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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0449

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tvird an die Budgetkommission znrückverwiesen, da seit der Ab-
fassung des Berichtes zehn Monate verflossen sind, Der Etat
der Reichsschuldzinsen zur Deckung des Anleihebedürfnisses
tvird ohne Debatte erledigt. Ebenso zum Etat des Reichspost-
amtes der Titel „Oberpostassistenten", wobei eine Resolution
des Abg. Dr. Müller-Sagan (fr. Vg.) angenommxn
wird, die erforderlichen Mittcl für weitere etatsmäßige tau-
send Assistentenstellen stür 1902 in den Etat einzustellen, und
die Bereitwilligkeit hierzu vor der dritten Lesung dem Hause
mitzuteilen.

Beim Tiiel „Expedition nach Ostasien" wird der Titel Ein-
nahmen ohne Debatte erledigt.

Beim Titel „Z ö l l e" berichtet der Abg. Richter (freis.
Volksp.) über die Kommissionsverhandlungen. Die Kom-
mission beantragt, die von der Regierung eingcsehten Zoll-
erträgnisse von 471 661 000 Mark um den Betrag von 12
Millionen Mark zu crhöhen.

Abg. Büsing (natlib.) beantragt die Ablehnung des
Kommissionsantrages. Ein entsprechender Betrag könnc bei
der Zuschntzanleihe abgeschrieben werden.

Staatssekretär Freiherr v. Thielmann: Für die
Weranschlagung der Einnahmen sei ein einheitlicher Maszstab
wünschenswert. Man würde wahrscheinlich ein Moment der
Unsicherheit iil die ganze Etatsarbeit hineinbringen. Die Re-
gierung erkläre sich am letzten Endc für den Kommissions-
antrag.

Abg. v. Waldow (kons.) befürwortet den Antrag Bu-
fing.

Abg. Speck (Zentr.) spricht für den Kommisftonsantrag.

Nach einigen Bemerkungen des Berichterstatters wird der
Antrag der Budgetkommission gegen die Stimmcn der Konser-
dativen und Nationalliberalen angenommen.

Die Ueberweisung aus dem Etat des Reichsschahamtes,
ferncr Fehlbetrag für 1900 und der Rest des Eisenbahn-
etats werden ohne Debatten erledigt.

Bei dem Bankwcsen bemerkt:

Atzg. Dr. Arendt (Reichsp.): Er nehme nur angesichts
ber Geschäftslage davon Abstand zu beantragen, den Pnnkt
von der Tagesordnung abzusehen, da noch keine Uebersicht
der Reichsbank borliege. Verwunderlich sei, datz trotzdem be-
reits in einer Zeitung die Dividende angegeben sei. Dic vom
Reichstag gegen den Reichsbankpräsidenten durchgesetzten Aen-
derungen hätten sich gut bewährt; die Reichsbank habe dadurch
an Bewegungsfreiheit gewonnen.

Der Beitrag für Elsatz-Lothringen und andere kleinere
Etats werden nach den Kommissionsbeschlüssen erledigt.

Damit ist die zweite Lcftmg des Etats beendigt.'

Montag 1 Uhr: Zweite Lesüng des Gesetzes znm Schutze
des Gcnfer Neutralitätszeichens. Dritte Lesnng des Etats.

Badcn.

Karlsruhe, 7. März. Seine Großh. Hoheit
Prinz Karl von Baden begeht am Sonntag die Feier
seines 7 0. G eburtst a ges. Mit Rücksicht auf eine
bereits seit ca. 3 Wochcn anhaltende Unpäßlichkeit des hohen
Herrn wird sich die Feier auf den engsten Familienkreis
beschränken. Jn allen Schichten des badischen Volkcs wird
man teilnehmen an diesem Festtage und zahlreiche Beweisc
der Liebe und Verehrung, welche ein warm patriotisches
Gmpfinden, Herzensgüte und Liebenswürdigkeit im Verkehr
dem hohen Jubilar und seinem Hause erworben, werden
Zeugnis hiervon ablegen. Seit dem Tode des Prinzen
Wilhelm leitet der Prinz als l. Präsident die Verhandlungen
der I. Kammer des Badischen Landtages. Die Sache des
Äeutschen Flottenvereins förderte Seine Großh. Hoheit in
wärmster Wcise, indem er den Ehrenvorsitz des Badischen
Landeskomitees des deutschen Flottenvereins bereitwilligst
übernahm und die Bestrebungen des Vereins durch rege
Mitarbeit unterstützte.

