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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-74 (1. März 1902 - 29.März 1902)
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gierung im Frühjahr 1900 Versuche zur Gründung von Be-
zirkssparkassen unter Emziehung der Landgemeiriden gemacht
uud in Müllheim, Engen, Meersburg und Singen Erfolge
erzielt habe; mit andcren seien Verhmrdlungen im Gange.
Nutzerdcm sei zu bedcnken, datz die Lanbgemeinden sich auch
den zahlrcichen bestehcnden ländlichen Kreditkassen anschließen
können.

Abg. K irsner (Narlib.) ivüuschr bessere und glcichmatzi-
gere Vcrteilung der Einquarlicrungs- und Vorspannlasten, die
besonders auf dcr Baar als drückcnid empfunden werden. Evcn-
tuell möge das Ministcrium für die baldige Anlegung eines
Truppenübungsplatzcs bei Villingen eintreten., von dem die
dorrigc Gegertd grotze Vorteile erwartet. Weiter tritt Redner
für die Erhöhung dcr Kreisdotationen speziell des Staats-
Leitrages au den Kreis Villingen ein, >der ganz unzureichend
sei. Auch wäre cine staatliche Subvention für allgcmeine Kreis-
zwecke wüuschcnswert.

Minifterialdirektor Heil weist auf die stetige Steige-
rung der Kreisdotationcn hin, die schon in den letzten Fahren
«us Mangel an technischen Kräften nicht aufgebraucht wurden.
Die Einstcllung von 400 000 Mark bedeute cincn solchen Fort-
schritt, datz wohl alle Projekte iu acht bis zehn Jahren auf-
gearbeitet sein werden. Auch in Zukunft werde wohl wie
leither die Hälfte des Aufwandes aller Kreise auf die Staats-
kasse übernommen. Dic Ueberwachnng dcr Motorfahrzeuge
lasse allcrdiugs zu lvünschen übrig; die neue Verordnung
bedeute aber immerhin cinen Fortschritt. Gegen den Vorschlag
des Nummernzwangcs erklärten sich die anderen Staaten, wcil
sie das Aufkommen des neuen Fahrzeuges mcht hcmmen
wollten. Die badische Verordnung schon vor der zn erwar-
tenden Einigung aller Staaten abzuändcrn, erscheine nicht
zweckmätzig. ^ ^ ^

Abg. Herght (Zentr.) bringt Klagen dcr Bezrrksbau-
inspektoren vor und giebt der Hoffnung Ausdruck, datz im
Jahre 1904 die allgcmeine Revision des Gehaltstarifs vorge-
nommen wird.

Ministerialpräsident Schenkel nimmt gegenuber den
Darlegungen Dieterles Bezug auf seine frühere Ausführungen,
und ist mit dem Abgeordneten Mampel der Ansicht, datz fur
die Erncnnung dcr Bezirksräte auf die Parterzugehorigkeit
ckeine Rücksicht genommen werden soll, wenn nur die staatstreue
Gesinnung nachgewiesen sei. Erhebliche Mitzstände seicn übri-
gens nicht hervorgetreten. Die Bezirksbauinspektionen seien
burchlveg mit hcrvorragenden Kräften besetzt, so datz man chisfv
wohl grötzere Bauten zuweisen kann. Nur bei autzerordcntlich
grotzen, verantwortungsvollen Bauten iverden Ausnahmen ge-
rnacht. Zn Beschwerden liege also kein Anlatz vor. Fur die
Stellc eines technischen Rcferenten konnte man nur einen Lehrer
der Baugcwerkschule brauchen, wcnigstens so lange sie im
Nebenamr versehcn lvivd. Der Minister nimmt sodann unieren
Äerztestand gegen die Angriffe Dieterles in Schutz und be-
-tont, !dah thatsächlich nicht blotz im Amtsbezirk Waldshut, son-
dern anch in andercn Bezirken, speziell in Eberbach Kur-
Pfuschereien von Krankenschwestcru vorgekommen smd. Als der
Arzt dagegen Einspruch erhob, habe ihm der katholische Pfar-
rer geschrieben, er (der Pfarrer) habe Vorlesungen :n der
Mastoralmedizin gehört und so vicle 5l'enntnisse in der Mcdizm
erworben, dah er zur Kritik eines Arztes' sich wohl berechtigt
fühle. Ein anderer Pfarrer habc von der Kanzel herab vor
Annahme ciner protestantischen Landkrankenpflegerin gewarnt.
(Hörtl) Er meine, die Geistlichen sollten nicht unter Anwendung
ihrer kirckilichen Gewalt die Landkrankenpflegc, deren Gedeihen
von Jhrer Königlichen Hoheit der Grotzherzogin so sehr ge-
wünscht und gefördert wcrdc, zu verdrängcn suchen.

