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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0499

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genormncneu Aenderungen der Straßenverhältnisse in jener
Gegend iocrden eine teilweise Vcrlcgung des Droschkenhalre-
platzes nötig machen. Vor allem erwünscht wäre es, wemr
es gelänge, für diesen Zweck das vor dem ehemaligen Dienst-
gebäude der Main-Ncckar-Bahn gelcgene Vorgartenterrain,
wenn auch nur pachtweise zu gewinnen. Dasselbe wäre bis
zum Zeitpunkte der Aufggbe des jetzigen Bahnhofes zur Nuf-
nahmc eines Droschkenhalteplatzes am meisten geeignet. Die
bezüglichen Verhandlungen sind eingeleitet, abcr noch nicht
znm Abschlutz gelangt.

Der Stadtrat beantragt: Der Bürgcrausschuß wolle dem
für die Bergheimer- und die Rohrbacherstratze vorgeschlagenen
llmbau des südlichen beziehungswcise östlichen Gchweges längs
des ehemaligen botanischen Gartens von der Haupistratze bis zur
Lcopoldstratze sowie der Asphaltierung der Fahrbahn nuf
ebcn dicser Strccke zustimmen und genehmigen, datz der be-
züglichc Aufwand mit 95 000 Mark aus Anlehensmitteln be-
stritten werde.

Mit Vorlagc lV beantragt der Stadtrat: der Bürger-
ausschnß wollc geiiehiingen, datz a» Stelle des alten Gebändes
Bauamtsgasse Nr. 6, nnter gleichzeitiger Beseitignng des alten
Bauwerks Untcrc Ncckarstraße Nr. 100, ein dreistöckiger Neuban
nach Maßgabe der Pläne nnseres Hochbanaintes errichtet nnd daß
die dafür erforderlichen Kosten im voranschlagsmäßigen Betrag
bon 39 000 Mk. aus Anlehensmittcln bestritten werden. Von dem
Gebäude sollen zwci Vorderzimmer des niittleren Stockes zn der
nebenan befindlichen Wohnnng des Oberförsters geschlagen werden,
zwei andere Näume als Bnrean für das städt. F-orstamt ver-
wendet werden. Der untere und der dritte Stock soll a:-: städt
Beamte vermietet werden.

Vorla ge V schlägt eine Abändcrnng des Ortsstatnts für
das Gewerbegericht vor, nm das Statut dem neuen Reichsgesetz
betreffend die Gewerbegerichte anzupaffen.

Vorlage VI betrifft die Verwendnng von Sparkassengeldern
zur Errichtung wciterer Wohnhünser für stüdtische Bedienstete nnd
Arbeiter. Der stadträtliche Bericht führt darüber ans:

Mit Beschlutz vom 13. Mai 1896 hat der Bürgeraus-
schutz, dem Antrage des Stadtrates sVorlagc vom 22. April
1895) entsprechend, der Anlage von 112 000 Mark Sparkasse-
geldern in drei nach Matzgabe der Pläne dcs städtischen
Hochbauamtes zu erbauenden Doppelwohnhäusern zugestimmt
nnd gleichzeitig genehmigt, datz seitens dcr Stcrdtgemeinde
zum Zwecke dcr Erbanung dieser Häuser das früher Gambersche
Grundstück zum Preise bou 7000 Mark an die städtische Spar-
kasse zu Eigentum abgetreten werde.