Elsaß-Lothringcu.

Straßburg, 7. März. Zum Empfang des Kron-
prinzen, der heute Abend kurz nach halb 9 Uhr auf
dem Zentralbahnhof eintraf, hatten stch der kaiserliche
Statthalter mit dem Major Grafen Holnstein, der kom-
mandierende General, der Gouverncur und der Polizei-
präsident eingefunden. Der Kronprinz, eine hohe schlanke
Erscheinnng mit jugendlich sympathischen Gesichtszügen
und cinem liebenswürdigen gewinnenden Wesen, trug Civil,
ebenso wie sämtliche Herrcn seiner Begleitung. Für die
lebhaften Ovationen des Publikums, das stch teilweise im
Vestibül und besonders zahlreich auf dem Bahnhofplatz
aufgestellt hatte, dankte der Kronprinz auf das freundlichste.
Die Fahrt ging sodann nach dem Statthalterpalais, wo
Äer Kronprinz Aufenthalt nimmt. Für morgen Vormittag
ist ein Besnch der Sehenswürdigkeiten der Stadt geplnnt.

Preuße«.

— Jn der „Germania" war eine Andeutung des
Inhalts enthalten, als ob der Regierungspräsidcnt v.
Hegel in Gnmbinnen, ein Enkel des bekannten
Philosophen und streng konscrvativer Politiker, als Nach-
folger des Ministcrialdirektors Dr. Kügler in der Leitung
Äes preußischen Vo lksschulwesens in Aussicht
genommen sei. Wie dem gegenüber der „Hamb. Korresp."
zuverlüssig erfährt, wird dies keinesfalls erfolgen.

Berlin, 7. März. Jn der heutigen Sitzung der
Budgetkommission des Abgeorduetenhauses teilte Geheimrat
Kirchner vom Kultusministerium mit, daß es gelungen sei,
ein sicheres Jmmunisierungsverfahren gegen
Äie Maul- und Klauenseuche zu entdecken. Die
Annahme sei gerechtfertigt, daß es bald gelinge, ein Prä-
parat herzustellen, welches dem einzelnen Besitzer ermögliche,
seinen Gesamtviehstand für eine geringe Summe zu immu-
nisteren. Professor Löffler-Greifswald, welcher die Unter-
suchungen leitete, habe auch das Verfahren Baccellis ge-
prüft und gefunden, daß das Mittel gefährlich und nicht
wirksam sei.

Braunschweig.

Braunschweig, 7. März. Jn einer Denkschrift
Äer Regierung an den Landtag über die Stellung der
Regentschaft wird, der „Braunschw. LdSztg." zufolge,
ausgesührt, daß der Herzog von Cumberlan d nicht
als Landesherr anzusehen ist. Der Regent führe die
Regierung ntcht namens des Herzogs von Cumberland,
dessen Tod auch die Regentschaft nicht berühren werde.
Jemand, der nicht Bundesfürst sei, könne auch nicht Landes-
herr sein. Die Denkschrift ist durch eine von welfischer

Seite an den Landtag gebrachte Anregung veranlaßt, in
die Einleitungsformel bei Gesetzesverkündungen die Worte
aufzunehmen: „Jm Namen Sr. Kgl. Hoheit des Herzogs
Ernst August von Cumberland, Herzogs zu Braunschweig
und Lüneburg".

Aus der Karlsruher Zeitunq.

— Es wurden dic Srationsvcrwalter Heinrich Peters
in Heitersheim uach Ncckarsteiuach und Friedrich Lehmauu
iu Schwackcurcute nach Heitersheim versctzt.

Karlsruhe, 7. Marz. Der Großherzog nahm
heute Vormittag einen längeren Vortrag des Finanz-
ministers Dr. Buchenberger entgegen. Nachmittags bts
abends hörte Seine Königliche Hoheit d:e Vorträge dek
Majors von Schwerin, des Geheimen Legationsrats Dr.
Freiherrn von Babo und des Legationsrats Dr. Seyb.
Abends besuchten die Großherzoglichen Herrschaften den
Vortrag des Professors Dr. Braun von der Universität
Straßburg über Telegraphie ohne Draht in der Aula der
Tcchnischen Hochschule.