Abg. Di'eterle (Zentr.) bestreitet in einer persön-
lichen Bjemcrkung, dah er die Thätigkeit der Aerzte im allge-
meinen kritisieren wollte.

Abg. Mampel (Antis.) erbittet ebcnfalls das Wort
zu eincr persönlichen Bemerkung, kommt aber wieder eingehend
auf die Kreisdotationen zu sprechen. so datz ihm Präsident
Gönner unterbricht, worauf Mampel fragt: Also kann ich
hier abbrechenl (Stürmische Hciterkeit.)

Schluh dcr Sitzung Uhr. Fortsetzung der Beratung:
Montag 4 Uhr. _

L.6. Karlsruhe, 15. März. Die Budget-
kommission ist nach Beratung des Spezialbudgets der
Verkehrsanstalten zu der Anschauung gelangt, daß
dasselbe unverändert zur Genehmigung zu empfehlen sei.
Der verhältnismäßig hohs Betrtebskoeffizient des Jahres
1900, welcher ursprünglich zu 77,33°/„ ausgerechnet war,
sich aber nach späterer Berechnung auf 72,02°/„ ermäßigte,
mußte Anlaß geben, insbesondere die Ausgaben einer sorg-
fältigen Prüfung zu unterziehen. Die Kommission ist
sedoch zu keincn Abänderungsvorschlägen gclangt, beantragt
vielmehr die Genehmigung des vorliegenden Budgets. Zu-
gleich sprach sie dabei den Wunsch aus, daß das er-
läuternde Beiheft zum Spezialbudget der Eisenbaynbetriebs-
verwaltung und der Bodenseedampfschiffahrtsverwaltung
künftighin den Landständen bei der Budgetvorlage zur
Kenntnis gebracht werden wolle.

L.O. Karlsruhe, 15. März. Auf die Anfrage der
Budgetkommission, ob mit dem anverlangten tech-
nischen Personal die großen Aufgaben, die gegen-
wärtig auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues zu lösen sind,
mit der erforderlichen Promptheit bewältigt werden können,
hat die Regierung erklärt: „Der Eisenbahnverwaltung
stehen zur Zeit außer den etatsmäßigen Beamten (Jn-
spektoren, Rcgierungsbaumeistern und Eisenbahningenieuren),
die zur Besetzung der Vorstands- und zweiten Beamten-
stellen im Bczirksdienst, sowohl für den Betrieb als für
den Bau ausreichen, als technische Hilfskräfte noch zur
Verfügung: 16 Jngenieurpraktikanten, 55 Zivilingenieure,
7 Geometer und 12 Tiefhautechniker und Werkmeister, zu

Graf Leo Tolstoi leidet, ist eine trockene Brust-
fellentzündung, die sich im Rückgang befindet. Doch
fühlt sich der Kranke schwach.

