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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0457

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abfing. Gestern stand die holde Anna deßhalb vor dem Schöffen-
gericht. Man war milde und ließ es bet «incr Geldstrafe vou
3 Mk. bewenden.

L.ll. Karlsruhe. 6. März. (Der Vortrag), den Herr
Pastor Heinersdorff-Elberfeld über das von ihm gegründete und
seit 20 Jahren geleitete Elberfelder Zufluchtshaus im großen
Rathaussaale hielt, war so stark besucht, daß der Raum die An-
wesenden kaum fassen konnte. Auch Jhre KSnigl. Hoh. die Frau
Großherzogin war erschienen. — Der badische Landesveretn für
innere Missiou baut zur Zeit ein Erziehungs- und Zufluchtshaus
in Bretten zur Aufnahme älterer weiblicher Zwangszögltnge
und entlossmer weiblicher Strafgefangener.

Karlsruhe, S. März. (Zur Bahnh o fsfrag e.) Dem
„Schwäb. Merk." sckrecht man: Wie der Oberbürge meister ünd
Landtagsabgeordnete Wilckens in einer Bürgerausschußsitzung
mitteilte, soll der neue Heidelberger Bahnhof bei der Kriegskurve
tief gelegt werden, statt hoch, sodaß die Straßen darüber weg-
gehen. Etne solche Anordnung bietet auch für die Zugänge zu
den Bahnsteigen Vorteile, wie dies der Plan des großen Dam-
burger Zentralbahnhvfs darthut. Deswegen scheint es dcr Mühe
wert, auf eine früher geschehene Anregung zurückzukommen, daß
Ler Karlsruher Bahnhof an seiner jetzigen Stelle tief
gelegt werden könnte. Die Bedenken, die in der Südstadt gegen
die Hochlegung gehegt werden, würden dann zum größten Teil
wegfallen. Die geplante Verlegung des Bahnhofs an eine
13M Meter entfernte Stelle bietet so große und dauernde Nach-
teile für das Jnnere der Stadt, daß man sich je länger je
weniger mit dicsem Gedanken vertraut machen kann. Die Ab-
neigung wird erheblich dadurch gesteigert, daß der Regierungs-
forderung zufolge die Geländeerwerbung allein 9 Mtllionen kosten
soll, eine Summe, die wah-scheinltch nicht etnmal reicht. Mit
den auf mindestens 18—20 Millionen zu veranscklagenden Bau-
kosten käme der neue Bahnhof auf rund 30 Millionen zu
stehen, auch wenn er nur nach dem augenblicklichcn Bedürfnis
bemessen wtrd. So viel Geld gtebt man doch nicht aus, um
(gelinde ansgedrückt) eine Unbequemltchkeit einzutauschen!

Aus Vade«. Der Großherzog Friedrich-Jubi«
läums-Stiftung ist von der Aachener- und Münchener
Feuerversicherungsgesellschaft in Aachen durch Vermittelung des
Herrn Generalageuten Alias in Karlsruhe die reiche Gabe von
7500 Mk. zugekommen. DieGabe war von einem Schreiben begleitet,
in dem die Organe der Gesellschaft, Verwaltungsrat und Direktion
ausführen, daß ste im Hinblick aus die gnädige und huldvolle
Anerkennung der gemeinnützigen Bestrebungen der Gesellschaft
durch das badische Herrscherhaus ganz besonders gern dazu
beitrage, die wohlthätigen Zwecken gewidmete Jubiläums-
stiftung zu fördern- — Eine ob ihres Reichtums beneidens-
werte Gemeinde tst Vöhrenbach. Der Voranschlag für 1902
weist in Ausgaben rund 81000 Mk. auf. Trotz dieser für eine
Gemeinde von 1800 Einwohnern verhältnismäßig großen Summe
werden keinerlei Umlagen erhoben. Alles wird aus den Erträg-
nissen des Stadtwaldcs und Kapitalzinsen gedeckt. Dabei er-
halten die Bürger noch eine Bürgergabe von 16 beziehungsweise
22 Ster Holz oder die entsprechende Geldentschädigung. — Der
verheiratete Taglöhner Vtncenz Doser aus Grüningen wollte
ein scheu gewordenes Pferd aufhalten und kam dabei so unglücklich
zu Fall, daß ihm ein Rad des Fuhrwerks über den Kopf ging,
was den sofortigen Tod zur Folge hatte. Ein Bruder des Ver-
unglückten kam vor 2 Jahren auf ähnliche Weise ums Leben. —
Bei Herrn Maurer Hilpert in Brunnadern, Kreis Walds-
hut, brachte dieser Tage eine Kuh 1 Kälber zur Welt.

