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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 (2. Februar 1902 - 28. Februar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0393

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Belagerung irgendwelche Rolle gespielt hat, nach Hause
mitzubringen. Am meisten seufzen die armen Hotel- und
Eisenbahnbediensteten, die nnter den Körben und Kisten,
die mit geplatzten und ungeplatzten Bomben oder sonstigen
Sprengstücken, Gewehren, Steinen, Holzplanken und vielen
anderen „Reliqucn" gefüllt sind, schier zusammenzubrechen
drohen/ Jn jedem Laden LadysmiihZ liegen Granatsplitter
und Metallstücke, die von „Long Toms," Haubitzen. Crcusots,
„Pom-Poms" u. a. herstammcn oder herstammen sollen,
zum Verkaufe aus. Auch sind fast allüberall Photographien
von Ladysmith „vor der Belagernng," „nach dec Belagerung,"
sowie BildN'sse von englischen Hecrführern, bckanntercn
Burenkommandantcn und Gefcchtsdarstellungen, in denen der
„tapfere Tommy dic anstürmenden Burcn mit aufgepflanztem
Bojonctt furchilos in rcspektroller Entfernung hält, in reicher
Auswahl crhältlich.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 28. Februnr.

Bortrng Assoltcr. Jin K a u f m ä n n i s ch e n Ve r -
ciu hielt vorgestern Abend Professor Dr. Affolter einen
Vorrrag iiber „Die Ucberleitung der ehelichen Güterstände
in Badcn in das nciie Rccht". Bci der ohnehin schwierigcn
Mcrteric dcs Giitcrrcchts inus; cs doppelt bcgriitzt werdcn, datz
dic scir dcm Jnkraftrcten dcs Bürgcrlichcn Gesetzbuches für die
Lebcnden dualistisch gestalicten Verhältnisse dcs ehelichen Güter-
rcchrs dnrch Hcrrn Professor Affolter einc gemeinfatzliche
Darstellnng crhicltcn. Wic die Rechtsordiinngcn der cinzelnen
Vollcr sich nicist schroff gcgcnüberstehen, sondern durch das
internaiionalc Recht in Bezichnng gescht wcrden, so tvcrden
die Verhälrnisse der innerhalb eincs Landes sich zeitlich folgcn-
dcn Rcchtsordiiiingen durch dns intertemporale Recht georsnet.
Die Grundsätzc des intcrnattonalcn wic dcs intertemporale»
Rcchts sind im Einführnngsgesctz Znni Bürgcrlichcn Gesehbuch
enthaltcn. Die Ailsschlnbklailseln lassen niir das neue Recht
künftig geltcn, die Gcwährnngsklauseln dagcgen lasscn dic Bc-
urtcilnng alter Rechtsvcrhältnisse Iveiter nach altcm Recht
zu. Fiir den ehclichen Glltcrstand giebt Paragraph 200 dic
Gewährungsklansel, so daß die vor 1900 geschlossenen Ehen
nach dcm altcn Güterrecht dcs badischcn Landrcchts zu beurtcilcn
sind. Bon dcr Möglichkeit, landcsgesctzlich die Güterrechtsver-
hältnisse dcs Bürgerlichcn Gcsehbuchcs ciiizuführcn, hat Badcn
nebcn drci andcrcn Bnndcsstaaten kcinen Gcbrauch gcmacht;