THealer- und Kunstnachrlchen. ^

Heidelberg. 17. März. Als letzte Operettenvorstellung in
dieser Saison geht morgen „DieGeisha" nochmals in Scene
in der allbekannten trefflichen Besetzung. Das lustige und
melodiöse so prächtig ausgestattete Werk hat in dieser Saison
große Zugkraft ausgeübt und es ist wohl anzunehmen, daß dessen
letzte Aufführung noch ein zahlreiches Publtkum ins Theater
ztehen wird. — Zum Benefiz für dte erste Liebhaberin unse-
rcs Stadttheaters, Frl. Herter. welche sich seit ihres Hierseins
durch ihre gewiß tadellos künstlerischen Leistungen großer Be-
liebtheit zu erfreuen hatte, gelangt nächsten Mittwoch, den 19. ds.,
neu insceniert das Lustspiel „Feenhände", eines der bekannte-
sten Bühnenwerke von Scribe, zur Aufführung und sind außer
der Benefiziantin, welche an diesem Abende die interessante und
ebenso dankbare Rolle der „Helene" spielt, noch hervorragend bc-
fchäftigt die Damen Hohenau, Jelly, Jungmann, Kögl, Milde,
Schaab und Schönberg und die Herren Bernau, Brandt, Rudolph
nnd Wiegner.

denen in Bälde noch 6 bis 7 Jngeuieurpraktikanten aus
dem soeben zu Ende gegangenen Staatsexamen hinzutreten
werden. Es ist zu erwarten, daß mit diesem Personal
die Eisenbahnverwaltung die ihr neben der regelmäßigen
Bahnunterhaltung im Gebiete des Eisenbahnbanes in den
nächsten Jahren gestellten größeren Aufgabcn mit der
erforderlichen Beschlcunigung wird lösen können, denn in
den letzten Jahren waren die Aufgaben bei fast gleichem
Personalstand nicht minder groß. Eine Vermehrung der
Hilfskräfte, wenn solche wider Erwarten doch noch nötig
werden sollte, wäre unter dcn dcrmaligen Verhältnissen
durch weitere Einstellung von Zioilingenienren wohl un-
schwer zu erreichen."

L.I7. Karlsruhe, 16. März. Die Kommission der
2. Kammer für Eisenbahnen und Straßen beantcagt mit
allen gegen eine Stimme, die Kammer wolle dem Gesetz-
entwurf betr. die Erbauung einer schmilspurigen Neben-
bahn von Mosbach nach Mudau die Zustimmung
erteilen und die beiden Petitionen: die Erbauung einer
Bahn von Eberbach über Mudau nach Buchen und die
Erbauung elner Schmaispurbahn von Mosbach nach Mn-
dau, Protest betreffend, für erledigt erklären.

Arrs der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben dem
Postschaffner Valentin Lösch in Heidelberg die Erlaubnis zur
Annahme und zum Kraaen des ihm von dem Kaiser verliehenen
Königlich Preußischen Allgemeinen Ehrenzeichens erteilt. dem
Briefiräger Ruthmann in Mannheim die silberne Verdienst-
medaille verliehen und dem Ober-Telegraphensekretär Albert
Busch in Mannheim die Ober-Telegraghensekretärstelle bei dem
Telegraphenamt in Heidelberg übertragen.

Karlsruhe, 15. März. Gestern Abend besnchtendie
Großherzoglichen Herrschaften das Konzert des
Kaim-Orchesters unter Leitung Herrn Felix Weingartner
im großen Saale der Festhalle. Heute Vormittag von
10 bis Vsl Uhr hörte der Großherzog den Vortrag des
Präsidenten Dr. Nicolai und nahm dann die Meldung des
Rittmeisters von Fiisching ü 1a, suito des 3. Badischen
Dragoner-Regiments Prinz Karl Nr. 22 und kommandiert
zu dem Prinzen Karl entgegen. Nachmittags halb 5 Uhr
empfing Seine Königliche Hoheit den Archivdirektor
Dr. Wolfram von Mctz, welcher dann vor zahlreicher Ge-
sellschaft einen Vortrag über die Sprachgrenze in Lolhnngen.
ihre Entstehung und Entwicklung hielt. Hierauf nahm
Seine Königliche Hoheit noch den Vortrag des Legations-
rats Dr. Seyb cntgegen. Der Großherzog und die Groß-
herzogin beabsichtigen am Montag den 17. früh nach
Frankfurt zu reisen, um daselbst mit der Königin von
Schweden und Norwegen zusammenzutreffen und den Tag
mit deiselben zuzubringen. Jhre Majestät reist dann nach
Honeff zu längerem Anfenthalt.

Ausland.

Oesterreich-Ungarn.

