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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (2. Februar 1902 - 28. Februar 1902)
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Weinheims um Versetzung von der 3. in die 2. Ortsklasse
des Wohuungsgeldtarifs einstimnüg für berechtigt er-
klärt hat. Es ist wohl anzunehmen, daß auch die übrigen
Petitioneu, die fast aus allen städten zu dieser Vorlage
eingereicht worden sind, eine ähuliche wohlwollende Be-
handluug in der Kommission erfahren haben und im Ple-
num noch erfahren werden. Zweifelhaft bleibt nur, was
die Regierunh, speziell der Herr Finanzminister zu dem
Petitionssturm sagen wird, der die ganze Wohnungsgeld-
vorlage über den Haufen zu werfen droht. So weit un-
fere Jnformationen reichen, ist die Regierung zu wei -
teren Konzessionen nicht geneigt, wsder
in d i e s e r, noch in der L e h r e r v o r l a g e.

Baycrn.

— Für die Oeffnuug der K aiserg r ä b e r
im Dome zu S P e y e r, bezw. die hiemit zusammen-
hängenden baulichen und wissenschaftlichen Maßnahmeu
bewilligte der Fiuanzausschusz dcr Abgeordnetenkamnier
die aeforderten 120 000 M.

Ans der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben dem
Postdirektor Straub in Bar i. E. die ErlaubniS zur Annahme
und zum Tragen des ihm vom Kaiser verltehenen Roten Adler-
Ordens vierter Klasse, sowie den nachgenamiten Postbeamten die
Erlaubnis zur Annahme und zum Tragcn der ihnen von dem
Kaiser verliehenen Auszeichnungen ertetlt und zwar: dem Post-
direktor Wasmcr in Bruchsal für den Roten Adler-Orden
vierter Klasse, dem Postverwalter Gletßlc in Malsch für den
Kronenorden vierter Klasse und dem Postschaffner Wilhslm Stulz
in Heidelberg für das Allgemeine Ehrenzetchen.

— Expeditionsassistent Johann Schilling in Mannheim
wurde nach Eberbach und ExpedttionsaMent Peter Woerlein
in Mannheim nach Lauda versetzt. Expeditionsassistent Einst
Löffler in Baden wurde zum BetrtebSalsitenten ernannt.

— Sicherem Vernehmen nach ist der Leainn der in diesem
Frühjahr statlfindenden I. juristischen Staatsprüfung
mif Montag den 3. Miirz festaesetzt.

Karlsruhe 14. Febr. Der Großherzog
empfing heute Vormittag deu Vize-Oberzeremouien-
meister Grafen von Berckheini und hierauf den Minister
Dr. Buchenberger zu längerem Vortrage. Gegen
42 llhr trafen der Erbprinz und die Erb-
prinzessin zu Leiningen aus Straßburg hier
ein. Der Besuch wurde am Bahnhof von dem Oberschloß-
hauptmann von Ofsenfandt-Berckholtz und der Hofdame
Freiin von Adelsheim empfangen. Jhre Durchlauchten
machten in Hofwagen verschiedene Besuche und kamen
gegen Illhr in das Großherzogliche Schloß, um dort
Wohnnng zu beziehen. Zur Großherzoglichen Frühstücks-
tafel erschienen die Prinzessin Wilheliü, Prinz Mar und
die Fürstin Sophie zur Lippe. Nachmittags 3 Uhr
empfingen der Großherzog und die Großherzogin den
Königlick^ Preußischen Gesandten von Eisendecher zur
Verabschiedung. Derselbe reist heute Abend nach Bremer-
haven zur Einschiffung mit dem Prinzen Heinrich von
Preußen, welchen er nach Amerika begleitet. Um halb 6
Ühr enipfing der Großherzog den Legationsrat von Buch
bei der Königlich Preußischeu Gesandtschaft in Stuttgart,
welcher währcnd der Abwesenheit des Gesandten von
Eisendecher die Geschäste der hiesigen Gesandtschast über-
nimmt. Um 6 llhr findet der zweite Vortrag des Ge-
heimen Hofrats Dr. Thode im Großherzoglichen Schlosse
statt, zu dem die gleichen Personen lvie zum gestrigen
Vortrag geladen find. Später hört der Großherzog den
Vortrag des Legationsrats Dr. Seyb.

Ausland.

England.