Die alsdann auf dem bezeichneten Gelände erstellten drei
Doppelwohnhäuser — Fuhhofweg Nr. 2—12 — kounten am
1. Oktober 1896 bezogen werden und sind seither in der
seiner Zeit in Aussicht genommenen Wcisc überwicgend an
städtische Bedienstete nnd Arbeiter (meist solche der Abfuhr-
anstalt und des Schlacht- und Viehhofs) vcrmietct. Die Ver-
mietung geschicht seitens der Stadt; die Aufsicht über die Häuser
führt dieVerwaltung der Abfuhranstalt. derEinzug der Mietzinse
und deren Abliefcrung an die Sparkasse wird von der Ab-
fuhranstaltskasse besorgt, ein etwaiger Ausfall an dem seiner
Zeit auf 4860 M. jährlich veranschlagten, von der Stadt garan-
tiertcn Gesamtzinscrträgnis wäre aus dcr Stadtkasse zu decken.
Die Anlage der Arbeitshäuser, welche städtischen Bedienste-
ten die Wohlthat gcsunder und guter Wohnuugen gegeu Ent-
richtung cines mätzigcn Mietzinses bietet, hat sich bewährt und
wiederholt sind Anregungen zu eiuer Ausdehmmg derselben
gegebeu wordeu. Jm Hinblick darauf, und da seiteus des
'Gcetzherzoglichcn Ministeriums dcs Jnnern seincr Zeit die Oie-
nehmigung der Verwendung von Sparkaffegeldern vis Zu
L00 000 Mark zum Zwecke der Erbauung oder Erwerbung von
Arbeiterwol-nurgen in Aussicht gestcllt war, der Aujwand
für die bis jetzt errichteten Häuser aber nur 109 775 Mark
beträgt. l-at die städtischc Sparkasse schon seit einigen Jahren
die Ersiellung weiterer Arbeiterwohnungen ins Auge gefatzt
und Verhandlungen wegen Erwerbung des erforderlichen Ge-
ländcs cmgcleitet. Nachdim mehrere Projekte >ich zerich.lagiu
hattcn, weil die geforderten Grundstückspreise zu hoch erschrenen.
rim cme eutsprechende Verzinsung des Anlagekapltais dnrh
Vermicrung der zu erstellenden Häuser erwartcn zu la.sen, ist
es nuiimehr aeluiigeii, ^-as Grundstück des Fabrikan.cn Otio
Aiuon Klob, Locerbuch Nr. 4178 in der Rcckarspitz;-wana, mit
eincm ftlöchengchalt bon 31 Ar 20 (Zuadratmctec zum Preise
von l Mark für den Ouadratmeter zu erw-.rben. Das Grund-
stück, das nach dem vom Verwaltungsrat der Sparkaffe erho-
benenGutachtcn des.Hochbanamtes zur Errichtung von Arbeitcr-
Wohi'liänscrn naeh dem Muster der am Fuhrhofweg erstelltcn
geeignet ist, liegt nur 160 Meter westlich von den letzreren
rmd gewährt dadurch die Moglichkeit einer gemeinsamen Ver-
waltung nnd Beanfsichtigung der Häuser. Der geforderte
Preis darf, wenn er auch mehr als das Doppelte des seiner
Zeit von der Stadtgemeinde der Sparkasse für das näher bei
der Stadt gelegene ehem. GambertscheGrundstück berechneten be-
trägt, im Hinblick auf die heutigen Bodenwcrte in jener Lage
als ein angemeffener bezeichnet werden. Es ist daher anzu-
riehmen, datz, insbesondere wenn wieder scitens der Stadt der
Sparkasse cine entsprcchende Verzinsung aus dem Mietser-
trägnisse der zu erbauenden Häuser garantiert wird, das An-
lagekapital für die Sparkaffe sich rcntieren Ivird. Der Stadt-
rat hat hiernach kein Bedenkcn, die gemäh der Paragra-
phen 14, Abs. 3, 9 Abs. 1 Ziff. 7 des Sparkassengesetzes
zu dieser ausnahmsweisen Kapitalanlage erforderliche, vom
Verwaltuugsrat der Sparkasse erbetcne Zustimmung des
Bürgerausschuffes und demnächst die staatliche Genehmigung
zu erwirken und stellt deshalb deu Antrag: Der Bürgerausschutz
wolle zur Anlage von 21 840 Mark Sparkassegeldern in der
zum Zwecke der Erbauung weiterer Arbciterwohnhäuser zu er-
werbcnden Liegenschaft L.-B. Nr. 4178 des Fabrikauten Otto
Auton Klotz hier seine Zustimmung erteilen.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 1t. Mä--.

„Der Kronprinz in Heidclberg," so lautet der Titel etner
aus drei vcrschiedenen Aufnahmen bestehenden Serie vou An-
fichtspostlarten, welche im Verlage der „Heidelberger Zeitung"
erschienen sind. Die Karten sind ip Lichtdruck ausgcführt uud
werden für alle Heidelberger, besonders die, welche den Kron-
prinz gesehen haben, eine reizende Erinnerung bilden, wie sie
auch für Sammler von Jntereffe siud.

