die Restaurierung des Friedrichsbanes zum ALschluß
werde gebracht wcrden, hielt die Großherzoglick)« Regie-
rnng den Zeitpnnkt für gekommen, z n r Frage der
W i e d e rh e r st e l l n n g anderer Schlotzteile
ebenfalls Stellung zn nehmen. Bei diesen ihren
Erwägungen war die Thatsache nicht ohne Bedeutiing,
daß, wie dnrch die Arbeiten des Schloßbaiibureans fest-
gestellt war, alle Banten in höherem oder geringerem
Grade Beschädignngen erlitten hatten, nnd datz, wenn
die Erhattung des Schlosses a u s möglichst lange
Daue r verbürgt werden sollte, bei der überwiegenden
Mehrzahl der Bauten d n r ch g r e i f e n d e Her-
stellungen ansgesiihrt werden müßten, die in vie-
len Fällen mindestens als ein t e i I w e i s e r Wieder-
aufban sich darstellten. Wenn hiernach schon nach
den Ergebnissen der Arbeiten des Schloßbaiibnreaus
berechtigte Zweifel sich erheben mnßten, ob der Vorschlag
der Versammlung von 1891 stch als dnrchsührbar er-
weisen werde, wonach „die vorznnehmenden Arbeiten
bis in die kleinsten Teile aus Erhaltung des.Bestehenden
zu richten seien uud Erueuerungen erst danu vorge-
uommen werden sollten, wenn das Bestehende vollstän-
dig oder schon so wvit zersiört sei, daß eine Ansbesserimg
ausgeschlossen erscheine", so wnrden diese Zweifel noch

„Wird er dadurch gebrochen werden? Jch kann cs viel- .
leicht nicht cimnal eincn Traum ncnnen, cs war pher eine
Vision, ein Bild, das ich vor mir sah. Jch stand hoch oben
auf einer ricsigen Kugel und wurde plötzlich von hinten
hinabgestotzcn. Jm Fallcn wandte ich dcn Kops und sah Lar-
sens wiuschänmendes Gesicht üüer mir, hörtc gellendes Ge-
lächter — das fahle Gesicht von Nummcr 46 tauchte vor mir
auf und wich immcr mchr zurück, je ticfer ich durch dcn leercn
Naum hinabfiel."

„Auf mein Wort, Carnow, dn hattest dir den Magen
verdorben. Du mutzt deiner Etzlust Zügel anlegenl"

Einigc Augenblicke spätcr hatte Carnow seine muntcre
Laune Wiedergewonnen nnd war eifrig mii dcn Borbercitungen
zum Ansspielen scincs letzten Trumpfes bcschäftigt, während
Steinhoff am Schaltcr des nächsten Tclegraphcnbnrcaus eine
Depesche von Bertha Warham aufgab, dic nur dic Worte:
„Kommcn Siel" enthielt.

Mit seinen wirren Haarcn, mit sciner nnsauberen Klei-
dnng bot Joe Larsen ein ebenso nnerfreiiliches Bild wie sein
ganzcs Leben.

„Sie schon wiedcrl" knurrtc er, als er Carnow crblicktc,
aber die weitercn Worte erstarben anf seinen Lippcn; denn
er nahm noch einc andere Gestalt wahr — ein crnstes, ge-
messencs Gesicht — dasselbe Gesicht, das auf dcn Gcfangenen
nicderblickte, als er, von ciner starkcn Hand zu Boden ge-
fchlagen, in John Warhams Küche lag — das ihn später
vcrächtlich mustertc und mit kühlcr Ruhe dem Sheriff über-
gab — das cr zuletzt sah, ehe Besinnimg und Bcrnnnft ihn
vcrlictzen, da er am Sarge seiner ermordeten Mutter zusam-
menbrach.

Jnstinktiv strccktc cr den Arm aus, um das Gesicht bei-
seite zu schiebeu.

„Mördcrl" ertvute Steinhosfs ticfe, volle Stimmc.
„Willst du die Last deiner Sündcn wirklich anf einen llnschnl-
digen abwälzen, noch einen neuen Mord begehcn, dn, dem
das Blnt sciner Muttcr an den Fingern klebt? Glaubst du,
wir könncn es nicht sehen? Dic ganze Welt sieht esl"

