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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (2. Februar 1902 - 28. Februar 1902)
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Gewährung von Onszuiagkn für die ionigni Beamttn,
dcr Kanz l)icner um Aarechuuug üer tvanaclbireu Bszüge
auf das Lleusreivkommen.

Dw Bcraluua über den Juslizelal wird foitgrsetzl.

Abg. Greiff (nat.-lib.) tritl Ivarm für die Belassung
der Grundbürhcr bei deu, Gcmeiudcu ein uud erwartet vou dcr
Rcgierung ciue bcstimmtc Erklärung, andernfalls könne nran
den Gemeindcn dic groszcn Kosteu dcr Neucinrichruug uicht zu-
muten. Reducr bcklagt wciter die Höhe dcr Gebühreu und
wüuschi, datz mau die Grundbuchhilfsbcamtcn sofort in die
früheren Bczügc wieder cinsetzt.

Ministerialrat Dr. Trcfzer dankt zugleich im Namcn
seiner Kollegcn für dic freundliche Ancrkennung, wclche die das
Gruudbuchwesen betrcffcndcn Verordnungcn gefunden habeu,
und verbreitct sich dann cingchend iiber die jetzige Orgauisation
dcs Grundbuchweseus. Aus dcu lichtvollen Darlcgungen dcs
Regicrungsvcrtretcrs sei hervorgehoben, daß von eiucr Er-
mäßigung der Gebühren vorcrst kcinc Rede ift und höchstens
einc Verfchiebuug der Lastcu iu Frage kommen kann. Jm
übrigeu fei es kaum dcnkbar, daß die Kosten auf dic Daucr so
hoch blcibcn. WaS die Bczüge der Hilfsgrundbuchbeamtcn au-
langt, so verdiene das System, wvnach die Ratschreiüer neben
den Einzelgcbühreu eine Bauschsnmme uach dcr Menge der
Gcschäfre erhalrcu, dcu Vorzug vor dcr Fixierung der Bczüge;
dasselbe werde wohl auch in Zukunft beibehalten. Der Rc-
gierung licge vicl au der Erhaltung eiues tüchtigeu Ratschreiber-
standes, was sich uur ermöglichcn lasse, wcuu die Ratschreibcr
austäudig bezahlt wcrdcn; aus dem glcichen Grund dürfen
abcr auch dic Gemeindcu eiu Opfcr briugcn. Hinsichtlich der
Zuständigkeir der Ratschrciber wärc es vcrfrüht, eine Erweitc-
rung cintreren zu lasscn.

Abg. Pfefferle (nat.-lib.) bespricht die Aufstclluug
dcr Schösfeu- uud Geschworcncnlisten und schlägt vor, die betr.
Kommissioneu, Ivclche mit dcr Ausivahl betraut siud, auf cine
kängcre Reihe von Jahrcn zu Wählen. Redner rritt für Bjc-
lassung der Grundbucher bei dcn Gcmeiudcu, für Ermäßiguug
dcr Gebührcu und Bcsscrstellung der Natschrciber ein uud bc-
dauerr, daß sich im Budget kciue Pvsitiou für dcu Ncubau
eincs AmrsgefäuguisseS u»d Am.tsgerichtsgebäudcs in Emmcn-
dingen vorsiudet. Man sollc doch die Geduld der Enimcn-
dingcr nichr allzu sehr auf die Probe stellen.

Abg. Hauser (uat.-lib.) hofft, daß das jetzige Systcm
uicmals geändert, sonderu die Gruudbücl)er dcu Gemeiudcu
belassen werden. Die Erfahruugen, die man in Hohcuzollern
unter dem preußischeu Grundbuchrccht gemacht hat, seien nicht
verlockend. Mit großcr Befriedigung habe er vernommen, daß
dic Ratschreibcr i» ihren Bezügen nicht geschmälert wcrdcu
sollcn. Rcdner schildcrt zum Schluß die mißlichcn Znständc
der Amts- und Amtsgerichtsgcbäude iu Stockach uud crsucht dic
Regieruug um baldigc Erstellung eines Neubaucs.

