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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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Donnerstag, 30. Januar 1902

Gvstes Blatt.

44. Jahrgang. — ^ir. 25

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Hans gcbracht, bei der Expedition und deichZweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be.

. zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ansschließlich Zustellgebühr.

Anzeigenpreis: 20 Pfg. die Ispaltige Petitzeile oder deren Ramn. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigl. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagcn wird keine Lerantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate anf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82.

Kine Ariedenstauöe?

Zm engiischen Unterhause erklärte am 28. ds. der
srrste Lord des Schatzes, Batfour, Friedertsanerbiütnngen
leien von niemand, der ermächtigt wäre, im Namen der
Bnren zu sprechen, an die Negiernng gelangt. Jedoch
arn lctztcn SanlStag spät abcnds sei einc Mitteilung der
nicdcrländischc» Rcgicrung cingcgangcn, die gegenwärtig
der Erwägung nnterliege. Er werde Abschriftem dieser
Dlitteilung und der englischen Erwiderung sobald wie
Nröglich anf den Tisch des Hauses legen.

Labouchere fragte an, ob seit denVerhandlungen Kitche-
Ners mit Botha irgend welche Er.öfsnungen
oder Vorschläge unter dem Vorlvande, datz sie von Buren-
lührern kämen, dem Premierminister oder irgend einem
Mitglied des Geheimen Rates vorgelegt worden seien.

Balsour srwiderte, Mitteilungeu, die nicht von auto-
risierten Personen kämen, seien nicht geeignet, im
Haus den Gegenstand einer Frage bezw. einer Antwort
Zu bilden.

Ehamberlain eirklärte, die im Felde stehenden Buren-
offiziere würden durch nichts gehindert, an Kitchener
Vorschläge zu machen. Letzterer sei angewiesen worden,
oingehende Vorschläge der Regierung zu überniitteln.

Die erste Mitteilung BaIfours hat begreiflicher-
lveise iiberall lebhaste Neugier hervorgerufen. Von
allen Seiten regnet es Kommentare zu der geheimnis-
vollen Andeutung des englischen Staatsmannes.

Die Londoner Morgenoiätler vom 29. d. erkennen
?n, daß die Mitteilung dvr holländischen Regierung ein
lehr g l ii ck l i ch e s Resultat zeitigen könne,
Nird machen darauf aufmerksam, daß es augenblicklich
Nnmöglich sei, die Wichtigkeit der Erklärung festzusteAen,
o,a das diplomatische iLchriftsiück noch nicht veröffentlicht
llt. „Daily Lllail" erklärt, hiese ganze internationale
Mtervention könne die Lage nicht ändern. Die kon-
llrvativen Orgaue suchen die Ansicht zn verteidigen, alZ
vb die Bnren in dieser Angelegenheit Schritte unter-
Nommen hätten, ioährend andererseits das Gegenteil
geglaubt wird.

. Aber man entnimmt doch den Preßäußerungen, wie
lehr erwünscht es den Engländern wäre, wenn sich
Ogend cin Weg zmn Fricden darböte.

WaS die Buren anbetrifft, so sagt das der Transvaal-
llesandschaft nahestehende „Petit bleu": Die Erklärnng
oes Schatzsekretärs Balfonr im Uiitärhause ist in London
vahin ausgelegt worden, England seien im Namen der
«uren von der niederländischen Regiernng Friedensvor
lchläge geniacht worden. Wir sind in der Lage, diese
Aiislegung für salsch zn erklären. Die Buren -
velagiertenin Europa haben keine F ri e d e n s-
v o r s chl äge formuliert. Sie w i > s e^i n i ch t, welche
-Nitteilnngen die nicderländische Regiernng der englischen
habe machen können. Es ist nicht nnmöglich, daß die
viederländische Regierung in frenndschaftlicher Gesinn-
suig aus sich heraus unternommen hat, die englische
Mgierung zu sondiere n. Es ist auch möglich, datz
chre Mitteilungen sich nur ".us niederländische Angelegen-
veiten bezogen, aber die Burendelegierten stehen diesem
^chritte anf alle Fälle fern.

In den leiteuden Londoner Klubs war seiit den Tagen
von Ladysniith nnd Mafeking niemals die Er -
vegung so g r o tz. Denn allseitig wnrde die
suiiüsterielle Erklärnng dahin intervretiert, daß thntsäch-

Stadttheater.

Hciberberg, 86. Jan.