Kunstverein. Wir möchten nicht versäumen, darauf hin-
zuweisen, datz die Sonderausstellung der Werke von Profeffor
Max Wolf morgen am 16. ds. zum letztenmale ausgestellt
ist. Der Kunstverein darf es sich zum Verdienst rechnen, seinen
Mitgliedern diese Ausstellung gebotcn zu haben, Ivar doch da-
durch eincm lmige ausgesprochen Wunsche seiner näheren
iiud feriiercn Freuude und Verehrer Rechnuug getrageu und
es darf mit Recht behauptet werden, dah man durch diese Aus-
stellung erst eine Einsicht iu die Kunst des Verblicherien erlangt
hat. Sehr häufig wurde auch das Bedauern ausgesprochen,
datz keine Gemälde verkäuflich seien. Vielleicht erhält der
Kunftverein eine reiche Stiftung zum bleibenden Besitz, um in
seinem neuen Lokal, das bereits gestiftete, vorzüglich gelungene
und ausgeführte Porträt des Prof. Wolf (von Guido Schmitt
dahier) uebst einer Anzahl Oelgemälde und Zeichnungen, zu
einer Wolfstiftuug zu vereinigen. Möge dieser bescheidene
Wunsch in Erfüllrmg gehen zrmr bleibenden Angedenken an den
langjährigen, treuen und unernrüdlichen ersten Borstand des
Vereins Profeffor Max Wolf.

** Freireligöse Gcmeinde. Prediger Schneider wird
rnorgen Sonntag Nachmittag 6 Uhr im kleinen Saale der

Harmonie übcr das intereffante und zeitgemäße Thema spre-
chcn: Vom Gesundbcten. Da der Prüfuugssaal des Schulhauses
iu der Plöck zur Zeit durch Schulprüfimgeu in Anspruch genom-
meu ist, fiudet dieser Vortrag in dcr Harmoute statt. Der
Zntritt ist für jedermann frei.

0 Elcktrischer Betrteb auf der Rohrbacher Straße. Von
morgen Sonntag ab, wird nunmehr auf der Rohrbacherstraße an
Itelle des Pferdcbetriebes der elektrijchc Belrieb aufgenommen
werden.

O Jm Kaiser-Panorama stnd die interessanten Aufnahmen
vom süd-afrtkanischen Kriegsschauplatz. die uns Kampfstenen, La-
zaretheinrtchtungen. den mit großen Terrainschwierigkeiten ver-
bundenen TranSport der Geschütze u. s. w. in naturgetreuer Wieder-
gabe vor Augeii iührt, noch bis Mittwoch ausgestellt. Auch den
lapferen Burengeneral Botha und andere berühmte Heerführer
lernen wir kennen.

** Zur Aufklärung schreibt man uns: Nicht bloß Hr. 0. 8.
'n scinem Bertcht über das Kaim-Konzert vom 19. März,
sondern noch viele andere Leute haben sich vergebens den Kopf
darüber zerdrochen, was das geheimnisvolle Wort „C ockajg ne",
wie es in dem Programm geschrieden war, dedeuten möge.
Nanche haben es für Üngarisch gehalten und darin eine An-
spielung auf herumziehende ungarische Zigeunerbanden
finden wollen, deren oft infernaltschen Spektakel die Komposition
dcs Mr. Elger in ibcen lärmenden Paitien molen solle. Jn der
Sache waren dt:se Erkiärer nicht allzuweit vom richtigen Ver-
ständnis. Wohl aber in der Deutung des Wortes. Wäre nichl
die irreführende Schreibung desselben, so würde jeder Franzö-
sisch verstehende Hörer oder Leser die Lösunq des Rätsels
leicht gefunden haben. „Ooeagns", abgeleitct von
tateinisch ooguoro, kochen, bed<-utet näwiich ursprüng-
lich „Kochfest" und ist die übliche Bezeichnung fnr ein
Voltsfest, wie es aus Anloß von Jahrmärkten oder auch
ohne solchen stattfiiidet, mit deu bckamitcn leiblichen nnd geistigen
Genllssen bon oft recht bedenklicher Sorte, uiit Gewimt niid Ver-
teilung von Preisen, mit Schanbnden, Seiltänzern, Karonssels,
ohrzerreißender Mnsik nnd Spektakel aller Art. „äl ä r cl s
ooerigns" bedentet eincii Kletterbanm rnit lockenden
Preisen im reichverzierten Wipfel. „8n^8 äs ooonZns"
bcdeutet „S ch l a r a f f e n l a n d". Hätte man eine bessere Be-
zeichnnng fnr das Kmistwerk des Herrn Elgcr wohl finden
könncn? — r.