Abg. L a u ck (Zcntr.) plädiert für die Errichtung eines
Amrsgerichls in Kauderu, ftir finanziclle Glcichstellung dcr
ältcren Amtsrichtcr mir dcu Oberlaudesgerichtsräten und
unterslützr die vom Abg. Pfcffcrle vorgcbrachten Lokalwüusche.
Möge doch dcr abschculiche lleckige Kastcn vvr dcm Emmcik-
öiuger Bahnhof vcrschwindenl

Abg. Lbkircher (uat.-lib.) bedauert, daß mau dcu
hervorragcndcn Beamtcu, dcr die Vörarbciteu zur Einführuug
dcs ucucn Gruudbuchrcchts gclcirot, iu seiucm Rcspiziat nicht
gehalren har. Nachdcm dicS nicht gclungcn ist, hätte man zum
miudesren das Ncspiziat trilen sollen, danu tvüre dic Arbcit
rascher und srctigcr erledigt wordcu; so war einc Uebersicht
nicht möglich, die Verordnuugen standen häufig nicht im Eiu-
klpng mireiuander und verrieten mauchmal cine gewissc ucrvöse
llnruhe. Damit wolle cr sclbsrvcrständlich nach kciucr Scitc
hin einen Borwurf crhcben. Deu Ratschreibern solltc mau die
BefugniS eiuräumeu, Auszüge aus dcn Gruudbüchcru zu
machcu uud Beschciuiguugcu auszustcllcu; fcrncr empfehle sich,
ihnen eincn Auszug aus der dickleibigcn Dienstwcisuug an die
Hand zu gcbcn, daun werdcu sic mit größercm Eifcr aus
Studium der Verordnuug herautretcn. Jn dic Bezirke, die mit
der Auleguug dcr neneu Gruudbücher noeh im Rückstand sind,
sollte man Norarc uud Aktuare hinschickcu, dic sich ausschließlich
mir der Aulegung bcschäfrigen; auf diese Wcise köuntcu die
Arbeiten wescutlich gefördert werdeu. Dcu großcu Städteu
könnrc sehr woyl ciu Tcil ihrcr großeu Mehreiunahmcn aus deu
Grundbuchgcbührcu vou dcr Staatskasse abgenommen werdeu.
So weit dürse man uickit gchc», wie eine anonyme, auscheineud
von den mirrlercn Städteu herrühreudc Petiiion verlangc, daß
man allgcmciu die Ratschrcibcr wiedcr als Grundbuchbeamte
besrellt. Rcdncr bittet schließlich um Beschlcunigung dcr Bau-
arbeileu im Amtsgerichtsgebäudc iu Mosbach uud schildcrt die
baulichen Zustände der Freiburger Gerichtsgcbäudc, die dcr
schleunigen Vcrbcsserung bcdürsen.

Staatsrat Frcih. v. D u s ch bedauert ebcnfalls, daß cs
uichr gelungen ist, dcu Schöpfcr dcr Gruudbuchvorlagcn in
seincm Rcspiziat zurückzuhaltcn; (des jetzigcn Landgerichts-
präsidenren Dorucr!) der Abgaug erfolgtc abcr auf spczicllcn
Wunsch des betr. Bcamten, der übrigens jetzt noch euge Btz-
ziehungen zum Ministerinm halie. Er wicdcrholc, daß die Re-
gierung die jetzigc Organisarion loyal durchführen werde und
i on e mr Acnvcrung vor Beendigung der Umschreibungcn
keine Rcde sein wcrdc; ebcnso wcrdc die Rcgierung die Rat-
schreiber loyal bchandcln, die Gemeiudeu können aber niemals
gauz entlastct werdcn. Zu eiuer Aenderung des Modus bci
Bildung der Gcschworeneu- uud Schöffenliste liege kein Anlaß
vor. Bezüglich der Errichtung cines Amtsgerichtcs in Kandern
schwcben Erhech.ngen; Schwicrigkciten machc in erster Linie die
Kösteufrrgc, auf alle Fällc wcrdc die Sache wohlwollend er-
Wogen. Bczüglich dcr Diätcn und Reisetösten dcr Notare habe
dic Regierung bcreits eine cntsprechende Verfügung erlassen.