nur Paragraph 1485, wonach gewisse Abweichnngen vom
jctzigcn Gütcrrecht ins Gütcrrcchtsrcgistcr eingetragcn werdcn
mirssen. soll vom 1. Januar 1905 gclten. Tas wird fiir die
meisten vor 1900 gcschlossenen Ehen zutreffend iind namentlich
sür Kaufleiitc nörig scin, dic ja am meisten mit Drittcn in
Bcrührimg kommcn. Andcrnfalls habcn nänilich dic ab-
weichendcn Bcftinimnngcn anch dcs altcn Rcchts gcgcn Drittc
teine Kraft. Dic im badischcn Landrecht das Rccht dcr über-
lebenden Ehcgatten ungunstigcr als nach Bürgerlichein Gesctzbuch
regelnden Rechtssütze (745 a nnd 1535 a u. s. w.) sind aiifgehoben
wordcn. so datz in dicscr Hinsicht Büi'gcrlichcs Gcsctzbuch gilt.
Abänderuiigcii alter Güterrcchtsverbältnisse köiilieil jedoch
dcn Bcstimmiiiigeii dcs Bürgcrlichcn Gesctzbuchcs konform vor-
genommen werden. (Art. 200, Abs. 2.) Dcr Bersuch der
badischen Rcgicrung, hiernach dic Gütcrständc allcin dem neuen
Rccht zn imtcrwcrfcn, indcm sic zu frciwilligcr Schlietziing
neucr Ehevcrträge auffordert, ist mitzlungeu. Da mau uicht
willig war, so will die Regierung jetzt Zwang anwenden und
durch cin Öicsctz, dcsscn Entwurf schon vorlicgt, bon 1903 an
nun das Bürgcrliche Gesctzbuch geltcn lasscn, anch in Bczng
auf alrc Ehcn. Es ist dics Vorgchcn abcr nach Ansicht dcs
Vortrageuden iu mchr als ciuer Hinsicht nicht ganz cinwaud-
frei. Jn Württemberg wurdc im 16. Jahrhundert Aehn-
liches versucht; dic Regierimg mntzte aber schlietzlich ihren
Plau infolge des Widerstandes dcs Stände aufgcben. Die
alte badischc Vormundsclmft dcs Ehcmanncs übcr dic Ehc-
fran allerdings köunte ohne Bedenkeu sofort dem B.G.B. ent-
sprcchcnd anfgchoben wcrdcn; cs ist also dcm Vorhabcn dcr
Regicrung tcilwcisc znznftimmcn, dnmit dic Kuriosität vcr
schwindet, datz es rechtlich zwci Artcn bon Ehefraiien giekst,
mündige »nd bevormuiidctc. Mit dcm Rcst dcr Vorlage solgt
man allerdings dem Beispicl der meisten anderen Bunbesstaaten,
so daß man schließlich darin einen aenügciiden Rcchtfertlguiigs-
grund crblickcn kaun. Auf rechtshängige Sachen soll das Gesetz
nach dcr badischen Vorlage keinen Einflutz habcn, so datz wir
nicht das Nechtsgefühl verlctzende Urteile z» crwarten habeu, wie
sie bis setzt in andcren Buiidesstaateii vorgekommeu siud. Der
Terniin von 1903 crschcint ctwas nahc gcrückt. 1905 ivürde
auch genügcn; nntcrdcssen ivürdcn viclc Ehcn Ivohl noch
durch Vertrag geregelt wcrden, so datz die Ueberleitung
nicht so schroff wirken würde. — Der Vorsitzende dcs kaiifmäiiuichm
Vereins, Herr Karl Ueberle, svrach dem Redner für seinen
gcdiegcren belchrenden Vortrag, der von der Versammlung sehr
bcifällig aufgenommm wurde, den Dank des Vereins aus.

