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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (2. Februar 1902 - 28. Februar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0237

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ZSadischer Landtag.

L?(V Knrlsrnhr, 6. Februar. Dic Genrraldebattc über
den I n sr i z e t a t drehte sich bis geftern sast aus-
schließlich um die iieue Organisation des Grnndbuch-
wesens. nüt der tein einziger Redner wirklich zufrieden
war. Von allen Seiten ertönten Klagen über die hohen
Gebühreu, die niigeuügende Bczahlung der Ratschreiber,
wie „reisenden Notare" nud dergleichen. Ilur an posi-
twe Vorschlage zur Abhilfe hat sich uoch uieniand heran-
gewagt. Trotzdein die Frage äußerst brennend ist, will
man vorerst iveitere Grfahrungen abmartcn und noch 8
bis 10 Fahre fortmachen, bis weiiigstens die Umschrei-
bungen vollendet sind. Wir halten diese hinzögernde
Behandlimg einer hochwichtigen F-rage, die friiher oder
später doch gelöst werden mutz, fiir durchaus verfeh?r.
Nach zehn Fahren ivird man höchstens nmchie Erfahruug
reicher seiu. das; der Staat eine Unsumme znm Fenster
hinausgeworfen nnd die Znfriedenheit der in Frage
stehenden Beamten, ivie auch der Bevölkerung uur noch
zugenomme» hat. Um das Institut der „reisenden No-
tare" abzuschasfen, bleibt nichts anderes übrig, als
die Grundbücher an den Sitz des Notars zu verlegen.
Dem berechtigte» Wunsche der Gemeiudcn, jederzeit Ein
sicht in die Grundbücher z» bekommen, kann man dadurch
Rechiiung tragen, datz sür die Gemeiuden Kopien angc-
fertigr werden. Tie Zuhörer atmeten förmlich auf, als
der Abgeordnete Frühauf eudlich die Aufmerksamkeit des
Hauses von dem abgedroschenen Thema Iveg anf die
Rechtspilege im allgemeinen lenkte und namentlich die
jetzt beliebte Handhabnng der Strafprozetzordnung einer
fcharsen chritik unterzog. Zu wünschen bleibt uur, datz
die Generaldebatte aus der setzigen Höhe sich hält und
nicht wieder in die nachgerade zwecklöse Erorterung des
GrundeuchivesenS znrückfällt. An aktuellem Stofs ist
doch wahrlich tein Mangel! Tie juristische Vorbildung
zum Beisviel, die jetzt in Preutzen neu geregelt wordcn
ist, wäre ein dantbares und ansgicbiges Thema, übcr
das sich Regierung und Voltsvertretnng zur Abwechselung
auch eiiuual unterhalteu könnten.

Hessc».

T a r m sr adt, 6. Februar. Prinzessin E I i-

s a b e r h, die Tochter des Großherzogs, ist hente vgn der
Riviera hier wieder eingetroffen. Ter Grotzherzog wird
mit ihr in Frantsurt zusammentreffen.

A»s der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hohiit der Grohherzog haben dem
Hosjägermeister Merhart v. B e r n e g g in Karlsrrihe die Er-
laubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm von dem König
von Schweden und Norwegen verliehenen Kommandenrkreuzes
zweiier Klasse des Königl Wasa-Ordens und dem Polizeiinspektor
Argast daselbst die gleiche Erlaubnis für das Ritterkreuz zweiter
.Klasse desselben OidenS sowie dem Geheimen Kommerzienrat
Lanz in Mannheim die Erlaubnis zur Annabmc und zum
Tragcn deS ihm von dem Präsidenten der französischen Republtk
verliehenen Rittcrkieuzes der Ehrenlegion erteill.