LoIIdon, 14. Febr. Jm llnterhaus hat
C r a u born e, im O b e r h a u s Lord L a n s d o w ne
das englisch-japanische Abkommen erläutert. Lord
Rosebery beglückwünschte im Oberhaus die Regie-
rung zu denr Abkommen. Die Stimmung im Parlament
ist dem Vertrag durchaus günstig. Jm llnterhaus führte
Cranborne n. A. aus: England wolle das gesamte
China dem Handel und i n d u st r i e l l e n
llnternehmung en geöffnet sehen. Der
Stellung Englands hafteten besondere Schwierigkeiten
an. llnter diesen Umständen habe die Regierung nicht
unrecht daran gethan, sondern sie sei auch verpflichtet
dazu gewesen, in jeder Weise für den Schutz dieser
Stellung in China zu sorgen. Das spezielle Jnteresse Ja-
Pans sei größtenteils von seiner geographischen Stellung
bedingt. Es sei mit England besonders für die Ausrecht-
erhaltung der llnverletzbarkeit Chinas interessiert. Es
unterliege keinem Zweifel, daß England für das vor-
liegende Abkominen die volle Billignng der amerika-
nischen Regierung habe. (Bcifall.) Englands Politik
im Osten sei nicht aggressiv; sie wünsche nur den Fort-
schritt. Beifall.)

Australien.

Melbourne, 13. Februar. Die meisten austra-
lischeu Blätter sprechen sich billigend über den englisch-
japanischen Vertrag aus, doch sagt der Sydneyer „Daily
Telegraph": Ein Volk, dessen Parlament mit erdrücken-
der Mehrheit Gesetze angenommeu habe, durch die die
Japaner von dem Aufenthalte in Australien ausge-
schlossen seien, dürfte sich vernünftigcrwcise fragen, ob
das Mutterland gut gethan habe, ein Bündnis mit den
Japanern einzugehen, und ob das Bündnis nicht die
Rasseneinheit des Landes bedrohe.

Aus Stadt und Land. M

Heidelberg, 15. Febriac

* Stiidtischer Boranschlag für 1902. Nach dem vom Stadt.
rat ausgearbciteten Voranschlag für 1902 soll der Uml agefutz
von 41 auf 43 Pfg. erhöht werden. Zur Not und wenn man
die Reserven aufbrauchen wollte, könnte man es noch einmal bei
dem bisherigen Umlagefuh belassen, aber es ist sicher eine solidere
Finanzpolitik, schon in diesem Jahre eine kleine Erhöhung der
Umlage eintreten zu laffen und die Reserven, statt sie auszuzehren,
zu erhalten und langsam wieder zu verstäiken. Den Vorbericht
des Stadtrats zu dem Voranschlag findet dcr Leser im heutigen
zweiten Blatt abgedruckt. Hier lassen wir von den zahlreichen
Bemerkungen, die dem Voranschlag beigegeben sind, diejent-
gen von allgemeinerem Interesse falaen:

Jm Hause Untere Neckarstraße Nr. 13 wurde das Erdge-
schotz der Firma Henkenhaf u. Ebert zur Benützung alZ Bau-
bureau für dcn nenen Saalbau eingeränmt. Jn den eberen
Stockwerken sind zwei Berufsfeuerwehrleutei nntergebracht,
welche zusammen 320 M. jährlich Mietzins bezahlen. Der
Ranm im Hinterhaus, der bisher als Wcrkstätte zu 00 M.

jährlich vermietet war, soll von Ostern an als Aufenthaltslokal
der städt. Steinaufsetzer verwender wcrden. Das Haus Unterc
Neckarstratze 15, in dem eine Wirtschaft betrieben wird, wurde
für 1. April 1901—07 nm jährlich 3500 M. an die Brauerei-
gescllschaft zum Engel hier verpachtet. — Das Haus Sandgatze
Nr. 14, der Marie Lütke, Wittwe, gehörig, wurde im August
vorigen Jahres mit Gcnehmignng des Gr. Oberschulrats für
den allgemeinen Volksschulpfründefond um 37 000 M. ange-
kanft, wclcher dasselbe der Stadt gegen eine jährliche Miete von
1480 M. (4 Prozent des Kaufprcises) und Uebernayme der
banlichen Unterhaltungskosten einstweilen übcrlassen hat. Es
wnrde dadnrch die Möglichkeit gewonnen, den geplanten Neu-
bau eincr Schuldienerwohnung an der Plöck znnächft zn nnter-
lasicn, indcm sowohl der Schnldiener für das Schulhans 1,
als anch jener für das Schulhaus 2 und der Badmcister für die
Schulbäder in dem Hause Sandgasse Nr. 14 untergebracht
werdcn können. Ferncr wurde durch den Abbruch dcs zu dem
Lülkeschcn Hanse gchörigen Seitenbaues eine wcsentliche Ver-
besserung des Grundrisses sowie der Luft- und Lichtverhältniffe
dcs ncucn Schulhauses 1 erreicht. Die Mictzinse aus dem
Hause Sandgasse Nr. 14 sind nur noch bis znm 1. April d. Is.
in das Budget eingestellt, da auf gcdachten Zeitpnnkt die dcr-
maligen Mietcr znm Teil selber gekündigt habcn, während den
nbrigen städtischerseits gekündigt wurde, damit die anderweite
Verwendung des Hanses demnächst hcrbcigeführt werden kann.