Wien, 14. März. Abgeordnetenhaus. Bei der
fortgesetzten Einzslberatung über das Unterrichtsbudget
wies Abg. Eisenkolb unter Heilrufen und Händeklatschen
der Alldeutschen auf die Stellung hin, die sich
Deutschland unter Führung des glorreichen
Geschlechtes der Hohenzollern errungen und
führte aus: Da die Deuischen in Oesterreich ein inte
grierender Bestandteil des dentschen Volkcs seien, nähmen
sie daran ieil, ob es den Czechen, Slowenen und Kroaten
recht sei oder nicht. Jn Oesterreich aber und in der
ganzen Welt habe der Adel und Klerus sich vcrbunden,
um die Weltherrschaft für sich zu erringen. Jhre Zentral
kanzlei sei der Vatlkan, daher erkläre sich der jesuitische
Geist, der insbesondere im Unterrichtsministerium herrsche.
Redner besprach sodann imter heftigen Ausfällen auf die
katholische Kirche und unter dem Widerspruche des Zentrums
die Organisation des Katholizismus, sowie die religiöse
Bewegung unserer Tage und beschwerte sich über die
Scherereien, denen die Protestanten und Altkatholiken in
Oesterreich begegneten. Das Haus nahm den Titel Zentrale
und weiter den Titel des Unterrichtsbudgets an. Jm
Laufe der Debatte wies der Unterrichtsminister die
Beschwerden bezüglich der Forderungen protestan-
tischer Geistlicher zurück und erklärte, wenn bei der
Verleihung des Staatsbürgerrechts an gewählte ausländische
Geistliche streng vorgegangen wcrde, so geschehe das nicht, um
die Protestanten zu kränken, sondern weil manchmal Bedenken
vorlägen, daß die Uebertrittsbewegung, wie die Beschwerde-
führenden selbst zugeben, nicht ohne politische Nebenabsicht sei.
Der Abgeordnete Schachinger wandte sich gegen die
Aeußerungen Eisenkolbs über die Hohenzollern und sagte,
man müsse mit aller Entschiedenheit dagegen Einspruch
erheben, daß ein Redner von Oesterreichern verlange, sie
sollten sich unter die Führung eines fremden Herrschers
stellen und ihm dieselbe Liebe und Achtung entgegenbringen,
die sie dem Hause HabSburg schuldig sind und auch jeder-
zeit geleistet haben. Jn der Weiterberatung wurde der
Antrag des Alldeutschen Berger, die Forderung für die
deutsche Hochschule in Brünn besonders zu beraten, mit
122 gegen 32 Stimmen abgelehnt und die Sitzung sodann
geschlossen.

Rußland.

— Zur Warschauer Spion agea ffair e meldet
der Krakuuer „Czas": „Auf die Spur der Machenschaften
soll der KriegSminister Kuropatkin dadurch gekommen
sein, daß von Deutschland systematisch zwei Regimenter an
jene Grenzstationen disloziert wurden, wclche nach den
russischen Mobilisierungsplänen die Konzentrationszentren
für den Kriegsfall bildeten. Der russische Kriegsminister
fand, daß diese Truppenbewegung nur Sinn habe, wenn
man die geheimen russischen Pläne kenne. Uebrigens soll
der durch Auslieferung der Pläne verursachte Schaden nicht
allzugroß sein, weil die Mobilisterungspläne alle drei Jahre
gewechselt werden. Oberst Grimm soll durch seine eigene
Frau verraten worden sein, die aus Eifersucht seinen Ver-
kehr mit den Vermittlerinnen bckannt gab."

Afrika. ^

— Wie die Korrespondenz „Nederland" jetzt mtttei"'
hat die Bekanntmachnng, durch welche in Cradock (Kap*
kolonie) die männlichen Einwohner zur Hinrichtu^
Coetzees am 11. Juli 1901 befohlen wurden, folg^u^
den Wortlant:

An alle männlichen erwachsenen Einwohner der Stadt
dock ergehl hiermit der Befehl, morgen Vormittag V« vor H tni
auf dem Markiplatz bei der Bollziehung der Todesstraft.
über Johannes Peirus Coetz-e wegen hochverrals und
versuchs verhängt worden ist grgenwärtig zu sein. Alle Lad-
und Magazine haben von halb 11 Uhr bis zur Beendtgung///
Strafvollstreckung geschloffen zn bleiben. C. C. Wisemann Clar,
Major, Kowmanoant des Distrikts Cradock. ,