, Wie am Montag, so gab es auch gestern bei der Wicder-
ssolung des bübschen Lustspiels „Wcnn die Liebe erwacht" einen
^ir.aktcr als Zugabe, „L i c s ch e n und Fritzchen", ko-
viischc Operette nach dem Französischen von P. Hcnrion. Wenn
?»ch dics ccht französische Stück nur eine dramatische und musi-
rslische Kleinigkeit ist, so wutzten doch die beiden Darstellerinncn
"lit seiner Hilfe das Publiknm ein Viertelstündchen angcnehm
nnterhalten. Der von scinem Herrn entlassene herrschaft-
lsche Groom Fritzchcn, ein frischer Bursch aus dem Elsatz, den
ssih Heiland verkörpcrte, u. die elsässische Besenvcrkäuferin
stchschen (Frl. Koppenhöfer) treffcn wie durchZufall in der
uöhe von Paris ziisammen, gegcnseitig suchen sie sich durch ihre
^lluntnisse in dcr frauzösischen Sprache zu imponieren, sind
?»er beide darin recht schwach. Jm wciteren Vcrlaufe der amü-
sviiten Neckerei stellt sich heraus, datz beide Geschwister sind.
^arübcr anfangs grotze Bcstürzung, dic sich aber schlietzlich, da
Brief dcs Vatcrs das verwandtschaftliche Verhältnis ganz
'i. Abrede stellt, in eitel Frcudc verwandclt. Wie^chon oben
kslagt, wurden die beiden Rollen dnrch Frl. Heiland und
Mppenhöfer recht glücklich wiedergegcbcn. Frl. Koppenhöfer
?sir ein rcizendes Lieschen. Jhre Darbictuug namentlich in
rjl'i klcinen Gesangspartien, war schr hübsch und originell.
ch'ich der Tanz Bcider und das verschiedcntlich wiederkehrcnde
ichbs) gelang gut. Die cinschmeichelnde Operetten-
Mbik wurde vom städt. Orchester unter I. H. dc Klarks Leitung
'iksam ausgeführt. n.

Kleine Zeitung.

Borli n , 29. Jaii. Das vom Kaiser der Sadt Rom
ch? Gefchonk angekündigte G o e t h e - D e n k m a l
us'ch, wie die „Vossische Zeitnng" hört, wahrsckseinlich
"" Professor Eberlein ausgeführt werden. Der

lich die allergrößte Hoffnung anf baldige
Beendigung des Krieges bestehe.

Zur Erklärnng Balfours bemerkt der „Standard":
Balfour drückte sich in vorbedachten, vorsichtig ge -
haltenen Wendungen aus. Es wäre versrüht, von
Verhandlungen zu sprechen, bevor man genau wisse,
welcher Art die vom Haag übermittelten Schriftstücke
seien. Den Präsidenten Krüger und mit ihm die ge-
slüchtete Umgebung aber als Untprhündler anzuerkennen,
würde nnverzeihliche und thörichte Schwäche sein. „Daily
Chronicle" weist darauf hin, daß eine diplomatische
Korrespondenz immer srst dann dem Parlamente vor-
gelegt werde, wenn sie a b g e s ch l o s s en sei. Die von
Balsour im Unterhause erwähnte Korrespondenz müßte
also, soweit die h o l I ä n d i s ch e R e g i e r n n g in
Betracht k.ommt, auf die eine odsr andere Weise b e -
endet sein. Der „Daily Mail" zusolge entbält das
Schreiben der holländischen Regierung nur ein A ner -
bieten ihrer guten Dienste sür eine Beendig-
ung des Krieges; es sei äußerst freundlich abgefaßt und
zeige keine Neignng, ossiziös zu intervenieren; anschei-
nend gehe es nicht in Einzelheiten ein. —> Aus dem Haag
erfährt dasselbe Blatt, die Vorschläge der holländischen
Regierung gingen nominell von Bal'on Melvill von
Lynden, deni M i n i st e r d el s A u s w ä r t i g e n, aus;
Prosessor Asser hätte dabei seinen Rat erteilt und Dr.
Leyds habe die Vorschläge direkt inspiriert. Die Beamten
nn Haag sageu nichts und die Buren erklärtcn, sie wüßten
nichts. Es heiße jedoch, der Ministerpräsident Kuyper
nnd von Lynden hätten anscheincnd, nnabhängig von den
Buren, dick engliiche Regielrung um Mitteilung bestimm-
ter Bedingungen ersucht nnd ihre guten Dienste cmge-
boten, aber die Verantwortmig für das Weitere abge-
lchnt.

