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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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Tonmtt'lag, 13. Miirz 1902. Grstes Blatt._ 44.51abrgang — 1r. K1.

Wochenchromk.

(Vom 2. bis zum 8. März.)

^ärz 2.: Graf Bülow spricht im Reichstag über das englisch-
japanische Bündnis und über die deutsche
Politik in China. Jn der Stellung Deutschlanos
werde durch das Abkommen nichts geändert. Jn China
werde Deutschland sich nicht an oen Wagen fahren
laffen.

,, 4.: Prinz H einrich hat auf seiner Blitzreise durch den

Osten der Vereinigtcn Staaten Milwaukee erreicht.

» 5,: Ein Anhängcr des Prinzen Karaaeorgiewitsch versucht

in Schabatz in Serbien mit vier Anhängern einen
Putsch. Er wird erschossen, seine Begleiter werden
verhaftet.

» 6.:JnKonstantinopel kommen - viele Verhastungen
von Offizieren vor. Es handelt flch anscheinend um
erbärmliche Spionsmache.

» 7.: Prinz Karl von Baden begeht seinen 70. Ge-

burtstag.

, 7.: Prinz Heinrich trifft wieder in New-Aork ein. Er

ist aus seiner Neise überall außerordentlich warm
und lebhaft begrüßt worden.

lich sehen wir uns wieder. Heinrich, Prinz von
Preußen."

Präsident Roosevelt antwortete :

„Weitzes Haus. An den Prinzen Heinrich von Preu-
tzen, Danrpfer „Deutschland", Hamburg-Docks, Hoboken:
Nicht allein persönlich habe ich mich über Jhren Besuch
gefreut, sondern auch fiir meine Landsleute. Es drängt
mich, Jhnen nieine Freude auszudriicken darüber, datz
ich Sie gesehen, und über das thatsächliche Gute, das,
wie ich denke, Jhr Besuch bewirkt hat, indem er das
Gefühl der Freundschaft zwischen Deutschland und den
Vereinigten Staaten förderte. Es ist mein ernstester
Wunsch, daß dies Gefühl ständig stärker werden möge.
Frau Roosevelt sendet herzliche Empsehlungen und Fräu-
lein Roosevelt würde dasselbe thun, wenn sie nicht ab-
wesend wäre. Jch bitte Sie, meine herzlichen Grütze
dem Deutschen Kaiser zu übermitteln. Nochmals danke
ich Jhnen fiir den Besuch und wünsche Jhnen alles
Gute, wo immer Sie sein mögen. Theodore Roose-
velt."

Die Kvreise des Urinzen Keinrich.

>. Newyork, 11. März. Dem „Manchester Guar-
^an" wird laul „Frankfurter Zeitung" von hier tele-
llraphiert: Die Tonr des Prinzen Heinrich ist
Mrchweg ein bemerkcnswerter Erfolg gewesen. Ein
^hr anstrengendes Programm ist sast ohne Abweichung
gedrucksen Plane durchgeführt worden. Während
>ein offizieller repräsentativer Charakter am meisten
N,den Vordergrund trak, gewann der Prinz auch einen
zbltimmlen persönlicheu Triumph, weil seine angeneh-
?wn Eigeuschasten die Höslichkeit zu einer Art Enthusias-
^us enlfachten. Von sciner crsten Ansprache an machte
F es xjchr, datz er lediglich der Ueberbringer sreundlicher
^ütze war unö datz ihm aller geheime Politische Zweck
Mginge, versicherte er nochmals gestern Abend in Phila-
.blphia. Er fährt heute ab unter allgemeinen Aus-
MÜckey von guten Wünschen und Bewunderung und mit
^u wärmsten Warten der Presse aller Parteien.

Die „Evening Post" sagt, sein Besuch werde sich lange
'Uller den internationalen Höflichkeitserweisungen dadurch
Mszejch^en, datz es nicht nur ein gesälliger Tribut
deutschen Monarchie an die amerikanische Repnblik
-^ur, sondern anch ein Akt nationaler Höslichkeit und
Eeiindlichkeit, dem jeder selbstsüchtige Hintergedanke
'dhlte.

Newyork, 12. tNärz. Das Telegramm, welches
^rinz Heinrich vor seiner Abreise an den Prüsi-
.-^Uten Ro o s e v e l t richtete, lautet in deutscher Ueber-
^Ung etwa wie folgt:

> „An den Präsidenteu der Vereinigten Staaten. Am
jshge meiner Abreise niöchte ich sowohl Jhncn Persönlich,
auch der Nation, deren Gast ich gewesen bin, danken
all die Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und herzliche
j/MUnung, die mir während meines Besuches in Jhrem
x^ressanten Lande entgegengebracht sind. Jch hofse,
mein Besuch die Gefühle der Freundschaft zwischen
^fu Lande, dessen Vertreter ich bin, und den Vereinigten
^Naten gestärkt hat. Fndem ich Jhnen Lebewohl sage,
^husche ich Jhnen jeden möglichen Erfolg. Jch bitte
mich Frau Roosevelt und Fräulein Roosevelt zn
s^hlehlen. die in so bezaubcrnder Weise und so herzhaft
Aufgabe bei^i Stapellauf Seiner Majestät Pacht
»illlrteor" erfüllt. N.ocknnals herzlichsten Dank. Hoffent-

Pas Krgevnis der Weise des Wrinzen Keinrich.

