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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0195

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einen steten Foi'taang, ^ämtliche Tcil« der Brandniiiw,
die adzustürzen drohrm, inüssen rasch entfernt werden.
Die einzelnen Teile werden mit Seilschlingen umgeben
nnd durch 10 bio !ö wlaiin von iinten aim herabgerissen,
Dic Rättmiingc-arbeiten wcrden vorailSsichtlich cinige Zeit
in Znsprnch nehmeii, worauf der Abbruch der noch
stehenden Gebättdeteile verat'kordiert werden soll, «o
interessant diese t'lrbeiten aiizusehen sind, so viel Gefahr
bieten sie für den Arbeitenden, Dia SteiN , Holz- und
Eisenmassen werden nach Maszgabe der Schätzungs-
kommission verkauft, dcr Erlös hierfür au der Brand-
eiitschädigilngc'sttinnie in Abzug gebracht, Zu den Auf-
rättinungsarüeiten sind auch llnteroffiziere und Mann-
schaften von den Infanteriereginientern komniandiert,
Daß eiu Betreten der noch steliendeii Gebäudeteile immer
iiiit grotzer Gefahr verknühft ist, beweist, dasz durch herab-
fallcnde Plafondteüe Ätzontag Pormittag eiu Teil der
mit Attc'räiiinen beschäftigken Arbeiter ernstlich gefährdet
Ivnrde, Aiich der Zr'önig geriet Gonntag Nachmittag in
Gefahr, von herabfallendcni Schutt getroffen zn werden,
Eo wird devwegen wohl kaiim möglich sein, ohne nm-
fassende Licheriingsarbeiten die Riiiiien znr allgemeiiien
Besichrigiing zn öffnen, oder die noch erhaltenen Räume
wenn auch nnr provisorisch in Gebranch zn iiehmen, —
Bei dem Grohfener des Hoftheaters sind zusammen L60
Feuerwehrleute in Thätigkeit gewesen, Die Zahl der
zur Hilfchiereitschaft herbeigecufeneii Militärmannschafft
betrng iiber üOitz Lechs Maschinenleitern und über
3000 Bieter Schlauch fandan bei dein Riesenbrande
Berwendttiig, Aui' beinahe 60 Stahlrohren, wurdc vom
Zeitpttiikte des Anrückens der Beriifsfciierwehr, bis Mor-
gelis ^ I!hr cine Wassvrmenge von 6000 Zlttbiknietern
aui das rasende Elenient gegossen, Der Gesamtwasser-
verbranch ist der seit Meiiichengedenken bei eineni Z-ener
hier nicht in Betracht gekominene Aufwand von etwa
13 000 Kiibitmeter,

Hcnipteii, 26, Zan, Eine interessante Episode
ans dem E h i na s e I d z u g hat dieser Tage hier einen
merkwürdigen Abschluß gcfttnden, Ein Bayer namens
SteidIer im bayr, Chinabataillon nahm mit nnge-
fähr 30 Mann unter dem Kommaiido des Leiitnantschi,
Massenbach an einer Erpadition in der Gegend von
Paolingfil teil, Die Abteilung hatte cineii Proviantzug
zn geleiten, Anf deni A,arsche wurdc die kleine TrnPPe
von einer weit überlegenen Borerbandc iiberfalleii und
inntzte fich auf Leben und Tod verteidigen, Där Soldat
Steidler erhielt eincn Schus; in die Briist und blieb
schwer verwundet auf dem A'ampfplatz liegen, Eine' in
der Nähe befindliche gröszere französische Trüppen-
abteilttiig unter einem höheren Offizier cklte den Deut-
schen zu Hilfe und es gelang, dic Borer in die Z-lucht zu
schlagen, Der französische Ziommandettr sorgte füc den
demsckien Perwuiideten iinü legte dem nahegelegenen
chinesischcn Dorf, das die Boxer iinterstützt hatte, eine
Bnße von 1000 Dollar fiir den verwnndeten Dentschen
auf, Steidler wnrde wicder hergestellt und ist vor kur-
zem in seiner Heimat Schöiiau, Gde. Grünenbach, Bez.-
Amt Lindau, angelangt, wo er seiner Beschäftigiilig als
Schreiner nachgeht, Er dachte wohl sehr oft an jenes
Abenteuer in Ehina, hoffte aber sichcrlich nicht auf die
Attc-bezaylttng iener 1000 Toll, Aber siehe da, vor
wenigcn Tagen erhielt er eine Vorladnng vor das Land-
webrbezirkskommando Kcmpteii. wo ihm bare 1200
Mark ausbezahlt wnrden, der Betrag jener 1000 Doll,,
welche die Chinesen auf Veranlassuiig des sranzösischen
Offi sicrs dem Deiitschcn bezahlen musztcn,