— Ein Reinertrag der Saalbaukasse kann in diescm Jahr
nicht cingestellt Iverdcn, weil dieselbe seit 1. September 1901
mit dcn 4prozentigen Zinsen des Kaufpreises bon 375 000 M.
belastet ist, wclchen der Staat für die auf diesen Zeitpunkt
in scin Eigentnm übergegangene Liegenschaft Grabengasse Nr. 3
an die Stadt bezahlt hat. Es stellen diese Zinsen mit zusammen
15 000 M. dcn Mictzins dar, den die Stadt dem Staate für
die bis zur Fertigstcllung des neuen Saalbaucs anf dcm Jubi-
länmsplatz stüdtischerseits noch erfolgende Weiterbenützung
dcs Anwesens Grabengasse Nr. 3 entrichtet. Jnfolgc dieser
Bclastung liefcrt die Saalbaukaffe 1902 nicht nur kein Rein-
crträgnis, sondcrn erfordert bielmehr noch einen Zuschutz von
4060 M. Auf der andcrn Seite sind aber auch die Zinsen
für das s. Zt. von der Stadt für die Erwerbnng der Liegenschaft
Grabcngasse Nr. 3 anfgewendete Kapital in Wegfall gekonimen,
mit dcncn seither dic Stadtkasse (nicht die Saalbaukasse) be-
lastet war. — Die Einnahmen aus Gebühren dcs Grundbucy-
amtcs werden nach dcn znr Zeit geltenden Gebührensätzen
dnrchschnittlich ctwa 3500 bis 4000 M. pro Monat betragen.
Es ist benbsichtigt, einen angemessenen Betrag der Gebühren-
eingänge dcm Reservefond des Grnndbuchamts zuzuweisen. —
Der wachsendc Geschäftsstand macht es erforderlich, dem Forst-
amt zur Bcwültigung der Kanzleigeschäfte cinen Knnzlei-
assistentcn bcizugeben, dcr eincn Gehalt von 1400 M. und
frcie Wohnung im ehemals v. Gayettc'schen Anwesen ecyälten
soll. Die Besetznng dcr Stclle ist für den Fall der Genehmigung
derselbcn auf l. April dicses Iahres in Aussicht genommen.