Um Uhr wird die Beratuug abgebrochen und auf mor-
gcn lhlO Ilhr vcrtagt.

Während dcr Sitzuug ist noch cine Pctitiou bctr. den Bau
einer Bahn von Walldürn nach Wcrtheim eingegaugcn.

Slus der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit dcr Großherzog haben dem
Posldirekior Hennann Waaner in Lahr die Erlaubnis zur
Annabme und zum Tragen des ibm von dem Kaiser verliehenen
Köniplich Preußischcn Roten Adlerordens vierter Klasse erteilt;
den Zurubegesttzten Hauptlehrern Adolf Fehrenbach, zuletzt
in Stahringen und Heiuiich Schickle in Meckesheim das Ver-
dienstkreuz vom Zäbringer Löwen, dem Leiter des Stadttheaters

v. Sigsseld war die Hiruschale eingedrückt und das
Fleisch im Gcsicht hing in Fetzen herunter, auch war ein
Bein gebrochen. Ein Schöffe ans dec Nachbargemeindc
konnte nur den Tod seststellen. Der Verstorbene war 44
Jahre ait. Jn seinen Taschen befand sich ein blutbefleckter
Bries seiner Mntter nnd ein Notizbnch mit Bemerkungen
über Lie Fahrt. _

Wir schrei'n zu viel „Viktoria!"

„Hurrah" und Kling-Klang-Gloria",

Wtr feiern zu viel Feste.

Einst trieben anders wir das Spiel:

Wir sprachen wenig, thaten vicl-

Und die Art war die beste!

Felix Dahn.

* . *

Die Kunst steckt wahrhaftig in der Natur; wer sie heraus
kann rcihen, der hat ste. Albr. Dürer.

!N Mktz, Giohherrozlich Sächsischen Hofschauspielers Dagobert
Neuffer das Rilterkreuz zwetter Klasse des Ordens vom
Zähringer Löwen verliehen und den Vorstand der Beziiksbau-
inspektion Baden, Bairrat Friedrich Kredell. unter Belassung
seineS bisherigen Titels zum technischen Referenten für Bausachen
beim Ministertum der Ftnanzen ernannt.

— Es wurden Bahrverwalter Arnold Muttoch in Müllheim
nach Emmendtnaen ur.d Bahnverwalter Adolf Gerhard in Emmen-
dingen nach Mühlheim versetzt, Georg Maffenschmidt in Schall-
stadt und Josef Tritschler in Titisee zu StationSverwallern er-
nannt. Bahnverwalter Friedrich Lehmann tn Schwackenreuthc
wurde nach Thainzen, Betriebsassistent Olto Koch in Thaingen
nach Karltruhe und Bctricbsossiftent Karl Oberle in Karlsruhe
zur Vcrsehung der Stationsverwalierstelle nach Schwackenreulhe
restetzt.