Die „Times" fchreibt: Jn Balfours Mitteilung
liegt n i ch ts, woraus inan schließen könnte, daß die Mit-
teilung der holländischen Regierung von grö -
ßerer innerer Bcdeutung ist, als andere un°
autorisierte Vorschläge, mit denen, wie er offen bemerkte,
die Minister überschwemint werden. Allerdings kommt
sie von einer sreundlichen Regiernng und von einer Re-
gierung, der wir, wie wir wiederholt sehr deutlich gezeigt
haben, inbezng anf den südafrikanischen Kampf einen
spielraum zu gestatten geneigt sind, den wir anderen
niemals gewähren würden. Die Antwoirt der Minister
wird, wie wir hoffen, k I a r u n d f e st nnd andererseits
höflich nnd sympathisch sein. Die Buren wissen sehr
wohl, welche Behandlung wir ihnen zuteil werden lassen
wollen, nachdem sie die Waffcn niedergelegt haben.
Sollten die Bnren durch die Regierung eines Landes,
das mit ihnen dnrch anßergewöhnliche Banoe verknüpft
ist, die Mitteilnng senden, daß sie bereit sind, in Erwar-
tnng jener Behandlnng sich zu ergeben, statt daß sie uns
selbst das erste Angebot mnchen, so wird uns sichcrlich die
Rücksicht auf die Form nickst abhalten, ihre Botschaft an-
znnehmen, aber viel weiter können wir nicht mit Sichcr-
heit gehen. Wir können nicht mit der holländischen Re-
gierung in eine Korrespondenz eintreten. ans der andere
Mächte einen Präzedenzfall machen könnten, nm auch
ihrerseits über denselben Gegenstand Mitteilnngen zn
bcginnen. llnsere Antwort an Mc. Kinley hat noch Gel-
tung. Wir können in diesem Streite mit Niemandem
ychhandeln, als mit dem Feinde, der nns heransforderte.

Gedanke stamnit wohl nicht erst aus dsr jüngsten Zeit,
vielmehr scheint sich der Kaiser schon lange mit der
Abfichl getragen zu haben, der dankbaren Erinnernng
an die weiljevollen Stunden, die er auf den Trümniern
des klafsischen Rom verlebt hat, greifbare Gestalt zu
verleihen. Die Eindrücke, dis der Kaiser jüngst bei der
Eröffnung des Berliner Pergamonmnsenms gewonnen
bat, dürften mit dazu beigetragen haben, den Plan zur
Reife zn bringen. Ein Entschluß hinsichtlich aller Einzel-
heiten des Denkmals ist nnsereres Wissens noch nicht
gesaßt worden; nur in allgemeinen Züge steht der Ent-
wurs bereits fest. Dem Denkmal sollen unter anderen
die Hauptgestalten der Dichtungen einverleibt werden,
mit denen sich Goethe während seines ersten Anfent-
halts in Rom bcschäftigt bat. Dadnrch sollen die kräfti-
gen Einflüsse, die das klassische Rom ans den jnngen
Goethe ausgeübt bat, künstlerisch verkörpert wgrden.
Einzelne dieser Gestalten werden um die Hauptfigur
gruppiert, andere auf den Marmorstufen hingelagert
sein. Jn Frage kommen dabei iinerster Linie Jphigenie,
Egmont, Faust, Tasso nnd Gestnlten aus den rönüschen
Eiegien. Die Hexenküche aus Faust soll, wie es heißt,
besonders sorgfältig herausgcckrbeitet werden. Jedenfalls
wird Gewicht daranf gelegt, daß das ganze Denkmal in
klassischen Formen ansgesührt wird. Wann es fertig-
gestellt sein wird, ist noch nicht bekannt.

— Rom, 29. Jan. Anläßlich des 80. Geburts-
tages der Adclaide Ristori wurden ans allen Teilen
des Landes Glückwiinschtelegramnie und Blnmenspendeii ge-
sandt. Die Königin-Mutter sandte nnt einem huldvollen
Schreiben cin goldenes brillaiitcngeschuincktes Armband. Die
hiesigen Blütter sowie die der Provinz gedenken in warmcn

Deutsches Reich.

— Der „V orwärt s" veröffentlicht einen vorrr
6. Januar d. I. datierten Erlaß des R e i ch s m a r i n e-
amtes an die untergeordneten Jnstanzen, aus dsm
hervorgeht, daß im Winter 1904/05 dem Reichstag eine
Novelle zum Flottengesetz vorgelegt werden
soll, um die vom Reichstage bei der Beratung der letzten
Flottenvorlage abgelehntv Vermehrnng der Aus»
landsschiffe nachzuholen. Der Erlaß hak den
Zweck, ziffernmätziges Material zur Beurteilung sder
Frage zu gewinnen, wie hoch sich die fortlaufenden Aus-
gaben des Marineetats steigern werden, wenn in dckn.
Jahre 1906—1910 die Jndiensthaltungen dem wachsen-
den Schiffsbestande und dem zu beschasfenden Berufs-
Personal angepaßt werden. Es heißt in dem Erlaß, daß:
eine solche Steigerung der Jndiensthaltung bei der Be-
gründnng des jetzt geltenden Flottengesetzes außer Acht
geblicben sei, weil sonst die Flottenvorlage ohne neue
Steuern nicht durchführbar gewesen nnd infolgedessen
aufs Aeußerste gefährdet gewesen wäre. Das müsse
aber im Winter 1904-05 nachgeholt werden, falls die
finanziellen und innerpolitischen Verhältnisse des Reiches
dies irgendwie geftatten. Den Berechnnngen soll der
Schiffsbestand zu Grunde gelegt werdeü, wie er sich im
Jahre 1910 unter der Voraussetzung ergiebt, daß jähr-
lich zwei Linienschiffe, ein großer Kreuzer und drei kleine
Krenzer in Bau gegeben werden ,uyd daß die Linienschiffe:
nnd großen Kreuzer fünf Jahre, die kloinen Kreuzer viev
Jahre nach der Beivillignng dienstbereit sind.