— Polizeibciicht. Zwei Arbeiter wnrdcn wegen Bettelns nnd
ein Taglöhner wegeu Diebstahls verhaftet. ' Wegen Unfugs
kamen 9 Personen zurAnzeige.

LL. Weinhcim, 14. März. (U e b e r f a h r e n.) Gestern
wurde bom Schnellzng 48 zwischen Auerbach und Zwingenberg
eine 56 Jahrc alte Bahnwartsfrau überfahren und blicb auf
der Stelle t v t. Man vermutet, daß die Unglückliche sich in
selbstinörderischer Absicht anf die Schicnen gclcgt hat.

Uöl. Waghäuscl, 14. März. (U n g l ück s f a l l.) Ein be-
daucrlichcs Unglück creignete sich gestern in der hiesigen Zucker-
fabrik. Beim Eiustirrz eincs Lagers Rohzucker wurde der
verheiratete, in Oberhausen wohnhafte Arbeiter Johann Hun-
der von dcn hcrabfallendcn Zuckcrmaffen erschlagen, so datz
cr auf der Stclle tot blieb, während dem 30 Jahre alten,
berheiratcten Georg Adam Schuhmacher der rechte Arm ge-
brochen wnrde.

SL. Karlsruhc» 14. März. (Neue P r o f e s s o r e n -
st e l l e ii.) Nach Mitteilung des Grotzherzoglichen Oberschul-
rates sollen der Anregung des Stadtrats cntsprechend im Nach-
trage zum Staatsvoranschlage für 1902—03 für das Real-
uud Rcformgymnasium dahier eine und für die Realschulanstal-
ten dahier zwci weitere Professorenstellen vorgesehen werden.

8L. Karlsruhe, 14. März. (V o n der Hochschnle.)
Der katholische Studentenverein Lätitia" erhielt vom Senat
der Technischen Hochschule eine scharfe Vcrwarnung, 13
Mitglieder d'erselben auherdem noch einen strengen Verweis
wegcu ihrer Demoiistrationen gegen Prof Böthlingk.

80. Karlsruhc, 14. März. (Raubmörder Herber-
ger.) Das Begnadigimgsgesuch des Raubmörders Herberger
ivurde abschlägig beschiedcn. Die Hinrichtung findet morgen
in aller Frühe statt. Wie wir hörcn, hat Herberger in letzter
Zeii eine grotze Reue an den Tag gelegt und in meheren Brie-
fen seine Ängchörigen nm Verzeihung gebeten.