— Mit RUcksicht auf die Einschränkung der Möglichkeit der
Lagerung von Steincn anf dem linken Neckarufer, wie solche
dnrch dic Weitcrführung /des Neckarstadens herbeigeführt wor-
den ist, soll der Steinlagerplatz auf dem rechteii Neckaruser
vergröhert, befestigt und mit einer gepflasterten Zufahrt ver-
sehen werden. — Von Seitcn der evangel. Kirchengemeindc
Neucnheim wurde der Vorschlag gemacht, es möge die Stadi-
gcmeindc die um dic ncue Kirche vorgesehene gärtnerische An-
lagc, welche zngleich cine Zierde jener Gegend bilde, ihrerseits
ausführen, wogegen die Kirchengemeinde dicse Anlage dem
Pnbliknm zur Benutzung überlassen wolle. Der Stadtrar
glaubt, dah dieser Vorschlag, wclcher hicr ein ähnliches Ver-
hältnis schaffcn würde, wic solchcs hinsichtlich der llmgebung
der Peterskirche besteht, für die Allgemeinheit nur von Vorteil
ist, und empfiehlt deffcn Annahme. —- Die in den Anlagen der
Leopoldstratze znr Zeit noch boKiandenen alten hölzernen Ein-
friedignngcn sollen allmählich durch solche von Eisen auf Stein-
sockeln ersetzt werden. — Die Bluntschlistrahe zwischen Berg-
heimcr- nnd Eppelheimcrstrahe ist chie letzte der im östlichen
Teile des Berghcimer Baubezirks gelegenen Strahen, wclche
noch nicht hergestellt ist. Jm Hinblick auf die starke Beüaunng
welche hier Platz gegriffen, kann deren Fertigstellnng nicht mehr
verschoben werden. — Die Anbringung einer öffcntlichen Uhr
im Stadtteil Ncuenheim auf der neuen Kirche cntspricht eincm
längst empfnndenen Vcdürfnis. Dieselbe soll cbenso wie die
anderen Tnrmnhren elektrisch bedient werden. — Die frci-
willigen Leistungen, ivelche die' Stadtgemeinde dnrchi Ge-
währnng von Zuschüssen zum geschlichen Diensteinkommen der
Hanpt- und Unterlchrer an der hiesigen Volksschnle in Gemäh-
hcit dcs Beschlusses des Bürgerausschuffes vom 7. Angnst 1891
übernommen hat, bclaufen sich dermalen auf rund 40 000 M.
jährlich. — Behufs Bestrcitung des Aufwands für Errichtung
ciner sogcn. Säuglingsstation bei der Luisenheilanstalt, wo-
durch die Aufnahme armer erkrankter Kinder von nnter cinem
Jahr erinöglicht wird, insbesondere zur Anstellung einer bc-
sonderen Wärtcrin hiefür, soll ein besonderer Zuschuh in Höhe
von 800 Mk. geleistet werden. — Jnfolge der Ausdehnnng des
städtischen Straßennetzes fällt die Anschaffuilg eines weiteren Gieß-
wagens nötig. — Es standen von dem 1901er Anlehen anf 1.
Jannar 1902 noch 1490000 Mk. zur Verfngnng. Davon sollen
700000 Mk. der Heidelberger Straßen-und Bergbahn-Gesellschaft
als Darlehen zu 4 Prozent gegeben werden, während 790 000 Mk.
für die anderen, znr Zeit im Lanfe befindlichen größeren Unter-
nehmungen der Stadt Verwendung finden werden. Da letzt-
erwühnte Summe erst allmählich zur Abhebnng gelangen wird,
sind ans ihr noch die 3Vz Prozent betragenden Bankzinsen fiir
Vs Jahr eingestellt. — Es wird angenommen, daß die 700 000
Mk., welche die Heidelbergcr Straßen- mid Bergbahn.Gesellschaft
als Darlehen erhalten soll, etwa Mitte dieses Jahres znr Er-
hebung nnd daher von dort an znr Verzinsung mit 4 Prozent
gelangen werden. Bis dahin werden sie Bankzinsen von 3",
Prozent tragen. — An der Dividende nnd Snperdividende der
Straßen- und Bergbahn pro 1901 ist im Anfang dieses Jahres
anf Rechnnng des letzten Jahres an die Stadtkasse abschläglich
der Betrag von 45000 Mk. bezahlt worden. Es ist daranf zu
rechnen, daß die Stadt demnächst noch weitere 10000 Mk. als
Restbetrag der Snperdividende pro 1901 erhalten wird. — Der
Kaufpreis fnr den Banplatz für die neue Univ.-Bibliothek, welcher
nach Abzug des von der Stadt für einen Teil des Faller'schen
Anwesens, Plöck Nr. 109, an den Fiskus zn bezahlenden
Kanfpreises sich auf 323600 Mark beläuft, ist auf
1. Mch d. Js. fällig, soll aber nach einer zwischen Staat und
Stadt getroffenen Vereinbarung zunächst im Ansstand belassen
werden. Der Staat verzinst genannte Summe vom 1. Mai d. Js,
an mit 4 Prozent. Bis znm 31. Dezember 1902 ergiebt dies
einen Betrag von 8630 Mk.