s Gesangswettstrcit., Wie bcrcits friihcr gcmcldct, vcran-
sialtct dcr Gcsangvercin Sängcrbund St. Fohann am Pfingst-

afritanischcil Küste bringen sollte. Es sei ihm zwar gelungen,

zu enrkommcn, aber die ausgestandencn Leiden und die Schreck-
nisse einer surchtbaren Sturnmacht hätten ihn irrsinnig gemacht.
Wie cs dann kam, datz dic Firma, obgleich niemand ihre Lage
für so verzweifelt hiclt, zu Grunde ging, wutzte man mir nicht
zu sagen.

Was nun mich angeht, so habe ich über die Schicksale dic-
ses Francois Dessoudres seit seiner Ankunft in Madrid ganz
anderc Vermutungen als seine Landsleute, die freilich von
jenen Vorgängen, auf die sich meine Anschauung stützt, keino
Kenninis haben. Selbstverständlich äutzerte ich darüber nichts.
Auch Sie werden mcine Ansichten erst würdigen können, wenn
Sie gelesen haben, was ich in dem spanischen Kloster erfahren
habe.

Tas Klostcr Unserer lieben Frau von Punta Marroqui
licgr auf dcr Landzunge, bon der es den Ramen trägt, mit
einem weiten Ausblick anf die Stratze von Gibraktar und dle
Küste von Ntarokko gegcnüber. Die Lage würdc von unver-
gleichlicher Schönheit sein, wenn die europäische Küste ein wenig
anziehcnder wäre. Sie ist teils sandig, teils unfruchtbarer
Fels; für ihre tote Einöde cntschädigt freilich der Blick auf
das wunderherrliche Blau des Meeres, das stets von ein- und
aussegelndcn Schiffen belcbt ist. Die guten Nonnen haben sich
den Flcck Landes, der ihnen gehört, recht wohnlich eingerichtet,
rmd ihr^Tarten, der reich an Orangcnbäumen und immer-
grüneii^Sträiichcril ist, gewährt Schutz sowohl gegen die glüh-
endcn Sonnenstcahlen wie gegen die rauhen Seewinde.

Es ivar nicht lcicht, zur Aebttssin zu gelangen. Ansänglich
wnrde mein Gesnch, von der alten Dame empfangen zu wer-
den, rundwcg abgcschlagen. Meine doppelte Eigenschaft als
Protestant und als Mann war gleich gefährlich für die Recht-
gläubigkeit wie sür die Tugend der weiblichen Klosterinsassen.
Es bedurfte grotzer Geduld, vieler Ueberredimgskünste nnd
auch gröberer materieller Mittel,, um zum Ziele zu gelangen.
Hoffentlich wird meine Liebenswürdigkeit gegen die nralte
Pförtncrin und deren erfolgreiche Bcstechung mir im himm-
lischen Schuldbuche nicht allzuhoch angerechnet werden.

Endlich wnrde ich also doch cmpfangen, wenn auch mit
unnahbarer Kälte.

fcste dicscs Jahres einen Sängerwettstreit, dcr rcchl intcr-
essant zu werden verspricht. Die Betciligimg seitens der kon-
kurrierendcn Vereine ist einc recht rcge, cs haben sich ca 40
Vercine aus Nah nnd Fcrn gcmcldct, iinter ihncn befinden
sich Vereine aus Wiesbaden, Pforzheim, Trier, Metz, Krenz-
nach, Birkcnfeld, Merzig, Saargcmünd, Lindau, Saarunion,
Deiitsch-Oth usw. Die Vorarbeiten zur Durchführnng dicscs
für den festgcbcnden Verein äußerst rühmcnswcrten Unternch-
mcns schreitcn rüstig voran nnd wird keine Mühe geschent, das
Fcst zu cincm äutzerst glanzvollen zu gcstaltcn. Ans dcm vor-
läiisigcn Fcstprogramm hcbcn wir Folgendes hervor: Am Oster-
sonntag findct einc Dclegiertcnversammlung im Vcrcinslotalc,
Konzerthaus Tannhäuser zu St. Johann, statt. Am Pfingst-
Sonnabcnd grotzcr Kommcrs, an welchem dic bcreits aiilvcscndcn
answärtigen Vcreine teilnchmen und zu dcm das Ehrenkoniitcc,
dic Stadtvcrtretiiligcn nnd sämtlichc Vcreinc nnd Korporationen
uiiscrer Städte cingeladcn werden. Am crstcn Pfingstfcicrtag
findct das eigentlickn: Prcislingcn in mchcrercn Sälcn, darauf
cin Fcstzug dnrch dic Städtc St. Johann imd Saarbrücken
nnd hicran anschlictzcnd Prcisverkündlginig imd cin Volksfcst
im St. Johaimer Volksgartcn statt. Am zweiten Fciertag Vor-
mittag Ehrcnpreissingcn, daranf gemeinschaftlichcr dlusfliig
mit Mnsik nach den Schkachtfcldcrn und nach crfolgtcr Rück-
kchr Fortsetzung dcs Festcs im Volksgartcn.