Dienstnachrichten. Die neu errichtete Stelle eines Bezirks-
assistenzarztes sür den Amtsbezirk Maunheim ist dem Hllfsarzt
Dr. Leopold Nitke an der Heil- nnd Pflegeanstalt Jllenau, die
Bezirksassistenzarztstelle fiir den Amtsbezirk Buchen, mit dem Sitz
in Walldürn, dem prakt. Arzt Dr. Eugen Popp in Hardheim
übertragen worden. — Der prakt. Arzt Dr. G. Eniil Baumann
in Walldürn hat sich der für Staatsärzte vorgeschriebenen Prüfung
unterzogen nnd fie bestanden.

Kandek und Merkehr.

^ Heidelberger Volksbank, e. G. m. b. H., Heidelberg. Nach
dom Geschäftsberichr hat das Jnstitut im Jcrhre 1901
nicht »ur keine Einbnsze erlitten, sondern trotz der allgemeinen
wirkschaftlichen Depression noch eine weitere Ausdehnrmg seines
Geschäftskreises erfahren. Der Mitgliederbestand hat isich
von 524 auf 542, dcr llmsatz von 40 089 837 Mark nm rund
19 Millionen auf 59 948 012 Mark gehoben. Die Geschäfls-
antcile sind von den 867 710 Mark auf 391 376 Mark, Spar-
einlagen von 1 123 902 Mark anf 1 286 850 Mark gestiegen.
Der Reingewinn cketrägt 59 952 Mark gegen 57 912 Märk
im Vorjahre, woraus wieder 7 Prozent Dividende zur Ver-
teilung gelangen sollen. Wie der Bericht mittcilt, wurde der
schr hohe Zinsfus; von 4,5 Prozent fiir Einlagen mit jührlichcr
Kündiguiig das ganze Jahr hindurch gehalten; schließlich mutzte
man sich aber doch zu einer Reduktion entschlietzen, die indes
iinr 0,5 Prozent beträgt und ab 1. April in Kraft tritt.

Ma««heim, 6 März (Produklenvörie.) Per wo Ktlo.
Weizen Pfälzer 17.50 bts —, Norddeutscher — — bis —
Azima 17.75 bis 18.25, Theodosia 18 - biS 18.70 Sarsnska
18.— bis —.—, Girka 17.50 bis 17.75 Taganrog 17.25 bis
18.00. ruwänische 17.25 bis 18.00, amerikanische Wi«ter 18.25
bis —.—. amerikan. Spring bis —, Kannsas II

1815 biS —, Kalifornier 18— bis —, La Mata 17.50
bis —.—, Walla-Walla 17 75 bis—, Bahia blanca 18.2', bis
—, Semence Ruise 18.25 bis bis —, Kerneu 17.60
Roggen Pfälzer 14.75 bis —. Norddeutscher 00.00 bis 0000,
Russischsr 15.— bis 15.25 Gerste hiesiger Gegend 16.50 bis
—, Pfälzer 16.25 bis 17.—. Ungarische —bis —.—
Futtergerste 13 25 bis ——, Hafer Badischer 16 50 bis 17.25,
Württemberger —.— bis —.—, Norddeutscher 17,50 bis 18 00.

Russischer 17.00 bts 18.00, Amerikaner —bis-Mats

Amcrik. mired 13.— bis —, La Plata 13 25 bis 13.50 MaiS
Donau 12.75 bts 13 —. Kohlreps dsutscher nruer 28.00 bis
, Wicken 20 50 bis2150, Deutscher Kleesame» I 96 — bis
102—. Pfälzcr —bis —, Deutscher II 94 - bis 100
Amerikaner 94.—- bis 102.—, Lucerne 112—bts 117.—, Provence
118 — bis 120.—, Esvarsette 33.00 dis 35.00, Leinöl mit Faß
72 00 bis —, Ri böl mit Faß 65.00 bis —. bei Waggon
63.00 bis —, Petroleum Amertkany 17.70 bis —. bei
Waggon 21.20 bis —.—, in Fässrrn 22.2) bis — —.

Russtsches 16.00 bis —bet Waggo» 19.59 bis —. in
Fäffern 20.50 bis —, 70er Rohsprit 39 50, 90cr Rohspril
24.50. Rohsprit versteuert 166 00.

Weizenmehl 00 0 1 2 3 4

28— 26.- 24.— 23.- 22.— 20.—

Roggenmehl 0: 23.25, 1: 20.25.