Dieser an den Häusern von Cradock angcheftete
war mit den Lcttern gedruckt uno hitte das Firmat,
sonst für die Zetlel verwendet wnrden, auf denen gotte^
dienstliche Urbnug'n angekündigt wurden. Die Wirkup»
dieser Hinrichtnng war, wie unser Kapstadter Korrespaps
dent s. Z. mittheilte, die, daß noch am selben Tage 30"
Buren aus Cradock zu ihren BrüdernimFeta
stießen.

Kus dem Mndgel der Werkeyrsanstukten.

LT. Karlsruhc, 16. März. Der soeben erschienene BeA'E
des Abg. Wilckens übcr das Spezialbudget dcr V e
k e h r s a n st a l t e n ift außcrordentlich mnsangrcich "
cnthält cin reichcs, schätzenswertes Mvterial, aus' dew
Folgendes hervorheüen: Jn Bezug anf Einführung der Ba»
sperre hat sich die Kommission gegenüber dcr letzten Tag"0
überzeugt, datz die Durchsührung der Bahnsreigsperre
allem eine grötzere Sicherheit der Schaffner verbürge;
konime, datz mir der Zunahme des Personcnverkehrs auf
grötzcren Bahnhöfen des Lmides öfter ein Mcnschenandra^
stattfindet, der die Betriebssicherheit gefährdet. Zur v ^
sperrung sind 1902—03 vorgesehen die SEecken Mannhew
Heibelberg, Basel-Konstanz; Mannheim-Schwetzingen-Ka(>^
ruhe-Wintersdorf; Hcidelberg-Würzburg; Karlsruhe -
acker; Oos-Baden; Äppenweiler - Kehl; Offenburg - Siuük^
Breisach - Donaucschingen; Müllheim - Neuenburg; Bai
Zell i. W. ^

Der Gesamtabsah an Kilometerheften 3. Klcrsie ist leis
führung der Hefte von 600 Kilometern um 78 000 Stück p §
stiegen, wobei der Absatz an Kilometerheften zu 1000 Kilowe^.
um 39 100 Stllck zurückgegangen ist. Jm Lokalzngsvc/w „
sind folgende Aenderungen cingetreten: u. Aufhebung des
kartenvcrkaufs in den Lokalzügen, b. Erhöhung der
geschwindigkcit der Lokalzüge. Auf der bekannten Stuttg^.,,
Konferenz standen folgende Punkte zur Erörterung: 1. l- -
führung von erniätzigten einheitlichen Sätzen im Pe'so.^j„-
tarif unter Beseitigung der Rückfahrkarten mit Preiscrniav
ung; 2. teilweise Aufhebung dcs Schuellzugszuschlags;-,^
Vereinfachung der Gepäckabfertigung und Verbilligung de^
päcktarifs; Regelung des Nah- nnd Vorortverkehrs und 6. A ,
heitliche Behandlung künftiger Tarifmatznahmen. Ilcber'e
stimmung herrschte darüber, datz der Schncllzugszusckilag

den dcm Berkehr im Jnland und mit dcn Nachbarstaaten
nenden Schnellzügen allmählig in Wegfall zu kommen b' ^
Die Kommission der zlveiten Kammer steht auf dem b»

punkt, dntz nicht nur eine Vcreinfachung, sondern aucki '
Verbllligung der Pcrsonentarife wünschenswert sei und
mit der Matzgabe, datz!der Sah für 3. Klasse per Kjlow.,„-
von 2,6 auf 2 Pfenige herabgescht würde, wobei die
meterhefte und Rückfahrkarten in Wegfall zu kommen hv> „

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 17.

r. Nationalliberale Parteiversammlung. Die naiü/ü^
liberale Parteibersammlung, die am 5. März stattfinden s^,,
und wegcn Berhinderung des Herrn Reichstagsabgeord'" ^
Beck vcrschoben werdcn mußte, wird Mittwoch, dcn 19.