Karlsruhe, 5. Febr. Der Großherzog erteilte
heutc Vormittag von 10 Uhr an bis halb 2 Uhr einer
Anzahl Personen Audienz, darunter dem Oberschulrat
und Professor an der Technischen Hochschule Dr. Waag in
KarlSruhe, dem Hofrat und Professor Dr. Bernthscn,
Fabrikoircktor in Mannheim, dem Professor Dr. Hoops
und dem Professor Dr. Bredig an der Universität
Heidelberg, dem Amtsrichter Brauer in Neckarbischofsheim,
dem Postdirektor Frommhold in Weinheim und dem
Finanzasstssor Wiesendanger in Wiesloch Dazwischen
mcldete sich der Major Keiler, Bataillonskommandeur im
Jnfanterie Regiment Herzog Ferdinand von Braunschweig
(8. Westfälischen) Nr. 57, bisher aggregirt dem 7. Badischen
Jnfanterie-Regiment Nr. 142 und Major von Scherbening,
Bataillonskommandeur im 9. Rheinischen Jnfanterie-
Rcgiment Nr. 160, bisher aggregirt dem 8. Badischen
Jnfanterie-Regiment Nr. 169. Jm Laufe des Nachmittags
und Abends hörte Seine Königllche Hoheit die Vorträge
des Geheimen Legationsrats Dr. Freihcrrn von Babo und
des Legationsrats Dr. Seyb.

Ausland.

Schweiz.

Beirn, 5. Februar. Die sthweizerische F r c i-
m a n r e r - G r otz l o g e „Alpina" richtete an die eng-
lische Grotzloge ein Schreiben, in dein der Wunsch ansge-
drückt wird, den Krieg in Südafrita baldigst beendet
zu sehen, nnd hanptsächlich auf die Zustände in den Kcn-
zentrationslagern hingewiesen wird. Die cngliiche Grotz-
loge antwortcte a,n 81. Jannar in sehr verbindlichem
Tone, bekäinpfte jedoch die von den schweizeri'chen Frei-

Stadttheater.

Heidelberg 6 Februvr.

„Undinc". Romantische Zauberoper von Alb. Lortzing.
(Benefiz für Herrn v. Kellcr.)

Lorping hat sciner Märchenoper so viel Schönheit, Lic-
benswürdigkcit nnd Amnnt verliehen, datz man beinahe vep-
gitzt, wie der Meister sich hier auf cin Gebiet gewagt yat,
auf tvelchcm der Schöpfer dcs „Waffcnschmied", „Czar und
Zimmerinann", der „Beidcn Schützen" so ganz cigentlich sich
nicht heimisch fühlt. Trotzdem hat er auch hier Töne anzu-
schlagen verstandcn, ivclchc noch immer in ihrer nnverwnstlichen
Frische und in ihrer schlicht rührenden Weise auf uns wirken
nnd es ist nicht das schlechteste Zeugnis, welches ein Publiknm
sich ausstellt, wenn es das Andenken dieses Mannes ehrt und
seine Werke liebt und lieb behält.

Die Oper bietet ciner kleinen Mlhne nicht geringe Schwierig-
keiten; sie erfordcrt geschnlte SLMger und einc glänzende Ans-
stattung. Abcr es ist der Stil der Lortzingschen Musik, ihre
cinfache, zum Gemnt sprechende Weise, welchc sie auch da
heimisch macht, wo man nicht die allergrötzten Ansprüchc
machen darf; und deshalb ist ihre Aufnahme in unscrcn Spict-
plan ehrlich zu begriißen. Auch ist die Mühe, welche man sich
bei dem Einstudicrcn dcs Werkes kosten lietz, durch das im
Ganzen sehr glücklichc Gelingen desselben wohl bclohnt wor-
den, Der musikalische Teil lag in den Händcn von Direktor
Radig nnd erfreute wie immer durch Sicherheit nnd Akkura-
tcsse. Auch dic scenischc Ausstattung ivar recht hübsch.

Herr v. Keller, welcher sich die Oper zum Benefiz
gewählt, sang den Kühleborn mit Aufgebot seiner ganzen
künstlerischen Persönlichkeit und das volle Haus Ivie die ihm

manrorn vertretonen Ansichten, die aus salscher Bericht-
ersiattung bernhen. Es heitzk dann weiter, Könrg Ednard
habe selbst die Beantwortnng des Schreibens der
Alpina befohlen nnd die Antwort gabilligt. Diese ent-
hält die schon bekannte Begründnng für die Errschtung
der Konzentrationslager, die hanptsächlich auf menschen-
freundliche Erwägnngen zurückznführen sei. Außer-
dem wird gesagt, datz deien Bewohner sie jäderzeit ver-
lassen köiliiten, Man habe Botha nnd de Wet mitge-
teilt, datz sic die Bewohner der Lagcr übernehmen könn-
ten, die Buren seien jedoch nicht dazn zn bewegen gewesen,
Bokha und dcl Wet seien anch nnfgefordert worden, sich
bon den Ziiständen in den Lagern bei sicherem Geleit
zn überzeugen, sie seien aber nicht gekommen. Ein ein-
ziger Bnrenhauptmantt folgte der Einladung und
äiitzertc seine Befriedignng über die! Lager,

England.