Ausland.

England.

— Nach der letzten, am 6. Mürz veröffentlichten amt-
lichen Verlustliste betragen die Verluste der Engländer
in Südafrika bis jetzt 89 196. Daoon sind tot 994
Offiziere und 19 429 Mann.

Türkei.

K o n st a n t i n o P e l, 6. Ntärz. Es sind, wie man
der „Frkf. Ztg." telegraphiert, nene s e n s a t i o n e l l e
Verhaftungen vorgenommen worden. In der
Marineschule wnrden 40 Kadetten festgenommen,
aber auch vor Höherstehenden, deren Lebensweise als
tadellos gilt, schrecken die Schergen des Aildizkiosk
nicht zuriick. Gestern Nacht begab sich der Kommandant
von Stambul, Marschalf S a d e d d i n, begleiket von 30
Mann, mittelst Extraznges anf der Anatolischen Bahn
nach der nahegelegenen Station Cartal und von dort
setzten sie auf Booten nach der Prinzeninsel über,
wo die Verhaftung zweier sehr angesehenen Militärs, des
Generalleutnants N a s s i m Paschn imd Schakir
P a s ch a s, vorgenommen wurde. Nassim ist Chef des
Jnfanterie ^ Departements im Kriegsministerium und
Schwiegersohn des bernhmten verstorbenen Staats-
mannes Ali Pascha. Schakir ist Abteilungschef im
großen Generalstabe. Er war früher Gesandter in Athen
und ist ein Bruder des verstorbenen Großvezirs Djevad
Pascha. Obgleich die Haussnchung obne Ergebnischlieb,
wurden beide Generäle nach demselben Gewahrsam im
Veschiktasch gebracht, der anch Fnad Pascha vor seiner
Verbannung als knrzer Aufentbalt diente. Das Gefübl
der Nnsicherheit und des gegenseitigen Mißtranens haben
infolge dieser Gewaltakte Verhältnisse angenommen, dis
jeder Beschreibnng spotten und Abhülfe notig machen.

Aus Sladt und Land.

Heidelberg, 8. Märn

Seine Kaiscrlichc Hoheit dcr Kronprinz wird anf seiner
Reise in Süddeutschlcmd am Montag Vormittag zu kurzem Be-
suche unserer Stadt hier eintreffen. Wenn der Besuch auch
incognito erfolgt, und dcshalb eiu offiziellcr Empfang nicht
stattfindet, werden es sich die Bürger nnserer Stadt doch nicht
nehmen lassen, den hohen Gast durch Bcflaggen der Häuser
freudig zu begrützen. Die Ankunft des Kronprinzen ^erfolgt
um 9 Uhr 50 Minuten von Karlsruhe aus. Der Kronprinz
beabsichtigt, das Schlotz und die Universität, sowie die Stadt zu
besichtigen. Am Abend kehrt dcr Kronprinz nach Karlsruhe
zurück und am Dienstag Vormittag 8.66 Uhr erfolgt die Rück-
reise über Mannheim nach Bonn.

f Ausstellmig im Kunstvercin. Die Ausstellnng der Werke
von Professor Max Wolf f (über 300 Oelgemülde, Studicn,
Skizzen und Zeichnnngcn) hat seit der Eroffnung eme ganz
bedeutende Anziehungskraft erwiesen. Waren doch an den
örei Sonntagcn (seit 16. Februar) jcdesmal über 250 Perso-
nen vormittags in der Ausstellung anwesend. Es ist dies
ein Beweis dafür, welch hohes Jnteresse die vielen Bekannten
Wolfs der Aüsstellung entgegenbringen. Aber mcht allein
für seine Freunde und Bekannte, sondern auch
für jeden Kunstliebhaber bilden diese Werke emen wahren
Schatz dcr Erkenntnis, denn es war dem Künstler allezeit
strenge Ernst, in seincn Landschaftcn, Gemäldcn und Zeich-
mmgen die Natur zu erfassen und sie künstlerisch wiederzugeben.
Dieses Strebcn nach künstlerischer Wahrheit war der Grund-
ton scincs Schaffcns und Malens. Jn der „Galerw" semer
Humoresken und Satyren hat cr eineu anderen Weg ernge-
halten, dcnn die wenigsten Personen sind dirckt kenntlich.
das Charakteristische ist überall doppelt und dreifach unter-
strichen, aber gerade darin liegt der köstliche Reiz, den dieser
Teil seiner Werke darbietet. Es ist schon vielfach bedauert
worden, datz Professör Wolf nicht zu seinen Lebzeiten einen
Teil seiner Werkc ausgestellt hat, es würden sicher schr
viele einen richtigeren Eindruck von seinem Verhältnis zur
Kunst erlangt haben. Die Ausstellimg wird iiur noch zwei
Sonntage gcboten sein.