814 Uhr im Gartensaale der Harmonie gehalten wev'^,,
Herr Bcck wird über die Reichstagsverhandlungen der t'A
Monate berichten und sich auch über die Zolltarifverha^^
lungen aussprechen. Alle Angehörigen nnd Freunde der
tionalliberalen Partei werden dringend ersucht, an dm
Abend nicht zu fehlen.

tzZ Ortskrankenkaffe Heidelderg. Es wird wiederhoU
rauf aufmerksam gemacht, datz die Ortskrankenkassenevl(„,.i
gemeinsamcn Mcldeftelle sür Kranken- und Juvalidew^,/
sicherung, die Gemeinde-Krankenversicherung, solvie das ^
tariat für die Jnvaliden-Versichcrung ldahier auch von ge/
1 Nhr Mittags an jedem Wochentag für das PublikutN
öffnet ist. Während dieser Stunde können also An- inw /j,,
meldungen vollzogen, Jnvalidenkarten abgeholt, Beiträge „z-
bezahltj überhaupt Kranken- und Jnvaliden-Versicheru
migelegenheiten erledigt werden. Die Versicherten sns? ijAs
durch in die Lage versetzt, auf ihre Versicherung bez"^„jc-
Geschäfte zu erledigcn, ohne datz ihnen hicrdurch Zfitpw „F
bezw. Verdienstausfälle erwachsen. Von dieser Eunnw
wnrde seither nur/wenig Gebrauch gemacht. Da es sich
Provisorium handelt, so ist dessen Abschaffung zu befu'A.„>sl
falls dieBedürfnissrage verneint werden mutz. Ferner sei o" „s/
hingcwiesen, Äatz auch die Wasserheilcmstalt in der
während der obigen Stunde für die Kassenmitglieder künft -

geösfnet sein wird.

K Feuerwehr. Die 1. Kompagnie wurde genern VorÄjgi-
auf dem M-rstallh°f hinsichtlich ihrer Ausrüstnng besi« hl
Nachher rückte sie mit voller Musik durch die Stadt. was
reiche Neugierige an die Fenster lockte. Die Musik klang
artig, ganz anders als sonst, das waren die neueingeübten v
märsche der Spielleute.

O Kosmosvorstellung im Stadttheater. Die Lichtv' ,»>
Vorstelluug des Herrn Physiker Hellmaiiii am Samstav tzp
Stadttheater war ziemlich zahlreich — uanientlich vock hv
Jugend — besucht. Vou deu Vorfuhrungen gefielen
astrouomischeii sehr gut uud interessierten die Iugend anf s 'OKd
Aber anch die vergrößernden Darstellmigen aus der mikroskoo K
Welt waren sehr instrnktiv, niid die anderen, die cine
dann die Kämpfe der Buren u. s. w. betrafen, gefielen Sff seiim
sehr gnt. Der Veranstalter, Herr Hellmami, hat sich niit
Vorführungen ein Verdienst erworben. ^ pi^

? Schloßkouzert. Bei minder günstigem Wetter kaNsO
on Sonntag Rachmittagen nichtS befferes thun, als sich r»,
Schloßwirtschaft zu begeben, wo der Orchesterveret'hgv
4 bis 6 Ühr konzerttert. Diese Konzerte, die eine sehr
Veranstaltung während des Winterhalbjahres sind,
meistens sehr stark besucht zu sein. So war auch
Hallc bis auf den letzten Platz besetzt. Das KonzertpeE A>
und seine Ausführung waren durchaus anzuerkennen. >

tränke sind in der Schloßwirtschaft bekanntltch sehr gut " ^

genoß man dort einige recht gemütliche Stunden. . ^. ^->>,
^ Vom Schlotz. Die Fassade des Otto H ein r'« V,
ist jetzt eingerüstet. sodaß dte Sachverständigen aus nachit-' „a'
untersuchen können, wie weit die Verwitterung der Ste>»
gesckiritten ist. . ..fgi^

^ Straßenbahn. Wir macheu hierdurch daraus
sam, datz mit der Einführung des elektrische"
 
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