— Aus Allahabad in Jndien wird gemeldet: Die
brikischen Operntionen gegen die ausständischen Wazi-
r i s an der Nordwestgrenze sind bedentend schwie -
riger nnd u m f an g r e i ch e r, als man bernmtck
hakte nnd weit niehr Truppeii werden nötig sein, Bishcr
bctrngen die englischen Verliistc schon über 150 Tote nnd
Verwimdete, Das ist mehr als mährend der Waziri-
Erpedition von 180!. Die gesamwn britischen Vcrlusle.
seit Tezember, nebst den Kranken, bezifsern sich auf über
IllOO. An der Grenze finden fortwäbrend harte Känipfe
statt, ohne datz wesentliche Forlschrjtte gemacht werden,
Ftalicn.

R o m, 1. Fcbr, Ter S i n d a c o verlas im Ge-
meinderat das k a i s e r l i ch e T e l e g r a m m, welches
die Schenknng der (i) o c t h e st a t u e ankündigt. Ter
Gcmeinderat stiminte nnter enthiisiasttschem Applans dcm
Tankestelcgrmnm an Kaiser Wilhelm zn, und die Ge-
meinderäte Santncei nnd Tommasini regten daranf an,
ans einer zn veranstaltendvn iiationalen Sammlung
gleichzeitig ein bisher noch fehlendes Dantedenkmal zu
errichten.

Aus Stadt und Land.

Heijdelberg, 6. Februar.

O Vo» der Universität. Der Privatdozent der Staots-
wisscnschaften, Dr. Fricdrich Gottl, folat einem Rufe als
a. o, Professor an die deutschc Technische Hochsckule in Brünn
und wird dort alS Nachsolger von H. v. Schullcrn-Schratten-
hofen die Leknkanzel für Nationalökonomis übernebmen.

* Die Wiederherstellung des Heidelberger Schlosses, inS-
besondere des Otto-Heinrichs-Baus wird von Fritz Seitz in der
„Deutschen Bauzeitung" in einem Artikel behandelt, der auch als
Sonderabdruck erschienen ist. Dle Stellung des Verfassers iil
der Baufmge ist bekannt, ober auch diejenigen, die gegen den
Wiederaufbau sind, werden seine Auzführiingen mit Nutzen lesen,
insbeiondere das, was er über den sorlschreitendcn Zersetzungs-
prozeß sagt und über die Schädigung, die ein schlechier Stein
seiner gonzen Umgebung zufügt. Beigegeben sind dem Aufsatz
etn Bild der Ruive des Otto-Heinrichs-Bous, des Restaurations-
entwurfs von Schäfer und des von Scitz selbst. sodann
Focqusces Schloßansicht von Ostea aesehen und zwei der Stuttgarter
Zeichvungen des Schlosses. Nach letztcren drei miteinandcr über-
etnstimwenden Bildern kann im Ernste nicht bestritten werden,
daß der Otto-Heinrichs-Bau ursprünglich einen Doppelgiebel ge-
habt hat.

— Polizeibericht. Sechs Versoucn wurden wsgen Bettelns,
zwei Frouenzimmer wegen Umhnziehens und ein Schuster wegen
groben Unfugs. Nuhestörung und Widerstands verhaftet.
Weaen Unfugs kamen 5 Personrn zur Anzeige.

Mannhcim, S. Febr. (Ueber denVerlaufdervertrau-
lichen Sigung des Bürgerausschusles,) welche gestern
Nachmtttag staltfand, e-sährt der „Maunh. Gen. Anz" daß sich
alle Parteim gegen die tebenslänqli be Anstellung des Herrn
Perei aus Brcslau als Vorstand d-s hiesigen Hochbauamts aus-
sprachen. Es sollen nunmehr neue Verhandlungen mit Hercn Perei
angeknüpft werden, um ihn zu veranlassen, ouf anderer Grundlage
als der leberslänglichen Anstelluug einen V-rtrag mit der Stadt
abzuschließen.