Karlsrnhe, 3. Febr. Gestern Vormittag nahmen
die Großherzoglichen Herrschaflen mit der Kronprinzessiii
Victoria an dem Gottesdienst in der Schloßkirche teil,
wobei Hofprediger Fischer die Predigt hielt. Darnach
hörle der Großherzog den Vortrag des Generalleutnants
und Generaladjutanten von Muller. Sodann nahm Seine
Königliche Hoheit die Meldung des Generals der Jnfan-
terie von Bock und Pollach, kcmmandierenden Generals
des 14. Armcekorps entgegen. Zur Frühstiickstafel folgten
die hochsten Herrschaflen eincr Einladung dcs Prinzen und
der Prinzessin Max. Gestern Abend besuchten Jhre Kömg'
lichen Hoheiten die Oper im Großherzoglichen Hoftheater.
Heute Voim ttag empfing der Großherzog den Prästdenlen
des Miatsteriums der Justiz, des Kultus und Uiüernchts,
Staatsrat Freiherrn v. Dusch znr Vortragserstaltung. Von
5 Uhr nachmitlags ab wohnlen die Großherzoglichen Herr-
schast n im Hoflheaier der von dcn Schülern des hicsigen
Gymnasiums aufgeführteii Tragödie Oedchus von SophokleS
bei. Die W cderholuug dieser vor Kurzem zu Ehien deS
Dircktors der Anstalt, Gehemerul Dr. Wendt, zum ersten
mal verunstaltcten Aufführung crfolgte auf besondeien
Wimsch des Gioßherzozs. Zu derselben warcn auf höch-
sten Befchl eiugeladen dte sämilichen Prosessoren dcs Gym-
nasiums und die Schüler der 4 obersten Klassen iwt ihren
Angehörigeii. ferner die Hosstaaten, die Spitzen der Be
hörden, die G.'neraliiät und andere höhere Offiziere mit
ihrcn Damen, sowis zahlreiche weitere Damen und Herren
der Hofgesellschafl. Nach dcr Aufsührung sprachen die
höchsten Herrschaften die Professoren und die mitwirkenden
Schüler im Foyer des Theaters.

Ausland.

England.

Ter Nnchtragsetat sür die B e st r e i t u n g
der K r i e g s k o st e n wnrde ani Freitag iin Unter-
hanse eingebracht nnd bewilligt. Glatt ging aber die
Sache nicht ab. Ter Kriegsministor bekam einige recht
nuliebsame Dinge zn hören, und dies nicht nnr von
den Bänken der Opposition ans, sondcrn anch von den
Anhängern der eigcncii Partci. Mr. Wriiston Chnrchill
machte sich in letzterer Beziehnng besonders nnliebsam
bemertbar nnd ist anf dem besten Wege, in die Fnß-
stapsen seines verstorbenen Vaters Lord Nandolph Cnr-
chills zn treten, nnd das enfant terrible der tönservativen
Partei zn werden. Was man dcr Regiernng znm Vor-
lvnrfe machte, war nmtwillige, nnverantwortlichc Geld
vergc'ndnng, wobei, wie leicht denkbar, die Skandale beim
Pferdeankanf in Ungarn die hauptsächlichste.' Angriffs-
waffe bildeten. Jn den Händcn Sir William Harconrts
Ivnrde dieser „kleine Zwischenfall", der das Land einige
Millionen Pfnnd gekastct hatte, znm Tomahawk, nüt dem
er ivie ein Ivilder Jndianer den Kriegsmiiiister bei lcben-
digem Leibe erbarmungslos skalpierte. nnd Mr. Brod-
rick so aus dem Hänschen brachte, daß es zn euügen recht
erregten Szenen kam. bei denen die beiden Staatsmänner
sich einer Sprache bedienten, die keinem Kömplimentior-
buche entnommen waren. Der Skandal wnrde noch grö-
ßer, als es sich herausslettte, daß der Offizier, der sich
beim Ankanfe der nntanglichen Remonte mit einor Kom-
mission bestechen ließ, nicht nur nicht Dienstes entlassen,
sondern sogar mit einer höhercn Dienststellung der Armec
wieder eingereiht Ivorden war. Sehr zutreffend fragt
dic „Daily?cews": Was wäre gesagt lvorden, wenn man
einen solchen Skandal im Jahre 1896 in Pretoria ent-
deckt hätte? Wäre es nicht als ein Beweis der Körrnption
der Regicrnng inS Gefecht geführt worden? ltnd was
man ans dieser Körruption ableitcte, ist bekannt. Es
ivar einer der Hanptgründe, der für die Ztotwendigkeit
der Abschaffnng der BnreMvirtschaft geltend gc,nacht
Ivnrde. Wie angewidert sich selbst die Mitglieder der
RegiernngSPartm dnrch das Treiben fühlten, zeigte sich
bei der Abstimmnng, bei der Uniünisten sich scharenwei.se
der Abstiminnng enthielten, so däß schlioßlich der Nach-
tragskredit nur mit einer Majorität Pon 103 Stimmen
angenommen wnrde, obzwar die Opposition nnr 56
Bcann gestellt hatte. Die Gesamthöhe der Kriegskosten
belänft sich nunmehr auf nahezu drei Tansend Millionen
Bkark. Tas Ende des Krieges ist freilich, lvenn man Mr.
Brodrrck gkanben wrll, in Sicht. Nnn, der Glanbc macht
selig.