Vo. Ncbcnlmhn. Die öffentliche Versammlung. wclche der
Verein Neuenheiiii gestcrn Abcnd betreffs der Nebenbahn im
„Schiff" abhiclt, ivar überaus stark bcsncht. Dr. Holzberg
eröffnete die Versammlung gcgen 9 Uhr und dankte zunächst
den Anwesenden für ihr zahlreiches Erscheincn. Er warf so-
dann einen Rückblick auf die Entstehimg der Main-Neckarbahn
und anf die Nebenbahn Mannheim-Weinheim-Heidelberg und
bedauerte, datz gerade unser altes Heidelberg von dem direkten
Bahnverkehr zurncksteht und datz man immer einen grotzen
Umweg machen mntz, um von Nordcn her nach Heidelbcrg zn
kommen. Von den Fremden, die mit den Durchgangszügen aus
alleii Gegenden nach der Schweiz reisen, würden manche sicher
ein paar Tage in Heidelberg verbleiben, wenn sie von hier
wiedcr dircktcn Anschluh mittclst D-Zug hätten. Leider sei
Heidelberg ganz davon ausgeschlossen. Redner meinte, dicser
Mitzstand sei nur dami zu bcseitigen, wenn eine Vollbahn-
verbindung von Weinheim nach Heidelberg ansgeführt wird,
sodatz man direkt von Berlin über Frankfurt-Weinheim nach
Heidelberg und von hier über Bruchsal - Karlsruhe nach
Basel und nach der Schweiz fahren kömie. — Hierauf verlas
Herr Schweikert dic Pctition an die zweite Kammer, in welcher
die Gemeinden der badischen Bergstraße nm eine Vollbahn von
Weiiiheim nach Heidelberg bitten nnd gegen die Lokalbahn
Mamiheim-Wcinheim-Heidclberg Stellnng genommen wird.
Nachdem die Pctition verlesen war, erösfnete der Vorsitzende die
Diskussion. Zunächst ergriff Herr Fabrikant Henning das
Wort mid schilderte in klaren, sachlichen Worten die Entwick-