o. Ausstellung im Knnstverein. Moraen wird eine 'sthr
intereffante Ausstellung im Kunstverein eröffnet, sie wird stcher
nickt verfehlen, große Anziehungskraft auszuüben. Wer hat hier
nicht den stets für seine Kunst thätigen vor kurzem verstoibenen
Prof. Max Wolf gekanntl Uncrmüdlich machte er in Wald
und Feld seine Studien, unermüdiich reihte er Bild an Bild,
aber nur sehi wcnigen intimen Freunden war es zu seinen Leb»
zeiten vergönnt, den Reichtum seiner Schätze schanen zu dürfen.
Jetzt ist es dem Kunstverein. deffen 1. Vorstand Herr Prof.
Wolf durch 16 Jahre war, vergönnt, eine große Sonder-Ausstellung
von über 300 Oelgemälden, Oelstudien, Skizzen und
Zeichnungen des Heimgegangenen zu eröffnen, wodurch man
einen Einblick in das eigentliche Seelenleben des Verstorbenen erhält.
Nicht allein die künstlerische Wahrhett in allen landschaftlichen
Gemälden und Zeichnungen zieht an, sondern ebenso sehr der
köstliche Hnmor, der uns bei aller strengen Korrektheit der Zeich-
nung aus seinen Porträtskizzrn entgegentritt. Bei der Spannung,
mit der allgemein einer AuSstellung der Werke Wolfs entgegen-

geschen wi:d, ist j-des weitcre Wort d:r Aufmunterunz zum
such der Kunstausstellung überfiüsffg.

5 Winterspaziergang. Wir wollen nicht verfehlen, dck
Freunde eines Winterspaziergangs darauf aufmerksam zu macheü-
daß derOdenwaldktnb morgen Sonntag eine FußtoUs
von hier nach Waldmichelbach macht. Dcr Abgang erfE
8'^ von dem nördlichen Ende der alten Brücke aus.

O Kaiser-Panorama. Die hochinteressanten Aufnahmeü
ans dem Burenkrieg, welche uns Gefechtsscenen u. s. w. in natur-
getreuer Wiedergabe vor Augen führen, bleibcn aus vielseitiged
Wunsch noch bis einschließlich Mittwoch ansgestellt. Eine Wieder-
holung dicser Serie, die selbst mllitärische Kreise in SpannuNö
versetzt, findet anf keinen Fall statt.

X I» der freireligtösen Gemeinde findet morgen SonntaL
abends 6 Uhr im Prüfungssaale des Schnlhanses in der Plö»
ein Vortrag statt. Herr Prediger Schneider wird über das Thelli?
sprechen: Die größte Sünde. Der Zutritt ist für Jedermann fteu

* Vorträge des Jcsnitenpaters Liese. Es bestätigt sich, daß
ein Jesuit, der Pater Liese, hier im Saalbau demnächst Vorträge
halten wird. Nach einer Ankündigung im „Pfälzer Bote" be-
ginnen die Vorträge jeweils abends 8 Uhr. Der Pater wift
sprecheni Dienstag, den 18. Februar über Gottessysteme; Mitt-
woch, den 19. über Unsterblichkeit der Seele; Donnerstag, dell
20. über Religion; Samstag, den 22. über Gottheit Christft
Sonntag, den 23. über Die Kirche Christi. Der Sperrsitz M
einen Vortrag kostet 60 Pfg., die anderen Plätze nur 20 Pfg. ,

§ Die feindlichen Brüder. Gestern Nachmiliag gerieicn d>e
Gebrüder Hermann und Friedrich Rolhacker. erste ec Siudel»,
letzterer Kaufmann, in ihrer Wohnung tGüterbahnhofüraße 1d)
über Vermögensangelegenheiten in einen hefligen Wortwechftl-
Jm Veelaufe desselben gr>ff Fiiedrich Rothacker zum Nevolver
ui d geb zwei Schllffe auf seinen Bruder Hermann ab, wovo»
der eine dem Letztgenannten in Kcn Mund ging und eine schwere
j doch nicht lebensgefährliche Verletzung bewirkie. Die K'E
kornte im Laufe dcs Nachmittags durch die Aerzte des aka»
demischen Krankenhauses entfcrnr werden. Der heißblütige
Revolverschütze wurde verhaftet.

— Polizeibericht. Ein Jnstrumentenmacher und ein Hausierek
wurden wegen Körperletzung, 5 Personen wegen Bettelns Ulld
zwei wegen fortgesetzter Ruhestörung verhaftet.