Montenegro.

— Die Meldungen der Presse von einem angebllchen
Dne. ll zwischen dem Erbprinzen Danilo und dem
Prinzen M i r k o entsprechen nicht den Thatsachen. Die
Prinzen haben zwar ihre Waffcn gegeneinander erhoben,
aber nicht in einem Duell (!). Zu einer Berwundung
des Erbprinzen ist es nicht gekommen.

Türkci.

— Wie der „Politischen Corr." aus Konstanti-
nopel berichtet wird, hat Kaiser Wilhelm der Zweite
in seiner ans Anlaß der Konzessionsverleihung für die
Bagdadbahn an den Snltan gerichteten De-
pesche betont, daß der Tag dieser Konzessionsverleihung
in dcr Geschichte des Fortschrittes der Türkei denkwürdig
bleiben werde. Die Konzession bilde anch einen Beweis
des Vertrauens in die Macht und Jndustrie Deutschlands.
Kaiser Wilhelm habe der Hoffnung Ausdruck gegeben,
daß der Sultan das Werk nicht nur vollenden, sondern
anch lange desson Früchte genießen werde.

Asien.

— lleber dieAudienz der G e s a n d t s ch a f t s-
dame n bei der Kaiseri n von China wird noch

berichtet: Beim Eintreteii in das Zimmer ergrw
Kaiserin-WitwÄ (dic alte Schausp.ielerin) Frau öotzg ^
Hand und sagte schluchzend, daß an dem Angrist h

0 "inm

die Gesandtschasten damals ein snrchtbarer JrrtmN ^ ^

Schuld getragcn habe, den sie bitter bereue. Sie erkund^
sich darauf nach den cmderen Tamen, welche die M '
rimg mit dnrchgemacht hätten. Bei dem sich anschlietzeä^
Festmahl war der Kaiser der cinzige Mann, der zug^
war. Die Majestäten stießen mit den Gästen ast '
bewegten sich dann nnter ihnen in zwangloser Weist^

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 4. Februa^

X Aus dem Stadtrat. Fn den Stadtratssltzu«^'
vom 25. v. Mts und 3. d. M. wurden u. a. folgende
stände zur KenMuis bezw. Erledigung gebracbt:

1. Von dem Geschästsbericht der Verwrltung der AllgeiM'll
Arbeitsnachweisanstalt fllr 1900 und 1901 wurdc Kenntnis«
nommen.

2. Mtt Erlaß des Gr. Ministeriums der Julliz, des KA'ii
und Unterrichts vom 13. d M. wurde hauvtlehrer L.

der hiesigen Volksschule auf sein An'uchen wegen vokgerü^
Alters unter Anerkennung seiner langjähriqen und treu geleim
Dienste aus den 8 April d. Js in den Ruhestand versetzt. »j

3. Der Voranschlog des allgemeinen Volkskchulpfründem

dohier süc 1902 wurde festgestellr. a(

4. Das Erglhnis der Holzversteiaeru>'g vom 20. und ,,

Januor mit einem Erlös von 23586 Mk. 25 Pfg. wucde »
nehmigt. ,,

5. Nach der Zusammenstellunq der Stodtkaffe hrben die
brauchssteuern im Tezember v. Js. 12391 Mk. 48Pfg, erlraS'

* Heidelberger Narrenpost. Die dicsjährige Nummer
„hcidelberger Narrenpost" ist von morgen ab zu 20 Pfg'
Stück erhälilich. Tie Ausgabestellen sind im Anzeigenteil
heutigen Nummer bezeichnet.