Karlsruhe, 14. März. (I u b i l ä u m s - K u n st-
ausstellung Karlsruhe 1902.) Die außerordentlich
iimfangreichcu Vorbereitungen, welche die Veranstaltimg eines
solchen, die Elite zeitgenöffischer Kunst vom Jn- nnd Aus-
laud umfassenden Ilntcrnehmens erfordert, sind soweit ge-
fördert, datz in nächster Zeit mit der Ausstellung der Kunst-
iverke begonnen werden kann. Die Arbeitcn am Gebäude gehen
ihrer Vollendnng rasch entgegen. Auch die Anmeldung nnd Ein-
lieferung der Kunstwerke ist jetzt sowcit vorgeschritten, datz von
der Bctcilignng des Jn- und Auslandes ein glänzendes
Rcsultat in Aussicht gestellt werden kaun. Das lcbhafte Jn-
tereffe, welches anch im Lbrigen Deutschland und im Aus-
land dcr Sache unserer Ausstcllung entgegengcbracht tnird,
hat anch hier zn einem äutzerst günstigen Resnltat geführt. Bei
der fast unbegrenzten Fülle des Materials mnhte sich hier die
Auswahl noch mchr anf die allerhcrvorragendsten Erscheinnn-
gen beschränken, wclckie dic zeitgenvffische Kunst von ihrer inter-
essanten und wcrtvollsten Seite repräsentieren. Von dcn grotzen
Meistcrn dcutscher Kunst wird die Ausstellnng manches Werk,
das seit Jahrcn und Jahrzehntcn in Privatbesitz Lbergegan-
gen nnd damit der Oeffcntlichkeit entzogen worden war, wieder
dcm Geniitz wcitestcr Kreise zugänglich machen. Besonders reich
nnd intcressant werden überhanpt die grotzcn Toten Böcklin
imd Lcibl vertretcn sein. Vom Auslande sind die Kollcktionen
der Bclgicr nnd Cngländer bereits eingetroffen, die Franzosen
tverden noch crivartct. Einen der Glanzpunkte der Ansstellung
bilden die Gemälde Segantinis, des größten italienischen Ma-
lers der Gegenwart. Anch cr gchört unter die Künstler, die
znm erstcnmale in Karlsrnhe anftreten.

Heidelberger Bereinsangelegenheiten.

i. Der katholische Männer-Gesang-Berein Constantia war
am Donnerstag onläßlich der Vermählung seines Mitgliedes
Kleinbans im FuchSbau versammelt. Herr Diel gedachte der
aufrtchtigen Anhänglichkeit des Herrn Kleinhans an den Verein,
gratulierte Herrn und Frau Kleinhans namens des Vercins in
beredten Worten und brachte ein musikalisches Hoch auf die Ver-
mählten aus. Noch manches schöne Wort wurde gesvrochen und
es dehnte sich die Unterhaltung bis in die letzte Mitternachts-
stunde aus.

Geschäftliches.

— Die Einführung der natürlichen Mineralwässer in Frank-
rcich imlersteht der besonderen Kontrolle der ersten Medizinal-
behörde — La Iaculte de Medieine — zu Paris. Dieselbe lätzt
durch den französischen Konsul die Ouellenverhältniffe der
einzuführenden Mineralivaffers prüfen und unterzieht die von
dcmselbcn cingcschickten Proben einer eingehendenUntersuchung.
Auf Grund eincr solchcn Untersuchung und der vorzüglichen
Resultate derselbcn ist dem Schlotzbrunnen Gerolstein,
„Nnr echt mit der Krone" schon vor geraumer Zeit die Er-
laubnis erteilt worden, sein hervorragendes Minieralwaffer
in Frankreich einzuführen, einc Bevorzugung, welckie nur ganz
wenigen dentschen Quellen zu Teil geworden ist. Hauptnieder-
lage bei Herrn Hans Landthaler, Märzgasse 20, Heidelberg.

Wohnungswechsel. Herr Schreiber, der Dircktor des Handels-
nnd Schönschreibinstituts, verlegte seine Bnreanräume von
der Bergheimerstratze 5 nach der Leopoldstratze 14 (Aulage).
(Siehe Jnserat.)

Kandek und AerLehr.

Frankfurt, 14. Marz. Effektensozietät. Abends 6 V. Uhr-
Kreditaktien 219.20 b., Disconto Commandit 198.10—25 b.,
Darmstädter Bank 14210 b., Berliner Bank 92.60 b, National-
bank f. D. 11150 b. G. cvt„ 111.50 b. ult., Deutsche Eff-kt.und
Wechsel-Bank 106 b. G„ Baperische Bank tMünchen) 71.40 b-
Schaoffhausen Bankv-rein 124 b., Staatsbahn 145.30 b„ Nordd-
Lloyd 116 b. G. ult. l'/yvroz. Portugiesen 43.40 P. 30 G -
Oesterretch. 1858er Lose 385 b. G., Laum 203.50 —70 b.. Bachumer
200.70 b.. Gelsenkirchen 167 6.1 P 50 G.. Hib-rnia 162 b„
Oberschlcs. Eisen .Induitrie 127 b G., Concsrdia 263 b. G >
Eschweiler 200.50 b„ Bnderus Eisenwerke 116 b. G„ Verzink.
Hilgers 66 b. G„ Maschinenf. Guttsmann 82 b„ Röhrenkcsstl
Dürr u. Co. 99.90 b., Elektr. Anlagen Köln 27.50 b., Bad-
Zuckerfabnk 72.50 b. G.