L 8. Maunheim, 5. Februar. (Eine Heiratsannonce)
unter Chiffre, deren Aufgabe in ein htesiges Blatt sich als Scherz
herausgestellt hat, wird für die inserierenden Damen ein unlieb-
sames Nachspiel haben, Die betreffenden Damen haben über den
ihnen gelungenen Scherz nicht den Mrind halten können und die
bei derlei Anzeigen gebräuchltche Diskretion nicht gewahrt. Auf
das Jnserat sind zahlreiche heiratslustigc Herren hereingefallen,
welche alle in's Gerede der Menge gekommen sind. Die Herren
haben sich nun zusammengethan und werden gegen die Damen
gerichtlich vorgehen.

M Neckarbischofsheim, 5 Febr. (Eine recht gelungene
Tetlung) haben hier zwei Maurermeister vorgenommen, die
lange Jahre sriedlich und einträchtig mit einander mauerten und
nun uneinig geworden sind. Viel Kopfzerbrechen machtc ihnen
bei der Liquidation ihres Geschäftes dte Teilung einer Mörtel-
pfanne, einer Leiter und einer Spitzpicke. Dte Mörtelpfanne —
so einigte man sich zum Ende — wurde ebenso wie die Leiker in
je zwei Teile durchgesägt, die Lciter j-doch — man höre — der
Länge nach. Die Spitzptcke gehörte zu einem Drtttel dem einen,
zu zwei Dritteln dem anderen Teilhaber. Unter großer Beteili»
gung des Publikums tcilte ein Schmied das harte Eisen in die-
sem Eigentumsverhältnis. So gcschehen im zweiten Jahre des
zwanzigsten Jahrhunderts.

reichlich zu Teil gewordencu Ehrungc« bewicscn aufs ueuc,
wie sehr er sich die Gunst des Pcrbliiüms errungen und
crsuugeu hat. Und dies mit Rechtl Wir wüuschen dem jungen
talcnticrtcn und sciuer Kunst redlich dicucnden Sängcr, datz er
auf seinem Wegc zu höhcrcu Zielen rccht glücklich werdc uud
datz seiu ehrliches Strebcu bou vcrdicntem reicheu Erfvlge ge-
krönt werde. Die Uudinc dcs Frl, Koppenhöfer —
es ist erstaunlich, wic vielscitig dicse juuge Künstlerin istl —
war eine neue Probe für die rcichc Begabung dcrselbc»,
Ivelche sie auch sehr wacker bestand. Sie wutzte die liebliche
Waffertochter durch ausdrucksvollcs Spiel rührend wiederzu-
geben uud tvurdc auch deu stimmlicheu Ansorderungeu dcr
Partie meistens ziemlich gcrecht. Die weuig shmpathischen
Figuren dcr Berthalda uud des Hugo waren, besonders dcn
Gesangspart betreffend, bei Frl. Gordon uud Herrn
Schade iu guten Hände». Hcrr Sorelli Ivar ern muntcrer
Knappc Veit, der seiue Liedcr rccht hübsch sang. Ein wcnig
mehr Rühe irr seincm Spiclc wäre noch lvünschensivert: all-
zu viel ist nngesund. Weun er doch davon ein Wenig an seinen
Kollcgen Schade abtretcn könntc! Dcr dicke Kellermeister Hans,
dicses köstliche Urbild Lorhingschen Humors und Gemütlichkeit,
mntz doch ein Ivenig ticfer aufgefatzt werden, als dies Herr
Walter thut. Gerade dic Figuren des Veit nnd Hans
sind dte Lieblingskinder dcr Lortzingschen Muse und müssen
daher mit besondcrcr Fcinheit ausgestaltet werden. —- Die
kleinen Particn dcs Paters nnd des alten Elternpaares waren
durch Herrn bon H u n y a d y , Frl. Hciland und Herrn
Feldner angcmessen bcsctzt. Denr Chor' wäre manchmal
ctwas mehr Mätzigung anzucmpfehlen, besonders in dem
schönen Schlutzenscmble dcs drittcn Aktes ein Mezza voce
von bessercr Wirknng, O, S,

«arlKruhe 4. Feor. Der ehewalige
dierende General des 14

zrowin

vc» 14 Armeekorps, v
Bülow wird nach kurzem etnige Wochen dauernden AufenM


ln Baden-Baden näch Potsdnn übersiedekn

Fretburg, 4. Febr. <Die Skiwettläufe) auf
Feldberg, die in großem Maßstab vom 3l. Jan. bis 2.
geplant waren und sehr reges Jnteresse erweckten, wurden dur«
dte Schneestürme an den beiden ersten Tagen sehr beeinträchn^,
Dcr große Wettlauf vom Belchen nach dem Feldbsrg wurde
Freitag ausgefübrt; als Sieger ging eln norwegischer LeutE

^rvor^mit^einer bis.j-tzt unerreichten Leistung; er legte den ^

tn 3 Stundcn zurück.' An 2 und 3 Stell- "ramen'etwa 30^,^
Minuten später ein Oberjäger auS Schlettstadt und ein
wobner aus Neuglashütte an.