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Bortrag Gotthein. Am Doimerstag, dcn 6. Februar. »!!

der bekannte Nationalökoiioiii der Bonner Hochschule, Prof.Ä
Dr. Gottheiu, deu vierteu der Vorträgc des evaugeUl^«
Buudes halten. Sein Thema lautct: Die tote Hatt.d ,
ihrcr Beziehung auf die Volkswirtschaft. 9'",
der „toten Hand" versteht mau denjeuigeii Teil des Natio?.,

vermögcus, der, zunieist durch Stiftungen, in deu Besitz geisti^

di-Sj


Kongregatioiien gekommen ist. Gemäß dem Charakter des
jährigen Vortragscyclus tvird die Behandluiig des Gegeustaift,,
eine reiu wisseiischastlichc sein; bei dem engeu ZusammenhaNg
toten Hand mit der Ordeusfrage betrifft der Vortrag aber o".
in hohem Maße die praktischen imd politischen Znterejsen
Gegenwart. Es ist bekannt, wie in jiingster Zeit die Sta-",,
männer nnd die Volksvertretungeii Frankreichs mit der x'
Hand beschäftigt warcn. Die dnrch den Vortrag berührten Fra4
smd bei der Entscheidnng, ob dic Znlassnng von KlösterN „
Jnteresse des Lolkes liegt, von hohem Gewicht. Möge der
trag die Beachtung finden, die Redner uild Gegenstand erford-'j,
s. Neue Wetterkasten. D>r Geireinnützi e Veiem aat ,,
Anzahl der von ihm bts jetzt aufgestellten Kasten m t meteoid
gischen Jnstrumcnlen, sog. Wetlerkasten, die beim Publ'kn«
Recht so sehr beliebi sind, um zw:t weitere vermehrt. Dte N-'ll
Wetterkasten befindtn sich an der Ecke der Rohrbochek'
Kaiserstrgße, om Hause der „Perkco">Drogerie und am ^-x
häuschen, an der Ecke der Beigheimer- und Römerüraße. Sa"^
liche Stadttetle sind nun bei der Aufstellung der Wetierkalll
berücksichtigt und der Gemeinnützige Venin hat sich die A,
erkennung des Publikums aus's neue erwirben. Möge desi.ü
die von dcm Verein getroffenen, dem offenllichen Gibrau
dicnendkn Einiichlungen untcr seinen Schutz nchmen. j,

** Zur Warnung. Am veiflossenen Samrtag hantiert-4
Hofe der Ovirrealschule ein lljähriger Volksschüler mit -"-l
kleinen Pisiole, etnem sog. Tesching. Er brachte dte klcine
zur Entladung und durchschoß sich dabet vollständig das unt-'><
Glied des linken Zeigesi-igers. Vor dem Spielen mil diesecA,,
gefährlich scheinenden kleinen Waffe sei deshalb ausdrücklich "
tvarnt.

— Polizeibericht Verhaftet wurden 7 Personen «-5
Beltelns, ein Frauenzimmer wegen Umherziehens und

Kutscher wegen fortgesetzter Ruheslörung. Wegen Unfugs ka>"^
5 Personen zur Anzeige. ,

(!) Handschuhsheim, 3. Febr. (Abendnnterhaltung4j>
Gestern Abend veranstaltete der hiesige

Liederkranz.) ... „

kranz" m dcr „Tranbe hicr einc gm besuchte AbendimteryaN)/
bestehend in mnsikalischen, theatralischen nnd komischen ^
führnngen. Der Verein gab nntcr der Leitung seines Dirig-» )-
Herrn Hcmptlehrer Renther, Männerchöre zum Besten, die
gemeine Anerkennnng fanden. Der huworistische Teil U»b ^
Thcaterailffllhrnngen, an welchem sich besonders die H'

^ ' .D-L.