— In der B u d g e t k o'm m i s s i o n des Reichs«
tags t'am gesiern bei der Beratung des M arineetatA
der hente im „Vorwärts" veröffentlichte Erlaß betresfend
die Vergrötzerung der Auslandsflotte und die Vsrmeh-
rung der Jndienststellung znr Sprache. Tirpitz erklärte,
der Erlaß fei authentisch. Wenn er auch be-
dauere, daß er gestohlen worden sei, so erkenne er doch
nicht an, daß der Erlaß irgend ekwas Gefährliches ent-
halte. Der Erlaß decke sich mir dem, was er (der Staats»
sekretär) säinerzeit in der Flottenkommission gesagt
habe. Eine erhebliche Verstärknng der Auslandsflotte
sei unbedingt notwendig. Müller-Fulda (Zentr.) wider«
sprach dem.

— Be! der Reichstags Ersatzwahl im sächsischen
Wahlkreise Döbeln-Roßwein wurde der Sozial-
demokrat, Fabrlkant Grü'iberg mit 11714 Stimmen
gewählt. Von den Gegenkandidaten erhicltcn der National-
liberale Vogel 5924, der Konservative Sachsse 5213 Stim-
men. Das Mandat war lange in konservativen, zulctzt in
nalionalliberalen Händen; es wurde durch den Tod des
nationallibcralrn Abgeordneten Dr. Lehr erlcdigt. Jn der
Hauptwahl im Jahre 1898 crhielt der Kandidat der
Nationalliberalkn 5938, dcr Kandidat der Konservativen
5406 Stimmen, während für den Sozialdemokraten 975K
Stimmen abgegeben wurden. Zn der Stichwahl wurde
Dr. Lehr mit 11 925 Stimmen gewählt, während sich auf
den sozialdemokratijchen Gegenkandidatei! 10 681 Stimmen
vcrcinigten. Dicsmal hot die Sozialdcmokratie gleich im
ersten Anlauf gesiegt und damit cimn Wahlkreis erobert,
den sie früher noch nie besessen hat.

Artikeln des Jubiläums. (Die berühmte Schauspielerin
Adelaide Nistori wnrde zu Cividale in Frianl geboren.
1847 heiratete sie den Marchese G. des Grillo und lebte
von 1850 ab meist auf Kunstreisen. Die Agenzia Stefani
meldet: Der deutsche Kaiser ließ der AdelaiLe Ristori
nnläßlich ihres 80. Geburtstages durch den dentschen Bot-
schaftc: mit dem Ausdrnck des Bedauerns, die große
italienische Künstlerüi, deren Genie chemals ciuch das deutsche
Publikum in Begeistermig versetzte, persönlich nicht zu
kenncn, seine Glückwünsche aussprechen und einen Blumen-
korb überreichen.

— Eine originclle Beschwerdc empfing neillich nach
der „Erml. Ztg." ein Lehrer in seiner Schule. Er hatte
nämlich dcn Sohn eincs Arbeiters wegen seiner gutcn
Leijtungen zum „Primus" seiner Klasse gemacht und ihm
znglcich die Pflicht auferlegt, für Ruhs in dcn Pausen zu
forgen. Nach der Ausdrucksweise der Kinder war der
Knabc also „Aufpasser" gcworden. Dies schien dem Vatcr
aber durchaus nicht zu gefallen. Noch an demselben
Tage schrieb er deßhaib dE Lehrer: „Hast macht meine
Sou zum „Meldan" krigst Geld, kann stlbst sein Paß-
aus!" — Und der neue „Paßauf" verwaltets dann auch
sein Amt so schlecht, daß der Lehrcr eincn andcren
„Welvan" wählen mußie.

— Das bcffere Teil erwählt. „Warum thusr Tu bci den

Raufereie,, lüe mü?" — „I schau' halt lübsr zu, wcgen dcs
ZeugeligeldS."
 
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