beträchtlich verstärkt durch die Ersahrungen, die ber
den seit dem Iahre 1893 an dem Schlosse wirklich aus-
geführten Arbeiten gewonnen wurden. Zunächst stellte
sich bei der Durchftihrung der Entwässerung des Schloß--
gebietes heraus, daß uinsassendere Erneuerungeir
nanientlich von Gewölben nicht davon abhängig ge-
macht werden tonnten, ob die von der Versammlunz
von 1891 ansgestellten Voraussetzungen als zutrefsend
sich erwiesen, sondern daß sie alsbald zur Ausführung.
gebracht werden mußten. Die Entwässerungsarbeiten
machten weiter notwendig, daß der Pflanzen»
wuchS, dessen malerische Wirkung im Gedankenkreis
derjenigen, welche die Ruine als solche erhalten wollen>
eine wesentliche Rolle spiclt, vielfach beseitigt werdeir
mnßte, nnd daß der Rinnencharatter an vielen Stellen
diirch C e m e n t a b d e ck u n g e n, die das Eindringen
von Wasser in die einzelneii Bauteile verhüten sollen^
empsindlich beeinträchtigt wurde. Bei der Restau-
r i e r ii n g des F r i e d r i ch s b a u e s zeigten sich
gegenüber den Feststellimgen des Schloßbaubureaus noch
tiefer reichende Schäden, die erst nach den
diesem Bnreau nicht gestatteten Beseitigung äinzelner
späwrer Einbanten entdeckt werden konnten, nnd die
entsprechend ansgedehnte Erneuerungsarbeiten zur
Folge hatten.' Wenn schon dieser Ban, der, weil stets
nnter Tach, verhältnismäßig am besten erhatten war,
einer iimfassendcn, Planmäßigen Restaurrerung nnter-
zogen werden mußte, damit sein Bestand auf die Dauer
gesichert erscheint, so täßt sich der Schluß nicht wohl
abweisen, daß das gleiche Vorgehen gegenüber den an-
dercn Banten, die stch fast durchweg in weit u n -
g ü n st igerem b a n l i ch e n Z u stand bcsinden^
änzuwenden ist. Angesichts der geschitderten Erfahrun!-
gen und der Thatsache, daß im deutschen KlimaDauwerke
ohne Dach, Zwischendecken und Zwischenwände sich nicht
anf die Dauer erhalten lassen, sowie angesichts der da-
dnrch geschasfenen Gesahr, daß die Schloßbauten, wenn
sie nicht dnrch einen wenigstens konstruktiven Ausbau
gestützt nnd gescstigt werden, dem allmählichen Verfall
entgegengehen, glanbte die Großherzogliche Regieriing,
die V e r a nt w o r t ii n g sür die Folgen nicht
übernehmen zu können, die sich ergeben müßten,
wenn man sich lediglich aus die Erneuerung einzelner
vollständig zerstörter oder nicht mehr ausbesserungs-
sähigcr Bauteile beschränten wollte. Sie säh sich viel-
mehr im Gegensatz zu den ans der mehrerwähnten Konfe-
renz zn Tage getretenen Anschauungen vor die ernste
Frage gestellt, ob die mit dem Zriedrichsbau begonnenen
Wiederberstellungsarbeiten nicht auf weitere Teile des
Heidelberger Schlosses p'lanmäßig auszudehnen seien.

(Fortsetzung folgt.)

Deutsches Reich.

Bade«.

II.O'. K arlsruhe, 1. Jan. Ans den Nachweisungen
über„Bierbrauer und Bierbestenerung"im 4.Vierteljahrs-
beft zur Statisük des Deutschen Reiches ist zn entnehmem
daß die Biererzeugimg in Baden im Jahre 1900 3 Mil-
lionen Hektoliter beträgt, gegen 3,1 Millionen Hektoliter
im Iähre 1899, also um etwa 100 000 Hektoliter ab-
genonimen bat. Als Grund der Abnahme wird die
reiche Obst- imd Weinernts des Jabres 1900 bezeichnet.
Der Bierverbranch ist nnter Berücksichtignng der Ein-

llnwillkürlich zog der in sich zusammengekrochene Mensch
die Hände zurück, als wcnn er sie verstecken wollte und blickte
mit scheuer Hast auf sie herab.

Der junge Detektiv, dcm die Wrrkung seincr Worte nicht
entging, fichr fort:

„Glaubst du, du könutcst unter ehrliche Leute trcten,
ihncn ins Gesicht blicken nnd dich als unschuldig ausgcben?
Vcrsuchc es, blicke mir ins Gesichtl"

Larscn machte eine gewalrsame Anstrengung, aufznblicken,
abcr er schlug die Augen gleich wicder niedcr. Plötzlich schnellte
cr cmpor, und wolltc, wie eine Schlange zischend, Stcinhoff
an die Kehle.

Aber cine ciserne Faust packte ihn und schleudcrte ihn
aiif scinen Platz neben der Pritsche zurück.

„Vcrsuche das nicht noch eiumal, Larsen," sagte Stein-
hoff verächtlich. „Es nützt dir zu nichts. Höre mich! Ehe Carl
Jei-myngham vor Gericht gestcllt wird, wirst du in Gegcn-
wart cines Notars ein vollcs Geständnis ablegen, genau, wie
du es in John Warhams Hause gethan hast."

„Das wcrde ich nichtl Sie lügen!"

„Jch sage dir, du wirst cs thun! Beginne bei dcm Tage,
wo dn Mrs. Warham auf der Stratze trafst, erzähle von
deincm Zusamnicntreffcn mit ihr am nächsten Tage, bei dem
sie dir sagte, daß sic dir ihr ganzes Vermögen vermacht hätte.
Crzähle, wie du in Wui gcrietest, weil sie dir crklärte, sie
würde ihr Testamcnt ändern, wenn du dein unsinniges Suchen
nach Bertya nicht anfgäbest, wie sic dir sagte, daß Bertha
sich niemals etwas aus dir gcmacht hätre, und wie sie auf
dich einredcte, bis du sie durch Lügeu und falsche Angaben
bcstimnitest, mit dir in sene einsamc Stratze zu komme'n, rn
dcr du sie erwürgtest."

Ein Schauder übcrlies Larsens zusammeugekaucrte Ge-
stalt, danu richtete er fich auf.

„Nichts werde ich sagcul" beulte er wild. „Jch habe
nichts zu sagen. Was kümmere ich mich um Sie oder sonst
jemandl"
 
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