-— Eine niedliche Heirntsaiizcitzze. Auf deni Kovfblatt
zwci Kappen, über denen sich zwei Tänbchen schnäbeln,
aui der zweiten Seite dcr folgende Tert: „Ihr liebcn
Attverwandten, Z-reiliide. gctreuen iNachbarn und des-
gleichcn tvollet hicraus frciindlichst entnebmen, dasz am
yeutigen Tage nachstehende Liebesleute in den Stand der
heiligen Ehe getreten sindi Ernst Frtlfherr von Wol-
zogen, weyland Poet und Musikant, derzeit Direktor
dcr Biinten Theaters, mit Elsa Laura zseemann znr
Mangeru, Poetin, Bliisikantin und Lady Minstrel an ob-
gedachtem Bunten Theater, Tochter des weyl, Dozenten
der Aesthetik und Kiinstgeschichte Dr, Phil, Theod, See-
inann, verst, zn Dresden und scincr Gattin, geb, von
Daberkow in Frankfurt am Main,"

— Athcn, 22, Jan, Eine grosze F e u e r s b r n n st
aus dcm Berge A t h o s hat das grosze K loster des hcili-
gen Paulus mit Aiisnahme der Zlirche und ciner Kapelle
in Asche gelegt, Das Feuer brach in der Nacht durch
eincn Essenbrand aus, während alle Mönche schliefen,
In zwci Stttnden standen sämtliche Zellen- und Wirt-
schaflsgebäiide in Flammen, Es verbrannten ziieior
die Treppeit, so dasz dic Nlönchc sich an Stricken aus

„Meinst Du, dasz cs viele Männee giebt, die Fritz bedaucrn,
Ivcnn cr cüie Fran bekvmmt, dic , . Sie brach ab,

„Dic allgcmcin nls cine der größtrn Schönhcitcn Ham-
burgs gili", crgänztc Hclenc dcn unvollcndct gebliebcnen Satz,
„Nein, dazu sind dic Apäniicr viel zu dumm!" fügie sie verächt-
lich hinzu, „Als wcun sv ein Ehemann dcn ganzen Tag an-
betcnd vor dcr Schönhcit seincr Frau licgen könnte, wie ein
Oelgötz. Damit ist die Ehe nicht abgethan, da wird mchr ver-
langtl"

„Kleiner Professorl" spöttelte' Cäcilie, „Was willst Du
cigenilich? Jch kamüs doch nicht helfcn, daß ich allgcmem be-
wundei-t werde, Jch habe Fritz trotzdcm lieb ..."

„Gewiß, das bestreitc ich ja nicht, Du hättest vielc bessere
Partien machcn können, und hast ihn allen borgezogen."

„Und ich habe den gntcn Willen, ihn glücklich zu machcn,
Jst das nicht gcnug?"

„Ze nachdcm!" beharrte Hclene cigensinnig auf ihren
Zweifeln, „Wcnn Jhr beide cin schöncs Haus am Jungfern-
srieg habt, dazn Pferde und Wagen, Diencr und Dienstmädchen,
cine Loge iin Stadttheatcr und ein Abonncment im Thalia —-
und in "den Fericn nach Paris odcr Venedig reisen könnt, so
werdet Jhr gewiß cine Misterehe führen, Aber das kann man
mii einem Oberlehrcrgehalt nicht leisten,