Heidelberger Vereinsangelegenheiten.

* Dte Harmonie-Gesellschaft hält kommenden Samstag
großen öfsentltchen MaSkenball ab. Seit Jahren btlde"
die allgemeinen Harmonie - Maskenbälle den Höhepunkt do
Faschingsfreuden in unserer Stadt und so steht zu erwarten, do°
auch beuer die Veranstaltuvg ihre alte Anziehungrkcast ausE
Dte Ballmusik wird diesmal von der gesawten Kapelle deS
Bataillous 2. Bad. Grenadrer-Negim. „Katser Wtlbelm I" Nr.
ausgefübrt, während in den unieren Ränmen die rühmlich d^'
kannte Tiroler Sänger- und Sckuhvlattler-Gesellschaft „D'Z^
Ipitzler" (9 Pcrkonen) aufirelen werdeii. Karten für Nichtoul

alieder sind oußer zu den in der Anzeige angegsbenen Zeitcn

JcanAckermann, Hauptstraße 4i und Äarl H"enrid
Hauptstraße 196 am Markt, erhältlich,

Ili Die freie »attonal-soziale Bereinigung. die sich dd
Kurzem hier konstituiert hat. verenstatkere am Dienstag j!)
„Badischen Hof' ihren drinen Diskussionsabend. Zur Debam
stand die Äommunalpolitik der deutschen Städte. Nach eins^
kurzen Referate entspann sich eine mehrstündige Sußerst lebhuw
Dirkussion namentlich über die Wohuungsfrage, Man war übe>
einsttmmend der Anschauung, datz Wobnungsreform und Bodck
reform nicht in Fluß kommcn werdsn, w:nn die Mieter sich ni«
orzanisieren zu M i c ter v e r e t n en und Baugenossed
schaftcn. Ohne Organtsatioii läßt sich in der Politik, ud
dies gilt auch von der Gemeindeoolitik, nichks auSrichten. Eim>'
breiten Raum nahm tn der Dirkussion das Bodenproblem em)
Die Nalionalsoztalcn erstreben, daß der bei zunehmender Bev<N
kerung srändlg steigende Wertzuwachs des städlischen BodeU)''
der den Grund- und Häuserbesitzern chne jede Arbelt in A
Schoß fällt, durch verschredene Steuern wenigstens teilweis:
Gemeinde zugeführt werde, wosür dann andere Stcuern, nawew
lich die städltschen Verdrauchsftcuerv, tn Wegfall kommen könntkU'

Theater- und Kunstnachrichen.

Heidelberg 6. Februar, Jm Stadtlheater aeht worg

- - " ^

Freitag wiederholt dte Lustsvielnovität „Wohlthäter", welche o!
ihrer Erstaufführuna mit Betfall aufgenommen wurde, in de
bercits bekannten Besetzmrg der Honptrollen in Scene. ^
weitere Aufführunz des slückeS, welches in seiner anheimelndeü
gut bllrgerlichen und humorvollen Wetse dem Geschmacke unse»'
Publtlums entsvrach. wird ntcht mehr stattfinden kön en.

Geschaftliches.

Schaufenstcr-Ansstellnng. Wir verfehlen nicht, unsers
ehrten Leser und Leserinnen auf dte nur einige Tage währeU"
Ausstellung in den Schaufenstern des bekannten Teppichhaus^

Ciolina u. Hahn, tt' 2, 9. Mannheim, aufmerksam zu makbeU

Die dort ausgellellten prachtvollen und äußerst wertvollen Seideu
und Dawaüstoffe erwecken unser größtes Jnteresse, we:l sie
Kgl. Hoftheatcr in Wiesbaden anuekauft worden sind, um

bk>

den zkaiser-Festspielen anfangs Mai d. I. leils zu Kostü- ,
verarbeitet zu werden, tetls als Dekorationen auf der BüV'
Vcrwendung zn finden. Es ist drn Herren Ciolina nnd Hud
gelunzen, unter mehreren der bedeutendstcn auswärtigen
kurrenzfirmen den Sieg davonzutrogen, welcher der Letstung",
fähigkeit dieser Frrma wiederum bas schonste Zeugnis ausste^


Kandet und Aerkeyr.