6'/,—6V, llyr: Nationalbank lll.70.

Ungeachtet etw is m itterer Notterungeu der westlichen Börstn
konnten sich die befestigten Mittagsnotternngen anf allsn Gebteten
behanpten.

Heidelberg, 15. März. (Marktpreise.) Heu der Zentner
4.20 bis 4.50, Korn-Stroh der Ztr. „«t 3.20 biS 3.50, geM.
2.80 bis 3 00, gelbe Kartoffeln dsr Zentner 2.00 bis 2.20,
Salatkartoffeln 4.20 bis 4 50, Bntter tn Ballen 105 bi?
I.IO.in Pfund 1.10 bis 1.20, Zwiebeln 9 bis 10^, KnoblaN«
35 Bohnen das Psund 3.00—3.20, Gedund Gelbrübe»

3 bis 4 Rosenkohl das Pfund 18—20 SchwaE

wurzeln 20 vts 25 Eier das Stück 6 bis 7 daS
Hundert 6.20-6.50 Blumenkohl das Stück 25 -30 Rotkraut

18—2' Weißkraut 18—20 Wirsing 0 -00 BodeN-
Kohlrabi 8 bis 10 Sellerte 8 bis 10 Lauch 2—3 A
Retttch 3 bis 5 Meerrettich 20—25 W-iße Rüben da»
Stück 1 bis 2 Rote Rüben das Stück 6 bts 8 A
Kopfsalat 12bts 15^. Endivlen das Pfund 20bis25^, Aepstl
das Stück 3 bis 5 „s, das Pfü. 20 bis 25 Gebund Peter-
silie 2—3 ^ Gebund Schnittlauch 1—2 Radieschen 8—10

Schleppschiffahrt auf dem Neckar, Akt.-Ges., Heilbronn. NaÄ
dem Jahresvertchl waren dre Wasserstands- und Witlerungs-
verhältntsse für die Neckarschiffihrt nicht ungünstig. Der Ver-
kehr hat sich auch in diesem Jahre weiter gehoben, so daß dies-
mal nächst dem Jahre 1896 der größte Waarenverkehr seit Br-
stehen der Gcsellschast aufzuweisen ist. Es standen im ganzen
316 Setriebstage zar Verfügunz. Die Zihl der dtrekten ZM
von Mannhetm nach Hetlbronn betrug 495 (488). außecdeM
wurden 23 Lokalziige (39) n-id 28 Züg- nach Laufsn (21) be-
fördert. Nach 32389 Mk. (34 957 Mk.) Abschreibungen verbleibt
ein Reingewimi von 89 078 Mk„ wozu noch 9 060 Mk. VortraS
aus dem Vorjahr treten, sodaß sich also ein GesamtceingewtnN
von 93139 Mk. (79 376 Mk.) ergiebt, woraus nach Beschluß der
Generalversemmlung 6 Pcoz. Dividende (mie t. V.) auf einbe-
zahlte 1,2 Millionen Mark von 18 Mtllionen Akttenkapttal ver-
teilt und nach den ublichen reichlichen Ueberweisunzen 14 354 Mk-
(9037 Mk.) vorgetragen werden.

WafferstanöSchnarichcen

Nteckar. Rhein.

Heidelberg, 15., 1.80, gef. 0.04m Lauterburg, 14, 3.58, gef. 0,10w
Heilbronn, 13.» 1.20. gef. 0.09m Maxau. 14.» 3,74, gef 0.08w
Mannheim, 14. 3,50, gef. 0,18m Manuheim, 14 . 3,37, gef,0,l7M

Neueste Nachrichten.