Prinz Heinrich hat die anstrengenden Tage seines Be-
suchs in den Vereinigten Staaten von Amerika hinter sich
und kann sich nun auf der Ucberfahrt nach der Hcimat
von den Strapazen erholen, in dem Betvutztsein, seinem
Vaterlande einen wertvollen Dienst gelcistet zu haben. Es
unterliegr keinem Zweifel, daß Amerika und Deutschland
durch diesen Besuch cinander ein grotzes Stück näher ge-
rückt sind. Vor allem aber hat das deutsche Element in
den Vereinigten Staaten durch den Besuch des Prinzen
eine moralische Stärkung crfahren. Was Amerika an dem
Deutschtum innerhalb seiner Grenzen besitzt, das ist in die-
sen Tagen von hervorragcnden Amerikanern öffentlich mit
Nachdruck, ja mit großer Wärme amrkannt worden. Solche
Anerkennung hat nun auf Deutschland, das alte Vater-
land dieser amerikanischen Bürger, auf's angenehmste zu-
rückwirken müssen. Es gleicht fast einer Ueberraschung,
zu sehen, wie nahe sich Amerika und Deutschland in Wirk-
lichkeit, ohne es recht zu ahnen, standen und wie es nur
dcs Anstoßes, den der Prinzenbesuch bot, bedurfte, um im
Reagcnzglase der Wcltgeschichte eine hübsche hoffnungs-
farbene innerliche Verbindung Deutschlands und Amerikas
erscheinen zu lasfen. Viel zu dem schönen Erfolge hat die
Persönlichkeit des Prinzen Heinrich beigetragen, der den
Freimut und die Unbefangenheit des Seemanns mit der
aristokratischen Würde eines Kaisersohnes verbindet. Be°
merkenswert ist, wie hübsch der Prinz bei vielen
Gelegenheilen geredet hat. Als er seinerzeit nach
China abfuhr, verwahrte er sich nach ciner etwas
verunglückten Ansprache dagegen, daß er Redner sei,
abcr in Amerika hat er gezeigt, daß er sogar ganz char-
mant zu sprechen versteht. Da er in Amcrika viel Englisch
gesprochen hat, so mag es wohl hicrvon gekommen sein,
daß manche seiner deutschen Reden klangen, als seicn sie englisch
gcdacht und deutsch gefprochen worden. Aber gerade das
gab ihnen eincn gewissen Reiz. Soviel steht fest, daß der
Priiiz mit dcm-Bewußtscin nach Hause zurückkehren darf,
jcilie Sache sehr gut gemacht, die ihm übertragene Aufgabe
ausgezeichnet gelöst zu haben.

5. Kaim-Konzert.

Heidelberg, 13. März.
i>„t^chdem Weingart » e r in seiiiem bisherigen Programm

--- - —- eine „vorsichtige"

holre cr gestern das
die Bezeichnung „Novität" für das Werk

ffegcnüber u> Beziehung auf Novitätcn
P^Uhaltung für gur bcfnndcn hatte, hol

ej^umtc nach.

Üomponistcn, der scho» über zehn Jahre tot ist, enthält
recht bittern Beigeschmack: Cesar Franck war ein
'rh 'chlisck)os Talcnr von ganz hervorragender Bedeutung;
,"e noch kcincs.seiner zahlreichcn Werke kenncn gelernt,
Eindruck deS Vortrefflichen, meit über herge-
jsi Mitlelmäßigkcit Erhabcnen zu crhaltcn. Ilnd trotzdcm