Tendenz: Weizen etwas fester. Uebriges unverändert.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil Th. Berkenbusch, beidr in Heidelberq._

t) :r, 4. lülciplio» 1945 ll»„»li«»,» t) 4.

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^1v8LvkLt8I»L»j88»K« srbält äis änqsnä.

Vokkriasnr, ^nlags 25.

Amts- ««V Kreis-BerkS«digvngsblatt.

Oeffentliche

Iustellrmg

Nr. 7879. Die Vereinigten
Fabriken C. Maquet, l8es. m. b.
H. iu Heidelberg, vertreten durch
die Rechtsanwälte A. u. Dr. R.
Fürst daselbst, klagen gegen den
Frieseur Karl Hellerzu Heidel-
Lerg, jetzt an unbekannten Orten
sich aufhaltend, aus Werkvertrag
Mit dem Antrage auf Berurteilung
des Beklagten zur Zahlung von
189 Mk. 60 Pfg. nebst 4°/„ Zinsen
vom 23. November 1901, sowie vor-
läufige Vollstreckbarke.tserklänmg
des ergehenden Urteils und ladet
den Beklagten zur mündlichen Ver-
handlung des Rechtsstreits vor das
Großherzogliche Amtsgericht zu
Heidelberg anf

Freitag, den 25. April 1902,
vormittags 9 Uhr,
Zimmer Nr. 7, 2. Stock.

Zum Zwecke der öffentlichen
Zustellung wird dieser Auszug der
Klage bekannt gemacht.

Heidelberg, den 3. März 1902.

Fabian,

Großh. Amtsgerichissekretär.

Hleuanfertigung

von Goldwaren. Umarbeiten und
Modernisteren älterer Stücke nach
Zeichnung,

Reparaturen

an Gold- und Silbersachen korrekt
und gewissenhaft bei

A. Wagner, Goldschmidt,

Hmiptstraßs 78.

FreiwiMge

Hlegenzcdaftsvekstelgekung

Die Erben der Wirt Jakob Kramh Ehefrau Barbara geb.
Leonhard von Leimen lassen der Teilung wegen nachbeschriebene
Grundstücke auf Gemarkung Leimen am

Montag, den 1«. März l Js., vormittags Uhr,

im Rathause zu Lcimen vffenllich verstetgern, wobei der Zuschlag er-
folgt, wenn der Schätzungspreis oder mehr erreicht wird, vorbehaltlich
der Zustimmung der Erben. Die Erklärung der Erben erfolgt inner-
halb drei Tagen von der Versteigerung ab.

Beschreibung der Liegenschaste».

1. Lgb. Nr. 2105 a: 4 Ar 44 Qm. Hofraite, 95 Qm. Haus-

garten a. und 8 Ar 27 Qm. Hausgartcn 5., in der Gewann Wart-
hütte mit Wirtschastsgebäude, taxiert zu 12 SVO Mk.

2. Lgb. Nr. 2l05ld: 4 Ar 50 Qm. Hofraite, 95 Qm. Haus-

garten und 5 Ar 66 Qm. Ackerland in der Gewann Warthütte mit
Fabrikgcbäude, taxiert zu 8VVV Mk.

3. Lgb. Nr. 21091: 2 Ar 43 Qm. Hofraite und 1 Ar
67 Qm.Hausgarten in der Gewann Rösbach, worauf ein zweistöckiges
Wohnhaus mit Laden und gewölbtem Keller und ein einstöckiges
Schlachthaus mlt Eisenschienengebälk, taxiert zu 12 vvv Mk.

Auf dem Grundstücke Lgb. Nr. 2105 a wurde seit Jahrcn eine
Wirtschaft, auf dem Grundstücks 2105 b die Zigarrenfabrikation und
auf dem Grundstücke 2109 k eins Metzgerei mit guiem Erfolg betrieben.

Alls drei Grundstücke liegen in nächstcr Nähe der Haltestelle
Leimen der elektrischen Bahn Heidelberg—Wiesloch.

Die übrigcn Versteigerungsbedingungen können inzwischen in
meinem Geschäftszimmer dahier, Hauptstraße 78, eingesehen werden.
Heidelberg, den 25. Februar 1902.

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i» Ltüokwsrs 2 lllstsr brsit.

L.bgspas8ts Ispplolbis, Voolsgsoi usä
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IVssvslusl» - Dsmsi» rmä -LlnLsr-
SSlLÜI'LSIL

okk«ri«rt Mbrikprsistzii

llei«1«11)erA6r sknp«1eii- u. I-iiioleuui-
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Vom 3. bis 15. März a. c.



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