14. <'. Karlsruhe, 26. Fcbr. (D i e ncue Hcil - u n d
P f! e g e a n st a l t für d e n Seekreis) soll bekanntlich
in dcr Nähc dcr Reichenau errichtet werden. Das fragliche
Gcländc gehört hanptsächlich zur Gcmarkung Reichenau und
Ivird von dcn Jnselbewohncrn zur Pflanzilng von Futter-
mitteln uiid Streu benützt. Die Gcmeinde Reichcnau Verlicrt
dadnrch von ihrem weliigen Grundbesitz eincn beträchtlichen
Tcil ihrer zum Landwii'tschaftsbctricb erforderlichcii Fclder n,.o
mntz daher cntsprcchend bezählt wcrdcii, imd zwar wic man hört
dcn Morgcn mit 1300—1600 M., obwohl es nur Oedung
bczw. slimpfige Wiesen sind. Wie nötig die Bewohner dcr
Neichciiau selbst diese wenig erträglichcn Felder brauchen, gehi
auS dcr Thatsache hervor, datz den dortigcn Grundbcsitzern iier-
sprochcn wcrdcn mutzte. nach Verkauf ihrcs Eigentums ihnen
dasselbc anf cinige Zeit pachiweise weiter zu überlassen. Nach
dem „Seeboten" bcdcutet diese Geländeerwerbung cinc Ent-
zichnng des nnbediügt nötigen Grundbesihes oder cin langsamcr
wirtschastlichsr Ruin dcr Jllselbewahiier, selbst wemi, wie
vorgcschlagen, cine. aiisgerodcte und nrbar gemachte Waldparzelle
als Pachtgeländc zur Verfügung gestellt würdc. Die Lagc
dcs Bauplatzes ist taum schön zu nennen und dürftc nnr
imvollstündig den Anforderungen entsprechen. Gegcn Norden
ift Wald, gegen Süden und Westen die Bahn in der baumlosen
sumpsigcn Nicderimg gegen dcn Rhein und den Gnadensce.
Jm Osten unferiie von Wollmatingen, der zukLnftige Fabrikort
vun Konskanz, das hcute schon verschicdcnc grötzerc Fabrikcn
hat. Im Sonimer nun ist das ganze Gelände südlich der Bähn
meistens überschwemmt und bildet einen Sumpf, dessen auf-
steigende Dünste, Mückenschwärmc nsw. den Ausenthalt iinan-
gcnchm machen; im Frühjähr und Herbst herrscht häufig starkcr
Ncbel. Ferner würde eine für die Anstalt ganz neu zn er-
stellcnde Wasserversorgung grotze Kosten verursachen. Wenn
dicse Schilderiing dcs „Sceboten" zutrifft, dmin dcrrf man mit
Fug und Recht fragen: hat man wirklich im ganzcn Seckreis
kcincn bcssercn Platz ausfindig machen können?

140. Kehl, 26. Februar. (B a h n p r o j e k t.) Die Gemcin-
dcn dcs Hanauerlandes wollcn nun ernstlich an das Projekt
cincr Vollbahn Rastatt-Kehl herantreten. Am Sonntag fand
ans diesem Anlasse in Stallhofen eine Bcsprechung statt, in
wclcher sämtlichc Bürgcrmeistcr dcr intcressiertcn Gemciiiden
tcilnahmen. Dcn Vorsitz führtc Bürgermcister Schäfer aus

ting. Sämtlichc Gcmcindcvcl'trctcr crklärten, datz dic be-

ireffcnden Gcmeindcn bereit seien, Gelände abzutrcten. Es
wurde bcschlosscn, ein erwcitcrtes Komitee zu bilden, um.die
Sachc cinmal in Flutz zu bringen. Zum Vorstand dcs Komi-
tees wurde Kreisrat Lorcnz aus Stollhofcn gcwählt. Dicscr
klcincn Vorbesprechung soll am kommeiiden Sonntag eine
grötzerc Versammlung im Gasthaus zur „Blume" in Lichtenau
folgcn, auf der zunächst Fühlung mit dcn Gcmeindcn zwischcn
Kehl imd Lichtenau, sowie mit Rastatt hergestcllt werdcn soll.

14X. Frciburg, 26. Febrnar. (Von der Universi-
t ä t.) Eine von dcr Bildgctkoinmission der Zmeiten Kammcr er-
hobenc genauere Darstclliing des Vermögcns der Universität
nach dem Standc vom 1. Januar 1001 nnd der eigenen Ein-
nahincn ergiebt: Der Wert der dem Staate gehörigcn Ge-
bäude, welche Universitätszwccken dieneii (nach dcm Brand-
vcrsichcriinganschlage) 1 237 800 Mark; das Stiftungsver-
mögcn der Universität, bestehend aus Gebäuden, Grundstücken,
Gcfällbcrcchtigmigcn lim Stcncraiischlag) inid Aktivtäpitalien
znsammcn: 2 185 128,39 Mark. Von dicsen Verniögensbestand-
kcilcn ist rentiercndcs Stiftiiilgsvcrmögcn 1 276 528,39 Mark,
dcsscn Eiiinähmen rund 42 740 Mark betragcn.