Meister in Frankreich, dem Landc seines langjährigen
s, »nr verhältnismätzig, in Deutschland nur sehr wenig
lliKAr- Nur wenige Dirigenten, wie Mottl und Weingartner,
»„z "sten, wie Eduard RiSlcr versuchen, ihn allmählig bei
^„ch/vMibürgern „„p unü „yt s„j„„„ Wcrken bekannt zu
>e„ 'sn, die gewitz mit zu dem Besten gehörcn, was in der zwei-
des vorigen Jahrhunderts geschaffen worden. Die
- gehörte D-moll-Symphonie rechffertigt diesc Behaup-
'n vollcm Matze. Es ist ein Stück ans eincm Gusse, von
A>d Asundcn melodischen Erfindung, verständlich in der Form
n>ie -nlt sjch ebenso glücklicki frei von formellem Epigonentum
?eit einer ins Ucbersckiwängliche taumelnden Zerrissen-
Üq„.-.F,te Verwandtschaft mit dcn besten Meistcrn der neueren
stschcn Schule besondcrS mit Chabrier, ist oft zu spürcn,
Mb? 'Na» anch Franck eine grötzere melodische Erfindungs-
>sngestehen mutz. Hcrvorragend ist seinc musikalische
?Nöh />. iu der Verarbeitung der Themen, welche fast alle
wnders hiezu sich cignen, leistet er Bewunderungs-
t^ste Die Svmphonie bcstcht nur aus drei Sätzen, dcr
Nt^nou einem schwer und Ivuchtig einsetzcnden Lento einge-
'st auf einem von energischem Ächwunge getragenen
ststma aufgcbaut, dem sich dann ein zart empfnndenes
cherna glücklich gegenüber stellt. Eigenartig und sffm-

mungsvoll sctzt der zweite Satz (Allegretto) mit präludieren-
den Harfenakkorden ein, von denen sich dann ein melancholisches
Gesangsthcma — ctwas an Bizet anklingend — abhebt. Jn
einer Art von Triosatze bringen die Bratschen und Geigen
con sordini ein seltsam dahinhuschendes Triolcnmotiv, das
nach längerem unruhevollcm Herrschen dann wicder vor dem
klagcnden Hauptthema dahinsckjwindet. Der letzte Satz bringt
nach und nach alle früher gehörten Motive wicder in kunst-
reicher Vcrschlingnng (eine Hauptrolle spielt die kanonische
Führung) und schlietzt mit hellen freudigen Klängen wirkungs-
voll ab. Das Wcrk fand beim Publikum offenbar guten
Anklang und wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Weni-
ger Vergnügen machte uns die zweite Novität des Abcnds, eine
Ouverturc (Jn London Town) mit der geheimnisvollen Be-
zeichnung „Cockajgne" von Edward Elger. Die Entzif-
ferung dieses Zauberwortes ist uns nicht gelungen und da
äuch auf dem Programm jede Erläuterung desselben fehlte,
so standen wir zicmlich verständnislos den Vorgängen, welche
uns die Musik zu schildern versnchte, gegenüber. Das Ton-
stück beginnt mit einer jovialen Melodie, welche an Noblesse
der Erfindung ungefähr auf dem Niveau des „Aankee-doodle"
steht und welche im Verlaufe des Ganzen mit grotzer Behaglich-
keii zu Tode geritten wird. Von Zeit zu Zeit vercint sich das
ganze Orchester zu cincm sinnverwirrenden Spektakel, bci dcm
Jnstrumente jedcr Art mit grotzer Rohheit einen Höllensab-
bat aufführen. Man glaubt, der Komponist wolle ein Heer
wahnsinniger Dndelsackpfeifcr malen. Sind diese Kraft-
üutzerungen noch inimcrhin ergötzlich, so strömen die ruhiger
gehaltenen Particn dagegen eine Fülle der grätzlichsten Lange-
weile ans, aus welcher uns nnr der mit besonderen Ap-
plomb getrommelt und gepfiffene Schlutz wiedcr zum Be-
wutztsein bringt.

Nach dicscm Probestück englischer Clownskomik wirkte
Hapdns Milirarsymphonie wahrhaft labend, besonders
da sie uns Weingartner in ciner köstlichen Wiedergabe
bot. Wic fein und ausgearbeitet war da allesl Ein Ohren-

Wie das Loffdoner Uuötikurn die Oefangen-
nahme Metyuens anfnaym.