lnng des CisenbahnverkehrI von seinem Slnfang bis zur hen^
tigen Zeit. Sodann legte er, gleich Herrn Dr. Holzberll-
dar, daß Hcidelberg in Anbetracht seiner schönen Lage ein
Recht Habe, Anhaltspuntt der Durchgangszüge auf den grotzen
Linien Köln-Basel und Berlin-Frankfurt-Basel zu sein und
empfiehlt nicht nachzulassen, bis dieses erreicht sei. Herr
Schiveikert schlietzt sich den Ansführungeii an nnd weist da-
rauf hin, datz besonders die kapitalkräftigen Amerikaner, welche
nach der Schweiz und Jtalien reisen, wegen der schlechten
Bahnverbindung Heidelberg liegen lassen und direkt fahrrn-
Prof. R o h r h u r st kritisiert neben dem internationaleN
Bahnverkehr ancki den Lokalzugverkehr. Unter dem Lokalzugsj'
verkehr hätle besonders Nenenheim zu leiden, nicht allein datz
die Lokalbahn Verkehrsstörnngcn aller Art mit sich bringc, son-
dern es böte auch keinen schönen Anblick, wenn die vielen Stein-
wagcn, welche fast jeder Lokomotive anhängen, durch unfcre
Brü'ckenstraße rc. fahren. Er versichert, daß er mit aller
Energie im Landtag dagegen auftreten iverde, daß der Lokal-
bahngesellschaft die crweitertc Konzession, um die sie nachgesucht
hat, erteilt werde, Die Bewohner von Neuenheim würden
keinen Nutzen haben, da sie doppelt bezahlen mützten, wenn ffe
wjt der Lokalbahn in die Stadt fahren wollten nnd in die
städtische Stratzenbahn nmsteigen mützten. Reicher Beifaü
lohnte dcn Redner für seine Ausführungen. Mcbgcrmeister
Koch rügt die Unglücksfälle, welche durch diese Bahn vernrsacht
ivnrden, cr erimiert an den Tod des Kanomcrs in Dossenheim-
öann an das Söhnchen dcs Gärtners Heck in HaiidsckmhsheilU
n. s. w., wclche überfahren wurden, dann weist er aus die
Mitzstände beim städt. Schlachthaus hin, welche in Ermangelu»?
eines Anschlusses an das Staatsbahngeleise entstehen. Dieser
Anschlutz sei von der Nebenbahn nicht gestattet worden. Prosi
Rösiger schlietzt sich den Ausführungen des Herrn Schweikert a»-
Weiter sprechen noch die Herren Henning.Krall und
K o ch, welche empfehlen, die Nebcnbahnvcrwaltimg sür die
durch den Betrieb verursachten Schädigungen mit hohen Geld-
strafen zn belegen. Pfarrer Ziller macht anf die Vorteilr
einer elektrischen Bghn austznerksam. Stadtrat Krall danN
dem Vorsitzenden fur sein überaus grotzes Jnteresse an dew
Wohl Neuenheims. Herr Schweikert kommt sodarm now
auf die Crweiterung der neuen Brücke zn sprechen und erkläist-
durch den Anschlutz bon Handschuhsheim werde die Herstellung
einer elektrischcn Bahn dringend notwendig. Hierauf folgest
noch eimge Ausführungen, wie fich eine Vcrbindimg in aller
Kürze mit Heidelberg ansführen lietze, woran sich die HerreN
Dr. Köster, Stadtrat Krall, Altbürgermeister Ueberio
und Iörger beteiligen. Letzterer sprach nocki von der ON^
nibusgesellschast, welche in dem ersten Jahre ihres Bestehens
ea. 20 000 M. zulegen mutzte. Stadtrat Krall erklärt noch-
die Stadt werde sich an der Brückenerweiterung beteiligen-
und sei der Kostenvoranschlag hierfür M. 180 000. Was dio
Verbindung Heidclbcrgs mit Neucnheim anbelangt, so so»
der Vercin Neuenheim dicserhalb mit einer Cingabe an desi
Stadtrat herantreten. Für eine solche Eingabe sprach sich
Versammlung einstimmig aus. Hierauf schließt Herr DN-
Holzberg mit Worten des Dankes/an die Versammelte»
gegen halb 12 Uhr die Sitzung. Bemcrkt sei noch, datz d»
Petition an die Kammer, die s. Zt. von der Versammlnnö
in der Westendhalle beschlosseii wurde, in Neucnheim von lOö
Personen unterzeichnet war.

r. Buren-Abend. Znr Vermeidimg von MitzverständnisseN
sei noch mitgeteilt, dasz das heutc Abend zn Guiisten dei'
Burenfrauen nnd -Kinder stattfindende Konzert mit Bunte»i
Theater (Uebcrbettl) nicht nni', den Mitgliedern der „H»>^
monie" zugänglich ist, sondern datz in Anbetracht des Zwecke-
die Betciligung weitester Kreise erwünscht ist. Während des
Konzertes ist keine Bewirtung, dagegen sind in der Panse E»--
frischnng im kleincn Saale erhältlich. Eintrittskarten werde»
auch noch abends an der Kasse ausgegcben.

V Fuschall. Soimtag, den 9. März nachmittags 3 Uhi
findet anf dem Spielplatze von Heidelberg-College cin Fuß^
ball-Wettspicl zwischcn dem FutzbaUverein „Stuttgart" n>»
dem Heidelberger Rudcrklnb statt. Dasselbe dürfie (selst
interessant werden, da die Stuttgartcr dieses Jahr über ei»^
ansgezeichnete Maimschaft verfügen.