„Fritz hat alle Anssicht, Ordinarius von Sekunda und
Professor zu werdcn, imd da hat es keine Noi, Wenn wir auch
dic schöncn Sachen, dic Du cbcn aufgczählt hast, nicht bckom-
mcn, so Ivcrden ivir doch eine hübsche Wohnung haben, in
Thcater imd Äonzcrtc gehen können nnd Leutc ber uns sehen,
Jch wcrde nicht nötig baben, zu scheuern nnd zn waschen nnd
mir meine schönen Hände an dcn Kochtöpfcn schwarz zu
machen, Dafür hat man eine Köchin — und mit zwei oder
drei Dicnstmädchen werde ich ganz zufrieden sein,"

„Sag, Cäcilie", antwortete Helene etwas träumerisch,
„glaubst Du, daß man cinen Mann so lieb haben könnte, um
ibm rmch Anstralicn odcr Afrika, odcr sonst wohin zu folgen.
wo es teinc Bälle und Theater gicbt, wo man ihm Speck und
Bobncn kochcn nnd abends scine Strümpfe stopfcn mützte?"

dvii obcrvil Stock'wci'keii t'cttcn inusztcn, Dcr Abt imd
iieun tNöilchc siiid verbrannt. viclc, dic sich ans dcn
Fcnstcrn stürztcn. siiid vermuudet worde», Ter eiiie
Glockcitturm ist cbenflills zerstört wordcn, Dcn Schadcn
schätzt man auf zwei Millioncii Franken, Gcrettct wnrde
anch das Archiv mit dcn goldenc» Bullen, di« Besitz-
tikel d,er Gebändc niid Meierhöfe. Das zerstörte Kloster,
das sich iu öküiiomischer Hinsicht sehr gut stand, hat nic-
mals von seinem Grnnd und Bode'^ctwas an die rnssk-
schcn Mönche veränßert nnd der Umstcind, das; die Trep-
Pen so schiiell verbraiiiiteii, hat den Vcrdacht attfkominen
lassen, daß Bestcchuiiyeii d«r rttssisckxli, Möiiche ,dem
Fener ttachgeholfe» hätteu,

Tic iinkiirlichc Frischc und Aiiiiint dcs irischcn
Lniidiimdchrns ersüllt dic junge Eiigkänderiii in gar
iiicht geriiigem Piaßc mit Neid, Und nicht nur ist dies
seiteno der durchschttittlich hageran nnd oft über das
Nkaß ibrer Mitschwestern hinattsschießeiiden Tochter Al-
bionv der Fall, neiii, anch die eiiropäischen nnd amcrika-
ttischen Tottristmiien, die alljährlich in Scharen die imbe-
schreiblich entzi'ickelideii Thäler niid Seen der „grüiicii
Fiisel" znr Erholttiig attfsiichcn, werdcn dnrch dic Elasii-
zität iind den sclkenett klareii Teint der Jrin znr Eifer-
snchk angeregt, Dcr Gnmd ist Icicht crklnrt: Dic Irin-
iicn keimctt die sogenanistcn Vcrschötterttttgsmiktcl nicht:
Korsctk, Piideranaslc nnd Zahnpasta sind ih»cii nnbe-
kmmte Nanien, Stiibenlttst atmen sie >mr des diachts nnd
anch dmm imr bei geäffnetem Fenster, Luft, Licht imd
Bcwegttiig sind ihre Lebeiiselementc nnd Regcnwasser
eine ihnen ans häheren Rcgioiien gesandte Verschöne-
rittigscsseiiz, Tie Wangen der Frin, sind klar nnd sain-
metivcich, der Arm k'räftig :md Ivohlgeriindek, die dliigen
glänzend iind aiivdrttckc'voll: sanft imd weich im Angen-
blickemm im iiächstett Acoment in leidenschastlicher Er-
regmig slammengleich Fiinken zu sprühen, Langc Wim-
pcrn heschatten dcn rcizendcn Angapfcl nnd gcbcii dcm
Aistlitz cin berückendes AussehPn, dem sich dic gleichmäszi-
gen, ziorlichen Körperformen in seltener Harmonie bei-
gesellcn,

. .. m . ... I ...

Kygienische W ltschkäge.