Frankfurt, 5. Februar. Efsektensaztetät. Abends 6V« ll?g
Kred.taktren 217.50-29 b, D'sconto Commandit 19!.90--19l-v
b's 20 b. ult., 191,80 b. cvt.. Deutsche Bank 211.30-60 u
Dresdener Bank 137.40 b„ Daraistädter Bank134 60 b., Berliiü
Handelsgesellkschaft 151.30-40 b. G,, Berliner Bank 91.95 b. A!
Deutsche Eff-kt.- und Wechselbank 105,60 b. G., PfälzW
Bank 119.50 b G,, N-ue Boden-Akt.-G-s. (Berltn) 135 10
Bochumer 187,30 B. 20 G, Harpener 164.75 b. G.. Hiberltt
16175 b.. Concordia 269 30 B. 20 G-, Elektr. Schuckert 124^
b., Elekir. Lrhmeycr 122 50 b. G.

6V.-6V, Uhr: DiSkonto 192.40. Dentsche Brnk 2lE
An der Abendbörse herischte feste Haltung. Leitende BA
aktien notierten namhaft höh:r, von Fonds wnrden Portugittsi
auf starke Spekulationskäuf- zu erheblich besseren Kursen
gesetzt_

Lva»er»ano»ichnar»kyren

Neckor. j Rhein.

Heidelberg, 6.. 1,7), gef- 0,'5m Lauterburg. 4 , 3,28, gef. OM^,
Seilbronn, 4., I.lo. gef. 9.10m! Maxau, 4., 3,30, gef OM,
Manuheim 5, 2,97, gef. 0,14m I Mannheim, 4,. 2,90, gef. OM

Der Wortlaut der yossändischen Wote u
der engtischen Antwort.

Nachstchend geben wir aufgrlmd des nun vorliegend^
von der holländischen Regierimg herauMgebenen offiziell^
Textes die beiden Noten in deutscher Uebersetzung wiev^
Die holläudische Note ist französisch und die englische Äw
wort englisch abgefaßt.

Memorandum vom 25. Jnnuar 1902., durch

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niedcrländischen Gesandten in London dem engltt^
Ministcr des Aeusiern zugcstellt.

1. Jn der Meinung der Rcgierung Jhrer Majestät

Königin bilden die autzcrordentlichen Umstände, unter de»^

sich ein Tcil dcr Kriegführendcn in Siidafrika befindet - ,
die sie berhindern, sich mit dem anderen Teile direkt in

bindnng zu setzcn, einen der Grnnde der Verlängerung
Krieges, der ohne Unterbrechnng nnd ohne Begrenzung s»^
lvütct nnd so viel Elend verursacht.

2. Jn dcr That, cs sind autzerordentliche Umständc,

ocr Ä.yai, cs »no augeroroenrrrcye »miranoe, -
die cinc der kriegführenden Parteien vollständig eingeschloib.

nnd bon dcr nbrigen Welt getrennt ist und datz die Bertrc

dcr Bnren in Enropa jedes Verkchrs mit ihren die Trupp'

kommandiereirdcn Generalen beraubt sind, Diese Lage

anlatzt die Schwierigkeit, datz die Autoritätcn, welche sett»'!,.
dcr Bnrcn verhandcln sollten, in zwei Teile geteilt st^-,

jedes Mittcls, gemeinsam zü berateni, beraubt. Es

klar, datz die Burendelegierten in Europa nichts thun könw

weil sie nicht die Lage der Dinge in Äfrika kennen und

die unter Waffcn befindlichcn Bnren sich der Schritte cnthall^

mnssen, weil sic nicht auf dem Laufenden sind über die
dcr Dinge in Europa.

8, Autzerdem sind die Delegierten in Europa durch
Bcglaubigungsbriefc gebunden, die im März 1900 entlvvtt^
worden sind und die so eng an die Unabhängigkeit der RcPublU
bindcn, datz es ihnen nicht einmal gestattet wäre, die WiedL,
herstcllung dcs Status quo ante bellum anzunehmen, j,i
nicht die Differenzen, welche entstehen könnten, gleichze'''
geregelt würden.





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