5 Die i» der Westendkalle ausgestellte Weltuhr übt ein»
starke Anziebnngskraft auf das Publtkum aus. Der Verfertiger
der Uhr bleibt mit seinem großartigeu mechanischen Kunstwekj
nur noch einige Tage hier. Wer das Werk nock> nickt beiicktik-j
hat, der möge sich eilen, dies zu tbun, denn ein solck bervof*
ragendes Produkt menschlicken Fleitzes und menschlichen Scharll
sinnes sieht man nicht sobald wieder.

O Zm Kaiserpauorama gslangt von morgen ab ein nei»-
Cyklus von hochinleressanten Scenen aus dem Burenkriea
zur Vorführung, auf welchen wir unsere Leser besonders hi»'
wrisen.

O Der Storch ist eingetroffen und hat im Nest anf dew
Rupvrecht'schen Hanse seinc Nesioeuz aufgeschlligen.

j—j Berkelirsstörnng. Jn der Rohrbackerstratze vor de»
Hotel Lang ritz heute morgen der Draht der elektrisch^'
Stratzenbahn nach Wiesloch, wodnrch eine Verkehrsstörung vo»
ciner halbcn Stunde entstand. Da der Strom sofort ausg^''
schaltet werden komite, ist weiier kein Unfall zu verzeichno»'
Mit knapper Not entgingen zwei Radfahrer der drohenden
fahr.

— Polizetbericht. Ein Modelleur wurds wegen Bettelns U»

WmLer- und Kunünachrichien.

Heidelberg, 8. März. Disnstag den 11. März findet
Stadttheaier die B e n e f i z - V o r st e l l u n g für FräuFft
CorneliaKögl statt. Die munterc, liebenswürdige Nisi»

beifällige Aufnahme gefunden und in welchem sie eine
spielt, die ihr so recht Gelegenheit giebt, ihr schalkhaftes Wel „

zu entsalten. Die Bencfiziantin wird voraussichtlich in
zahlreichen Besuch der Vorstelluna eine Anerkemimig

zahlreichen Besuch

Vorstellung

Anerkenmmg

Abende noch in grotzen nnd danküaren Rollen beschäftigt ^
Damen Hohenau und Jungmann, und die Herren Bersi^.,
Brandt, Feldner, Grohmann, Lassen, Rudolph imd SchncwO
Heidelberg, 8. März. Morgen Sonntag wird im Stao

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ein Friseur wegen fortgesetzter Ruhestörung und Unsugs o
h a fte t. Zur Anzeige kamen 7 Peisonen wegen Uniugs uin
eine wegen Tierquälerei.

Sinsheim, 6. März. (Das Gasthaus z»w
„Pfälzer H o f") dahier ist um den Preis von 34 500
in den Besitz des Herrn Friedrich Anton Bauer von Pfullersi
dorf, zur Zeit in Köln als Mchenchef, übergegangen. De''
Anfzug des neuen Besitzers findet am 1. Mai statt. ,

S. Mannheim, 7. März. (B a d i s ch e s Sängef^
f e st.) Zu der angeregten Verlegmig des badischen Säiigs>si
festes erfährt das „Mannheimer Volksblatt" aus beteiligN>
Kreisen, datz die Mannheimer Gesangvereine unter den gcge»(
wärtigen Verhültnisseii ganz entschieden dagegen wären,
badische Sängerfest in Heidelberg abzuhalten, wenn ein der(
artiges Ersuchen gestellt würde. Mannheim sei hier tonay^
gebend, denn es verfüge mit seinen 40 Vereinen über st
stärksten, bestgeschulteii Gesangvereine Badens. Ohne diO^
könnten die grotzen Chöre gar nicht aus'geführt werden.
die geplanten grotzen Chöre wäre natürlich anch kein Sänge^
fest denkbar.

hatte während ihres Hierseins die grötzten Erfolge zu vcrzeiöll
nen mid ist unstreitig ein Liebling des Piiblikums, das ihr »

iedem neuen Auftreten seinen Beifall in reichster Fülle ^
kvmmen lietz. Die jnnge Künstlerin hat sich das reizende L»l^

spiel „Die Kinder der Cxcellenz" von E. von Wolzogen u>^

Schumann erwählt, das hier bor Jahren schon eine^ll^

Verdienste finden. Neben Fräulein Kögl sind an dies^

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