(Bcmerknligcil über die Pflege dcs Mundes,)

Eine nicht geringc Anzaht von Erkraiikmigen. >ia-
mentlich des MageM', k'aim dnrch eine sorgfältigc Pflege
der Miiiidhöhlc verhütek werden,

Dazn gehört vor allem das Attsspüleii des SNimdes,
daS sehr häufig in nnzweckmäßiger Weisc vorgenommeil
imrd, Die Reiiiigttug des Mmides soll mindesteno zwei-
mal käglich geschehen, und zwar dec- morgenc' beim
Waschen uiid dec- abends vor dem Schlafeiigehen,' das
letztere solltei, iiic'besondere lllancher und Lcnte, die schad-
haftc oder gar holste Zähne im Mmide haüen. sich cnisklich
gesagt sein lassen, Dic Sitte, nach jeder Mahlzcit eiiie
Attsspülmig dec Mimdes vorzimehmeii, ist lcider uicht
allerortcii eiiigeführt, imd doch würdc die Befolgimg dic-
ser Sitte gewi's; von den, größten Vorteil sein. Es brancht
die Spülimg iiicht dirett bei Tisch z» gescheben, wie das
in vielcn Hättsern übüch lst, - Das Ausspülcn des
Mmides soll iiick)t allzu slüchtig crfolgen, sondern mög-
lichst gründlich und auch so, daß das Spiilwassczr dnrch
abwechselnde c2pammg imd Erschlaffmig der Lippemutts-
keln im kräftigen Strome dnrch die geschlossenen Zahn
reihen hindiii-chgepreßt wird, Es werden dadurch die
lose anhafteiiden Schleim- mid Sveisenpartikel, die dnrch
ihre Zersetzimg Fäulnic' imd übleix Gernch erzcttgen, ent-
fcrnt, Die Temperatur dos Spülwassers sei lanwarm,
wie sie für die Mimdhölile angenehm ist: eine tühlere
Teinperatnr ist nicht empfehtensmert,

Ünentbehrlich ist -dem Erwachsenen der Zahnstochcr,
mn anch die zwischcn dc» Zähiiett liegen gebliebcncn resp,
fcstgctlcmmten Speiferestc zn entfcrnen, Der Zahn-
stochcr sei aus elastischem Holze oder Elfenbcin oder aus
einem zngespitzicn Federt'iele angefertigt, Das Stochcrn
mit dem spitzigcn Messer oder mittelst Gabel ist unbedingt
zn verwersen,

Mittdestens eimiinl täglich, am besten abends, miisscn
die Zähne gründlich mittetst Zahubürste gereinigt wer-
den, iim weittgstens die grötzeren Speisereste zu cnt-
scrnc», Gewöhistich wird mir der Oucre nach auf den
Vordmflächen der Zähne gebürstet, Das ist falsch. Das
Biirsten soll aui- und abwärts (von unten nach oben und
oben nach imten), nnd nicht nur an den Vorderzähnen,
soiidern anch mid besonders an den Back'enzähiien gründ-
lich vorgenommen werden. Während des Bürstens be-
halte maii einen Schlnck Spülwasser im Lllund, daniit der
losgebürstete Schmutz nicht btos hin- nnd hergeschoben,
soiidern vom Spülwasser anfgeiiommen und ansgeworfcn

„Wie gräßlichl Ncin, das gicbr cs nichtl"

„Wie schade!" scufzte Hclene,

„Oder man mützte wcnigstcns vorhcr wissen, daß cs nicht
langc daucrt, nnd man nachhcr schrccklich vicl Gcld bckommt,
wic in dcn Romcmcn,"

Helcne lachtc, aber sic wurdc rasch wieder crnst, „Der
armc Fritz! — sich mich nur nicht so zornig an, Schwcsterchen,
ich habe doch rcchtl Wenn cr nach Paiagonien oder Grönland
mi'ißtc, Dn gingest gewiß nicht mit ihm,"

Cäcilie schauerte zusammen,

„Nach Grönland!" sagte sie, „Zu Se» Estimos! Ncinl
Aber das ist ja alles dummes Zeng! Fritz ist Professor am
Hambnrgcr Johanncum — was soll er in Grönland oder
Patagonicn? Du brauchst garnicht so tugendhaft zu thun: Du
gingcst anch nicht mit Panl hin, ivcnn Dn für ihn Spcck kochcn
nnd Strümpfe stopfen müßtcst,"

„Vielleicht nicht", gab Helene ehrlich zu, „so gern ich rhn
habe, ich weiß doch nicht, öb ich das thun möchie, Aber ich tann
mir wohl vorstcllen, daß ich einen Mann so über alles lieb
habcn köiinte, daß ich das und noch mehr, daß ich alles sur ihu
thun würde," ,, -

„Und Paul ist dieser Mann nicht?