Eberbach, 14. Febr. (Eis g e w i n n ung.) Gefiern wurde
aus dem badischeu wie aus dem hisnschenOdenwald Eis eingeführt-
Auch im hiesigen Hafen konnte Eis gemacht werden, dageaell
w gen hohem Wasserstande in den Neckarvorländein ntcht. Dek
Preis des Eises tst ein hoher.

f Mannheim. 14. Febr. (Volksküche.) Zn welch wobl'
thättger und gemeinnützig wirkender Einrichtung sich die Mann-
heimcr Volksküche heransgebildet hat, geht aus folgenden ZifferN
hervor: Jn der Volksküche wurden im Jahre 1901 abgegedeN
74 637 Stück Brödchen, 72 045 Tassen Kaffee, Kakao und Milid-
12 227 Portionen gewöhnliche Suppen, 5790 Portionen Krankell'
Suppen, 14305 Poitionen Gemüse und Fleisch ä 25 Pf., 8514»
Portionen Suppe, Gemüse und Fletsch L 20 Pf. nnd 87339
Portionen Suppe, Gemüse und iiileisch L 30 Pf. Jm Auftrag^
dcr städtischen Armenkommisston wurden für hiesige Arme gekochU
b89369 Portionen gewöhnliche Suppen, 3207 Portionen Krankell'
iuppen- Feiner wurden seitens der hiefigen Volksküche an hiesig^
Uubemittelle abgegeben und zwar gratis: 3087 großs Portionell
Suvpe, Gcmüie und Fleisch.

L47. Karlsruhe. 14. Febr. (Erschossen aufgefunderO
wurde gestern Abend im Abtriit des städl. Vierordtbades ew
Lb'/s Jahre alter hiesiger junger Mann. Derselve hatte sich
dem betr. Abtritt, der zur Zeit wenig benutzt wird, eingeschlosftn
und dürfte dte That schon vor zwei oder drei Tagen begange»
daben.

Lstl. Karlsruhe, 14. Febr. (Die dieSjährige Landes'
versammlung des Vereins für Bienenzucht) ln
Baden, verbunden mit einer Ausstellung und einer Lotterie wir»
Anfangs September in Schwetzingen abgehalten werden.

8.17. Baden Baden, 14. Febr. (Die Beratung de"
Voranschlags) für das Johr 1902 wurde in der vorgestrtgeß
Sitzung des Stadtrates beendigt und die Umlage in gleiche'
HShe wie im Vorjahre (50 Pfg.) festgesetzt.

Aus Vaden. Auf die zur Submission ausgeschriebene Waffet'
lcitung in Grüningen wurden ganz bedeutendc Abgebote M
macht (durchschnittlich 25 pCI). Die auf ca. 46 000 Mk. verall'
schlagte Leitung wird kaum auf 33000 Mk. kommen. Dte Firow
Benckiser in Pforzhetm hat alle Acbeiten übernornmcn, — 3»
Ottenhöfen gab in der Nacht zmn 14, ds. der Taglöhner
Bernhard Winkler mit einem Revoloer auf seine Frau mehrere
Schüsse ab. Die Frau konnte, obwohl schwervcrletzt, noch l»
das Nachbarhaus flüchten, wo sie ohnmächtig zusammenbraÄ-
Winkler war schon einmal in der Jllenau wegen Geistesgeftöcr'
heil und nimmt man an, daß die Thal in geistiger UmnachtullS
gescheben ist. Der Zustand der Frau ist nicht hofsnungsloS.

— Mit den Worten: „Adje, Frau, du wirst mich ntcht ineh'
sehen und meine Adresse wirst du auch nicht erfahren", entferll»
sich dieser Tage in Ulm (Amt Bühl) ein Mann vou zuhauft'
Der Aufenthalt des Mannes ist laut „Mittelbad. Nachr." no«
nicht bekannt. — Unter den Bewohnern von NiederwtndeN
(Amt Waldkirch) herrscht seit einigen Tagen eine große Am'
regung. Seit Montag ist nämlich der ledige Metzger Matthia;
Hämmerle verschwunden. Man sieht lt. „BreiSg Ztg."
großer Spannung der Lösung des Rätsels entgegen. — 3^
Malterdingen brach am 13, ds. nachtS in dem WohnhaU°
deS Straßenwaris F. Schmidt ein Brand aus, dem tn kurze'
Zeit der Dachstuhl und dann die Wohnräume zum Opfer fielell-
Das Feuer ist wahrscheinlich durch ein schadhafteS Kamin odes
durch den alten Backofen entstanden. Der Mann ist unversichek"

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2u lioksru.

VerlaK äer keiüelberKer LeltuaK'

Kleiue Zeiluug.

— Aus der Pfalz, 12. Februar. Der China-M^
willige Ludwig Freihof aus Queichheim bei LandftA

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der wegen militärischen Äusruhrs zum Tode verurte^
wurde, hat seinen Eltern in einem Briefe mitgeteilt, ddv
 
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