X Patentbericht für Bade« vow 25. Februar 1902. mit-
geteilt vow Fnternationalen Batentbureau E. Kleper in
Karlsruhe lBaden). KriegSstiatze 77. lNuskünite ohne Recherchen
werden den Bbonnenten dieser Zeituna kostenfrek crteilt.
Die Ziffern vor den betreffenden Nummern bereichnen die Klasse.
Patentanmeldunaen: 46». H. 25 20-t. Verbrennunas-
kraftmaschine. Friedrich August Haselmander. Rostatt. 1t. Jan 1901.
85 s. G. 15 761. Selbstlhöiiger Kippspüler fiir Kinäle u. dgl.
Geigcrsche Fabrik iür Stratzen- und Haus-Entwässerungsartikel,
G. m b. H.. Karlsrube i. B 4 Zuni 190l. Patentertei-

lungen: 776 130046 Spielkartcn-Behälter. Peter
Manrheim-Neckarau. 1l. Juni 1901. 83» 129 908. AlS S«E
uhr ausgeführte Nachtuhr, Uhrenfabrik Villingen, Akt.«K0j
Villingen, Schwarzwald. 20. August 1901. «S a 129 986 Do
richtung zum Mdichten von Lecks an PontonS. Hermann Saroo-
Mannheim. S. 8, 29. 1. Novewber 1900. 85o. 1300ö'

Wasserretnigungsanlage H. C. H. Schlichter, Singen a. Bodem
8 Juni 1901. Gebrauchs muster-Etntragungen: vl-
168 730. Turchbohrter Stiel für den »intritt deS SpülwaM
bei Flaschenceinigungsbürsten. Frau Julie Hebel. MannhO"'
X. 3. 9. 4. Januar 1902. 3t k. 168 789. Durch Druck wit

Fuße avf den Hebcl sich öff-ienver und durch Wcgzieben -,z
Fußes sich wieder schließender outomatisber Svucknapf. Lovzj

Ferell. Pforzheim- 30. Dezember 1901. 34 i. 168 872. SitzUA
(Stuhl oder Bank) mit nach vorn schräg oder wagrecht »elstA
barem Sitz. E. Schlotterer. Freiburg i. B., ErwinstraEX
16 Januar 1902. 34 s. 168 744. Winkelig gebogener,
förmtger Durchkrsvfuiig veriehener Aushängebügel mit StE,
deckel an Möbeln- C. Gladttz, Oos, Baden. 17. Januar
S4d 169 009 Düten bzw. Beutel auS Pergamyn, ilNÜ
Pergoment oder farbigem Naturpavier, welche« mst beliebiw
Broncedessins versehen und geprägt ist. Rheinische Pap^'
wan ifaktur Hermann Krebs, Mannbeim. 19. Dezember 1901-

Berantwortlich für oen redakttonellen Teil K. tRoatua, sür

_Jnseratenteil Th. Berkeubukch. bride in Heidelbera.

vsdorall ru babva

unsntdsbrllvbs lkadn-Lrems

srLLIt Lis 2LK.2S rsiL, vsigs vvL zssvvl.

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lch

Die Aebtissin forderte mich auf, meiue Wünsche möglichst

kurz uud präzise zu fcrssen, und ich beeilte mich, ihr Wohlwollen
durch Eiugehcn auf ihren Wunsch zu crwerben. „Jch möchte",
sagte ich, „von Jhueu nur erfahren, was Sie über den Verbleib
ihrer Nichte, der Frau Juauita Williams fleborncii Azuaga
wisseu,"

„Darüber weiß ich uichts", antwortete sie ablehneud und
machte Miene, aufzustehen und mich hinaus zu komplimentieren.

Jch erklärie mich näher: der lctztc Verbleib dcr Frau Jua-
nita sei mir bekaunt, es licge mir aber daran, soweit es dtzr
Aebtissin möglich sei, von ihr zu erfahren, was der letzten
schrecklichen Katastrophe vorangegangen sei.