„Paul! Was fällt Dir ein!"

Die ältere Schwester beugte sich über drc jungcre und sah
ihr zärtlich nnd liebevoll, nbcr doch forschcnd in die Augen,
Helcne hielt den Blick aus, ohne zu crröten,

„Aengstige Dich nur nicht", sagte sie leichthm, „Es ist noch
keiu anderer da! Ich habe mir nur einen ideaken Zustand
ansgemalt, Iu Wirklickikeit giebt cs so etwas ja nicht,"
„Dcsto besser", sagtc Cäcilie beruhigt,

„Nein — wie schade!" wiederholte Helene,

4, Kapitel,

Geistlichc r nnd Lehre r,

Während in dem Hausc an der Alster diese Gespräche ge-
fnhrt wurdcn, war Herr Dr, Fritz Zarnow nnbekümmert um

werden t'ann, Die Zahnbürste soll nicht zu hart, ft.
dern mittelweich sein, Jedes Familienmitglied R"
natürlich scine eigcne Zahnbürste haben,

Zum Schlusse wird gegurgeft, TasgewöhnlichE
großem Geräusch vorgenommene Gnrgeln ist höchst
zweckmäszig, das Geräusch tiberflüssig, Btan m'h,!;,,
einen tleinen Schluck Flüssigkeit, lasse ihn bm halb
geneigtem Kopfe langsam ruhig nach hinten fließem z'
auf den reflektorischen Reiz hin sich die SchlundraalO
rnusteln zusammeiiziehen nnd bei einer kurzen
wärtsbewegimg des Kvpses den ganzcn Inhalt diirckl u'
Mimd answerfen, ,,

Als Spülwasser genügt bei Personen mit uuh,z
sehrtem Gebiß und guter Verdauung einfach frst")
Wasser, Bei schadbaften Zäbneii ist der Gebrauch ei>U'
antlseptischen dNniidwassers nnbedingt erforderlich,
selbe soll solgenden Ansürdernngen entsprechen: Es ust'
1) fiir Zähne niid dNundschleimhaut nnschädlich si'O
2t antiseptisch wirt'en: 3) eincn mlgenehmen erfrischeuü
Geschmack habcn und l> gleichzeitig den etwa borlü ,
denen übelriechettden Atem bescitigen,' Diesen j-ft,
forderiittgett eiltsprechen die ineistcn im Handcl bei>jst,
lichen Mnndwässer nicht, Die sranzösischen Mundwnlll
llnin «la Isim'r«? ilnd lllnn «1n llotot sind antiseptisch >^ -
wirtsam, Tas früher oft empfohlene überman«gansuUtz
Kali ist zu verwerfen, weil es das Zahnbein angrcist
die Scilleimhaiit verätzt, dcoch schädlicher wirkt Esst

.-llltti'i,'iiin. .c..

die Zälme,

Salicylsäurehaltige Mnndwässer enttall^
Taittiiiihaltige Mnndwässer (Myrrh^^

tinttnr u, a,) schädigen insolge ihrer Gerbwirkung ,
Acuiidschleiinhaut, Als vollständig nnschädlich und da^
von gnter antiseptischer Wirkinig haben sich uach
ll'issenschaftlichett Utttersttchimgeii nnr zwei Ä'ftu
heransgestellt, Tas dNnndwasscr Odol und die
nanntc physiologische Kochsalzlösnng, Odol isr hi>
septisch noch wirksamer als die phvsiologische Kockstau
h wegen seines ersrischendeii ^

lösnng niid wird anch
schinackes vorgezogcn,

Veraniwürtticv rur »cu ieoa«><vu,u-!> Tcil F, Montua rui,
_Jnseratenteil Th, Berkenbusch, beide in Heid lbe'g ^

Llne d«i»«ir»,eii<lk 5cdre!dm«rcdine, «lie dnrc»
Idr« mnnlervsN«, »-iiennrriae Snuirs unverv»^'
Ilcd I» «n«l «Icd r»u»en«ucd dewidrr d»r

»r»,,U«?r«»e k'nkrUl 8t°lr«ndrr«, 0«»

illver

Konopol L!»!renS«rg,

Vertreter in tleiüsldsrg, ltnuptetrssse 121: Lrnrt Voi>

12 Mrrgssss 12,

Lköm. keinigung u. Kunsr-ViasoliSi'ei

kilr vameu- n. llerreu-varckerode, lliibsl- u. 0skor»tiaurrt<>^
jscksr Lrt.