Nach allen Richtungen, so schreibt man uns
aus L o n d o n, eilten die Zeitungs-Verkäufer
und schrieen aus Leibeskräften, was autzerdem auf den
als Schürze vorgehaltenen Plakaten fett gedruckt zu lesen
stand: „Methuen gefangen!" Vier Kanonen verloren!"
Man riß si-ch um die Blätter, man zahlte in Silber und
bald standen in alleu Stratzen dichte Menschengruppen,
die zuerst der Nachricht keinen Glauben schenken woll-
ten, dann aber, als sie sich von deren offiziellen Charakter
überzeugt hatten, in erregter und leidenschaftlicher Weise
ihren Gefiihlen Ausdruck gaben. Was sich am lautesten
vernehmbar nmchte, war der Aerger, wenn nicht die
Wut, über diesen neuesten „Unfall", wie in den Depeschen
Kitcheners die Niederlagen seiner Armee umschrieben
werden, „Schmach und Schande!" hieß es von allen
Seiten. Wer es aber gewagt hätte, in der Straße ein
Wort für die Sieger zu sagen, dem wäre es schlecht
ergangen. Die Volksleidenschaft war erweckt und kein
anderes Gefühl waltete vor als das der Rache und die
Begierde, die tiefe Scharte, die da den britischen Waffen
geschlagen wurde, wieder ausgewetzt zu sehen. Was auf
der Stratze begonen wurde, faud in den Wirtshäusern
seine Fortsetzung und bis zur Sperrstunde wurde der
„Unfall" nach allen Richtungen hin erwogen und bespro-
chen. Für den unglücklichen General, der dem Feinde
in die Hände gefallen, hatte niemand ein Wort des Mit>
leids, man erinnerte sich Magersfonteins. Zu den Nie-
derlagen, zu denen er unseren Soldaten verholfeu, hieß
es, kommt jetzt noch die durch seine Gefangennahme ge-
schaffene Verlegenheit. Er ist ein kostbares Pfand in
ihrer Hand, ein gutes Tauschobjekt. Und wie, wenn sie
ihm den Prozetz machen, wie wir ihn Scheeper gemacht
haben? Methuen hat Farmen in weit grötzerer Zahl
niedergebrannt; er hat auch Spione erschietzcn lassen, un-
längst erst traf dieses Schicksal den Neffen des Präsi-
denten Steijn, der in Khakiunisorm ins britische Lager
gekommen war. Was geschieht in einem solchen Falle?
Sollen wir Repressalien an den Burengefangenen neh-
men? Wozu droht der Krieg noch auszuarten? Wann wird
er enden, wenn die Buren noch immer solche Ersolge
erringen? Was ist das für eine Kriegsleitung? Warum
wurde Methuen uicht schon lauge abberufen? So klangen
die Stimmeu der breiten Masse durcheinander.

Der optimistischen Auffassung der Lage aber, die
vor zwei Tagen noch den Widerstand der Buren für so
gut wie gebrochcn erklärte und den Frieden in meßbare
Entfernung gerückt zu sehen vermeinte, hat dieser „Zwi-
schenfall" ein jähes Ende bereitet. Nirgends kam dies
dentlicher zum Ausdruck als auf der Börse, vor der
noch lange nach der Börsenzeit, bis spät in den Aben8
hinein dichte Menschenmassen standen und in großer Er-
regung das schlimme Ereignis besprachen. Der erste
niederschmetternde Eindruck wird wohl bald wieder der
ruhigereu Erwägung Platz machen; wenn aber auch
eine Ernüchternng eintritt, so wird dadnrch die mögliche
Tragweite dieses letzten Burensieges nicht abgeschwächt
und ihre Wirkung kann kaum eine andere sein, als
den Krieg uoch weiter zu verlängern.

schmaus im wahrcn Sinne des Wortes. Mit Becthovens
Egmontouvertnre schlotz das Konzert und damit die ganze
Serie der Kaimkonzerte triumphartig ab. Dieser lctzte Abend
dürfte wohl der interessanteste gewesen sein, lcider ist das
Publiknm schon so konzertmüde — man kaun es ihm wohl nicht
verdenken — datz der Saal grotze Lückcn aufwies.

O. S.

Kleine Zeitung.

— Bcrliiy 10. März. Das Kaiserpaar ivohute
heute Mittag im königlicheu Schauspielhanse eiuer Gene-
ralprobe pou „Cyrauo de Bergerac" bei, mit welchem
Stück CoyueIiu der Aeltere heute Abend sein
Gastspiel begiunt. Außer dem Kaiserpaar waren nur
die Damen uud Herren des unmittelbaren Gefolges und
Geueralintendaut Gras Hochberg, im gauzen zehn Per-
sonen, bei der Vorstelluug auwesend. Nach dem zweiten
Aufzug wurde eiu Jmbiß gereicht. Der Kaiser beschied
Coqueliu zu sich in die Loge! und sprach sich aufs
schmeichelhafteste über seine Darstellung des Gascogners
aus. Der Kaiser, der' während des Trauerjahres keiue
öffentliche Theateraufführung besucht, hatte diese Gene-
ralprobc aiibefohlen, weil er Coquelin in seiner Glanz-
rolle sehen wollte.

— Dcn pfälzischcu Wcinschmicrerii geht es nuumehr
au deu Kragen. Das neue Weingesetz wird promptcr ge-
handhabt. Kontrolleu am oberen Gebirg hatten bereits
das Ergebuis, daß au grötzere Ouautitäten „Weiu" die
Siegel angelegt wurdeu und nun habeu die Distrikts-
räte der ausschließlich Weiubau treibenden Distrikte Dürk-
beim uud Neustndt a. d. H. se 1200 Mark bewilligt,
zu dem Zweck, dntz ein Beamter der staatlicheu Uuter»
 
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