Nägele, Schmidt, Frauenfeld und Ärnold, sowie die
E. Genthner und S. Rück verdient machten, hielten die AntvsC,;

den in fortwährender Heiterkeit. Auch das nncntbehrliche TäiEll
trat in seine Rechte ein und hielt die Anwesenden noch
genußreiche Stunden beisgmmeu. „

Ziegelhausen, 3. Fcdr. (Pfarrwahl.) Jm

„Geseyes, und Verordnunzsblatt für die evangettsch-proteftantu p

Landesktrche in Baden" ist die Pfarrei ZtegelhauseN ,,t-
. .. . - - - oy,

Heidelderg wieder zur Bewerbung und Besetzung

geschrieben. Die im Monat November v. Js. in ZtegelhayK
vollzogcne Pfarrwahl ist nämlich von der Oberkirchenbelft^,
wegen unerlaubtcr Wahlbeetnflussung nicht bestätigt wol">
wb. Schönau, A. H.. 3. Febr. Ber schrecklichc StU^l
wind vom letzten Freitag und Samstag hat namenllich ir>
Waldungen unserer Umgebung arge Verheerungen angeri«K
Lie Zahl der abgeknickten und entwurzelten Bäume beläuft K
nach Hunderten. Ein arges Btld der Verwüstung zeigt
hauvtsächtich tn der Abteilung „Kandelgrund" gegen ZiegelhaNy-
Roth, 1. Febr. (U m g e r i s s e n.) Der serr gcl>^
tobende, heftige Stnrm riß, nach der „Wiesl. Ztg.", kury
Mittag dcn großen Tabaksschopfeu des hiesigen Lcnidiv»),'
Nikolaus Back total um. Durch das donnerähnliche GekiXi
des zusammeustürzenden Gebäudcs wurden die Anwv'.,,
tötlich erschreckt. Auch die Scheuer, nn welche der Schopfcn j,,<
gcbaüt war, ist stark beschädigt. Zum gutcn Glücke sind
Meuschcnlebeu zu beklagen. Wäre der Zusammensturz
weuige Mruuten vorher erfolgt, so wäre eiu Unglück "''1 -t

in unmltrclya,e

meidlich gewesen, da der Besitzer kurz borher in unmittcwsH,'
Nähe dcs Schopfens sein Fuhrwerk ausspannte. Der Sw-
ist ein sehr beträchtlichcr.

U. 6. Bruchsal, 3. Febr. tUeberfah ren). Jn dec -
dcs Würltemberger Eiseubahnübergangs bei dem SchaMüi-
wurde heute früh aus dem Bahnkörper der ledige 21 Jahcc
Landwirt Joseph Kling von einem Eisenbahnzuge überfa«^
und petötet. Ob Unglückrfall oder Setbstmord vorliegtz >"
die Untersnchung ergeben.

S. O. Bretten. 3. Febr. (Verhaftet.) Der 23j-

Dienstknecht David Link aus Knittlingen, welcher vor 8

den Straßenwart Hartmaun iu Gölshausen überfiel upd

'E


sciner Barschaft beraubte, ist nuumchr verhaftet und iv
Oberamtsgcfänguis Maulbronn eingeliefet worden. 21»!^!
mchrfach vorbestraster Bursche, hat, wie die „B. Post" bcr'A,,-
das gcraubte Geld mit Kameraden verjubelt und dadurch
Eutdcckuug herbeigeführt. Hartmaun hat Ivnnderbarer
trotz der schweren Mißhandluug keine bleibenden Verketzw
davongetragen und befiudet sich auf dem Wege der Bessc^
8. L. Karlsruhe, 3. Febr. (Die Stürme) der

Tagc haben große Verwüstungen angerichtet. Jm H

wald wurde eine Mcuge Bäume umgebrochen. Schki»»''

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