Rarolrs llisksrrruZ. — Lillizs krsiss.



smpügh'.t 8ilber-, Llkeubein-, llorn- unck Xaturrtöeke, lllelll"
Xigilrrenrpitreo, 8vlraek- uuck vaminorpiels, 8tiekr»I>>n^

^VsrlcslSlts kür lllspsi'LtiLi'«». „

Hiss I

kHtrss!

ULuptsti'L88s 116 — Islöpdoll 3.

smpllskll: ssiusu ckirslit bsroßsusu

ß^SLLZLV8L8«1»«I,

uousrtsr lliu'o, vou vorrügliob rsiusm Ossaüiu-ioö.

6/'oss^. Far/. - ^o/Z/s/s/'S/k^

OsAt'. 1876. INepLon 192.

16, Zf/,S/S/'^//N/NS/'. ^dasss ^

röss/s -s-«-<- Lss^s IVerss. .

dcu siutfluiariigcn Regcu, dcr ihn übcrraschtc, bcvor cr ^

Hälftc seiues Hcimwcgs zurückgelcgt hattc, uud dcr ih»
wenigcn Minutcn bis auf die Haut durchnäßtc, seiner Woh»>m
zugcschritten, Er ging gcrn in cincm solchen Gewittcrrcg^
hatte dtcser doch für ihn eine gmiz eigene Bedeutung,

Angercgt durch das iu grausamcr llncrbrttlichkeit hcriu'tft
strömcnde himmlische Naß, flogcn scine Gedanken zurück
jcncn Tagcn, da cr untcr ähnlichen Rcgcngüssen hinausgcnsN^,
dert war nach dcm Villen-Vorortc Borgfelde, dem danial'T«
Wohnsitze dcr Familie Friedrichscn, Fritz Zarnow, hsiM
Seknndaner, war vor kurzem aus einer tleineren holstcinimft'
Skadt mit scincn Eltern nach Hamburg gekommcn, »'Pj
scinen ncuen Schulkamcradcn hatte sich besonders Rn^
Friedrichscn an ihn cmgcschlosscn, und die Freundschaft zw>llT>
den üeiden, ganz vcrschrcdenartig veranlagten, jungcn LcNG
nahm bald cine wärmere Färbnng an, dercn erster sickll>aft,
Ausdruck einc Einladung Zarnows in Rudolfs VaterhanS
Fritz trat den dretbicrtelstündigen Weg nach Borgfcldc v
hellcm Sonncnschcin au, Als cr am Steinthor war, tur'N z
s!ch schwarzcs Gewölk auf, und er hatte die „grotze Allec >
nrcht zur Hälfte durchmesseu, als cin jämmerlichcr Regcn Eji
platzte, Er hatte keinen Schirm, natürlich auch kein Gclv
eine Droschke und durfte nicht einmak an geschütztcr §>i
das Ende des Unwct-tcrs abwarten, da cr sonst den rechtzcuw
Anschlnß zum Mittagcsscn bei Friedrichscns versäumt hn
würdc,

„Ein wahres Glück, dah cs bei Rudolf keine Damen
murmckte cr, im Laufschrirt weiter eilend, „Jn einem sv'^P
Aufzuge dürfte ich mich da doch nrcht sehen laststnI'F Dc»n
junge Zarnow, in klcinen und beengtcn Verhältnisicii n'Nstiil
wachscn, war ein wcnrg mcnschenschcu, und Rudolf hatic
erst bei allen Göttern dcs Olymps betcuern müsten, da,z w
lich und wahrhaftig zu Hause kcine Damen wären, ehe cr
Einladung aunahm,

(Fortsetzung folgt.)
 
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