Berlin, 14. März. (Frankfurter Zeitnng.) Nach einer
hiesigen Korrespondenz nimml man in nnterrichteteck
Kreisen an, datz der Wirkl. Geh Oberregiernngsrat Dr-
Schwartztopff vom Kultusministerium der N a ch"
fotger des Ministerialdlrektors Dr. Kngler als Lev
ter des Volksschnlwesens sein wird. — Wie das „Berl-
Tagebl." initteilt, hat der Kaiser dem Oberbürger-
meister K irschne r durch das Auswärtige Anit eine»
langen Artikel aus der „Newyork Tribune" vom 13. Febr-
1902 zugehen lassen, welcher sich in der anerkennendsteN
Weise über BerIin nnd die hauptstädtische VerwaltrM
ausspricht nnd nnter anderem die „Jmperial City" für'
eine der reinlichsten bestgepflegten Städte der Welt er-
klärt. Der Oberbürgermeister hat dem Kaiser für diest-
die gesamte Bürgerschaft Berlins interessierende Ausmerv
samkeit schriftlich gedankt.

Bremcn, 14. März. Wie Boesmanns Bnreau erfährf-
erhöhte der Norddeutsche Lloyd die Zwischendeckfahrpreil^
na-ch Newyork, Baltimore nnd Galvestone um 10 Mark-
Die Preise betragen nach Newyork Per Schnelldanipl^'
170 Mark, per Postdampfec 160 Mark, nach Baltimor^
150 Mart, nach Galvestone 160 Mark. Am 17. ds-
treten die Preise in Kraft.

Piuls, 14. März. Nach einer Aufstellnng des Marin^
ininisteriums sind von den vor vier Jahren beschlossenell
177 Marinenenbauten gegenwärtig 118 in ÄNs
griff genommen, darnnter 11 Kreuzer nnd Panzerkretl"
zer, 22 Torpedoschleuderer, 41 Torpedos nnd 44 Ilnteo
seeboote.

Londou, 14. März. Die Blätter erklären einstimmiS'
daß der Burenführer Delarey durch die Freilassung Lolb
Methuens ritterliche Hochherzlgkeit bewiesen habe. Feld'
marschall Wolseley begibt sich morgen „in yrivatek
Angelegenheit" nach dem Kap.

London, 14. März. Die Abendblätter melden allb
Heilbronn von vorgcstern folgendes Nähere: Am SonntvS
wurde ein neues großes „Treibcn" veranstaltet. Die britische>s
Linien dehnten stch von Frankfort auf rechtem Flügk'
bis nach Lindley auf dem linken Flügel aus. Fünf oer"
schiedene Kolonncn bewegten stch in westlicher RichtuNS
gegen Wolveshoek. Zwei Offiziere mit ciner KavallerieaV
teilung operierten vor den Truppen und suchten da°
Rhenosterthal ab. Dabei wnrden 9 Buren gefangen d»
sich in Höhlen versteckt hatten. Leider gelang es dcr Haupk'
macht unter Mentz, zu entkommen. Die Buren triebel>
wieder eine Herde wild gemachter Rinder gegen die Blockhauf'
linie zwischen Heilbronn uud Wolveshoek und brachcN l"
der entstandenen Verwirrung durch. Jnsgesamt wurden etlvu
50 Buren gefangen. ^

Lvndvn, 14. März. Unterhaus. Normcm fragt,^ 'Ä
das englisch-japanische Abkommen jeder der beiden Pn^
teien gestatte. unabhängig von der anderen vorzugeh^
wenn nach dem Urteile dieser Partei allein ihre Jnke^
essen gefährdet erscheinen. Craneborn erwidert, das -
nannte Abkoinmen verhindere keinen der beiden Mäch^
in der Weise vorzugehen, welche sie zur Verteidignllv
ihrer Jnteressen notwendgi halte, aber Artikel 5
Abkommcns sehe vor, daß beide Mächte vollstänow
offen miteinander verkehren sollen, falls die Jnteresl^
welche in dem Vertrag erwähnt sind, in Gefahr w'7
Healh fragt an, ob Delareys Farm von den Englände „
niedergebrannt worden sei. Der Kriegsminister orkw
er habe hierüber keine Mitteilnngen. Urant fragk "
 
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