„Schreckliche Katastrophe?" fragte sie, aufmerksam gcwor-
den, „Davon weitz ich ja nichts, Bitte, erzählen Sie mir da-
vou,"

Nuu war an mir die Reihe, den Uunahbaren zu spielen.
„Das ist eiu Familieugeheimuis", sagte ich, „das ich nicht ohue
Wcitercs preisgeben darf,"

„Jch gehöre zur Familie", antwortete sie.

„Gewitz." Jch verbeugte mich, „Jch biu auch gern bereit,
Jhnen mitzuteilen, was ich weiß, wenn Sie dagcgen dem
Zweigc der Familie, den ich vertrete, dasjenige nicht voreut-
halteu wolleu, was Sie wisseu,"

„Darüber werde ich mit mir zu Rate gehen", versehte sie
ausweichend, „Jch werde Jhnen Bescheid zukommen lassen!"

„Wie Sie wollen", sagte ich ärgerlich und staud auf, um
mich zum Fortgehen zu rüsten, Da siegte aber doch die Neu-
gier, Die Aebtissin rief mich noch einmal zurück,

„Bleiben Sie nur, Senhor. Es ist besser, wir erlcdigen
die Sache gleich heute, damit Sie nicht wieder zu kommen
braucheu, Es ist aus vielen G.ründen nicht erwünscht, daß in
diesem Kloster allzu oft Männerbesuch gesehen werde,"

Niemand war froher als ich.

„Was also wollen Sie wissen?" fragte sie mich, als wir
Bcide wieder saßen,

„Das ist rasch gesagt", erwiderte ich, „Jm Jahre 1839
verlietz Herr Williams seine Familie, um auswärts sein Glück
zu suchen, Jm Jahre 1849 ist die Kertastrophe eingetreten,
die ich vorhin erwähnte. Was in der Zwischenzeit auS Jua-

nita Williams geworden ist, weiß niemand, Nur bei „s
latzt sich wenigstens die eine oder die audere Einzelheit
dieser Zeit ersahren, Und das ist es, was ich von Jhnen tvu'

möchte."

„Was ist deun aus Williams geworden?" fragte die

F

„Lebt er noch?

Dame neugierig,

„Er lebt uoch,"

„Desto besser", sagte die Mebtissiu, und ihre schwa^^

Augeu funkelten vor Verguügeu, „Das ist der würdige ^

uor ^erguugen, „Lias yr oer wurorge
gang eiuer Ehc, die den Vater mit dcm Sohne uud die
mit den ihrigen entzweit hat, weil jede der beiden Pavtl

an der Religion der andern Änstotz uahm." ^

Jch schwieg und die alte Frau erzählte weiter: „Jrn IAxtz
1839 besuchte uns Juanita und teilte uns mit, sie sollte
dem Wuusche ibres Manues zu eiuem iu v-i- v->„I-sziien St

dem Wuusche ihres Mannes zu eiuem in der deutscheu
Hamburg wohnenden Jugendfreunde gehen, bis er zurückkE^
würde, Sie hatte dazu keine große Lust und wir
schwesteru thaten ein Uebriges, um ihr den Gedanken
reden, -K

Juanrta machte einige Jahre später erne Reise nach
mrt rhrem Vater und kehrte rn unser Kloster nicht tvrev
zurück,"

„Wann war das?"

„Das mutz 1842 gewesen sein,"

„Das könnte stimmen", murmelte ich, Ke

„Ja, das könnte stirnmen und das stimmt", er!vrderte.„^
gute Frau. „Jm Jahre 1846 erst hörten wir wieder von
sie schickte uns ein kleines drcijähriges Mädchen mit der
es aufzunehrnen; es ser ihre Tochter. allerdings uicht die Tv«
des Herrn Wrlliams; da sie aunehmen müsse, dieser serr
so habe sie sich anderweitig vermählt."

„Glauben Sie das?"

„Bewahre, Jndessen, das ist ja einerlei, Da Herr ^
ams iwch lebt, so wäre das Kind ja immer, ob erne
Zeremonie stattgefuuden hat oder nicht, unehelich, Und oa^
doch die Hauptsache,"

(Aortsetzung folgt.),
 
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